daß alles über die in der Ferne liegenden Berge sah und meinte, sie sollt dort hervorkommen, und daß sie hinter der Felswand in unserm Rücken aufstieg und der Mstr. Haise mit dem Perspektiv bewaffnet, und der Voigt, der mir immer ins Ohr sagte: geben Sie acht was passiren wird, sie werden sich alle bald verwundern, kein Mensch achtete seiner Reden. -- Es ward hell und hell und die Sonn kam nicht, und auf einmal war sie hinter uns, ganz mäßig und vernünftig, ohne Aufwand, wie wir sie beim Frühstück auf der Terrasse auch hätten sehen können, aber der große Streit, der vorfiel, keiner wollte der sein, der es nicht gleich gedacht hatte, jeder sollt den andern verführt haben, es war wirklich ein wun¬ derlicher Streit und der Mstr. Haise mit dem Perspektiv, mit dem er die Sonn zuerst hatte entdecken wollen! -- der Voigt wurde am meisten gezankt und er sollte zu¬ letzt allein dran schuld gewesen sein, er hätt sie mit Fleiß all herum gewendet, und er hätte davon gespro¬ chen zuerst, daß dort gen Morgen läg. Er sagt aber, nein, er hätt sie nicht verführt, er hätt es aber wohl gewußt, drum hätt er auch gesagt: sie würden sich bald alle sehr verwundern, aber er wüßt, er stände in so schlech¬ tem Kredit bei ihnen, daß er sich nicht getraut hab es ihnen zu sagen, denn sie hättens doch nicht geglaubt.
daß alles über die in der Ferne liegenden Berge ſah und meinte, ſie ſollt dort hervorkommen, und daß ſie hinter der Felswand in unſerm Rücken aufſtieg und der Mſtr. Haiſe mit dem Perſpektiv bewaffnet, und der Voigt, der mir immer ins Ohr ſagte: geben Sie acht was paſſiren wird, ſie werden ſich alle bald verwundern, kein Menſch achtete ſeiner Reden. — Es ward hell und hell und die Sonn kam nicht, und auf einmal war ſie hinter uns, ganz mäßig und vernünftig, ohne Aufwand, wie wir ſie beim Frühſtück auf der Terraſſe auch hätten ſehen können, aber der große Streit, der vorfiel, keiner wollte der ſein, der es nicht gleich gedacht hatte, jeder ſollt den andern verführt haben, es war wirklich ein wun¬ derlicher Streit und der Mſtr. Haiſe mit dem Perſpektiv, mit dem er die Sonn zuerſt hatte entdecken wollen! — der Voigt wurde am meiſten gezankt und er ſollte zu¬ letzt allein dran ſchuld geweſen ſein, er hätt ſie mit Fleiß all herum gewendet, und er hätte davon geſpro¬ chen zuerſt, daß dort gen Morgen läg. Er ſagt aber, nein, er hätt ſie nicht verführt, er hätt es aber wohl gewußt, drum hätt er auch geſagt: ſie würden ſich bald alle ſehr verwundern, aber er wüßt, er ſtände in ſo ſchlech¬ tem Kredit bei ihnen, daß er ſich nicht getraut hab es ihnen zu ſagen, denn ſie hättens doch nicht geglaubt.
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daß alles über die in der Ferne liegenden Berge ſah
und meinte, ſie ſollt dort hervorkommen, und daß ſie
hinter der Felswand in unſerm Rücken aufſtieg und der
Mſtr. Haiſe mit dem Perſpektiv bewaffnet, und der
Voigt, der mir immer ins Ohr ſagte: geben Sie acht
was paſſiren wird, ſie werden ſich alle bald verwundern,
kein Menſch achtete ſeiner Reden. — Es ward hell und
hell und die Sonn kam nicht, und auf einmal war ſie
hinter uns, ganz mäßig und vernünftig, ohne Aufwand,
wie wir ſie beim Frühſtück auf der Terraſſe auch hätten
ſehen können, aber der große Streit, der vorfiel, keiner
wollte der ſein, der es nicht gleich gedacht hatte, jeder
ſollt den andern verführt haben, es war wirklich ein wun¬
derlicher Streit und der Mſtr. Haiſe mit dem Perſpektiv,
mit dem er die Sonn zuerſt hatte entdecken wollen! —
der Voigt wurde am meiſten gezankt und er ſollte zu¬
letzt allein dran ſchuld geweſen ſein, er hätt ſie mit
Fleiß all herum gewendet, und er hätte davon geſpro¬
chen zuerſt, daß dort gen Morgen läg. Er ſagt aber,
nein, er hätt ſie nicht verführt, er hätt es aber wohl
gewußt, drum hätt er auch geſagt: ſie würden ſich bald
alle ſehr verwundern, aber er wüßt, er ſtände in ſo ſchlech¬
tem Kredit bei ihnen, daß er ſich nicht getraut hab es
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/142>, abgerufen am 01.11.2024.
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