Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585.

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mög verstehn/ darmit nicht nach seinem abgang die Für-
sten in Juda sich zweien/ vnd ein jeglicher vnder jhnen sich
deß Königreichs anmasse/ vnnd nicht wie nach ableibung
deß grossen Alexanders ergehe/ wölcher als er befragt/ was
er für ein successorem ernennen wolte/ hat er geantwor-
tet/ den besten. Daher nachmals so grosse embörung vn-
der seinen nachkömling entstanden/ die ein vrsach der
Griechischen Monarchi vndergangs gewesen/ da ein jeg-
licher hat wöllen der beste sein/ vnd sich zu gleich vmb die
Narrenkappen gerissen. Dann ein Oberkeit soll nicht thun/
wie der Keiser Nero/ wölcher/ da er von einem vernomen/
der gesagt soll haben: Er wolt/ das nach seinem abgang
das erdrich mit fewr verbrant wurde/ sagt er/ etiam me
viuo, das ist/ er möchte nicht allein leiden/ das nach seinem
todt/ die gantze Welt zu grund gieng: sonder daß sich sol-
ches vnglück bey seinem leben erhiebe/ so gar war bey dem
Tyrannen die natürlich lieb zum Vatterland außgelösch-
et. Aber Christliche Oberkeiten sollen/ als Vätter deß
Vatterlands/ hertzlich geneigt sein gegen jhren vnder-
thonen/ vnd denen auff das beste/ damit sie auch nach jrem
1. Reg. 1.abgang versehen seien/ fürsehung thun. Also sehen wir
das Dauid vor seinem ende/ sein Sohn Salomon/ zu ei-
nem erben ernennet. Machathias vbergibet dem Juda
Machabaeo das regiment/ 1. Machab. 2.

Wann dann nun die Christlichen Oberkeiten/ den jri-
gen von Gott anbeuolnen vnderthonen/ einen successo-
rem ernennet/ sollen sie nachmals auch jre vnderthonen/
denselbigen fleissigen vnnd trewen gehorsam zu leisten/ sich
der Gottsforcht vnd aller erbarkeit zubefleissen vermanen/
vnnd denen so hierinnen sich saumig oder widerspenstig

erzeigen

moͤg verſtehn/ darmit nicht nach ſeinem abgang die Fuͤr-
ſten in Juda ſich zweien/ vnd ein jeglicher vnder jhnen ſich
deß Koͤnigreichs anmaſſe/ vnnd nicht wie nach ableibung
deß groſſen Alexanders ergehe/ woͤlcher als er befragt/ was
er fuͤr ein ſucceſſorem ernennen wolte/ hat er geantwor-
tet/ den beſten. Daher nachmals ſo groſſe emboͤrung vn-
der ſeinen nachkoͤmling entſtanden/ die ein vrſach der
Griechiſchen Monarchi vndergangs geweſen/ da ein jeg-
licher hat woͤllen der beſte ſein/ vnd ſich zu gleich vmb die
Narꝛenkappẽ geriſſen. Dann ein Oberkeit ſoll nicht thun/
wie der Keiſer Nero/ woͤlcher/ da er von einem vernomen/
der geſagt ſoll haben: Er wolt/ das nach ſeinem abgang
das erdrich mit fewr verbrant wurde/ ſagt er/ etiam me
viuo, das iſt/ er moͤchte nicht allein leiden/ das nach ſeinem
todt/ die gantze Welt zu grund gieng: ſonder daß ſich ſol-
ches vngluͤck bey ſeinem leben erhiebe/ ſo gar war bey dem
Tyrannen die natuͤrlich lieb zum Vatterland außgeloͤſch-
et. Aber Chriſtliche Oberkeiten ſollen/ als Vaͤtter deß
Vatterlands/ hertzlich geneigt ſein gegen jhren vnder-
thonen/ vnd denen auff das beſte/ damit ſie auch nach jrem
1. Reg. 1.abgang verſehen ſeien/ fuͤrſehung thun. Alſo ſehen wir
das Dauid vor ſeinem ende/ ſein Sohn Salomon/ zu ei-
nem erben ernennet. Machathias vbergibet dem Juda
Machabæo das regiment/ 1. Machab. 2.

Wann dann nun die Chriſtlichen Oberkeiten/ den jri-
gen von Gott anbeuolnen vnderthonen/ einen ſucceſſo-
rem ernennet/ ſollen ſie nachmals auch jre vnderthonen/
denſelbigen fleiſſigen vnnd trewen gehorſam zu leiſten/ ſich
der Gottsforcht vnd aller erbarkeit zubefleiſſen vermanẽ/
vnnd denen ſo hierinnen ſich ſaumig oder widerſpenſtig

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[22/0024] moͤg verſtehn/ darmit nicht nach ſeinem abgang die Fuͤr- ſten in Juda ſich zweien/ vnd ein jeglicher vnder jhnen ſich deß Koͤnigreichs anmaſſe/ vnnd nicht wie nach ableibung deß groſſen Alexanders ergehe/ woͤlcher als er befragt/ was er fuͤr ein ſucceſſorem ernennen wolte/ hat er geantwor- tet/ den beſten. Daher nachmals ſo groſſe emboͤrung vn- der ſeinen nachkoͤmling entſtanden/ die ein vrſach der Griechiſchen Monarchi vndergangs geweſen/ da ein jeg- licher hat woͤllen der beſte ſein/ vnd ſich zu gleich vmb die Narꝛenkappẽ geriſſen. Dann ein Oberkeit ſoll nicht thun/ wie der Keiſer Nero/ woͤlcher/ da er von einem vernomen/ der geſagt ſoll haben: Er wolt/ das nach ſeinem abgang das erdrich mit fewr verbrant wurde/ ſagt er/ etiam me viuo, das iſt/ er moͤchte nicht allein leiden/ das nach ſeinem todt/ die gantze Welt zu grund gieng: ſonder daß ſich ſol- ches vngluͤck bey ſeinem leben erhiebe/ ſo gar war bey dem Tyrannen die natuͤrlich lieb zum Vatterland außgeloͤſch- et. Aber Chriſtliche Oberkeiten ſollen/ als Vaͤtter deß Vatterlands/ hertzlich geneigt ſein gegen jhren vnder- thonen/ vnd denen auff das beſte/ damit ſie auch nach jrem abgang verſehen ſeien/ fuͤrſehung thun. Alſo ſehen wir das Dauid vor ſeinem ende/ ſein Sohn Salomon/ zu ei- nem erben ernennet. Machathias vbergibet dem Juda Machabæo das regiment/ 1. Machab. 2. 1. Reg. 1. Wann dann nun die Chriſtlichen Oberkeiten/ den jri- gen von Gott anbeuolnen vnderthonen/ einen ſucceſſo- rem ernennet/ ſollen ſie nachmals auch jre vnderthonen/ denſelbigen fleiſſigen vnnd trewen gehorſam zu leiſten/ ſich der Gottsforcht vnd aller erbarkeit zubefleiſſen vermanẽ/ vnnd denen ſo hierinnen ſich ſaumig oder widerſpenſtig erzeigen

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Zitationshilfe:	Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524151/24>, abgerufen am 29.04.2024.

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