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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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Es bringt jhm aber noch grössere Ehre/ das es
durch die gnade Gottes auch den rechten Himlischen
Adel erlanget/ vnnd dem alleredlesten Hertzog vnd
stamme des Lebens Christo Jesu durch die heilige
Tauffe incorporiret vnd eingepflantzet worden: dazu
es denn von seinen lieben Eitern auffs schleunigste be-
födert/ vnd alda nach seinem Herrn Vatern vnnd
Groß Vatern den nahmen Wenceslai vberkommen/
welchen Christus der Edle Herr mit seinen Edlen
blutstropffen ins Himlische stamm-register seiner auß-
erwehlten auffgezeichnet.

So bald es ein wenig zum verstande kommen/ ha-
ben es die adelichen Eltern zu aller Gottesfurcht vnd
Christadelichen tugenden angewehnet/ vnd jhm aller-
hand schöne gebetlein/ hertzer quickende Trost-sprüch-
lein vnnd allerhand Geistreiche liebliche Liedlein bald
mit der Muttermilch eingeflöset. Welches denn die
vornembste sorge ist/ die Eltern für jhre Kinder ha-
ben vnd tragen sollen. Denn an jenem tage wird ein
Kind seinen Eltern nicht dancken/ für das grosse geld
vnd gut/ so sie jhm gesamlet: sondern diß wird allein
rechten danck geben/ wenn sie darnach getrachtet ha-
ben/ wie es reich an GOtt reich an gerechtigkeit vnd
frömigkeit werden mögen.

Wie es aber die Eltern an jhrer zucht/ also hat es
auch das selige Kindlein an seinem gehorsam nicht
mangeln lassen: ist seinem Herrn Vatern vnd Fraw
Mutter also zur hand gegangen/ das freylich ein rech-

ter

Es bringt jhm aber noch groͤſſere Ehre/ das es
durch die gnade Gottes auch den rechten Himliſchen
Adel erlanget/ vnnd dem alleredleſten Hertzog vnd
ſtamme des Lebens Chriſto Jeſu durch die heilige
Tauffe incorporiret vnd eingepflantzet worden: dazu
es denn von ſeinen lieben Eitern auffs ſchleunigſte be-
foͤdert/ vnd alda nach ſeinem Herrn Vatern vnnd
Groß Vatern den nahmen Wenceslai vberkom̃en/
welchen Chriſtus der Edle Herr mit ſeinen Edlen
blutstropffen ins Himliſche ſtamm-regiſter ſeiner auß-
erwehlten auffgezeichnet.

So bald es ein wenig zum verſtande kommen/ ha-
ben es die adelichen Eltern zu aller Gottesfurcht vnd
Chriſtadelichen tugenden angewehnet/ vnd jhm aller-
hand ſchoͤne gebetlein/ hertzer quickende Troſt-ſpruͤch-
lein vnnd allerhand Geiſtreiche liebliche Liedlein bald
mit der Muttermilch eingefloͤſet. Welches denn die
vornembſte ſorge iſt/ die Eltern fuͤr jhre Kinder ha-
ben vnd tragen ſollen. Denn an jenem tage wird ein
Kind ſeinen Eltern nicht dancken/ fuͤr das groſſe geld
vnd gut/ ſo ſie jhm geſamlet: ſondern diß wird allein
rechten danck geben/ wenn ſie darnach getrachtet ha-
ben/ wie es reich an GOtt reich an gerechtigkeit vnd
froͤmigkeit werden moͤgen.

Wie es aber die Eltern an jhrer zucht/ alſo hat es
auch das ſelige Kindlein an ſeinem gehorſam nicht
mangeln laſſen: iſt ſeinem Herrn Vatern vnd Fraw
Mutter alſo zur hand gegangen/ das freylich ein rech-

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[[63]/0063] Es bringt jhm aber noch groͤſſere Ehre/ das es durch die gnade Gottes auch den rechten Himliſchen Adel erlanget/ vnnd dem alleredleſten Hertzog vnd ſtamme des Lebens Chriſto Jeſu durch die heilige Tauffe incorporiret vnd eingepflantzet worden: dazu es denn von ſeinen lieben Eitern auffs ſchleunigſte be- foͤdert/ vnd alda nach ſeinem Herrn Vatern vnnd Groß Vatern den nahmen Wenceslai vberkom̃en/ welchen Chriſtus der Edle Herr mit ſeinen Edlen blutstropffen ins Himliſche ſtamm-regiſter ſeiner auß- erwehlten auffgezeichnet. So bald es ein wenig zum verſtande kommen/ ha- ben es die adelichen Eltern zu aller Gottesfurcht vnd Chriſtadelichen tugenden angewehnet/ vnd jhm aller- hand ſchoͤne gebetlein/ hertzer quickende Troſt-ſpruͤch- lein vnnd allerhand Geiſtreiche liebliche Liedlein bald mit der Muttermilch eingefloͤſet. Welches denn die vornembſte ſorge iſt/ die Eltern fuͤr jhre Kinder ha- ben vnd tragen ſollen. Denn an jenem tage wird ein Kind ſeinen Eltern nicht dancken/ fuͤr das groſſe geld vnd gut/ ſo ſie jhm geſamlet: ſondern diß wird allein rechten danck geben/ wenn ſie darnach getrachtet ha- ben/ wie es reich an GOtt reich an gerechtigkeit vnd froͤmigkeit werden moͤgen. Wie es aber die Eltern an jhrer zucht/ alſo hat es auch das ſelige Kindlein an ſeinem gehorſam nicht mangeln laſſen: iſt ſeinem Herrn Vatern vnd Fraw Mutter alſo zur hand gegangen/ das freylich ein rech- ter

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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/63>, abgerufen am 28.04.2024.