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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Personalia.
ten lesen/ und hat besonders bey Lebens-Zeiten offt begeh-
ret/ man möchte jhr bey jhrem letzten Ende fleissig vorsa-
gen die zwey Sprüche: Das Blut JEsu CHristi etc.
und Es ist je gewißlich wahr und ein theures werthes
Wort/ welchen Spruch Sie vor andern lieb gehabt/ und
unter allen Gedancken gleichsam zum Leit-Stern erweh-
let. Den 16. Aug: schiene es/ die Seeligst-Verstor-
bene wüste schon vorher/ daß dieser Freytag jhr die Befrei-
ung von aller Mühseeligkeit und den seeligen Feyerabend
mit bringen würde/ indem Sie gegen Jhre Dienerin des
Morgens um 5. Uhr gleichsam gantz vergnüget sich also
vernehmen ließ; Sage nichts/ Jch werde heut wol Ster-
ben/ Mein JESUS wird bald kommen. Als auch
vorgedachte Jungfr. Bernheimin jhr aus dem Kern aller
Gebethe/ Bitte/ Gebeth und Fürbitte nach verlangen
Vorgelesen/ sagte die Seelige/ die sonst alle vier Gebethe
in besagtem Buche gern zu Ende brachte/ wieder Jhre Ge-
wohnheit; Die Dancksagung wollen wir auf den Abend
Bethen.

Als selbigen Morgen jhr geliebter Hr. Schwager
in Nothwendiger Angelegenheit nacher Görlitz Verreisen
muste/ und also von jhr Abschied nahm/ verlieh es Jhr
GOTT/ daß da vorhin das Reden was schwer angekom-
men/ Sie gar viel mit Jhm reden kunte/ befahl Jhn
und die Seinigen mit liebreichen Worten und Geberden
dem Höchsten in Seinen Schutz und Schirm/ Jhme selbst
aber und Seiner Liebsten zu treuer Vorsorge die als Ei-
gen-Geliebete Schwester-Kinder/ besonders jhren lieben
Hanß Siegmund/ vor welchen Sie biß in Tod Hertz-
treulich gesorget/ wie auch die hinterlassende Unterthaner/

mit
M

Personalia.
ten leſen/ und hat beſonders bey Lebens-Zeiten offt begeh-
ret/ man moͤchte jhr bey jhrem letzten Ende fleiſſig vorſa-
gen die zwey Spruͤche: Das Blut JEſu CHriſti ꝛc.
und Es iſt je gewißlich wahr und ein theures werthes
Wort/ welchen Spruch Sie vor andern lieb gehabt/ und
unter allen Gedancken gleichſam zum Leit-Stern erweh-
let. Den 16. Aug: ſchiene es/ die Seeligſt-Verſtor-
bene wuͤſte ſchon vorher/ daß dieſer Freytag jhr die Befrei-
ung von aller Muͤhſeeligkeit und den ſeeligen Feyerabend
mit bringen wuͤrde/ indem Sie gegen Jhre Dienerin des
Morgens um 5. Uhr gleichſam gantz vergnuͤget ſich alſo
vernehmen ließ; Sage nichts/ Jch werde heut wol Ster-
ben/ Mein JESUS wird bald kommen. Als auch
vorgedachte Jungfr. Bernheimin jhr aus dem Kern aller
Gebethe/ Bitte/ Gebeth und Fuͤrbitte nach verlangen
Vorgeleſen/ ſagte die Seelige/ die ſonſt alle vier Gebethe
in beſagtem Buche gern zu Ende brachte/ wieder Jhre Ge-
wohnheit; Die Danckſagung wollen wir auf den Abend
Bethen.

Als ſelbigen Morgen jhr geliebter Hr. Schwager
in Nothwendiger Angelegenheit nacher Goͤrlitz Verreiſen
muſte/ und alſo von jhr Abſchied nahm/ verlieh es Jhr
GOTT/ daß da vorhin das Reden was ſchwer angekom-
men/ Sie gar viel mit Jhm reden kunte/ befahl Jhn
und die Seinigen mit liebreichen Worten und Geberden
dem Hoͤchſten in Seinen Schutz und Schirm/ Jhme ſelbſt
aber und Seiner Liebſten zu treuer Vorſorge die als Ei-
gen-Geliebete Schweſter-Kinder/ beſonders jhren lieben
Hanß Siegmund/ vor welchen Sie biß in Tod Hertz-
treulich geſorget/ wie auch die hinterlaſſende Unterthaner/

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[81[89]/0089] Personalia. ten leſen/ und hat beſonders bey Lebens-Zeiten offt begeh- ret/ man moͤchte jhr bey jhrem letzten Ende fleiſſig vorſa- gen die zwey Spruͤche: Das Blut JEſu CHriſti ꝛc. und Es iſt je gewißlich wahr und ein theures werthes Wort/ welchen Spruch Sie vor andern lieb gehabt/ und unter allen Gedancken gleichſam zum Leit-Stern erweh- let. Den 16. Aug: ſchiene es/ die Seeligſt-Verſtor- bene wuͤſte ſchon vorher/ daß dieſer Freytag jhr die Befrei- ung von aller Muͤhſeeligkeit und den ſeeligen Feyerabend mit bringen wuͤrde/ indem Sie gegen Jhre Dienerin des Morgens um 5. Uhr gleichſam gantz vergnuͤget ſich alſo vernehmen ließ; Sage nichts/ Jch werde heut wol Ster- ben/ Mein JESUS wird bald kommen. Als auch vorgedachte Jungfr. Bernheimin jhr aus dem Kern aller Gebethe/ Bitte/ Gebeth und Fuͤrbitte nach verlangen Vorgeleſen/ ſagte die Seelige/ die ſonſt alle vier Gebethe in beſagtem Buche gern zu Ende brachte/ wieder Jhre Ge- wohnheit; Die Danckſagung wollen wir auf den Abend Bethen. Als ſelbigen Morgen jhr geliebter Hr. Schwager in Nothwendiger Angelegenheit nacher Goͤrlitz Verreiſen muſte/ und alſo von jhr Abſchied nahm/ verlieh es Jhr GOTT/ daß da vorhin das Reden was ſchwer angekom- men/ Sie gar viel mit Jhm reden kunte/ befahl Jhn und die Seinigen mit liebreichen Worten und Geberden dem Hoͤchſten in Seinen Schutz und Schirm/ Jhme ſelbſt aber und Seiner Liebſten zu treuer Vorſorge die als Ei- gen-Geliebete Schweſter-Kinder/ beſonders jhren lieben Hanß Siegmund/ vor welchen Sie biß in Tod Hertz- treulich geſorget/ wie auch die hinterlaſſende Unterthaner/ mit M

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 81[89]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/89>, abgerufen am 01.05.2024.