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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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Jtem: Jn dich hab ich gehoffet Herr: hilf
das ich nicht zu schanden werd.

Jtem: Nu lob mein Seel den Herrn.

Jtem: Gott der Vater wohn vns bey.

Jtem: Herr Gott dein gewalt/ geht vber
jung vnd alt.

Jtem: Nu last vns den leib begraben: hat
er auch gantz außgesungen/ wenn man jhm nur ein
wenig eingeholffen.

Jtem: Christus der ist mein Leben/ sterben
ist mein gewin: jhm hab ich mich ergeben/
im fried fahr ich dahin.

Wenn auch der Herr Vater etwa auff dem Jn-
strument geschlagen/ hat sich das selige Kind alßbald
zu jhm gefunden/ vnnd jhn gebeten/ das er doch das
newe Liedlein: (Groß ist O grosser GOtt die
noth so vns betroffen.
) So wol: erhalt vns
Herr bey deinem Wort/ etc.
spielen wolte: wel-
ches so bald es geschehen/ hat es angefangen mit zu-
singen/ vnd so offt es die gelegenheit gegeben auch die
Octavam rein vnd wol genommen/ inmassen es son-
sten in allen andern Liedern auch gethan.

Sonderlich ist sich hierüber wol zu verwundern/
das er jhm die Sterbe-lieder vor andern wol gefasset/
vnd diß was zu seinem vorhaben gedienet daraus ex-
cerpiret vnd außgezogen. Alß/ auß dem Gesange:

Hört

Jtem: Jn dich hab ich gehoffet Herr: hilf
das ich nicht zu ſchanden werd.

Jtem: Nu lob mein Seel den Herrn.

Jtem: Gott der Vater wohn vns bey.

Jtem: Herr Gott dein gewalt/ geht vber
jung vnd alt.

Jtem: Nu laſt vns den leib begraben: hat
er auch gantz außgeſungen/ wenn man jhm nur ein
wenig eingeholffen.

Jtem: Chriſtus der iſt mein Leben/ ſterben
iſt mein gewin: jhm hab ich mich ergeben/
im fried fahr ich dahin.

Wenn auch der Herr Vater etwa auff dem Jn-
ſtrument geſchlagen/ hat ſich das ſelige Kind alßbald
zu jhm gefunden/ vnnd jhn gebeten/ das er doch das
newe Liedlein: (Groß iſt O groſſer GOtt die
noth ſo vns betroffen.
) So wol: erhalt vns
Herr bey deinem Wort/ ꝛc.
ſpielen wolte: wel-
ches ſo bald es geſchehen/ hat es angefangen mit zu-
ſingen/ vnd ſo offt es die gelegenheit gegeben auch die
Octavam rein vnd wol genommen/ inmaſſen es ſon-
ſten in allen andern Liedern auch gethan.

Sonderlich iſt ſich hieruͤber wol zu verwundern/
das er jhm die Sterbe-lieder vor andern wol gefaſſet/
vnd diß was zu ſeinem vorhaben gedienet daraus ex-
cerpiret vnd außgezogen. Alß/ auß dem Geſange:

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[[70]/0070] Jtem: Jn dich hab ich gehoffet Herr: hilf das ich nicht zu ſchanden werd. Jtem: Nu lob mein Seel den Herrn. Jtem: Gott der Vater wohn vns bey. Jtem: Herr Gott dein gewalt/ geht vber jung vnd alt. Jtem: Nu laſt vns den leib begraben: hat er auch gantz außgeſungen/ wenn man jhm nur ein wenig eingeholffen. Jtem: Chriſtus der iſt mein Leben/ ſterben iſt mein gewin: jhm hab ich mich ergeben/ im fried fahr ich dahin. Wenn auch der Herr Vater etwa auff dem Jn- ſtrument geſchlagen/ hat ſich das ſelige Kind alßbald zu jhm gefunden/ vnnd jhn gebeten/ das er doch das newe Liedlein: (Groß iſt O groſſer GOtt die noth ſo vns betroffen.) So wol: erhalt vns Herr bey deinem Wort/ ꝛc. ſpielen wolte: wel- ches ſo bald es geſchehen/ hat es angefangen mit zu- ſingen/ vnd ſo offt es die gelegenheit gegeben auch die Octavam rein vnd wol genommen/ inmaſſen es ſon- ſten in allen andern Liedern auch gethan. Sonderlich iſt ſich hieruͤber wol zu verwundern/ das er jhm die Sterbe-lieder vor andern wol gefaſſet/ vnd diß was zu ſeinem vorhaben gedienet daraus ex- cerpiret vnd außgezogen. Alß/ auß dem Geſange: Hoͤrt

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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/70>, abgerufen am 27.04.2024.