Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.Kan mancher seine Boßheit gegen dem Prediger nicht auß- 2. Mit der Kräffte Abnehmung: Denn die mit2. Reg. 4. Was dem Seeligen Herrn dißfalls begegnet/ wollen Folget demnach auch zubedencken 2. Der Erbnehmer. Unser Text führet die See- Verlangende. Wir warten auf ein2. Thess. 4. [Qvid de autokheiria Ethnica & Christiana Sondern auß hertzlicher Begierde des Himmlischen GOtt? D ij
Kan mancher ſeine Boßheit gegen dem Prediger nicht auß- 2. Mit der Kraͤffte Abnehmung: Denn die mit2. Reg. 4. Was dem Seeligen Herrn dißfalls begegnet/ wollen Folget demnach auch zubedencken 2. Der Erbnehmer. Unſer Text fuͤhret die See- Verlangende. Wir warten auf ein2. Thesſ. 4. [Qvid de αὐτοχειρὶα Ethnica & Chriſtiana Sondern auß hertzlicher Begierde des Himmliſchen GOtt? D ij
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Kan mancher ſeine Boßheit gegen dem Prediger nicht auß-
uͤben offentlich/ thut man es doch heimlich entweder durch
Vorbehalt ihres gerechten Theils (da gleich dieſes nicht
artet:) oder auch mit Gewalt an ſeinen Nachkoͤmmligen.
Mal. 3.
2. Mit der Kraͤffte Abnehmung: Denn die mit
Papier umbgehen/ werden vor der Zeit zu papierenen
Leuten: Jhr Vita ſedentaria und ofters lucubriren
bringet nur Seiten-Wehe/ dunckele Augen/ abnehmendes
Gedaͤchtnuͤß/ Schlag-Fluͤſſe/ und andere Zufaͤlle/ wie die
taͤgliche Erfahrung lehret.
2. Reg. 4.
Was dem Seeligen Herrn dißfalls begegnet/ wollen
wir mit verſcharren: denn GOtt hat ihn vergeſſen laſſen
alles Ungluͤckes. Und dieſes wird auch den Außerwehlten
Kindern GOttes begegnen in jenem Leben: Es wird kein
Geſchrey noch Klage gehoͤret werden.
Gen. 41.
Apoc. 21.
Folget demnach auch zubedencken
2. Der Erbnehmer. Unſer Text fuͤhret die See-
ligen ein als
Verlangende. Wir warten auf ein
Leben/ nicht auß Ungedult/ wie die Heyden pflegten:
nicht wie Jonas/ oder des Pinehas Weib;
2. Thesſ. 4.
Ion. 4.
2. Sam. 4.
[Qvid de αὐτοχειρὶα Ethnica & Chriſtiana
non Chriſtianâ ſentiendum conſule Clarisſ. Bing.
in Caſ. Tragic. ſub fine.)
Sondern auß hertzlicher Begierde des Himmliſchen
Vaterlands/ das droben iſt. Denn ſo der Griechiſche Held
Ulysſes, der doch bey der Koͤnigin Calypſo ein guttes
Gemach gehabt/ ſich ſo ſehnlich gewuͤntſcht den Rauch
ſeines ſonſt von Natur ſteinichten/ und unfruchtbaren Va-
terlandes Ithaca, nur von ferne zuſehen; Ach! wie viel-
mehr verlanget eine glaͤubige Seele nach dem lebendigen
GOtt?
Pſal. 25.
& 42.
D ij
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Zitationshilfe: | Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/27>, abgerufen am 01.04.2023. |