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Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.

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Eingang der Predigt.

TRöstet/ Tröstet mein Volck/ spricht
ewer Gott/ bey dem Evangelischen Prophe-
ten/ Esaia im 40. cap. v. 1.

Aber wo mit sol man die Adelichen hochbetrübten
Elteren vnd Agnaten trösten/ daß jhre verwundete vnd
geschlagene Hertzen in diesem plötzlichen Trawr- vnd
Todesfall/ jhres hertzgeliebten Sohnleins getröstet vnd
zu ruhe gestellet werden? Der beste Trost were gedencket
jhr zweiffels ohne wenn der trawrige Todesfall nicht ge-
schehen.

Ja das were wol zu wünschen/ aber von Menschen
nun nicht mehr mag geendert werden.

All dieweil es aber dem gerechten Gott/ dessen Ge-
richt gerecht seyn/ Psal. 119. Vnd all sein Thun gerecht
ist/ ob es vns gleich anders düncket/ auff solche weise ewr
liebes Söhnlein zu sich zu foderen/ gefallen/ Als ohn
welches Befehl nichts geschicht/ Thren. 3. cap. v. 37.
Dann seine Fürsichtigkeit regieret alles. Sap. 14. c. v. 3.
Ja die Haar vnsers Häuptes seynd gezehlet/ das keins
ohn deß Herrn willen davon fellet/ So müst jhr ewerMatt. 10.
Hertz auch mit schüldigen Gehorsam vnd Christliche Ge-
dult zusammen fassen.

Auff das nun der hochbetrübten Adelichen Elteren
jhre blutige Hertzwunde mit dem allerbewehrsten Heyl-
pflaster deß Göttlichen Worts. Sap. 16. cap. v. 12. welcher

alles
A ij


Eingang der Predigt.

TRoͤſtet/ Troͤſtet mein Volck/ ſpricht
ewer Gott/ bey dem Evangeliſchen Prophe-
ten/ Eſaia im 40. cap. v. 1.

Aber wo mit ſol man die Adelichen hochbetruͤbten
Elteren vnd Agnaten troͤſten/ daß jhre verwundete vnd
geſchlagene Hertzen in dieſem ploͤtzlichen Trawr- vnd
Todesfall/ jhres hertzgeliebten Sohnleins getroͤſtet vnd
zu ruhe geſtellet werden? Der beſte Troſt were gedencket
jhr zweiffels ohne wenn der trawrige Todesfall nicht ge-
ſchehen.

Ja das were wol zu wuͤnſchen/ aber von Menſchen
nun nicht mehr mag geendert werden.

All dieweil es aber dem gerechten Gott/ deſſen Ge-
richt gerecht ſeyn/ Pſal. 119. Vnd all ſein Thun gerecht
iſt/ ob es vns gleich anders duͤncket/ auff ſolche weiſe ewr
liebes Soͤhnlein zu ſich zu foderen/ gefallen/ Als ohn
welches Befehl nichts geſchicht/ Thren. 3. cap. v. 37.
Dann ſeine Fuͤrſichtigkeit regieret alles. Sap. 14. c. v. 3.
Ja die Haar vnſers Haͤuptes ſeynd gezehlet/ das keins
ohn deß Herrn willen davon fellet/ So muͤſt jhr ewerMatt. 10.
Hertz auch mit ſchuͤldigen Gehorſam vnd Chriſtliche Ge-
dult zuſammen faſſen.

Auff das nun der hochbetruͤbten Adelichen Elteren
jhre blutige Hertzwunde mit dem allerbewehrſten Heyl-
pflaſter deß Goͤttlichen Worts. Sap. 16. cap. v. 12. welcher

alles
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[[3]/0003] Eingang der Predigt. TRoͤſtet/ Troͤſtet mein Volck/ ſpricht ewer Gott/ bey dem Evangeliſchen Prophe- ten/ Eſaia im 40. cap. v. 1. Aber wo mit ſol man die Adelichen hochbetruͤbten Elteren vnd Agnaten troͤſten/ daß jhre verwundete vnd geſchlagene Hertzen in dieſem ploͤtzlichen Trawr- vnd Todesfall/ jhres hertzgeliebten Sohnleins getroͤſtet vnd zu ruhe geſtellet werden? Der beſte Troſt were gedencket jhr zweiffels ohne wenn der trawrige Todesfall nicht ge- ſchehen. Ja das were wol zu wuͤnſchen/ aber von Menſchen nun nicht mehr mag geendert werden. All dieweil es aber dem gerechten Gott/ deſſen Ge- richt gerecht ſeyn/ Pſal. 119. Vnd all ſein Thun gerecht iſt/ ob es vns gleich anders duͤncket/ auff ſolche weiſe ewr liebes Soͤhnlein zu ſich zu foderen/ gefallen/ Als ohn welches Befehl nichts geſchicht/ Thren. 3. cap. v. 37. Dann ſeine Fuͤrſichtigkeit regieret alles. Sap. 14. c. v. 3. Ja die Haar vnſers Haͤuptes ſeynd gezehlet/ das keins ohn deß Herrn willen davon fellet/ So muͤſt jhr ewer Hertz auch mit ſchuͤldigen Gehorſam vnd Chriſtliche Ge- dult zuſammen faſſen. Matt. 10. Auff das nun der hochbetruͤbten Adelichen Elteren jhre blutige Hertzwunde mit dem allerbewehrſten Heyl- pflaſter deß Goͤttlichen Worts. Sap. 16. cap. v. 12. welcher alles A ij

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Zitationshilfe: Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523588/3>, abgerufen am 29.03.2024.