Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
diget/ welches ist die Stimme des grossen Herrn
Zebaoth/
eben die Stimme welche sich hören lest bey
vnserm Propheten am 40. Cap. Es spricht eine Stim-Esa. 40.
.
6. 7.

me predige/ darauff antwortet der Prophet: Waß
soll ich predigen?
Worauff GOtt antwortet: Alles
Fleisch ist Hew/ vnd alle seine Gütte ist wie ei-
ne Blume auff dem Felde/ denn deß Herren
Geist bleset drein.
Eben dieses ist die Stimme die
sich hören lest/ Marci 16. vnd redet an die General Su-. 15. & 16.
perintendenten der gantzen Welt/ die lieben Jünger
vnd Apostel: Gehet hin in alle Welt/ vnd predi-
get das Evangelium allen Creaturen/
Wer da
gläubet vnd getaufft wird/ der wird selig werden/ wer
aber nicht gleubet/ der wird verdampt werden.

Eben dieser HERR vnd kein ander lesset sich auch
hören in vnserm verlesenen Text/ Prediget von den
Gerechten/
daß sie es gutt haben: Es ist sein ernster
wille das man soll vnd muß davon predigen/ darnach ist
zu wissen/ das durch die Gerechten allhie nicht verstanden
werden solche Menschen welche gantz Engel rein/
niemahls keine Sünde gethan/
vnd dem Gesetze
Gottes einen völligen gehorsam leisten können/ denn
auff diese art vnd weise zu reden/ würden wir keinen Ge-
rechten auff der Welt haben/ denn es bleibet wol bey dem
aphorismo Apostolico; Sie sind allzumahl Sünder/Rom. 3.
vnd mangeln des ruhms den sie für Gott haben sollen.
Da ist keiner der so viel guttes thue/ als Gott von
vnß haben wil
vnd von vnß erfodert/ auch nicht ei-

ner/
G ij

Chriſtliche Leichpredigt.
diget/ welches iſt die Stimme des groſſen Herrn
Zebaoth/
eben die Stimme welche ſich hoͤren leſt bey
vnſerm Propheten am 40. Cap. Es ſpricht eine Stim-Eſa. 40.
ꝟ.
6. 7.

me predige/ darauff antwortet der Prophet: Waß
ſoll ich predigen?
Worauff GOtt antwortet: Alles
Fleiſch iſt Hew/ vnd alle ſeine Guͤtte iſt wie ei-
ne Blume auff dem Felde/ denn deß Herren
Geiſt bleſet drein.
Eben dieſes iſt die Stimme die
ſich hoͤren leſt/ Marci 16. vnd redet an die General Su-ꝟ. 15. & 16.
perintendenten der gantzen Welt/ die lieben Juͤnger
vnd Apoſtel: Gehet hin in alle Welt/ vnd predi-
get das Evangelium allen Creaturen/
Wer da
glaͤubet vnd getaufft wird/ der wird ſelig werden/ wer
aber nicht gleubet/ der wird verdampt werden.

Eben dieſer HERR vnd kein ander leſſet ſich auch
hoͤren in vnſerm verleſenen Text/ Prediget von den
Gerechten/
daß ſie es gutt haben: Es iſt ſein ernſter
wille das man ſoll vnd muß davon predigen/ darnach iſt
zu wiſſen/ das durch die Gerechten allhie nicht verſtanden
werden ſolche Menſchen welche gantz Engel rein/
niemahls keine Suͤnde gethan/
vnd dem Geſetze
Gottes einen voͤlligen gehorſam leiſten koͤnnen/ denn
auff dieſe art vnd weiſe zu reden/ wuͤrden wir keinen Ge-
rechten auff der Welt haben/ denn es bleibet wol bey dem
aphoriſmo Apoſtolico; Sie ſind allzumahl Suͤnder/Rom. 3.
vnd mangeln des ruhms den ſie fuͤr Gott haben ſollen.
Da iſt keiner der ſo viel guttes thue/ als Gott von
vnß haben wil
vnd von vnß erfodert/ auch nicht ei-

ner/
G ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0051" n="49"/><fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">diget/</hi> welches i&#x017F;t die Stimme des <hi rendition="#fr">gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#k">He</hi>rrn<lb/>
Zebaoth/</hi> eben die <hi rendition="#fr">Stimme</hi> welche &#x017F;ich ho&#x0364;ren le&#x017F;t bey<lb/>
vn&#x017F;erm Propheten am 40. Cap. Es &#x017F;pricht eine Stim-<note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a. 40.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 6. 7.</note><lb/>
me <hi rendition="#fr">predige/</hi> darauff antwortet der Prophet: <hi rendition="#fr">Waß<lb/>
&#x017F;oll ich predigen?</hi> Worauff GOtt antwortet: <hi rendition="#fr">Alles<lb/>
Flei&#x017F;ch i&#x017F;t Hew/ vnd alle &#x017F;eine Gu&#x0364;tte i&#x017F;t wie ei-<lb/>
ne Blume auff dem Felde/ denn deß <hi rendition="#k">Herr</hi>en<lb/>
Gei&#x017F;t ble&#x017F;et drein.</hi> Eben die&#x017F;es i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Stimme</hi> die<lb/>
&#x017F;ich ho&#x0364;ren le&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Marci</hi> 16. vnd redet an die <hi rendition="#aq">General Su-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">&#xA75F;.</hi> 15. &amp; 16.</note><lb/><hi rendition="#aq">perintendenten</hi> der gantzen Welt/ die lieben Ju&#x0364;nger<lb/>
vnd Apo&#x017F;tel: <hi rendition="#fr">Gehet hin in alle Welt/ vnd predi-<lb/>
get das Evangelium allen Creaturen/</hi> Wer da<lb/>
gla&#x0364;ubet vnd getaufft wird/ der wird &#x017F;elig werden/ wer<lb/>
aber nicht gleubet/ der wird verdampt werden.</p><lb/>
            <p>Eben die&#x017F;er HERR vnd kein ander le&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich auch<lb/>
ho&#x0364;ren in vn&#x017F;erm verle&#x017F;enen Text/ <hi rendition="#fr">Prediget von den<lb/>
Gerechten/</hi> daß &#x017F;ie es gutt haben: Es i&#x017F;t &#x017F;ein ern&#x017F;ter<lb/>
wille das man &#x017F;oll vnd muß davon predigen/ darnach i&#x017F;t<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en/ das durch die Gerechten allhie nicht ver&#x017F;tanden<lb/>
werden <hi rendition="#fr">&#x017F;olche Men&#x017F;chen welche gantz Engel rein/<lb/>
niemahls keine Su&#x0364;nde gethan/</hi> vnd dem Ge&#x017F;etze<lb/>
Gottes einen vo&#x0364;lligen gehor&#x017F;am lei&#x017F;ten ko&#x0364;nnen/ denn<lb/>
auff die&#x017F;e art vnd wei&#x017F;e zu reden/ wu&#x0364;rden wir keinen Ge-<lb/>
rechten auff der Welt haben/ denn es bleibet wol bey dem<lb/><hi rendition="#aq">aphori&#x017F;mo Apo&#x017F;tolico;</hi> Sie &#x017F;ind allzumahl Su&#x0364;nder/<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 3.</note><lb/>
vnd mangeln des ruhms den &#x017F;ie fu&#x0364;r Gott haben &#x017F;ollen.<lb/>
Da i&#x017F;t keiner der &#x017F;o <hi rendition="#fr">viel guttes thue/ als Gott von<lb/>
vnß haben wil</hi> vnd von vnß erfodert/ auch nicht ei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ner/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0051] Chriſtliche Leichpredigt. diget/ welches iſt die Stimme des groſſen Herrn Zebaoth/ eben die Stimme welche ſich hoͤren leſt bey vnſerm Propheten am 40. Cap. Es ſpricht eine Stim- me predige/ darauff antwortet der Prophet: Waß ſoll ich predigen? Worauff GOtt antwortet: Alles Fleiſch iſt Hew/ vnd alle ſeine Guͤtte iſt wie ei- ne Blume auff dem Felde/ denn deß Herren Geiſt bleſet drein. Eben dieſes iſt die Stimme die ſich hoͤren leſt/ Marci 16. vnd redet an die General Su- perintendenten der gantzen Welt/ die lieben Juͤnger vnd Apoſtel: Gehet hin in alle Welt/ vnd predi- get das Evangelium allen Creaturen/ Wer da glaͤubet vnd getaufft wird/ der wird ſelig werden/ wer aber nicht gleubet/ der wird verdampt werden. Eſa. 40. ꝟ. 6. 7. ꝟ. 15. & 16. Eben dieſer HERR vnd kein ander leſſet ſich auch hoͤren in vnſerm verleſenen Text/ Prediget von den Gerechten/ daß ſie es gutt haben: Es iſt ſein ernſter wille das man ſoll vnd muß davon predigen/ darnach iſt zu wiſſen/ das durch die Gerechten allhie nicht verſtanden werden ſolche Menſchen welche gantz Engel rein/ niemahls keine Suͤnde gethan/ vnd dem Geſetze Gottes einen voͤlligen gehorſam leiſten koͤnnen/ denn auff dieſe art vnd weiſe zu reden/ wuͤrden wir keinen Ge- rechten auff der Welt haben/ denn es bleibet wol bey dem aphoriſmo Apoſtolico; Sie ſind allzumahl Suͤnder/ vnd mangeln des ruhms den ſie fuͤr Gott haben ſollen. Da iſt keiner der ſo viel guttes thue/ als Gott von vnß haben wil vnd von vnß erfodert/ auch nicht ei- ner/ Rom. 3. G ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360685/51
Zitationshilfe: Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360685/51>, abgerufen am 01.05.2024.