Baudissen, Gotfrid: Abdanckung Bey der ansehentlichen Sepultur. Liegnitz, 1624.

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Seelen vnd Leibe am Jüngsten Tage ein fröliche
verbindung vnd aufferstehen/ vnß allen eine [tr]öst-
liche nachfolge zu eines jedwedern rechter zeit geben
vnd vorleyhen.

Aber ehe wir von dieser Leichstatt abtretten/ so
erinnere ich mich/ daß vnsere vorfahren im Heyden-
thumb vnd der ersten Kirchen/ massen hiervon Am-
brosius vnd Augustinus anzeigung thun/ bey bestat-
tung der jhrigen diesen brauch gehalten/ daß ein jed-
weder von den jenigen/ so einen todten begleitten
helffen/ ehe er wieder nach Hause gegangen/ die
Grabestell deß abgeleibten entweder mit Blumen
zu bestrewen/ oder mit Wein zu begissen/ oder mit
etzlichen Valetworten zu gutter letzt anzureden ge-
pfleget. Mit was vor gedancken/ Sinn vnd mei-
nung dieser ansehentliche confluxus sich von einan-
der anjetzt trennen/ vnd ein jedweder zu seinen ge-
schäfften sich wieder begeben werde/ dessenthalb wil
ich zu vermeydung vorwitzes vnbekümmert sein.

Jch aber kan nicht vnterlassen auch zu gutter letzt
vnsern abgestorbenen Herrn Bürgermeister anzu-
reden/ vnd jhn zugesegnen/ biß vns der fröliche Tag
deß HErrn wiederumb verbinden vnd zusammen
bringen wird. Jch wil aber nicht Blumen auff

das

Seelen vnd Leibe am Juͤngſten Tage ein froͤliche
verbindung vnd aufferſtehen/ vnß allen eine [tr]oͤſt-
liche nachfolge zu eines jedwedern rechter zeit geben
vnd vorleyhen.

Aber ehe wir von dieſer Leichſtatt abtretten/ ſo
erinnere ich mich/ daß vnſere vorfahren im Heyden-
thumb vnd der erſten Kirchen/ maſſen hiervon Am-
broſius vnd Auguſtinus anzeigung thun/ bey beſtat-
tung der jhrigen dieſen brauch gehalten/ daß ein jed-
weder von den jenigen/ ſo einen todten begleitten
helffen/ ehe er wieder nach Hauſe gegangen/ die
Grabeſtell deß abgeleibten entweder mit Blumen
zu beſtrewen/ oder mit Wein zu begiſſen/ oder mit
etzlichen Valetworten zu gutter letzt anzureden ge-
pfleget. Mit was vor gedancken/ Sinn vnd mei-
nung dieſer anſehentliche confluxus ſich von einan-
der anjetzt trennen/ vnd ein jedweder zu ſeinen ge-
ſchaͤfften ſich wieder begeben werde/ deſſenthalb wil
ich zu vermeydung vorwitzes vnbekuͤmmert ſein.

Jch aber kan nicht vnterlaſſen auch zu gutter letzt
vnſern abgeſtorbenen Herrn Buͤrgermeiſter anzu-
reden/ vnd jhn zugeſegnen/ biß vns der froͤliche Tag
deß HErrn wiederumb verbinden vnd zuſammen
bringen wird. Jch wil aber nicht Blumen auff

das

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[0014] Seelen vnd Leibe am Juͤngſten Tage ein froͤliche verbindung vnd aufferſtehen/ vnß allen eine troͤſt- liche nachfolge zu eines jedwedern rechter zeit geben vnd vorleyhen. Aber ehe wir von dieſer Leichſtatt abtretten/ ſo erinnere ich mich/ daß vnſere vorfahren im Heyden- thumb vnd der erſten Kirchen/ maſſen hiervon Am- broſius vnd Auguſtinus anzeigung thun/ bey beſtat- tung der jhrigen dieſen brauch gehalten/ daß ein jed- weder von den jenigen/ ſo einen todten begleitten helffen/ ehe er wieder nach Hauſe gegangen/ die Grabeſtell deß abgeleibten entweder mit Blumen zu beſtrewen/ oder mit Wein zu begiſſen/ oder mit etzlichen Valetworten zu gutter letzt anzureden ge- pfleget. Mit was vor gedancken/ Sinn vnd mei- nung dieſer anſehentliche confluxus ſich von einan- der anjetzt trennen/ vnd ein jedweder zu ſeinen ge- ſchaͤfften ſich wieder begeben werde/ deſſenthalb wil ich zu vermeydung vorwitzes vnbekuͤmmert ſein. Jch aber kan nicht vnterlaſſen auch zu gutter letzt vnſern abgeſtorbenen Herrn Buͤrgermeiſter anzu- reden/ vnd jhn zugeſegnen/ biß vns der froͤliche Tag deß HErrn wiederumb verbinden vnd zuſammen bringen wird. Jch wil aber nicht Blumen auff das

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Zitationshilfe:	Baudissen, Gotfrid: Abdanckung Bey der ansehentlichen Sepultur. Liegnitz, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508441/14>, abgerufen am 26.04.2024.

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