Kalkbrennerey; inzwischen verdienen folgen- de vorzüglich genutzt zu werden:
1. Man lösche den Kalk nicht ehr, als bis man ihn gleich brauchen will; man zerklei- ne und vermenge ihn genau mit Sand, ehr man Wasser hinzuthut.
2. Man mische ihn mit fettigen klebrigen Substanzen, z. B. Blut, Kaminruß; im kleinen mit Eyweiß, Käse u. d. Lächerlich ist es zu glauben, daß die Alten ihren Mör- tel mit Eyern und Milch angerührt haben, aber schlechter würden sie ihn freylich nicht dadurch gemacht haben.
3. Man mische, nach Loriots Vorschlage, zu altem gelöschten Kalke einen Theil zestos- sene und gesiebte Ziegelsteine, zween Thei- le reinen Sand und Wasser. Zu diesem Teige thue man ein Viertel der ganzen Masse fein gestossenen ungelöschten Kalk, und verbrauche diesen Mörtel gleich. S. Physikal. ökonom. Biblioth.VI S. 171.
4. Man menge zu dem gewöhnlichen Mörtel etwas rohen kleingestossenen Kalkstein. So hat man zuweilen den Duckstein von Kö- nigslutter, der dem Göttingischen voll- kommen gleich ist, beym Wasserbau, dem Mörtel mit Nutzen beygemischt, aber Ter- ras solte man dieses Gemeng nicht nennen.
Sechs-
Kalkdrennerey §. 11.
Kalkbrennerey; inzwiſchen verdienen folgen- de vorzuͤglich genutzt zu werden:
1. Man loͤſche den Kalk nicht ehr, als bis man ihn gleich brauchen will; man zerklei- ne und vermenge ihn genau mit Sand, ehr man Waſſer hinzuthut.
2. Man miſche ihn mit fettigen klebrigen Subſtanzen, z. B. Blut, Kaminruß; im kleinen mit Eyweiß, Kaͤſe u. d. Laͤcherlich iſt es zu glauben, daß die Alten ihren Moͤr- tel mit Eyern und Milch angeruͤhrt haben, aber ſchlechter wuͤrden ſie ihn freylich nicht dadurch gemacht haben.
3. Man miſche, nach Loriots Vorſchlage, zu altem geloͤſchten Kalke einen Theil zeſtoſ- ſene und geſiebte Ziegelſteine, zween Thei- le reinen Sand und Waſſer. Zu dieſem Teige thue man ein Viertel der ganzen Maſſe fein geſtoſſenen ungeloͤſchten Kalk, und verbrauche dieſen Moͤrtel gleich. S. Phyſikal. oͤkonom. Biblioth.VI S. 171.
4. Man menge zu dem gewoͤhnlichen Moͤrtel etwas rohen kleingeſtoſſenen Kalkſtein. So hat man zuweilen den Duckſtein von Koͤ- nigslutter, der dem Goͤttingiſchen voll- kommen gleich iſt, beym Waſſerbau, dem Moͤrtel mit Nutzen beygemiſcht, aber Ter- ras ſolte man dieſes Gemeng nicht nennen.
Sechs-
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Kalkdrennerey §. 11.
Kalkbrennerey; inzwiſchen verdienen folgen-
de vorzuͤglich genutzt zu werden:
1. Man loͤſche den Kalk nicht ehr, als bis
man ihn gleich brauchen will; man zerklei-
ne und vermenge ihn genau mit Sand, ehr
man Waſſer hinzuthut.
2. Man miſche ihn mit fettigen klebrigen
Subſtanzen, z. B. Blut, Kaminruß; im
kleinen mit Eyweiß, Kaͤſe u. d. Laͤcherlich
iſt es zu glauben, daß die Alten ihren Moͤr-
tel mit Eyern und Milch angeruͤhrt haben,
aber ſchlechter wuͤrden ſie ihn freylich nicht
dadurch gemacht haben.
3. Man miſche, nach Loriots Vorſchlage, zu
altem geloͤſchten Kalke einen Theil zeſtoſ-
ſene und geſiebte Ziegelſteine, zween Thei-
le reinen Sand und Waſſer. Zu dieſem
Teige thue man ein Viertel der ganzen
Maſſe fein geſtoſſenen ungeloͤſchten Kalk,
und verbrauche dieſen Moͤrtel gleich. S.
Phyſikal. oͤkonom. Biblioth. VI S. 171.
4. Man menge zu dem gewoͤhnlichen Moͤrtel
etwas rohen kleingeſtoſſenen Kalkſtein. So
hat man zuweilen den Duckſtein von Koͤ-
nigslutter, der dem Goͤttingiſchen voll-
kommen gleich iſt, beym Waſſerbau, dem
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ras ſolte man dieſes Gemeng nicht nennen.
Sechs-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/251>, abgerufen am 16.06.2024.
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