Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite

es werde jhm denn von Oben herab gegeben/ Jacobi 1. & 3.
Haben also nicht vnser Gerechtigkeit/ die aus dem Gesetz/
Sondern die durch den Glauben an Christum kömbt/
Nehmlich die Gerechtigkeit/ so von Gott dem Glauben zu-
gerechnet wird/ Philip. 3. Daher wir auch vberwinden/
durch den/ der vns geliebet hat/ Christum JEsum/ Rom.
8. Vnd wenn vnser Himlischer Jonathas, Christus/ vor
vns nicht hinwürgete/ würden wir nicht als seine Wapfen-
träger hernach dringen/ 1. Samuel. 14. Wie denn die Al-
ten gesagt:

Nil Deus in nobis praeter sua dona Coronat.


GOTT Kröne nichts an vns/ als die Gaben/ so Er vns
geschenckt;


Weil nun der heilige Apostel Paulus/ durch den Glau-
ben aus GOTtes verheissung/ seiner Bestendigkeit gewis
war/ vnd wuste/ das jhn niemand aus der Hand seines
HERRN JEsu reissen würde/ Johan. 10. Warumb wol-
te er nicht solches Gott zu Lobe schreiben/ wie es Augusti-
nus
in seinen 50. homil. Homilia 14. fein erkleret/ da er
vnter andern saget: In mercede tu nihil agis, in opere
non solus agis. Corona tibi est ab ipso, opus autem
abs te: sed non nisi ipso adjuvante.
Das ist: Am lohn
thustu nichts/ vnd im wercke nichts alleine/ die Krone hastu
von jm/ das werck zwar von dir/ doch nicht anders/ denn das
Er dir darin beygestanden vnd geholffen.

Vnd darumb vergleicht auch der Prophete Esaias 64.
Cap.
Vnsere gutte wercke/ nicht dem weissen Schnee/ oder
klaren Wollen: sondern einem besudeltem garstigen tuche:
Vnd was hat der Mensch das er nicht empfangen hat/ hat
er es aber empfangen/ wie kan es sein eigen sein 1. Cor. 4.
Das also dieser zeit leiden der Herrligkeit nicht werth ist/ die
an vns sol offenbaret werden/ Rom. 8. Wie solten wir sie

denn
G ij

es werde jhm denn von Oben herab gegeben/ Jacobi 1. & 3.
Haben alſo nicht vnſer Gerechtigkeit/ die aus dem Geſetz/
Sondern die durch den Glauben an Chriſtum koͤmbt/
Nehmlich die Gerechtigkeit/ ſo von Gott dem Glauben zu-
gerechnet wird/ Philip. 3. Daher wir auch vberwinden/
durch den/ der vns geliebet hat/ Chriſtum JEſum/ Rom.
8. Vnd wenn vnſer Himliſcher Jonathas, Chriſtus/ vor
vns nicht hinwuͤrgete/ wuͤrden wir nicht als ſeine Wapfen-
traͤger hernach dringen/ 1. Samuel. 14. Wie denn die Al-
ten geſagt:

Nil Deus in nobis præter ſua dona Coronat.


GOTT Kroͤne nichts an vns/ als die Gaben/ ſo Er vns
geſchenckt;


Weil nun der heilige Apoſtel Paulus/ durch den Glau-
ben aus GOTtes verheiſſung/ ſeiner Beſtendigkeit gewis
war/ vnd wuſte/ das jhn niemand aus der Hand ſeines
HERRN JEſu reiſſen wuͤrde/ Johan. 10. Warumb wol-
te er nicht ſolches Gott zu Lobe ſchreiben/ wie es Auguſti-
nus
in ſeinen 50. homil. Homilia 14. fein erkleret/ da er
vnter andern ſaget: In mercede tu nihil agis, in opere
non ſolus agis. Corona tibi eſt ab ipſo, opus autem
abs te: ſed non niſi ipſo adjuvante.
Das iſt: Am lohn
thuſtu nichts/ vnd im wercke nichts alleine/ die Krone haſtu
von jm/ das werck zwar von dir/ doch nicht anders/ denn das
Er dir darin beygeſtanden vnd geholffen.

Vnd darumb vergleicht auch der Prophete Eſaias 64.
Cap.
Vnſere gutte wercke/ nicht dem weiſſen Schnee/ oder
klaren Wollen: ſondern einem beſudeltem garſtigen tuche:
Vnd was hat der Menſch das er nicht empfangen hat/ hat
er es aber empfangen/ wie kan es ſein eigen ſein 1. Cor. 4.
Das alſo dieſer zeit leiden der Herrligkeit nicht werth iſt/ die
an vns ſol offenbaret werden/ Rom. 8. Wie ſolten wir ſie

denn
G ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0051" n="[51]"/>
es werde jhm denn von Oben herab gegeben/ <hi rendition="#aq">Jacobi 1. &amp;</hi> 3.<lb/>
Haben al&#x017F;o nicht vn&#x017F;er Gerechtigkeit/ die aus dem Ge&#x017F;etz/<lb/>
Sondern die durch den Glauben an Chri&#x017F;tum ko&#x0364;mbt/<lb/>
Nehmlich die Gerechtigkeit/ &#x017F;o von Gott dem Glauben zu-<lb/>
gerechnet wird/ <hi rendition="#aq">Philip.</hi> 3. Daher wir auch vberwinden/<lb/>
durch den/ der vns geliebet hat/ Chri&#x017F;tum JE&#x017F;um/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi><lb/>
8. Vnd wenn vn&#x017F;er Himli&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Jonathas,</hi> Chri&#x017F;tus/ vor<lb/>
vns nicht hinwu&#x0364;rgete/ wu&#x0364;rden wir nicht als &#x017F;eine Wapfen-<lb/>
tra&#x0364;ger hernach dringen/ 1. <hi rendition="#aq">Samuel.</hi> 14. Wie denn die Al-<lb/>
ten ge&#x017F;agt:</p><lb/>
              <cit>
                <quote>
                  <p> <hi rendition="#aq">Nil <hi rendition="#k">Deus</hi> in nobis præter &#x017F;ua dona Coronat.</hi> </p>
                </quote><lb/>
                <quote>
                  <p><hi rendition="#g">GOTT</hi> Kro&#x0364;ne nichts an vns/ als die Gaben/ &#x017F;o Er vns<lb/>
ge&#x017F;chenckt;</p>
                </quote>
                <bibl/>
              </cit><lb/>
              <p>Weil nun der heilige Apo&#x017F;tel Paulus/ durch den Glau-<lb/>
ben aus GOTtes verhei&#x017F;&#x017F;ung/ &#x017F;einer Be&#x017F;tendigkeit gewis<lb/>
war/ vnd wu&#x017F;te/ das jhn niemand aus der Hand &#x017F;eines<lb/>
HERRN JE&#x017F;u rei&#x017F;&#x017F;en wu&#x0364;rde/ <hi rendition="#aq">Johan.</hi> 10. Warumb wol-<lb/>
te er nicht &#x017F;olches Gott zu Lobe &#x017F;chreiben/ wie es <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti-<lb/>
nus</hi> in &#x017F;einen 50. <hi rendition="#aq">homil. Homilia</hi> 14. fein erkleret/ da er<lb/>
vnter andern &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">In mercede tu nihil agis, in opere<lb/>
non &#x017F;olus agis. Corona tibi e&#x017F;t ab ip&#x017F;o, opus autem<lb/>
abs te: &#x017F;ed non ni&#x017F;i ip&#x017F;o adjuvante.</hi> Das i&#x017F;t: Am lohn<lb/>
thu&#x017F;tu nichts/ vnd im wercke nichts alleine/ die Krone ha&#x017F;tu<lb/>
von jm/ das werck zwar von dir/ doch nicht anders/ denn das<lb/>
Er dir darin beyge&#x017F;tanden vnd geholffen.</p><lb/>
              <p>Vnd darumb vergleicht auch der Prophete <hi rendition="#aq">E&#x017F;aias 64.<lb/>
Cap.</hi> Vn&#x017F;ere gutte wercke/ nicht dem wei&#x017F;&#x017F;en Schnee/ oder<lb/>
klaren Wollen: &#x017F;ondern einem be&#x017F;udeltem gar&#x017F;tigen tuche:<lb/>
Vnd was hat der Men&#x017F;ch das er nicht empfangen hat/ hat<lb/>
er es aber empfangen/ wie kan es &#x017F;ein eigen &#x017F;ein 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4.<lb/>
Das al&#x017F;o die&#x017F;er zeit leiden der Herrligkeit nicht werth i&#x017F;t/ die<lb/>
an vns &#x017F;ol offenbaret werden/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8. Wie &#x017F;olten wir &#x017F;ie<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">G ij</fw><fw type="catch" place="bottom">denn</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[51]/0051] es werde jhm denn von Oben herab gegeben/ Jacobi 1. & 3. Haben alſo nicht vnſer Gerechtigkeit/ die aus dem Geſetz/ Sondern die durch den Glauben an Chriſtum koͤmbt/ Nehmlich die Gerechtigkeit/ ſo von Gott dem Glauben zu- gerechnet wird/ Philip. 3. Daher wir auch vberwinden/ durch den/ der vns geliebet hat/ Chriſtum JEſum/ Rom. 8. Vnd wenn vnſer Himliſcher Jonathas, Chriſtus/ vor vns nicht hinwuͤrgete/ wuͤrden wir nicht als ſeine Wapfen- traͤger hernach dringen/ 1. Samuel. 14. Wie denn die Al- ten geſagt: Nil Deus in nobis præter ſua dona Coronat. GOTT Kroͤne nichts an vns/ als die Gaben/ ſo Er vns geſchenckt; Weil nun der heilige Apoſtel Paulus/ durch den Glau- ben aus GOTtes verheiſſung/ ſeiner Beſtendigkeit gewis war/ vnd wuſte/ das jhn niemand aus der Hand ſeines HERRN JEſu reiſſen wuͤrde/ Johan. 10. Warumb wol- te er nicht ſolches Gott zu Lobe ſchreiben/ wie es Auguſti- nus in ſeinen 50. homil. Homilia 14. fein erkleret/ da er vnter andern ſaget: In mercede tu nihil agis, in opere non ſolus agis. Corona tibi eſt ab ipſo, opus autem abs te: ſed non niſi ipſo adjuvante. Das iſt: Am lohn thuſtu nichts/ vnd im wercke nichts alleine/ die Krone haſtu von jm/ das werck zwar von dir/ doch nicht anders/ denn das Er dir darin beygeſtanden vnd geholffen. Vnd darumb vergleicht auch der Prophete Eſaias 64. Cap. Vnſere gutte wercke/ nicht dem weiſſen Schnee/ oder klaren Wollen: ſondern einem beſudeltem garſtigen tuche: Vnd was hat der Menſch das er nicht empfangen hat/ hat er es aber empfangen/ wie kan es ſein eigen ſein 1. Cor. 4. Das alſo dieſer zeit leiden der Herrligkeit nicht werth iſt/ die an vns ſol offenbaret werden/ Rom. 8. Wie ſolten wir ſie denn G ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524989
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524989/51
Zitationshilfe: Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618, S. [51]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524989/51>, abgerufen am 06.05.2024.