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Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623.

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Christliche Leichpredigt.
wird/ werdet jhr die vnvorwelckliche Krone der Ehren em-
1. Pet. 5.pfahen/ 1. Petr. 5. Von der Kron des Lebens/ spricht der
Apoc. 2.Sohn Gottes selber also. Apocal. 2. Sey getrew biß an den
Todt/ So wil ich dir geben die Kron des Lebens.

Dieser schönen vnd Herrlichen dreyfachen Kron/ kan
keine Kron inn der gantzen Welt vergliechen werden. Der
Bapst zu Rom trägt zwar eine dreyfache Kron/ vnd geben
seine Heuchler für/ Er trage sie vmb dreyfacher Vrsache
willen/ weil er nemlich gewalt habe vber alle Bischofe auff
Erden/ weil er ein Herr sey vber alle Keyser vnd Könige in
der Welt/ weil er auch zu gebietten habe allen Teuffeln inn
der Hellen. Aber dz sind eytel vergebene geticht/ vnd haben
keinen grundt noch Zeugniß in der Heiligen Schriefft.

Diese dreyfache Krone aber/ welche alle Trewe Lehrer/
vnd alle frome Zuhörer zu gewarten haben/ die hat gutten
grundt inn Göttlicher H. Schriefft/ von Christo selber/
von S. Paulo/ vnd Petro/ wie jhr jetzundt gehöret.

Ja/ damit wir solcher Kronen noch desto besser
vorsichert sein/ vnd derselben vns desto mehr frewen mögen.
So setzet also allhier S. Paulus noch drey vmbstände/ vnd
zeyget außdrücklich an. 1. Erstlich/ Wer solche Krone
geben vnnd außtheylen werde? Nemlich der HERR/
welcher ist JEsus Christus/ vnd nennet jhn darbey einen
Gerechten Richter/ der keine Person ansiehet/ Sondern
welcher den Erdboden richten wird mit gerechtigkeit. Act. 17.
Welcher als denn also recht Richten wird/ das den Gerech-
ten Ewig wol/ vnd den Vngerechten Ewig vbel sein wird/
2. Theß. 1.wie geschrieben stehet. 2. Theß. 1. Das es recht ist bey Gott
zu vergelten Trübsal denen/ die Euch Trübsal anlegen/
Euch aber/ die jhr Trübsal leydet/ Ruhe mit vns.

2. Zum

Chꝛiſtliche Leichpꝛedigt.
wird/ werdet jhr die vnvorwelckliche Krone der Ehren em-
1. Pet. 5.pfahen/ 1. Petr. 5. Von der Kron des Lebens/ ſpricht der
Apoc. 2.Sohn Gottes ſelber alſo. Apocal. 2. Sey getrew biß an den
Todt/ So wil ich dir geben die Kron des Lebens.

Dieſer ſchoͤnen vnd Herꝛlichen dreyfachen Kron/ kan
keine Kron inn der gantzen Welt vergliechen werden. Der
Bapſt zu Rom traͤgt zwar eine dreyfache Kron/ vnd geben
ſeine Heuchler fuͤr/ Er trage ſie vmb dreyfacher Vrſache
willen/ weil er nemlich gewalt habe vber alle Biſchofe auff
Erden/ weil er ein Herꝛ ſey vber alle Keyſer vnd Koͤnige in
der Welt/ weil er auch zu gebietten habe allen Teuffeln inn
der Hellen. Aber dz ſind eytel vergebene geticht/ vnd haben
keinen grundt noch Zeugniß in der Heiligen Schriefft.

Dieſe dreyfache Krone aber/ welche alle Trewe Lehrer/
vnd alle frome Zuhoͤrer zu gewarten haben/ die hat gutten
grundt inn Goͤttlicher H. Schriefft/ von Chriſto ſelber/
von S. Paulo/ vnd Petro/ wie jhr jetzundt gehoͤret.

Ja/ damit wir ſolcher Kronen noch deſto beſſer
vorſichert ſein/ vnd derſelbẽ vns deſto mehr frewen moͤgen.
So ſetzet alſo allhier S. Paulus noch drey vmbſtaͤnde/ vnd
zeyget außdruͤcklich an. 1. Erſtlich/ Wer ſolche Krone
geben vnnd außtheylen werde? Nemlich der HERR/
welcher iſt JEſus Chriſtus/ vnd nennet jhn darbey einen
Gerechten Richter/ der keine Perſon anſiehet/ Sondern
welcher den Erdbodẽ richten wird mit gerechtigkeit. Act. 17.
Welcher als deñ alſo recht Richten wird/ das den Gerech-
ten Ewig wol/ vnd den Vngerechten Ewig vbel ſein wird/
2. Theß. 1.wie geſchrieben ſtehet. 2. Theß. 1. Das es recht iſt bey Gott
zu vergelten Truͤbſal denen/ die Euch Truͤbſal anlegen/
Euch aber/ die jhr Truͤbſal leydet/ Ruhe mit vns.

2. Zum
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[0026] Chꝛiſtliche Leichpꝛedigt. wird/ werdet jhr die vnvorwelckliche Krone der Ehren em- pfahen/ 1. Petr. 5. Von der Kron des Lebens/ ſpricht der Sohn Gottes ſelber alſo. Apocal. 2. Sey getrew biß an den Todt/ So wil ich dir geben die Kron des Lebens. 1. Pet. 5. Apoc. 2. Dieſer ſchoͤnen vnd Herꝛlichen dreyfachen Kron/ kan keine Kron inn der gantzen Welt vergliechen werden. Der Bapſt zu Rom traͤgt zwar eine dreyfache Kron/ vnd geben ſeine Heuchler fuͤr/ Er trage ſie vmb dreyfacher Vrſache willen/ weil er nemlich gewalt habe vber alle Biſchofe auff Erden/ weil er ein Herꝛ ſey vber alle Keyſer vnd Koͤnige in der Welt/ weil er auch zu gebietten habe allen Teuffeln inn der Hellen. Aber dz ſind eytel vergebene geticht/ vnd haben keinen grundt noch Zeugniß in der Heiligen Schriefft. Dieſe dreyfache Krone aber/ welche alle Trewe Lehrer/ vnd alle frome Zuhoͤrer zu gewarten haben/ die hat gutten grundt inn Goͤttlicher H. Schriefft/ von Chriſto ſelber/ von S. Paulo/ vnd Petro/ wie jhr jetzundt gehoͤret. Ja/ damit wir ſolcher Kronen noch deſto beſſer vorſichert ſein/ vnd derſelbẽ vns deſto mehr frewen moͤgen. So ſetzet alſo allhier S. Paulus noch drey vmbſtaͤnde/ vnd zeyget außdruͤcklich an. 1. Erſtlich/ Wer ſolche Krone geben vnnd außtheylen werde? Nemlich der HERR/ welcher iſt JEſus Chriſtus/ vnd nennet jhn darbey einen Gerechten Richter/ der keine Perſon anſiehet/ Sondern welcher den Erdbodẽ richten wird mit gerechtigkeit. Act. 17. Welcher als deñ alſo recht Richten wird/ das den Gerech- ten Ewig wol/ vnd den Vngerechten Ewig vbel ſein wird/ wie geſchrieben ſtehet. 2. Theß. 1. Das es recht iſt bey Gott zu vergelten Truͤbſal denen/ die Euch Truͤbſal anlegen/ Euch aber/ die jhr Truͤbſal leydet/ Ruhe mit vns. 2. Theß. 1. 2. Zum

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Zitationshilfe: Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509199/26>, abgerufen am 28.04.2024.