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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Abdanckung
Epist. 3. pag.
m.
563.
ben sie doch nicht daran/ so lange Sie sich daselbsten
auffhielten. Aber ich halte dafur das dieser Jrr-Länder sehr
Syrac. 14, 18.
Hebr. 9, 27.
Psalm
89, 49.
irre/ alldieweil es doch heist: Omnia orta occidunt, al-
let was lebet/ sterblich ist. Denn es ist ja der alte
Bund/ du must sterben/ und ist den Menschen
gesetzt/ einmahl zusterben/
so gar das auch der
geistreiche König und Prophet dannenhero fraget und saget:
Wo ist jemand der da lebet/ und den Tod nicht
sehe.
O freylich wol müssen wir alle daran/ und davon/
Gelehrt/ reich/ jung/ alt/ oder Schön!

Damit nu derowegen ein jedweder wol lauffen/
und mit S. Paulo auch den Sterbe-und Todten-Lauff
glücklich und seelig vollenden möge/ traun so ist von nö-
then/ daß wir uns wol/ ja auffs beste/ in acht nehmen.
Sonderlichen/ weil sich/ wie in den andern/ also auch in
diesem unserm letzten Lauff/ (welcher ist/ wie unser See-
Mart. Bohen.
Precat. Rhy-
thm. Cent.
2.
im 2. Ster-
be Gebet.
Stroph. 8.
AElian. Var.
Hist. lib. 13.
cap. 1. pag.
m. 356. 357.
Ovid. Me-
tan. lib. 10. fab.
15. vers. 6.
sqq. Tom. 2.
pag. m. 431.
sqq.
liger Herr Bohemus sagt/ das letzte Leyden/ und
unser höchste
und grösseste noht) viel und mancher:
ley impedimenta und hindernüsse finden und ereugen.
Von der Atalanta, des Schoenei, Königes in Scyro Toch-
ter/ (welche so über alle masse geschwinde lauffen können/
das es nicht anders außgesehen/ als wenn ein Stern sich
reiniget/ oder der Blitz und das wetterleuchten geschwin-
de dahin fähret/) schreibet man/ das Sie durch auß kei-
nen Mann nehmen wollen/ ohn allein den/ der Sie im
lauffen übertreffen würde/ der es aber nicht enden wür-
de/ solte des Todes sterben. Damit nu derowegen der
Hippomenes des Macarei Sohn/ und des Neptuni

naher

Abdanckung
Epiſt. 3. pag.
m.
563.
ben ſie doch nicht daran/ ſo lange Sie ſich daſelbſten
auffhielten. Aber ich halte dafur das dieſer Jrr-Laͤnder ſehr
Syrac. 14, 18.
Hebr. 9, 27.
Pſalm
89, 49.
irꝛe/ alldieweil es doch heiſt: Omnia orta occidunt, al-
let was lebet/ ſterblich iſt. Denn es iſt ja der alte
Bund/ du muſt ſterben/ und iſt den Menſchen
geſetzt/ einmahl zuſterben/
ſo gar das auch der
geiſtreiche Koͤnig und Prophet dannenhero fraget uñ ſaget:
Wo iſt jemand der da lebet/ und den Tod nicht
ſehe.
O freylich wol muͤſſen wir alle daran/ und davon/
Gelehrt/ reich/ jung/ alt/ oder Schoͤn!

Damit nu derowegen ein jedweder wol lauffen/
und mit S. Paulo auch den Sterbe-und Todten-Lauff
gluͤcklich und ſeelig vollenden moͤge/ traun ſo iſt von noͤ-
then/ daß wir uns wol/ ja auffs beſte/ in acht nehmen.
Sonderlichen/ weil ſich/ wie in den andern/ alſo auch in
dieſem unſerm letzten Lauff/ (welcher iſt/ wie unſer See-
Mart. Bohẽ.
Precat. Rhy-
thm. Cent.
2.
im 2. Ster-
be Gebet.
Stroph. 8.
Ælian. Var.
Hiſt. lib. 13.
cap. 1. pag.
m. 356. 357.
Ovid. Me-
tã. lib. 10. fab.
15. verſ. 6.
ſqq. Tom. 2.
pag. m. 431.
ſqq.
liger Herr Bohemus ſagt/ das letzte Leyden/ und
unſer hoͤchſte
und groͤſſeſte noht) viel und mancher:
ley impedimenta und hindernuͤſſe finden und ereugen.
Von der Atalanta, des Schœnei, Koͤniges in Scyro Toch-
ter/ (welche ſo uͤber alle maſſe geſchwinde lauffen koͤnnen/
das es nicht anders außgeſehen/ als wenn ein Stern ſich
reiniget/ oder der Blitz und das wetterleuchten geſchwin-
de dahin faͤhret/) ſchreibet man/ das Sie durch auß kei-
nen Mann nehmen wollen/ ohn allein den/ der Sie im
lauffen uͤbertreffen würde/ der es aber nicht enden wuͤr-
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naher
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[[76]/0076] Abdanckung ben ſie doch nicht daran/ ſo lange Sie ſich daſelbſten auffhielten. Aber ich halte dafur das dieſer Jrr-Laͤnder ſehr irꝛe/ alldieweil es doch heiſt: Omnia orta occidunt, al- let was lebet/ ſterblich iſt. Denn es iſt ja der alte Bund/ du muſt ſterben/ und iſt den Menſchen geſetzt/ einmahl zuſterben/ ſo gar das auch der geiſtreiche Koͤnig und Prophet dannenhero fraget uñ ſaget: Wo iſt jemand der da lebet/ und den Tod nicht ſehe. O freylich wol muͤſſen wir alle daran/ und davon/ Gelehrt/ reich/ jung/ alt/ oder Schoͤn! Epiſt. 3. pag. m. 563. Syrac. 14, 18. Hebr. 9, 27. Pſalm 89, 49. Damit nu derowegen ein jedweder wol lauffen/ und mit S. Paulo auch den Sterbe-und Todten-Lauff gluͤcklich und ſeelig vollenden moͤge/ traun ſo iſt von noͤ- then/ daß wir uns wol/ ja auffs beſte/ in acht nehmen. Sonderlichen/ weil ſich/ wie in den andern/ alſo auch in dieſem unſerm letzten Lauff/ (welcher iſt/ wie unſer See- liger Herr Bohemus ſagt/ das letzte Leyden/ und unſer hoͤchſte und groͤſſeſte noht) viel und mancher: ley impedimenta und hindernuͤſſe finden und ereugen. Von der Atalanta, des Schœnei, Koͤniges in Scyro Toch- ter/ (welche ſo uͤber alle maſſe geſchwinde lauffen koͤnnen/ das es nicht anders außgeſehen/ als wenn ein Stern ſich reiniget/ oder der Blitz und das wetterleuchten geſchwin- de dahin faͤhret/) ſchreibet man/ das Sie durch auß kei- nen Mann nehmen wollen/ ohn allein den/ der Sie im lauffen uͤbertreffen würde/ der es aber nicht enden wuͤr- de/ ſolte des Todes ſterben. Damit nu derowegen der Hippomenes des Macarei Sohn/ und des Neptuni naher Mart. Bohẽ. Precat. Rhy- thm. Cent. 2. im 2. Ster- be Gebet. Stroph. 8. Ælian. Var. Hiſt. lib. 13. cap. 1. pag. m. 356. 357. Ovid. Me- tã. lib. 10. fab. 15. verſ. 6. ſqq. Tom. 2. pag. m. 431. ſqq.

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [76]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/76>, abgerufen am 14.05.2024.