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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Abdanckungs-Rede.
tziges Wöcklein ste[h]et. Worunter: flebile Saxum Si-
pyli
nach dem Seneca, oder den Thränenden Stein
der
Nioboe an dem Berge Sypilo, wozu Sie selb-
sten durch GOttseliges Leben/ in welchem Evangelische Bus-
se das gröste theil gewesen/ durch einen Ungemeinen Tu-
gend-Wandel/ und mildreichste Wohlthat ins gedritte den
Grundgeleget/ mit dieser Uberschrifft; Jm Himmel
gar nicht/ auff Erden schmertzlich/
sintemahl Sie
das Gelücke gehabt im Himmel gar nicht/ auf Erden aber
schmertzlich beweint zu werden. Und dabey werden Unsere
Nachkommen die rechte Warheit lesen/ und mit jhren Thrä-
nen/ weil doch ein Weinender den andern leicht mittleidig
machet/ Unsere Meinung unterschreiben: Das
wir Heute gewiß was guttes begra-
ben haben.

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Abdanckungs-Rede.
tziges Woͤcklein ſte[h]et. Worunter: flebile Saxum Si-
pyli
nach dem Seneca, oder den Thraͤnenden Stein
der
Niobœ an dem Berge Sypilo, wozu Sie ſelb-
ſten durch GOttſeliges Leben/ in welchem Evangeliſche Buſ-
ſe das groͤſte theil geweſen/ durch einen Ungemeinen Tu-
gend-Wandel/ und mildreichſte Wohlthat ins gedritte den
Grundgeleget/ mit dieſer Uberſchrifft; Jm Himmel
gar nicht/ auff Erden ſchmertzlich/
ſintemahl Sie
das Geluͤcke gehabt im Himmel gar nicht/ auf Erden aber
ſchmertzlich beweint zu werden. Und dabey werden Unſere
Nachkommen die rechte Warheit leſen/ und mit jhren Thraͤ-
nen/ weil doch ein Weinender den andern leicht mittleidig
machet/ Unſere Meinung unterſchreiben: Das
wir Heute gewiß was guttes begra-
ben haben.

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[102[110]/0110] Abdanckungs-Rede. tziges Woͤcklein ſtehet. Worunter: flebile Saxum Si- pyli nach dem Seneca, oder den Thraͤnenden Stein der Niobœ an dem Berge Sypilo, wozu Sie ſelb- ſten durch GOttſeliges Leben/ in welchem Evangeliſche Buſ- ſe das groͤſte theil geweſen/ durch einen Ungemeinen Tu- gend-Wandel/ und mildreichſte Wohlthat ins gedritte den Grundgeleget/ mit dieſer Uberſchrifft; Jm Himmel gar nicht/ auff Erden ſchmertzlich/ ſintemahl Sie das Geluͤcke gehabt im Himmel gar nicht/ auf Erden aber ſchmertzlich beweint zu werden. Und dabey werden Unſere Nachkommen die rechte Warheit leſen/ und mit jhren Thraͤ- nen/ weil doch ein Weinender den andern leicht mittleidig machet/ Unſere Meinung unterſchreiben: Das wir Heute gewiß was guttes begra- ben haben. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 102[110]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/110>, abgerufen am 26.04.2024.