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Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609.

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Eine Christliche
Psal. 140, 6.viel fallstricke (Psal 140.) durch viel trübsal (Actor. 14.)
Actor. 14, 22.eingehen in das Reich Gottes. Dieses glück müssen alle
gottselige vnd gleubige hertzen erfahren/ daß sie mit den
heiligen Gottes frembde wohnungen suchen müssen. Ach!
Isaae.
Gen. 25, 12.
26, 1.
wie offt hat der liebe Jsaac/ nach seines geliebten Vaters
Abrahams tod/ hin vnd wieder wandern müssen. Bald rü-
cket er von dem Brunnen des lebendigen vnd sehen-
den
hinweg/ wandert vnd gehet hin vnd her/ wie solches
beschrieben ist Gen. 25. 26. Der Ertzvater Jacob saget auch
Jacob.
Gen. 47, 9.
für dem König Pharaone: Die zeit meiner Walfart ist
hundert vnd dreissig jahr/ wenig vnd böse ist die
zeit meines lebens/ vnd langet nicht an die zeit mei-
ner Väter in jhrer Walfart/
Gen. 47. Joseph weis auch
Joseph.
David.
davon zu sagen. David hats auch mehr als zu wol erfahren/
da er gantzer zehen Jahr vnter Saul vnd seinem Sohn Ab-
solon flüchtig seyn/ vnd das elend bawen müssen. Vnd
da er aus dieser Welt abscheiden solte/ erkennet vnd beken-
Psal. 39, 13.net er sich auch für einen Wallbruder: Jch bin/ spricht er/
dein Pilgrim/ wie alle meine Väter/ Psal. 39. Verkün-
diget auch der Christlichen Kirchen jhr elend/ daß sie ein
Psal. 120, 5.Frembdling seyn sol vnter Wesech vnd Redar/ Psal.
120. Jm newen Testament zeuget auch hiervon S. Pau-
1. Cor. 4, 11.lus/ 1. Cor. 4. Incertis vagamur sedibus, wir haben hie keine
Ebr. 13, 14.gewisse stete/ Ebr. 13. Wir haben hie keine bleibende
stete/ sondern die zukünfftige suchen wir.
Vnnd
Petrus nennet vns alle Frembdlinge/ oder wallende/ 1.
1. Petr. 1, 18.Petr. 1. Jn der offenbarung Johannis muß das Weib/
Apoc. 12, 6.welche ein vorbild ist der Christlichen Kirchen/ in die Wü-
sten
hinaus entfliehen/ cap. 12.

Weil dann dem nun also/ daß wir Pilgrim vnnd

Frembd-

Eine Chriſtliche
Pſal. 140, 6.viel fallſtricke (Pſal 140.) durch viel truͤbſal (Actor. 14.)
Actor. 14, 22.eingehen in das Reich Gottes. Dieſes gluͤck muͤſſen alle
gottſelige vnd gleubige hertzen erfahren/ daß ſie mit den
heiligen Gottes frembde wohnungen ſuchen muͤſſen. Ach!
Iſaae.
Gen. 25, 12.
26, 1.
wie offt hat der liebe Jſaac/ nach ſeines geliebten Vaters
Abrahams tod/ hin vnd wieder wandern muͤſſen. Bald ruͤ-
cket er von dem Brunnen des lebendigen vnd ſehen-
den
hinweg/ wandert vnd gehet hin vnd her/ wie ſolches
beſchrieben iſt Gen. 25. 26. Der Ertzvater Jacob ſaget auch
Jacob.
Gen. 47, 9.
fuͤr dem Koͤnig Pharaone: Die zeit meiner Walfart iſt
hundert vnd dreiſſig jahr/ wenig vnd boͤſe iſt die
zeit meines lebens/ vnd langet nicht an die zeit mei-
ner Vaͤter in jhrer Walfart/
Gen. 47. Joſeph weis auch
Joſeph.
David.
davon zu ſagen. David hats auch mehr als zu wol erfahren/
da er gantzer zehen Jahr vnter Saul vnd ſeinem Sohn Ab-
ſolon fluͤchtig ſeyn/ vnd das elend bawen muͤſſen. Vnd
da er aus dieſer Welt abſcheiden ſolte/ erkennet vnd beken-
Pſal. 39, 13.net er ſich auch fuͤr einen Wallbruder: Jch bin/ ſpricht er/
dein Pilgrim/ wie alle meine Vaͤter/ Pſal. 39. Verkuͤn-
diget auch der Chriſtlichen Kirchen jhr elend/ daß ſie ein
Pſal. 120, 5.Frembdling ſeyn ſol vnter Weſech vnd Redar/ Pſal.
120. Jm newen Teſtament zeuget auch hiervon S. Pau-
1. Cor. 4, 11.lus/ 1. Cor. 4. Incertis vagamur ſedibus, wir haben hie keine
Ebr. 13, 14.gewiſſe ſtete/ Ebr. 13. Wir haben hie keine bleibende
ſtete/ ſondern die zukuͤnfftige ſuchen wir.
Vnnd
Petrus nennet vns alle Frembdlinge/ oder wallende/ 1.
1. Petr. 1, 18.Petr. 1. Jn der offenbarung Johannis muß das Weib/
Apoc. 12, 6.welche ein vorbild iſt der Chriſtlichen Kirchen/ in die Wuͤ-
ſten
hinaus entfliehen/ cap. 12.

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Zitationshilfe: Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508442/12>, abgerufen am 26.04.2024.