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Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659.

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Ehren-Trost- und Lebens-Baum.

Da im gegentheil die Gottlosen jhre Gesellschafft im
fewrigen Pfuel sollen antreffen. Sollen sich derentwe-
gen auch alle die jenigen lernen getrösten mit diesem/ die
von wegen jhres Glaubens-Bekentnüß aus einer Stadt
in die ander werden gejaget und verfolget/ daß Sie im
Himmlischen Jerusalem jhr Stellichen sollen überkom-
men/ und dar antreffen die beständige allerangenembste
Gemeinschafft der Heiligen Engel und Ausserwehlten/
Basilius,wie Basilius auff dis Himmlische Jerusalem/ auff diese
Städte sahe/ als jhn der Heydnische Hauptman fragte/
wo er denn würde bleiben/ wenn jhm der Kayser seinen
Grund und Bodem verbietete/ in vel sub coelo. Wenn
ein ehrlicher Biederman sich wil niederlassen zu wohnen/
so siehet er jhme nicht allein ein Land aus/ und in demsel-
ben eine Stadt/ sondern ist auch bedacht/ daß er vor sich
und die seinige/ ein eigenthümliches Hauß zulege; Eben
also gehet es auch/ das sich gläubige Seelen nur nicht
nach dem Lande der Lebendigen/ nach der Stadt; son-
dern auch nach dem Hause umbsehen. Der schöne
Ehren-Trost- und Lebens-Baum/ wenn wir jhn anse-
3 Hauß.hen/ giebet es auch/ und vielmehr Christus/ als der Baum
des Lebens selber: Jn meines Vaters Hause/ spricht er/
Joh. XIV.
v.
2.
sind viel Wohnungen. Die Wohnungen hatte wohl
Christus zubereitet und erworben vor seine Gläubigen
mit seinem Leiden und Sterben/ er will sie aber jhme
nicht zueignen/ sondern giebet seinem himmlischen Vater
die Ehre/ daß er das Hauß der Ausserwehlten nennet
seines Vaters Hauß/ weil Gott ber himmlische Vater
der Anfang ist unserer Seeligkeit/ der erbarmet sich über
uns/ und nimmet uns zu Land/ Stadt/ ja zu Hauß ein in
den Himmel/ in sein Hauß/ daß wir nun die vielen Woh-

nungen
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.

Da im gegentheil die Gottloſen jhre Geſellſchafft im
fewrigen Pfuel ſollen antreffen. Sollen ſich derentwe-
gen auch alle die jenigen lernen getroͤſten mit dieſem/ die
von wegen jhres Glaubens-Bekentnuͤß aus einer Stadt
in die ander werden gejaget und verfolget/ daß Sie im
Himmliſchen Jeruſalem jhr Stellichen ſollen uͤberkom-
men/ und dar antreffen die beſtaͤndige allerangenembſte
Gemeinſchafft der Heiligen Engel und Auſſerwehlten/
Baſilius,wie Baſilius auff dis Himmliſche Jeruſalem/ auff dieſe
Staͤdte ſahe/ als jhn der Heydniſche Hauptman fragte/
wo er denn wuͤrde bleiben/ wenn jhm der Kayſer ſeinen
Grund und Bodem verbietete/ in vel ſub cœlo. Wenn
ein ehrlicher Biederman ſich wil niederlaſſen zu wohnen/
ſo ſiehet er jhme nicht allein ein Land aus/ und in demſel-
ben eine Stadt/ ſondern iſt auch bedacht/ daß er vor ſich
und die ſeinige/ ein eigenthuͤmliches Hauß zulege; Eben
alſo gehet es auch/ das ſich glaͤubige Seelen nur nicht
nach dem Lande der Lebendigen/ nach der Stadt; ſon-
dern auch nach dem Hauſe umbſehen. Der ſchoͤne
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum/ wenn wir jhn anſe-
3 Hauß.hen/ giebet es auch/ und vielmehr Chriſtus/ als der Baum
des Lebens ſelber: Jn meines Vaters Hauſe/ ſpricht er/
Joh. XIV.
v.
2.
ſind viel Wohnungen. Die Wohnungen hatte wohl
Chriſtus zubereitet und erworben vor ſeine Glaͤubigen
mit ſeinem Leiden und Sterben/ er will ſie aber jhme
nicht zueignen/ ſondern giebet ſeinem himmliſchen Vater
die Ehre/ daß er das Hauß der Auſſerwehlten nennet
ſeines Vaters Hauß/ weil Gott ber himmliſche Vater
der Anfang iſt unſerer Seeligkeit/ der erbarmet ſich uͤber
uns/ und nimmet uns zu Land/ Stadt/ ja zu Hauß ein in
den Himmel/ in ſein Hauß/ daß wir nun die vielen Woh-

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[0032] Ehren-Troſt- und Lebens-Baum. Da im gegentheil die Gottloſen jhre Geſellſchafft im fewrigen Pfuel ſollen antreffen. Sollen ſich derentwe- gen auch alle die jenigen lernen getroͤſten mit dieſem/ die von wegen jhres Glaubens-Bekentnuͤß aus einer Stadt in die ander werden gejaget und verfolget/ daß Sie im Himmliſchen Jeruſalem jhr Stellichen ſollen uͤberkom- men/ und dar antreffen die beſtaͤndige allerangenembſte Gemeinſchafft der Heiligen Engel und Auſſerwehlten/ wie Baſilius auff dis Himmliſche Jeruſalem/ auff dieſe Staͤdte ſahe/ als jhn der Heydniſche Hauptman fragte/ wo er denn wuͤrde bleiben/ wenn jhm der Kayſer ſeinen Grund und Bodem verbietete/ in vel ſub cœlo. Wenn ein ehrlicher Biederman ſich wil niederlaſſen zu wohnen/ ſo ſiehet er jhme nicht allein ein Land aus/ und in demſel- ben eine Stadt/ ſondern iſt auch bedacht/ daß er vor ſich und die ſeinige/ ein eigenthuͤmliches Hauß zulege; Eben alſo gehet es auch/ das ſich glaͤubige Seelen nur nicht nach dem Lande der Lebendigen/ nach der Stadt; ſon- dern auch nach dem Hauſe umbſehen. Der ſchoͤne Ehren-Troſt- und Lebens-Baum/ wenn wir jhn anſe- hen/ giebet es auch/ und vielmehr Chriſtus/ als der Baum des Lebens ſelber: Jn meines Vaters Hauſe/ ſpricht er/ ſind viel Wohnungen. Die Wohnungen hatte wohl Chriſtus zubereitet und erworben vor ſeine Glaͤubigen mit ſeinem Leiden und Sterben/ er will ſie aber jhme nicht zueignen/ ſondern giebet ſeinem himmliſchen Vater die Ehre/ daß er das Hauß der Auſſerwehlten nennet ſeines Vaters Hauß/ weil Gott ber himmliſche Vater der Anfang iſt unſerer Seeligkeit/ der erbarmet ſich uͤber uns/ und nimmet uns zu Land/ Stadt/ ja zu Hauß ein in den Himmel/ in ſein Hauß/ daß wir nun die vielen Woh- nungen Baſilius, 3 Hauß. Joh. XIV. v. 2.

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Zitationshilfe: Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354515/32>, abgerufen am 28.04.2024.