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Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.

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viel Ehr-Sitt- und Tugendreichen Jungfrau-
en/ Jungfrau Helenam/ und Jungfrau Evam
Mariam/ und gantze hochlöbliche Familiam,
so hier/ so in der Frembde.

Als er nun durch Absterben seines itzt wol-
gedachten Ehegattens/ in den betrübten Wit-
wer Stand gesetzet/ ist er in demselbigen zehen
gantzer Jahr/ und druber/ biß an sein seeliges
Ende/ verblieben.

Jn seinem Leben und Wandel hat er sich zu-
forderst jederzeit dahin bemühet/ Gotte/ sei-
ner Obrigkeit und dem Nechsten zu gefallen/
Wie denn sein erwehltes Symbolum gewesen:

Meinem Gott allein gefallen/
Meiner Obrigkeit getreu/
Tieff in Demuth gegen allen/
Und vor keinem Menschen scheu/
Leben wie sichs wil gebühren/
Wil ich stets im Schilde führen.

Aus welchem denn zu ersehen/ wie in seinem
Christenthumb er gegen seinem Gotte und sei-
nem Nechsten sey gesinnet gewesen wie er denn
bey diesen betrubten Kriegszeiten unter verlust
mancher seiner mühseligen Nahrung in aller

gedult
G iij

viel Ehr-Sitt- und Tugendreichen Jungfrau-
en/ Jungfrau Helenam/ und Jungfrau Evam
Mariam/ und gantze hochloͤbliche Familiam,
ſo hier/ ſo in der Frembde.

Als er nun durch Abſterben ſeines itzt wol-
gedachten Ehegattens/ in den betruͤbten Wit-
wer Stand geſetzet/ iſt er in demſelbigen zehen
gantzer Jahr/ und drůber/ biß an ſein ſeeliges
Ende/ verblieben.

Jn ſeinem Leben und Wandel hat er ſich zu-
forderſt jederzeit dahin bemuͤhet/ Gotte/ ſei-
ner Obrigkeit und dem Nechſten zu gefallen/
Wie denn ſein erwehltes Symbolum geweſen:

Meinem Gott allein gefallen/
Meiner Obrigkeit getreu/
Tieff in Demuth gegen allen/
Und vor keinem Menſchen ſcheu/
Leben wie ſichs wil gebuͤhren/
Wil ich ſtets im Schilde fuͤhren.

Aus welchem denn zu erſehen/ wie in ſeinem
Chriſtenthumb er gegen ſeinem Gotte und ſei-
nem Nechſten ſey geſinnet geweſen wie er denn
bey dieſen betrůbten Kriegszeiten unter verluſt
mancher ſeiner muͤhſeligen Nahrung in aller

gedult
G iij
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[[53]/0053] viel Ehr-Sitt- und Tugendreichen Jungfrau- en/ Jungfrau Helenam/ und Jungfrau Evam Mariam/ und gantze hochloͤbliche Familiam, ſo hier/ ſo in der Frembde. Als er nun durch Abſterben ſeines itzt wol- gedachten Ehegattens/ in den betruͤbten Wit- wer Stand geſetzet/ iſt er in demſelbigen zehen gantzer Jahr/ und drůber/ biß an ſein ſeeliges Ende/ verblieben. Jn ſeinem Leben und Wandel hat er ſich zu- forderſt jederzeit dahin bemuͤhet/ Gotte/ ſei- ner Obrigkeit und dem Nechſten zu gefallen/ Wie denn ſein erwehltes Symbolum geweſen: Meinem Gott allein gefallen/ Meiner Obrigkeit getreu/ Tieff in Demuth gegen allen/ Und vor keinem Menſchen ſcheu/ Leben wie ſichs wil gebuͤhren/ Wil ich ſtets im Schilde fuͤhren. Aus welchem denn zu erſehen/ wie in ſeinem Chriſtenthumb er gegen ſeinem Gotte und ſei- nem Nechſten ſey geſinnet geweſen wie er denn bey dieſen betrůbten Kriegszeiten unter verluſt mancher ſeiner muͤhſeligen Nahrung in aller gedult G iij

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Zitationshilfe: Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659, S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389173/53>, abgerufen am 29.04.2024.