Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. solte/ that ihr anbey die Verheissung/ daß sie einen Sohn gebährensolte/ der ein grosser Herr seyn würde/ dessen Saame für der Men- ge nicht würde können gezehlet werden/ zwölff Fürsten würden von ihm herstammen. Zum ewigen Andencken solcher Erscheinung und herrlichen Verheissung nennete sie den Brunn den Brunn des Lebendigen und Sehenden/ weiln der ewig-lebende GOtt/ bey dem allein die Unsterblichkeit ist/ sich lebendig geoffenbahret/ und die fast- erstorbene Hagar mit seinem kräfftigen Trost- und Verheissungs- Worte erqvicket/ und gleichsam wieder lebendig gemacht hatte. Weiln auch der allsehende GOTT der Hagar Elend und Noth/ Angst und Kummer bey diesem Brunn in Gnaden angesehen/ und daraus errettet hatte. Eben bey diesem Brunnen schlug Jsaac seine Wohnung auff/ da er sich dann bey dem Nahmen solches Brunnens allezeit der gnädigen Vorsorge GOttes/ sonderlich in dem Bekümmerniß/ so er über den Todt seines Vaters empfun- den/ wird erinnert und getröstet haben. Bey des grossen Abrahams gesegneten Gedächtniß/ wasApplic. ist/ E
geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron. ſolte/ that ihr anbey die Verheiſſung/ daß ſie einen Sohn gebaͤhrenſolte/ der ein groſſer Herr ſeyn wuͤrde/ deſſen Saame fuͤr der Men- ge nicht wuͤrde koͤnnen gezehlet werden/ zwoͤlff Fuͤrſten wuͤrden von ihm herſtammen. Zum ewigen Andencken ſolcher Erſcheinung und herrlichen Verheiſſung nennete ſie den Brunn den Brunn des Lebendigen und Sehenden/ weiln der ewig-lebende GOtt/ bey dem allein die Unſterblichkeit iſt/ ſich lebendig geoffenbahret/ und die faſt- erſtorbene Hagar mit ſeinem kraͤfftigen Troſt- und Verheiſſungs- Worte erqvicket/ und gleichſam wieder lebendig gemacht hatte. Weiln auch der allſehende GOTT der Hagar Elend und Noth/ Angſt und Kummer bey dieſem Brunn in Gnaden angeſehen/ und daraus errettet hatte. Eben bey dieſem Brunnen ſchlug Jſaac ſeine Wohnung auff/ da er ſich dann bey dem Nahmen ſolches Brunnens allezeit der gnaͤdigen Vorſorge GOttes/ ſonderlich in dem Bekuͤmmerniß/ ſo er uͤber den Todt ſeines Vaters empfun- den/ wird erinnert und getroͤſtet haben. Bey des groſſen Abrahams geſegneten Gedaͤchtniß/ wasApplic. iſt/ E
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geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron.
ſolte/ that ihr anbey die Verheiſſung/ daß ſie einen Sohn gebaͤhren
ſolte/ der ein groſſer Herr ſeyn wuͤrde/ deſſen Saame fuͤr der Men-
ge nicht wuͤrde koͤnnen gezehlet werden/ zwoͤlff Fuͤrſten wuͤrden von
ihm herſtammen. Zum ewigen Andencken ſolcher Erſcheinung
und herrlichen Verheiſſung nennete ſie den Brunn den Brunn des
Lebendigen und Sehenden/ weiln der ewig-lebende GOtt/ bey dem
allein die Unſterblichkeit iſt/ ſich lebendig geoffenbahret/ und die faſt-
erſtorbene Hagar mit ſeinem kraͤfftigen Troſt- und Verheiſſungs-
Worte erqvicket/ und gleichſam wieder lebendig gemacht hatte.
Weiln auch der allſehende GOTT der Hagar Elend und Noth/
Angſt und Kummer bey dieſem Brunn in Gnaden angeſehen/ und
daraus errettet hatte. Eben bey dieſem Brunnen ſchlug Jſaac
ſeine Wohnung auff/ da er ſich dann bey dem Nahmen ſolches
Brunnens allezeit der gnaͤdigen Vorſorge GOttes/ ſonderlich in
dem Bekuͤmmerniß/ ſo er uͤber den Todt ſeines Vaters empfun-
den/ wird erinnert und getroͤſtet haben.
Bey des groſſen Abrahams geſegneten Gedaͤchtniß/ was
die hinterlaſſene Erbſchafft anlangt/ gedencken wir auch der Erb-
ſchafft/ ſo der der ſelige Vater/ Abraham Wentzel/ ſeinen bey-
den Herren Soͤhnen/ Abraham und Samuel/ hinterlaſſen.
Die Erbſchafft beſtehet eben auch in einem milden Seegen GOt-
tes/ und in einer annehmlichen Wohnung. Was den haͤußlichen
Nahrungs-Seegen betrifft/ haben wir uns ſo ſonderlich niemahls
darum bekuͤmmert/ wie denn der vergnuͤgliche liebe Mann ſelbſt
kein Weſen noch Ruhm davon machte/ maßen er mehr ein guter
und ſorgfaͤltiger Haußhalter in GOttes Hauſe/ als ein begieriger
und muͤhſamer Hauß-Vater in irrdiſcher Nahrung ſeyn wolte;
Jedennoch muͤſſen wir ſagen/ daß der fromme GOTT den lieben
Mann auch an zeitlichen Guͤtern nicht hat wollen laſſen leer aus-
gehen; war Er ſchon dem groſſen Abraham nicht gleich/ war Er
doch in dem Wenigen/ nach ſeiner angebohrnen Vergnuͤglichkeit/
reich genug/ denn das iſt eben der beſte Gewinn/ wer gottſelig
iſt/
Applic.
E
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Zitationshilfe: | Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/33>, abgerufen am 27.07.2024. |