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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Leichpredigt/ vber den Spruch

beweret sein/ da wird sein krafft erkand vnd schein/ vnd
leucht starck in die Lande.

So ist nu der Gerechten Orden in dieser Welt/ das
sie sind Creutzherren/ Cruciani, welche viel leiden müs-
sen/ von dem Teufel vnd seiner Braut der Welt/ Aber
es ist solch Creutz nichts anders/ denn eine gnedige ver-
suchung/ dadurch sie Gott prüfet/ ob sie im Glauben/
Gebet/ gedult vnd hoffnung jm auch wollen auswar-
ten/ Darümb saget der Text:

Gott versuchet sie/ vnd findet sie/ das sie
sein werd sind/ Er prüfet sie wie ein Gold im
Ofen.

Dauon saget der Weise Man Syrach am andern
Capitel: Mein Kind/ wilt[u] Gottes Diener sein/ so schi-
cke dieh zur anfechtung/ Halte feste vnd leide dich/ vnd
wancke nicht/ wenn man dich dauon locket. Halt dich
an Gott vnd weiche nicht/ auff das du jmmer stercker
werdest/ Alles was dir widerfehret das leide/ vnd sey
gedültig in allerley Trübsal/ Denn gleich wie das Gold
durchs Fewer/ also werden die so Gott gefallen/ durchs
Fewer der Trübsal beweret. Vertrawe Gott/ so wird Er
dir aushelffen.

Aus diesem andern Stücke/ sehen vnd lernen wir
nu/ was die lieben gleubigen vnd gerechten Kinder Got
tes für glück haben in dieser Welt/ Sie werden gehal-
ten für den Aagen der Gottlosen für eitel excrementa,
sie sind jnen ein schewsal vnd stachel in jren Augen/ vnd
jr abschied wird für eine pein vnd verderben gerechnet.

Also ist es gangen allen lieben Propheten/ Johan-
ni dem Teuffer/ dem HErrn Christo selbs/ vnd seinen
lieben Aposteln. Habens die nu nicht besser gehabt in

dieser

Leichpredigt/ vber den Spruch

beweret ſein/ da wird ſein krafft erkand vnd ſchein/ vnd
leucht ſtarck in die Lande.

So iſt nu der Gerechten Orden in dieſer Welt/ das
ſie ſind Creutzherren/ Cruciani, welche viel leiden muͤſ-
ſen/ von dem Teufel vnd ſeiner Braut der Welt/ Aber
es iſt ſolch Creutz nichts anders/ denn eine gnedige ver-
ſuchung/ dadurch ſie Gott pruͤfet/ ob ſie im Glauben/
Gebet/ gedult vnd hoffnung jm auch wollen auswar-
ten/ Daruͤmb ſaget der Text:

Gott verſuchet ſie/ vnd findet ſie/ das ſie
ſein werd ſind/ Er pruͤfet ſie wie ein Gold im
Ofen.

Dauon ſaget der Weiſe Man Syrach am andern
Capitel: Mein Kind/ wilt[u] Gottes Diener ſein/ ſo ſchi-
cke dieh zur anfechtung/ Halte feſte vnd leide dich/ vnd
wancke nicht/ wenn man dich dauon locket. Halt dich
an Gott vnd weiche nicht/ auff das du jmmer ſtercker
werdeſt/ Alles was dir widerfehret das leide/ vnd ſey
geduͤltig in allerley Truͤbſal/ Denn gleich wie das Gold
durchs Fewer/ alſo werden die ſo Gott gefallen/ durchs
Fewer der Truͤbſal beweret. Vertrawe Gott/ ſo wird Er
dir aushelffen.

Aus dieſem andern Stuͤcke/ ſehen vnd lernen wir
nu/ was die lieben gleubigen vnd gerechten Kinder Got
tes fuͤr gluͤck haben in dieſer Welt/ Sie werden gehal-
ten fuͤr den Aagen der Gottloſen fuͤr eitel excrementa,
ſie ſind jnen ein ſchewſal vnd ſtachel in jren Augen/ vnd
jr abſchied wird fuͤr eine pein vnd verderben gerechnet.

Alſo iſt es gangen allen lieben Propheten/ Johan-
ni dem Teuffer/ dem HErrn Chriſto ſelbs/ vnd ſeinen
lieben Apoſteln. Habens die nu nicht beſſer gehabt in

dieſer

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[[34]/0034] Leichpredigt/ vber den Spruch beweret ſein/ da wird ſein krafft erkand vnd ſchein/ vnd leucht ſtarck in die Lande. So iſt nu der Gerechten Orden in dieſer Welt/ das ſie ſind Creutzherren/ Cruciani, welche viel leiden muͤſ- ſen/ von dem Teufel vnd ſeiner Braut der Welt/ Aber es iſt ſolch Creutz nichts anders/ denn eine gnedige ver- ſuchung/ dadurch ſie Gott pruͤfet/ ob ſie im Glauben/ Gebet/ gedult vnd hoffnung jm auch wollen auswar- ten/ Daruͤmb ſaget der Text: Gott verſuchet ſie/ vnd findet ſie/ das ſie ſein werd ſind/ Er pruͤfet ſie wie ein Gold im Ofen. Dauon ſaget der Weiſe Man Syrach am andern Capitel: Mein Kind/ wiltu Gottes Diener ſein/ ſo ſchi- cke dieh zur anfechtung/ Halte feſte vnd leide dich/ vnd wancke nicht/ wenn man dich dauon locket. Halt dich an Gott vnd weiche nicht/ auff das du jmmer ſtercker werdeſt/ Alles was dir widerfehret das leide/ vnd ſey geduͤltig in allerley Truͤbſal/ Denn gleich wie das Gold durchs Fewer/ alſo werden die ſo Gott gefallen/ durchs Fewer der Truͤbſal beweret. Vertrawe Gott/ ſo wird Er dir aushelffen. Aus dieſem andern Stuͤcke/ ſehen vnd lernen wir nu/ was die lieben gleubigen vnd gerechten Kinder Got tes fuͤr gluͤck haben in dieſer Welt/ Sie werden gehal- ten fuͤr den Aagen der Gottloſen fuͤr eitel excrementa, ſie ſind jnen ein ſchewſal vnd ſtachel in jren Augen/ vnd jr abſchied wird fuͤr eine pein vnd verderben gerechnet. Alſo iſt es gangen allen lieben Propheten/ Johan- ni dem Teuffer/ dem HErrn Chriſto ſelbs/ vnd ſeinen lieben Apoſteln. Habens die nu nicht beſſer gehabt in dieſer

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Zitationshilfe:	Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/34>, abgerufen am 27.04.2024.

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