Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. vernehmen/ ob er mit ihnen gehen wol-te. Dieser ließ sich nicht lange bitten/ stunde aus dem Bette auff/ und nach- dem er sich angezogen/ leistete er ihnen Gesellschafft. Sie giengen erstlich in die vornehm- Ey ey/ gedachte unser Sicilianischer pi- N 7
Europæer. vernehmen/ ob er mit ihnen gehen wol-te. Dieſer ließ ſich nicht lange bitten/ ſtunde aus dem Bette auff/ und nach- dem er ſich angezogen/ leiſtete er ihnen Geſellſchafft. Sie giengen erſtlich in die vornehm- Ey ey/ gedachte unſer Sicilianiſcher pi- N 7
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Europæer.
vernehmen/ ob er mit ihnen gehen wol-
te. Dieſer ließ ſich nicht lange bitten/
ſtunde aus dem Bette auff/ und nach-
dem er ſich angezogen/ leiſtete er ihnen
Geſellſchafft.
Sie giengen erſtlich in die vornehm-
ſte Kirche/ und als ſie ſich ein wenig dar-
innen umſahen/ wurden ſie eines Epita-
phii gewahr/ welches ſo koſtbar/ daß man
vor Golde nicht ſehen kunte/ ob es von
Holtze oder Stein gemachet. Alexan-
der ehe er recht nahe hinzu kam/ meyne-
te nicht anders/ als waͤre es eines vor-
nehmen Miniſtri des Roͤmiſchen Kaͤy-
ſers Denckmahl/ wie es aber beym Lich-
te beſehen wurde/ war es eines kahlen ‒
‒ Epitaphium.
Ey ey/ gedachte unſer Sicilianiſcher
Ritter/ koͤnnen doch manche Leute auch
nach ihren Tode ihren Pracht uñ Hoch-
muth nicht laſſen. Denn in dieſen E-
pi-
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/305>, abgerufen am 14.06.2024. |