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Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].

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gens GOtt Sie und ihre Posterität bey reiner
und gesunder Lehre/ erhalten und Sie davor
mit seinem Gutte cronen wolle hier Zeitlich und
dort Ewiglich.

Allermeist aber erfreuet Er sich von Hertzen
daß GOtt nicht allein Ihn so glückselig seyn
lassen/ daß Er seine Fundamenta Theologica
durch manuduction oberwehneter Hochbe-
ruhmbter Wittenbergischen Theologorum
richtig legen/ sondern daß Er auch in seinem
geführten PredigAmpte glücklich darauff bau-
en konnen.

Gefährlichen Neuerungen/ sprach Er/
bin Jch von Hertzen Feind gewesen/ habe mich
an GOttes Wort und den darmnen gezeigeten
Grund der Seeligkeit allein gehalten/ und wie-
derholete ein Jhm bekandtes Distichon, daß
Er offt zu brauchen Pflegen/ auch in sein täg-
liches Hand Büchlein selbst eingezeichnet hat:
Cura mihi VERI potior fuit; altera PACIS:
Sit sua laus aliis, haec mea, CHRISTE,
tua est.

Und alß Er ermüdet hierauff etwas stille lag/
befragte Jhn sein Herr Sohn: Ob Er irgend
ein besonders kummerhafftes Anliegen habe/
darüber Er sinne? Antwortete Er mit lächeln-

dem
G iij

gens GOtt Sie und ihre Poſteritaͤt bey reiner
und geſunder Lehre/ erhalten und Sie davor
mit ſeinem Gutte cronen wolle hier Zeitlich und
dort Ewiglich.

Allermeiſt aber erfreuet Er ſich von Hertzen
daß GOtt nicht allein Ihn ſo gluͤckſelig ſeyn
laſſen/ daß Er ſeine Fundamenta Theologica
durch manuduction oberwehneter Hochbe-
ruhmbter Wittenbergiſchen Theologorum
richtig legen/ ſondern daß Er auch in ſeinem
gefuͤhrten PredigAmpte gluͤcklich darauff bau-
en konnen.

Gefaͤhrlichen Neuerungen/ ſprach Er/
bin Jch von Hertzen Feind geweſen/ habe mich
an GOttes Wort und den darmnen gezeigeten
Grund der Seeligkeit allein gehalten/ und wie-
derholete ein Jhm bekandtes Diſtichon, daß
Er offt zu brauchen Pflegen/ auch in ſein taͤg-
liches Hand Buͤchlein ſelbſt eingezeichnet hat:
Cura mihi VERI potior fuit; altera PACIS:
Sit ſua laus aliis, hæc mea, CHRISTE,
tua eſt.

Und alß Er ermuͤdet hierauff etwas ſtille lag/
befragte Jhn ſein Herr Sohn: Ob Er irgend
ein beſonders kummerhafftes Anliegen habe/
daruͤber Er ſinne? Antwortete Er mit laͤcheln-

dem
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[[53]/0053] gens GOtt Sie und ihre Poſteritaͤt bey reiner und geſunder Lehre/ erhalten und Sie davor mit ſeinem Gutte cronen wolle hier Zeitlich und dort Ewiglich. Allermeiſt aber erfreuet Er ſich von Hertzen daß GOtt nicht allein Ihn ſo gluͤckſelig ſeyn laſſen/ daß Er ſeine Fundamenta Theologica durch manuduction oberwehneter Hochbe- ruhmbter Wittenbergiſchen Theologorum richtig legen/ ſondern daß Er auch in ſeinem gefuͤhrten PredigAmpte gluͤcklich darauff bau- en konnen. Gefaͤhrlichen Neuerungen/ ſprach Er/ bin Jch von Hertzen Feind geweſen/ habe mich an GOttes Wort und den darmnen gezeigeten Grund der Seeligkeit allein gehalten/ und wie- derholete ein Jhm bekandtes Diſtichon, daß Er offt zu brauchen Pflegen/ auch in ſein taͤg- liches Hand Buͤchlein ſelbſt eingezeichnet hat: Cura mihi VERI potior fuit; altera PACIS: Sit ſua laus aliis, hæc mea, CHRISTE, tua eſt. Und alß Er ermuͤdet hierauff etwas ſtille lag/ befragte Jhn ſein Herr Sohn: Ob Er irgend ein beſonders kummerhafftes Anliegen habe/ daruͤber Er ſinne? Antwortete Er mit laͤcheln- dem G iij

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Zitationshilfe: Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662], S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539564/53>, abgerufen am 26.04.2024.