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Spangenberg, Wolfhart: Leichpredig/ Bey der trawrigen Leich Begängniß. [Buchbach], 1613.

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KlagSpruch:
Kein Swmertz/ kein Angst/ kein arbeit schwer
Jst hie an diesem Ort nunmehr/
Kein böses Vnglück mag auch Mich
Trucken noch rühren sicherlich.
Kein scharffe Kranckheiten zugleich
Seind hie/ die den Leib machen Bleich:
Der Durchschlecht Parplen seind allzeit
Von hinnen abgewiesen weit.
Es werden nicht geschossen hie
Deß wilden Todts grimmig Pfeyl je.
Ja kein wehklag wird hie zumahl
Gehöret in deß Himmels Saal.
Hie grünet Ehr vnd Zierd allzeit/
Ja der Fried vnd die Einigkeit.
Die Seelen empfinden ohn ziel
Tausenterleyweiß Frewden viel.
Diß Leben (glaubt mir) ist fürwar
Seelig vnd vber Seelig zwar:
Da doch gewißlich gar kein Tag
Die Frewde jemals ändern mag.
Mein Herr Jesus acht mich jetzund
Würdig mit seinem süssen Mund
Mich anzureden. Jch frew mich
Gott anzuschawen ewiglich.
Jn Himmlischer Schul hoch geehrt
Werd Jch durch Gottes Geist gelehrt/
Jn der Erkandtnis Gottes frey/
Wie Er ein ewigs wesen sey.
Was Jch etwan mit höchstem vleiß
Nicht kondt ergründen: solcher weiß:
Daß weiß Jch alles jetzt zur zeit
Recht wol ohn alle Mühsamkeit.
Jnn Frewden schwebend bleib Ichfein/
Jm Chor der lieben Engelein:
Vnd sing zu aller zeit ohn spott
Ein ewiges Lied meinem Gott.
Ohn
KlagSpruch:
Kein Swmertz/ kein Angſt/ kein arbeit ſchwer
Jſt hie an dieſem Ort nunmehr/
Kein boͤſes Vngluͤck mag auch Mich
Trucken noch ruͤhren ſicherlich.
Kein ſcharffe Kranckheiten zugleich
Seind hie/ die den Leib machen Bleich:
Der Durchſchlecht Parplen ſeind allzeit
Von hinnen abgewieſen weit.
Es werden nicht geſchoſſen hie
Deß wilden Todts grimmig Pfeyl je.
Ja kein wehklag wird hie zumahl
Gehoͤret in deß Himmels Saal.
Hie gruͤnet Ehr vnd Zierd allzeit/
Ja der Fried vnd die Einigkeit.
Die Seelen empfinden ohn ziel
Tauſenterleyweiß Frewden viel.
Diß Leben (glaubt mir) iſt fuͤrwar
Seelig vnd vber Seelig zwar:
Da doch gewißlich gar kein Tag
Die Frewde jemals aͤndern mag.
Mein Herꝛ Jeſus acht mich jetzund
Wuͤrdig mit ſeinem ſuͤſſen Mund
Mich anzureden. Jch frew mich
Gott anzuſchawen ewiglich.
Jn Himmliſcher Schul hoch geehrt
Werd Jch durch Gottes Geiſt gelehrt/
Jn der Erkandtnis Gottes frey/
Wie Er ein ewigs weſen ſey.
Was Jch etwan mit hoͤchſtem vleiß
Nicht kondt ergruͤnden: ſolcher weiß:
Daß weiß Jch alles jetzt zur zeit
Recht wol ohn alle Muͤhſamkeit.
Jnn Frewden ſchwebend bleib Ichfein/
Jm Chor der lieben Engelein:
Vnd ſing zu aller zeit ohn ſpott
Ein ewiges Lied meinem Gott.
Ohn
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[[28]/0028] KlagSpruch: Kein Swmertz/ kein Angſt/ kein arbeit ſchwer Jſt hie an dieſem Ort nunmehr/ Kein boͤſes Vngluͤck mag auch Mich Trucken noch ruͤhren ſicherlich. Kein ſcharffe Kranckheiten zugleich Seind hie/ die den Leib machen Bleich: Der Durchſchlecht Parplen ſeind allzeit Von hinnen abgewieſen weit. Es werden nicht geſchoſſen hie Deß wilden Todts grimmig Pfeyl je. Ja kein wehklag wird hie zumahl Gehoͤret in deß Himmels Saal. Hie gruͤnet Ehr vnd Zierd allzeit/ Ja der Fried vnd die Einigkeit. Die Seelen empfinden ohn ziel Tauſenterleyweiß Frewden viel. Diß Leben (glaubt mir) iſt fuͤrwar Seelig vnd vber Seelig zwar: Da doch gewißlich gar kein Tag Die Frewde jemals aͤndern mag. Mein Herꝛ Jeſus acht mich jetzund Wuͤrdig mit ſeinem ſuͤſſen Mund Mich anzureden. Jch frew mich Gott anzuſchawen ewiglich. Jn Himmliſcher Schul hoch geehrt Werd Jch durch Gottes Geiſt gelehrt/ Jn der Erkandtnis Gottes frey/ Wie Er ein ewigs weſen ſey. Was Jch etwan mit hoͤchſtem vleiß Nicht kondt ergruͤnden: ſolcher weiß: Daß weiß Jch alles jetzt zur zeit Recht wol ohn alle Muͤhſamkeit. Jnn Frewden ſchwebend bleib Ichfein/ Jm Chor der lieben Engelein: Vnd ſing zu aller zeit ohn ſpott Ein ewiges Lied meinem Gott. Ohn

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Zitationshilfe: Spangenberg, Wolfhart: Leichpredig/ Bey der trawrigen Leich Begängniß. [Buchbach], 1613, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526006/28>, abgerufen am 26.04.2024.