Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite
Vnser Wandel ist im Himmel/

Darnach beschreibet S. Paulus den Wan-
del der Christen durch die Hoffnung/ dadurch
wir warten des Heilandes Jesu Christi des
Rom. 8.HErrn/ davon er auch schreibet zun Röm. am 8.
Wir sind wol selig/ doch in der Hoffnung/ die
Hoffnung aber/ die man siehet/ ist nicht Hoff-
nung. Denn wie mag man des hoffen/ das man
siehet? So wir aber des hoffen/ daß wir nicht
sehen/ so warten wir sein durch Gedult. Vnd S.
1. Joh. 3Johan. schreibet in seiner 1. am 3. Wir sind nu
Kinder Gottes/ vnd ist noch nicht erschienen/ was
wir seyn werden. Wir wissen aber/ wann es er-
scheinen wird/ daß wir jhm gleich seyn werden/
denn wir werden jhn sehen/ wie er ist. Denn
weil wir durch das Wort vnd Sacramenten/
vnd durch den Glauben das StadtRecht im
Himmel erlanget haben/ so warten wir auch auff
die herrliche Freyheit der Kinder Gottes/ vnd
vns verlanget nach der herrlichen Zukunfft vn-
sers Heilandes/ dadurch er vns aus dem Kercker
dieser Welt wird erlösen/ vnd wird vns versetzen
in das ewige Vaterland/ in die Stadt des Le-
bendigen Gottes. Hierzu gebrauchet d[er] Herr
Christus zweyerley Mittel/ 1. einen seligen Ab-
schied auß dieser Welt/ fürs 2. den lieben Jüng-

sten
Vnſer Wandel iſt im Himmel/

Darnach beſchreibet S. Paulus den Wan-
del der Chriſten durch die Hoffnung/ dadurch
wir warten des Heilandes Jeſu Chriſti des
Rom. 8.HErrn/ davon er auch ſchreibet zun Roͤm. am 8.
Wir ſind wol ſelig/ doch in der Hoffnung/ die
Hoffnung aber/ die man ſiehet/ iſt nicht Hoff-
nung. Denn wie mag man des hoffen/ das man
ſiehet? So wir aber des hoffen/ daß wir nicht
ſehen/ ſo warten wir ſein durch Gedult. Vnd S.
1. Joh. 3Johan. ſchreibet in ſeiner 1. am 3. Wir ſind nu
Kinder Gottes/ vnd iſt noch nicht erſchienẽ/ was
wir ſeyn werden. Wir wiſſen aber/ wann es er-
ſcheinen wird/ daß wir jhm gleich ſeyn werden/
denn wir werden jhn ſehen/ wie er iſt. Denn
weil wir durch das Wort vnd Sacramenten/
vnd durch den Glauben das StadtRecht im
Himmel erlanget haben/ ſo warten wir auch auff
die herrliche Freyheit der Kinder Gottes/ vnd
vns verlanget nach der herrlichen Zukunfft vn-
ſers Heilandes/ dadurch er vns aus dem Kercker
dieſer Welt wird erloͤſen/ vnd wird vns verſetzen
in das ewige Vaterland/ in die Stadt des Le-
bendigen Gottes. Hierzu gebrauchet d[er] Herr
Chriſtus zweyerley Mittel/ 1. einen ſeligen Ab-
ſchied auß dieſer Welt/ fuͤrs 2. den lieben Juͤng-

ſten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0008" n="[8]"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Vn&#x017F;er Wandel i&#x017F;t im Himmel/</hi> </fw><lb/>
            <p>Darnach be&#x017F;chreibet S. Paulus den Wan-<lb/>
del der Chri&#x017F;ten durch die Hoffnung/ dadurch<lb/>
wir warten des Heilandes Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti des<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8.</note>HErrn/ davon er auch &#x017F;chreibet zun Ro&#x0364;m. am 8.<lb/>
Wir &#x017F;ind wol &#x017F;elig/ doch in der Hoffnung/ die<lb/>
Hoffnung aber/ die man &#x017F;iehet/ i&#x017F;t nicht Hoff-<lb/>
nung. Denn wie mag man des hoffen/ das man<lb/>
&#x017F;iehet? So wir aber des hoffen/ daß wir nicht<lb/>
&#x017F;ehen/ &#x017F;o warten wir &#x017F;ein durch Gedult. Vnd S.<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 3</note>Johan. &#x017F;chreibet in &#x017F;einer <hi rendition="#i">1.</hi> am 3. Wir &#x017F;ind nu<lb/>
Kinder Gottes/ vnd i&#x017F;t noch nicht er&#x017F;chiene&#x0303;/ was<lb/>
wir &#x017F;eyn werden. Wir wi&#x017F;&#x017F;en aber/ wann es er-<lb/>
&#x017F;cheinen wird/ daß wir jhm gleich &#x017F;eyn werden/<lb/>
denn wir werden jhn &#x017F;ehen/ wie er i&#x017F;t. Denn<lb/>
weil wir durch das Wort vnd Sacramenten/<lb/>
vnd durch den Glauben das StadtRecht im<lb/>
Himmel erlanget haben/ &#x017F;o warten wir auch auff<lb/>
die herrliche Freyheit der Kinder Gottes/ vnd<lb/>
vns verlanget nach der herrlichen Zukunfft vn-<lb/>
&#x017F;ers Heilandes/ dadurch er vns aus dem Kercker<lb/>
die&#x017F;er Welt wird erlo&#x0364;&#x017F;en/ vnd wird vns ver&#x017F;etzen<lb/>
in das ewige Vaterland/ in die Stadt des Le-<lb/>
bendigen Gottes. Hierzu gebrauchet d<supplied>er</supplied> <hi rendition="#k">Herr</hi><lb/>
Chri&#x017F;tus zweyerley Mittel/ 1. einen &#x017F;eligen Ab-<lb/>
&#x017F;chied auß die&#x017F;er Welt/ fu&#x0364;rs 2. den lieben Ju&#x0364;ng-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[8]/0008] Vnſer Wandel iſt im Himmel/ Darnach beſchreibet S. Paulus den Wan- del der Chriſten durch die Hoffnung/ dadurch wir warten des Heilandes Jeſu Chriſti des HErrn/ davon er auch ſchreibet zun Roͤm. am 8. Wir ſind wol ſelig/ doch in der Hoffnung/ die Hoffnung aber/ die man ſiehet/ iſt nicht Hoff- nung. Denn wie mag man des hoffen/ das man ſiehet? So wir aber des hoffen/ daß wir nicht ſehen/ ſo warten wir ſein durch Gedult. Vnd S. Johan. ſchreibet in ſeiner 1. am 3. Wir ſind nu Kinder Gottes/ vnd iſt noch nicht erſchienẽ/ was wir ſeyn werden. Wir wiſſen aber/ wann es er- ſcheinen wird/ daß wir jhm gleich ſeyn werden/ denn wir werden jhn ſehen/ wie er iſt. Denn weil wir durch das Wort vnd Sacramenten/ vnd durch den Glauben das StadtRecht im Himmel erlanget haben/ ſo warten wir auch auff die herrliche Freyheit der Kinder Gottes/ vnd vns verlanget nach der herrlichen Zukunfft vn- ſers Heilandes/ dadurch er vns aus dem Kercker dieſer Welt wird erloͤſen/ vnd wird vns verſetzen in das ewige Vaterland/ in die Stadt des Le- bendigen Gottes. Hierzu gebrauchet der Herr Chriſtus zweyerley Mittel/ 1. einen ſeligen Ab- ſchied auß dieſer Welt/ fuͤrs 2. den lieben Juͤng- ſten Rom. 8. 1. Joh. 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510783/8
Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510783/8>, abgerufen am 08.10.2024.