Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
der Käyser auff/ wer wird darnach sagen können/ dieses Hauß
oder Hüttlein/ diese Wiese/ dieser Garte ist mein. Wir könten
von diesem Pittschafft-Ringe dieser Stadt/ nehmlich dem Seel.
Syr. 39, 4.Herrn Hoffmann wol sagen/ was dorte Syrach setzet cap. 39.
Er kan den Fürsten dienen und bey den Her-
ren seyn/ Er kan sich schicken lassen in fremb-
de Lande/ denn er hat versucht was bey den
Leuten taug oder nicht taug.
Hier traff ein/ was
Syr. 10, 4.gemeldter Lehrer saget cap. 10. Das Regiment auff
Erden/ stehet in Gottes Händen/ derselbige
giebt ihr zu zeiten einen tüchtigen Regenten.

Cic. 1. de
Oratore c.

45.
Cicero rühmet den Quintum Mucium, und saget: Domus
Jureconsulti est totius Oraculum Civitatis,
Das Hauß ei-
nes Fürsten/ sey wie ein Rathstuel der Stadt. Es bezeuge diß
Q. Mutii Haußthüre/ da auch bey seiner Schwachheit viel Leute
auß und eingiengen/ die sich bey ihm Raths erholeten. Testis
est hujusce Q. Mutii Janua & Vestibulum, puod in ejus in-
firmissima valetudine, affectaq; jam aetate, maxima quoti-
die freqventia civium ac summorum hominum splendore
celebratur.
Bey dem Seeligen Herrn Hoffmann konte man
sich allezeit gutes Raths erholen/ und konte man sein Hauß wol
nennen ein Oraculum Civitatis. War Er denn nun nicht ein
werther Pittschafft-Ring? Ein Pittschafft-Ring ist ferner

III. Symbolum honorificae functionis, Ein Ehren-
Zeichen/ welches denen wird gegeben/ die öffentliche hohe Ehren-
Schönborn.
Pol. L. 2. c.
20. p. 173.
Gen. 41, 42
Ambros.
lib. de Jo-
seph. c.
7.
Stellen bedienen. Annulus aureus signum traditae potesta-
tis.
Mit einem Güldenen Ringe ward die Herrschafft überge-
ben/ wie von Pharaone stehet: Er that seinen Ring
von seiner Hand/ und gab ihn Joseph an sei-
ne Hand.
Uber welcheWorte Ambrosius saget: Quid sibi

vult

Chriſtliche Leichpredigt.
der Kaͤyſer auff/ wer wird darnach ſagen koͤnnen/ dieſes Hauß
oder Huͤttlein/ dieſe Wieſe/ dieſer Garte iſt mein. Wir koͤnten
von dieſem Pittſchafft-Ringe dieſer Stadt/ nehmlich dem Seel.
Syr. 39, 4.Herrn Hoffmann wol ſagen/ was dorte Syrach ſetzet cap. 39.
Er kan den Fuͤrſten dienen und bey den Her-
ren ſeyn/ Er kan ſich ſchicken laſſen in fremb-
de Lande/ denn er hat verſucht was bey den
Leuten taug oder nicht taug.
Hier traff ein/ was
Syr. 10, 4.gemeldter Lehrer ſaget cap. 10. Das Regiment auff
Erden/ ſtehet in Gottes Haͤnden/ derſelbige
giebt ihr zu zeiten einen tuͤchtigen Regenten.

Cic. 1. de
Oratore c.

45.
Cicero ruͤhmet den Quintum Mucium, und ſaget: Domus
Jureconſulti eſt totius Oraculum Civitatis,
Das Hauß ei-
nes Fuͤrſten/ ſey wie ein Rathſtuel der Stadt. Es bezeuge diß
Q. Mutii Haußthuͤre/ da auch bey ſeiner Schwachheit viel Leute
auß und eingiengen/ die ſich bey ihm Raths erholeten. Teſtis
eſt hujuſce Q. Mutii Janua & Veſtibulum, puod in ejus in-
firmisſima valetudine, affectâq́; jam ætate, maximâ quoti-
diè freqventiâ civium ac ſummorum hominum ſplendore
célebratur.
Bey dem Seeligen Herrn Hoffmann konte man
ſich allezeit gutes Raths erholen/ und konte man ſein Hauß wol
nennen ein Oraculum Civitatis. War Er denn nun nicht ein
werther Pittſchafft-Ring? Ein Pittſchafft-Ring iſt ferner

III. Symbolum honorificæ functionis, Ein Ehren-
Zeichen/ welches denen wird gegeben/ die oͤffentliche hohe Ehren-
Schönborn.
Pol. L. 2. c.
20. p. 173.
Gen. 41, 42
Ambroſ.
lib. de Jo-
ſeph. c.
7.
Stellen bedienen. Annulus aureus ſignum traditæ poteſta-
tis.
Mit einem Guͤldenen Ringe ward die Herrſchafft uͤberge-
ben/ wie von Pharaone ſtehet: Er that ſeinen Ring
von ſeiner Hand/ und gab ihn Joſeph an ſei-
ne Hand.
Uber welcheWorte Ambroſius ſaget: Quid ſibi

vult
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0064" n="64.[64]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
der Ka&#x0364;y&#x017F;er auff/ wer wird darnach &#x017F;agen ko&#x0364;nnen/ die&#x017F;es Hauß<lb/>
oder Hu&#x0364;ttlein/ die&#x017F;e Wie&#x017F;e/ die&#x017F;er Garte i&#x017F;t mein. Wir ko&#x0364;nten<lb/>
von die&#x017F;em Pitt&#x017F;chafft-Ringe die&#x017F;er Stadt/ nehmlich dem Seel.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 39, 4.</note>Herrn <hi rendition="#aq">Hoffmann</hi> wol &#x017F;agen/ was dorte <hi rendition="#aq">Syrach</hi> &#x017F;etzet <hi rendition="#aq">cap.</hi> 39.<lb/><hi rendition="#fr">Er kan den Fu&#x0364;r&#x017F;ten dienen und bey den Her-<lb/>
ren &#x017F;eyn/ Er kan &#x017F;ich &#x017F;chicken la&#x017F;&#x017F;en in fremb-<lb/>
de Lande/ denn er hat ver&#x017F;ucht was bey den<lb/>
Leuten taug oder nicht taug.</hi> Hier traff ein/ was<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 10, 4.</note>gemeldter Lehrer &#x017F;aget <hi rendition="#aq">cap.</hi> 10. <hi rendition="#fr">Das Regiment auff<lb/>
Erden/ &#x017F;tehet in Gottes Ha&#x0364;nden/ der&#x017F;elbige<lb/>
giebt ihr zu zeiten einen tu&#x0364;chtigen Regenten.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Cic. 1. de<lb/>
Oratore c.</hi><lb/>
45.</note><hi rendition="#aq">Cicero</hi> ru&#x0364;hmet den <hi rendition="#aq">Quintum Mucium,</hi> und &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Domus<lb/>
Jurecon&#x017F;ulti e&#x017F;t totius Oraculum Civitatis,</hi> Das Hauß ei-<lb/>
nes Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ &#x017F;ey wie ein Rath&#x017F;tuel der Stadt. Es bezeuge diß<lb/><hi rendition="#aq">Q. Mutii</hi> Haußthu&#x0364;re/ da auch bey &#x017F;einer Schwachheit viel Leute<lb/>
auß und eingiengen/ die &#x017F;ich bey ihm Raths erholeten. <hi rendition="#aq">Te&#x017F;tis<lb/>
e&#x017F;t huju&#x017F;ce Q. Mutii Janua &amp; Ve&#x017F;tibulum, puod in ejus in-<lb/>
firmis&#x017F;ima valetudine, affectâq&#x0301;; jam ætate, maximâ quoti-<lb/>
diè freqventiâ civium ac &#x017F;ummorum hominum &#x017F;plendore<lb/>
célebratur.</hi> Bey dem Seeligen Herrn Hoffmann konte man<lb/>
&#x017F;ich allezeit gutes Raths erholen/ und konte man &#x017F;ein Hauß wol<lb/>
nennen ein <hi rendition="#aq">Oraculum Civitatis.</hi> War Er denn nun nicht ein<lb/>
werther Pitt&#x017F;chafft-Ring? Ein Pitt&#x017F;chafft-Ring i&#x017F;t ferner</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">III. Symbolum honorificæ functionis,</hi> Ein Ehren-<lb/>
Zeichen/ welches denen wird gegeben/ die o&#x0364;ffentliche hohe Ehren-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Schönborn.<lb/>
Pol. L. 2. c.<lb/>
20. p. 173.<lb/>
Gen. 41, 42<lb/>
Ambro&#x017F;.<lb/>
lib. de Jo-<lb/>
&#x017F;eph. c.</hi> 7.</note>Stellen bedienen. <hi rendition="#aq">Annulus aureus &#x017F;ignum traditæ pote&#x017F;ta-<lb/>
tis.</hi> Mit einem Gu&#x0364;ldenen Ringe ward die Herr&#x017F;chafft u&#x0364;berge-<lb/>
ben/ wie von Pharaone &#x017F;tehet<hi rendition="#i">:</hi> <hi rendition="#fr">Er that &#x017F;einen Ring<lb/>
von &#x017F;einer Hand/ und gab ihn Jo&#x017F;eph an &#x017F;ei-<lb/>
ne Hand.</hi> Uber welcheWorte <hi rendition="#aq">Ambro&#x017F;ius</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Quid &#x017F;ibi</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">vult</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64.[64]/0064] Chriſtliche Leichpredigt. der Kaͤyſer auff/ wer wird darnach ſagen koͤnnen/ dieſes Hauß oder Huͤttlein/ dieſe Wieſe/ dieſer Garte iſt mein. Wir koͤnten von dieſem Pittſchafft-Ringe dieſer Stadt/ nehmlich dem Seel. Herrn Hoffmann wol ſagen/ was dorte Syrach ſetzet cap. 39. Er kan den Fuͤrſten dienen und bey den Her- ren ſeyn/ Er kan ſich ſchicken laſſen in fremb- de Lande/ denn er hat verſucht was bey den Leuten taug oder nicht taug. Hier traff ein/ was gemeldter Lehrer ſaget cap. 10. Das Regiment auff Erden/ ſtehet in Gottes Haͤnden/ derſelbige giebt ihr zu zeiten einen tuͤchtigen Regenten. Cicero ruͤhmet den Quintum Mucium, und ſaget: Domus Jureconſulti eſt totius Oraculum Civitatis, Das Hauß ei- nes Fuͤrſten/ ſey wie ein Rathſtuel der Stadt. Es bezeuge diß Q. Mutii Haußthuͤre/ da auch bey ſeiner Schwachheit viel Leute auß und eingiengen/ die ſich bey ihm Raths erholeten. Teſtis eſt hujuſce Q. Mutii Janua & Veſtibulum, puod in ejus in- firmisſima valetudine, affectâq́; jam ætate, maximâ quoti- diè freqventiâ civium ac ſummorum hominum ſplendore célebratur. Bey dem Seeligen Herrn Hoffmann konte man ſich allezeit gutes Raths erholen/ und konte man ſein Hauß wol nennen ein Oraculum Civitatis. War Er denn nun nicht ein werther Pittſchafft-Ring? Ein Pittſchafft-Ring iſt ferner Syr. 39, 4. Syr. 10, 4. Cic. 1. de Oratore c. 45. III. Symbolum honorificæ functionis, Ein Ehren- Zeichen/ welches denen wird gegeben/ die oͤffentliche hohe Ehren- Stellen bedienen. Annulus aureus ſignum traditæ poteſta- tis. Mit einem Guͤldenen Ringe ward die Herrſchafft uͤberge- ben/ wie von Pharaone ſtehet: Er that ſeinen Ring von ſeiner Hand/ und gab ihn Joſeph an ſei- ne Hand. Uber welcheWorte Ambroſius ſaget: Quid ſibi vult Schönborn. Pol. L. 2. c. 20. p. 173. Gen. 41, 42 Ambroſ. lib. de Jo- ſeph. c. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360156
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360156/64
Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 64.[64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/64>, abgerufen am 06.05.2024.