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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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und Ehren-Gedächtnis.
spielet gehabt. Es mag nu sein welches da wolle/ so se-
hen wir doch klärlich gnungsam auß S. Pauli Gleich-
niß/ das Er das menschliche Leben einem solchen wette
lauffen/ oder ins gemein einer Reise und Wanderschaft/
(da es eben so wol viel zulauffen giebt) vergleichen thue.
Massen denn auch der Ertzvater Jacob/ so wol auch
der Königliche Prophet David selber schon längst vorGen. 47. 9.
Psalm. 39, 13.
1. paral 30, 15.
Curren dum
cuivis in Sta-
dio 1. Status
s. Vocatio-
nis.

S. Paulo/ darauff gedeutet haben. Vnd zwar nicht
unbillich. Denn da haben wir ja alle mit einander zu-
lauffen.

(a) In stadio Status seu Vocationis, in den Schran-
cken/ oder auff dem Renne-Plan und wege unsers Be-
ruffes.
Es kan der ewige GOTT durch auß keineMatth. 20, 6.
müssiggänger für seinen Augen sehen/ sondern er redet
Sie an und spricht: Quid hic statis tota die ociosi?
Was stehet ihr hie den gantzen Tag müssig?
Dannenhero hat Er die drey Hierarchias oder H. Stän-
de gestifftet und eingesetzet/ nehmlich den Geist-Welt-
und Häußlichen Stand. Hat auch durch seinen Ge-
salbten/ und Außerwehlten Rüstzeug einen jedwe-Actor. 9, 15
Psalm.
37. 3.

den anreden und vermahnen lassen: Bleibe im Lan-
de/ und nehre dich redlich. Jtem:

Qua positus fueris, in statione, mane,
Ein jeglicher bleibe in dem Beruff/ darinnen
Er beruffen ist.
Vnd abermahl: philotimeithai esu-1. Cor. 7, 20,
1. Thessal.

4, 11.

khazein, kai pra ssein ta idia, ringet darnach/ daß
ihr stille seyd/ und das euere schaffet.
Jst nu dero-

wegen
J ij

und Ehren-Gedächtnis.
ſpielet gehabt. Es mag nu ſein welches da wolle/ ſo ſe-
hen wir doch klaͤrlich gnungſam auß S. Pauli Gleich-
niß/ das Er das menſchliche Leben einem ſolchen wette
lauffen/ oder ins gemein einer Reiſe und Wanderſchaft/
(da es eben ſo wol viel zulauffen giebt) vergleichen thue.
Maſſen denn auch der Ertzvater Jacob/ ſo wol auch
der Koͤnigliche Prophet David ſelber ſchon laͤngſt vorGen. 47. 9.
Pſalm. 39, 13.
1. paral 30, 15.
Curren dum
cuivis in Sta-
dio 1. Status
ſ. Vocatio-
nis.

S. Paulo/ darauff gedeutet haben. Vnd zwar nicht
unbillich. Denn da haben wir ja alle mit einander zu-
lauffen.

(a) In ſtadio Status ſeu Vocationis, in den Schran-
cken/ oder auff dem Renne-Plan und wege unſers Be-
ruffes.
Es kan der ewige GOTT durch auß keineMatth. 20, 6.
muͤſſiggaͤnger fuͤr ſeinen Augen ſehen/ ſondern er redet
Sie an und ſpricht: Quid hic ſtatis tota die ocioſi?
Was ſtehet ihr hie den gantzen Tag muͤſſig?
Dannenhero hat Er die drey Hierarchias oder H. Staͤn-
de geſtifftet und eingeſetzet/ nehmlich den Geiſt-Welt-
und Haͤußlichen Stand. Hat auch durch ſeinen Ge-
ſalbten/ und Außerwehlten Ruͤſtzeug einen jedwe-Actor. 9, 15
Pſalm.
37. 3.

den anreden und vermahnen laſſen: Bleibe im Lan-
de/ und nehre dich redlich. Jtem:

Qua poſitus fueris, in ſtatione, mane,
Ein jeglicher bleibe in dem Beruff/ darinnen
Er beruffen iſt.
Vnd abermahl: φιλοτιμεῖϑαι ἡσυ-1. Cor. 7, 20,
1. Theſſal.

4, 11.

χάζειν, καὶ πρά σσειν τὰ ἴδια, ringet darnach/ daß
ihr ſtille ſeyd/ und das euere ſchaffet.
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wegen
J ij
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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [67]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/67>, abgerufen am 14.05.2024.