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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Abdanckung
hatten viel und mancherley Kronen oder Ehren-Kräntze/
welche sie denen so sich umb gemeine Stad wol meriti-
ret
und bedienet hatten/ verehrten/ oder sonsten bey ihren
Ritter-Spielen ein ander auffsatzten. Also König Da-
2. Sam, 12, 30.
1. paral.
21, 2.
vids Krone hatte am gewichte einen Centner Golds
und viel Edelgesteine.
Käysers Mauritii Kron
welche er zu Constantinopel in S. Sophiae Kirche ver-
Bergomens.
Supplement
Chron. lib.
7. fol. m. 125.
Camerav.
Hor. subcisiv
Centur. 1.
cap. 64. pag.
m. 307.
Platin in Vi-
ta Clement.
V. pag. m. 222
Anshelm.
Boent. libr. 2.
Histor. de
Gemmis.
pag
8.
ehret/ ist auch über die masse köstlich und vortrefflich ge-
wesen. Also die drey und dreyßig Kronen des grossen
Pompeji, wie auch die zwölffe der Stad Venedig/ wer-
den auch nicht schlecht und geringe/ sondern schöne/ herr-
lich und vortrefflich gewesen seyn. Was soll ich sagen
von der köstlichen Krone des Papsts Clementis V. Für-
war sie ist so kostbar und vortrefflich gewesen/ das auch
Platina, ein Päpstischer Scribent, schreiben darff/ ein
eintziger Stein darinnen/ welchen Er/ als er in seiner
Pomp und Pracht daherümb gegangen/ darauß verloh-
ren/ sey auff die sechs tausend Ducaten geschätzet worden.
Vnd was noch mehr ist/ so ist Käysers Rudolphi II.
Krone so vortrefflich gewesen/ daß sie auch über etliche
hundert tausend Floren gestanden. Das/ daß mö-
gen mir noch wol Cronen gewesen seyn! Aber alles nichts/
alles nichts/ gegen der Krone/ die S. Paulus; gegen der
Krone die unser Seeliger Herr Körner; gegen der Krone/
die alle gläubige und beständige Kämpffer/ Läuffer/ und
Glauben haltende Christ-Hertzen von dem gerechten Rich-
ter Jesu Christo allbereit erlanget/ und ins künfftige zu-
hoffen haben

Sap. 5, 17.Denn diese Krone ist Diadema tou kallous, eine

schöne

Abdanckung
hatten viel und mancherley Kronen oder Ehren-Kraͤntze/
welche ſie denen ſo ſich umb gemeine Stad wol meriti-
ret
und bedienet hatten/ verehrten/ oder ſonſten bey ihren
Ritter-Spielen ein ander auffſatzten. Alſo Koͤnig Da-
2. Sam, 12, 30.
1. paral.
21, 2.
vids Krone hatte am gewichte einen Centner Golds
und viel Edelgeſteine.
Kaͤyſers Mauritii Kron
welche er zu Conſtantinopel in S. Sophiæ Kirche ver-
Bergomenſ.
Supplement
Chron. lib.
7. fol. m. 125.
Camerav.
Hor. ſubciſiv
Centur. 1.
cap. 64. pag.
m. 307.
Platin in Vi-
ta Clement.
V. pag. m. 222
Anshelm.
Boẽt. libr. 2.
Hiſtor. de
Gemmis.
pag
8.
ehret/ iſt auch uͤber die maſſe koͤſtlich und vortrefflich ge-
weſen. Alſo die drey und dreyßig Kronen des groſſen
Pompeji, wie auch die zwoͤlffe der Stad Venedig/ wer-
den auch nicht ſchlecht und geringe/ ſondern ſchoͤne/ herr-
lich und vortrefflich geweſen ſeyn. Was ſoll ich ſagen
von der koͤſtlichen Krone des Papſts Clementis V. Fuͤr-
war ſie iſt ſo koſtbar und vortrefflich geweſen/ das auch
Platina, ein Paͤpſtiſcher Scribent, ſchreiben darff/ ein
eintziger Stein darinnen/ welchen Er/ als er in ſeiner
Pomp und Pracht daheruͤmb gegangen/ darauß verloh-
ren/ ſey auff die ſechs tauſend Ducaten geſchaͤtzet worden.
Vnd was noch mehr iſt/ ſo iſt Kaͤyſers Rudolphi II.
Krone ſo vortrefflich geweſen/ daß ſie auch uͤber etliche
hundert tauſend Floren geſtanden. Das/ daß moͤ-
gen mir noch wol Cronen geweſen ſeyn! Aber alles nichts/
alles nichts/ gegen der Krone/ die S. Paulus; gegen der
Krone die unſer Seeliger Herr Koͤrner; gegen der Krone/
die alle glaͤubige und beſtaͤndige Kaͤmpffer/ Laͤuffer/ und
Glauben haltende Chriſt-Hertzen von dem gerechten Rich-
ter Jeſu Chriſto allbereit erlanget/ und ins kuͤnfftige zu-
hoffen haben

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[[94]/0094] Abdanckung hatten viel und mancherley Kronen oder Ehren-Kraͤntze/ welche ſie denen ſo ſich umb gemeine Stad wol meriti- ret und bedienet hatten/ verehrten/ oder ſonſten bey ihren Ritter-Spielen ein ander auffſatzten. Alſo Koͤnig Da- vids Krone hatte am gewichte einen Centner Golds und viel Edelgeſteine. Kaͤyſers Mauritii Kron welche er zu Conſtantinopel in S. Sophiæ Kirche ver- ehret/ iſt auch uͤber die maſſe koͤſtlich und vortrefflich ge- weſen. Alſo die drey und dreyßig Kronen des groſſen Pompeji, wie auch die zwoͤlffe der Stad Venedig/ wer- den auch nicht ſchlecht und geringe/ ſondern ſchoͤne/ herr- lich und vortrefflich geweſen ſeyn. Was ſoll ich ſagen von der koͤſtlichen Krone des Papſts Clementis V. Fuͤr- war ſie iſt ſo koſtbar und vortrefflich geweſen/ das auch Platina, ein Paͤpſtiſcher Scribent, ſchreiben darff/ ein eintziger Stein darinnen/ welchen Er/ als er in ſeiner Pomp und Pracht daheruͤmb gegangen/ darauß verloh- ren/ ſey auff die ſechs tauſend Ducaten geſchaͤtzet worden. Vnd was noch mehr iſt/ ſo iſt Kaͤyſers Rudolphi II. Krone ſo vortrefflich geweſen/ daß ſie auch uͤber etliche hundert tauſend Floren geſtanden. Das/ daß moͤ- gen mir noch wol Cronen geweſen ſeyn! Aber alles nichts/ alles nichts/ gegen der Krone/ die S. Paulus; gegen der Krone die unſer Seeliger Herr Koͤrner; gegen der Krone/ die alle glaͤubige und beſtaͤndige Kaͤmpffer/ Laͤuffer/ und Glauben haltende Chriſt-Hertzen von dem gerechten Rich- ter Jeſu Chriſto allbereit erlanget/ und ins kuͤnfftige zu- hoffen haben 2. Sam, 12, 30. 1. paral. 21, 2. Bergomenſ. Supplement Chron. lib. 7. fol. m. 125. Camerav. Hor. ſubciſiv Centur. 1. cap. 64. pag. m. 307. Platin in Vi- ta Clement. V. pag. m. 222 Anshelm. Boẽt. libr. 2. Hiſtor. de Gemmis. pag 8. Denn dieſe Krone iſt Διάδημα τοῦ κάλλους, eine ſchoͤne Sap. 5, 17.

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [94]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/94>, abgerufen am 14.05.2024.