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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
ster König/ ligen in ewerer See bey der Insel Pa-
conie zu Ancker/ vnd haben vns abgefertiget zu bit-
ten/ daß sie als Freunde in den Port einfahren/ vnd
euch zugleich ansprechen möchten. Micipsa setzte
hinzu/ Archombrotus würde keiner Versicherung
begehret/ oder einen Gesandten vorher geschicket
haben; wann die Sache nicht also beschaffen we-
re/ daß er ohne den Poliarchus in Sicilien nicht
außsteigen/ vnd den König besuchen dörffte. Me-
leander gab zur Antwort: Sicilien stünde seinen
Freunden offen. Sie solten abstossen in welchen
Hafen der Insel es jhnen geliebte; er wolte sie am
Strande empfangen/ oder jhnen auch entgegen
kommen. Die Gesandten sagten alsbaldt darwi-
der: Es würde jhren Königen am angenehmsten
seyn/ wann er sich sonsten nicht bemühen/ vnd jhrer
nur bey Hofe erwarten wolte. So vermeldet ewern
Königen/ hub Meleander an/ ich thu auch dieses jh-
nen zu Willen/ daß ich lieber mein Ampt als jhr
Begehren hindan setzen wil. Ich solte zum wenig-
sten biß auff Paconien zu jhnen reisen; Weil sie es
aber begehren/ so wil ich jhrer allhie gewärtig seyn.
Gelanor antwortete: Es ist noch etwas/ daß ich
im Namen meines Königes begehren muß. Ihr
wisset selber/ Herr/ daß er in Sicilien etliche Fein-
de hat. Damit er nun in Sicherheit seyn möge/
als bittet er jhm zuvergönnen/ daß er sein Volck
in die Insel außsetzen möge. Er verheisset bey

königli-

Das Fuͤnffte Buch.
ſter Koͤnig/ ligen in ewerer See bey der Inſel Pa-
conie zu Ancker/ vnd haben vns abgefertiget zu bit-
ten/ daß ſie als Freunde in den Port einfahren/ vnd
euch zugleich anſprechen moͤchten. Micipſa ſetzte
hinzu/ Archombrotus wuͤrde keiner Verſicherung
begehret/ oder einen Geſandten vorher geſchicket
haben; wann die Sache nicht alſo beſchaffen we-
re/ daß er ohne den Poliarchus in Sicilien nicht
außſteigen/ vnd den Koͤnig beſuchen doͤrffte. Me-
leander gab zur Antwort: Sicilien ſtuͤnde ſeinen
Freunden offen. Sie ſolten abſtoſſen in welchen
Hafen der Inſel es jhnen geliebte; er wolte ſie am
Strande empfangen/ oder jhnen auch entgegen
kommen. Die Geſandten ſagten alsbaldt darwi-
der: Es wuͤrde jhren Koͤnigen am angenehmſten
ſeyn/ wann er ſich ſonſten nicht bemuͤhen/ vnd jhrer
nur bey Hofe erwarten wolte. So vermeldet ewern
Koͤnigen/ hub Meleander an/ ich thu auch dieſes jh-
nen zu Willen/ daß ich lieber mein Ampt als jhr
Begehren hindan ſetzen wil. Ich ſolte zum wenig-
ſten biß auff Paconien zu jhnen reiſen; Weil ſie es
aber begehren/ ſo wil ich jhrer allhie gewaͤrtig ſeyn.
Gelanor antwortete: Es iſt noch etwas/ daß ich
im Namen meines Koͤniges begehren muß. Ihr
wiſſet ſelber/ Herꝛ/ daß er in Sicilien etliche Fein-
de hat. Damit er nun in Sicherheit ſeyn moͤge/
als bittet er jhm zuvergoͤnnen/ daß er ſein Volck
in die Inſel außſetzen moͤge. Er verheiſſet bey

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[1007/1051] Das Fuͤnffte Buch. ſter Koͤnig/ ligen in ewerer See bey der Inſel Pa- conie zu Ancker/ vnd haben vns abgefertiget zu bit- ten/ daß ſie als Freunde in den Port einfahren/ vnd euch zugleich anſprechen moͤchten. Micipſa ſetzte hinzu/ Archombrotus wuͤrde keiner Verſicherung begehret/ oder einen Geſandten vorher geſchicket haben; wann die Sache nicht alſo beſchaffen we- re/ daß er ohne den Poliarchus in Sicilien nicht außſteigen/ vnd den Koͤnig beſuchen doͤrffte. Me- leander gab zur Antwort: Sicilien ſtuͤnde ſeinen Freunden offen. Sie ſolten abſtoſſen in welchen Hafen der Inſel es jhnen geliebte; er wolte ſie am Strande empfangen/ oder jhnen auch entgegen kommen. Die Geſandten ſagten alsbaldt darwi- der: Es wuͤrde jhren Koͤnigen am angenehmſten ſeyn/ wann er ſich ſonſten nicht bemuͤhen/ vnd jhrer nur bey Hofe erwarten wolte. So vermeldet ewern Koͤnigen/ hub Meleander an/ ich thu auch dieſes jh- nen zu Willen/ daß ich lieber mein Ampt als jhr Begehren hindan ſetzen wil. Ich ſolte zum wenig- ſten biß auff Paconien zu jhnen reiſen; Weil ſie es aber begehren/ ſo wil ich jhrer allhie gewaͤrtig ſeyn. Gelanor antwortete: Es iſt noch etwas/ daß ich im Namen meines Koͤniges begehren muß. Ihr wiſſet ſelber/ Herꝛ/ daß er in Sicilien etliche Fein- de hat. Damit er nun in Sicherheit ſeyn moͤge/ als bittet er jhm zuvergoͤnnen/ daß er ſein Volck in die Inſel außſetzen moͤge. Er verheiſſet bey koͤnigli-

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 1007. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1051>, abgerufen am 30.04.2024.