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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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und Erlauchte Häubter.

Dieser Sieges-Tag ist mein/
Der uns alle kan erfreuen.
Von der Türcken Stoltz und Zagen
Kan ich euch am besten sagen.

Meinen Strom hielt fest gezwungen
Mechmets ungestümer Schwarm/
Aber kühner Christen-Arm
Hat den tollen Feind verdrungen:
Seinen unverzagten Streichen
Musten Get und Parthen weichen.
Wall und Gräben sind erstiegen/
Wo der freche Janitschar
Seiner Brust gesichert war/
Sieht man ihn entkräfftet liegen;
So viel Türcken-Köpff als Fische
Schick ich Hecaten zu Tische.
Die Sau.
Theiße/ du warst noch zurücke:
Nun dir dieser Türcken-Krieg
Auch gegönnet solchen Sieg/
Wünsch ich dir von Hertzen Glücke:
Was ich sah für etlich Jahren
Laß uns GOtt noch offt erfahren!
Die Drav.
Temes/ schicke dich bey Zeiten
Unserm Großem LEOPOLD/
Der die Fässel kehrt in Gold/
Furth und Pforten zu bereiten!
Was vergangnes Jahr verschoben
Ist darum nicht auffgehoben.
Die
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und Erlauchte Haͤubter.

Dieſer Sieges-Tag iſt mein/
Der uns alle kan erfreuen.
Von der Tuͤrcken Stoltz und Zagen
Kan ich euch am beſten ſagen.

Meinen Strom hielt feſt gezwungen
Mechmets ungeſtuͤmer Schwarm/
Aber kuͤhner Chriſten-Arm
Hat den tollen Feind verdrungen:
Seinen unverzagten Streichen
Muſten Get und Parthen weichen.
Wall und Graͤben ſind erſtiegen/
Wo der freche Janitſchar
Seiner Bruſt geſichert war/
Sieht man ihn entkraͤfftet liegen;
So viel Tuͤrcken-Koͤpff als Fiſche
Schick ich Hecaten zu Tiſche.
Die Sau.
Theiße/ du warſt noch zuruͤcke:
Nun dir dieſer Tuͤrcken-Krieg
Auch gegoͤnnet ſolchen Sieg/
Wuͤnſch ich dir von Hertzen Gluͤcke:
Was ich ſah fuͤr etlich Jahren
Laß uns GOtt noch offt erfahren!
Die Drav.
Temes/ ſchicke dich bey Zeiten
Unſerm Großem LEOPOLD/
Der die Faͤſſel kehrt in Gold/
Furth und Pforten zu bereiten!
Was vergangnes Jahr verſchoben
Iſt darum nicht auffgehoben.
Die
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[25/0605] und Erlauchte Haͤubter. Dieſer Sieges-Tag iſt mein/ Der uns alle kan erfreuen. Von der Tuͤrcken Stoltz und Zagen Kan ich euch am beſten ſagen. Meinen Strom hielt feſt gezwungen Mechmets ungeſtuͤmer Schwarm/ Aber kuͤhner Chriſten-Arm Hat den tollen Feind verdrungen: Seinen unverzagten Streichen Muſten Get und Parthen weichen. Wall und Graͤben ſind erſtiegen/ Wo der freche Janitſchar Seiner Bruſt geſichert war/ Sieht man ihn entkraͤfftet liegen; So viel Tuͤrcken-Koͤpff als Fiſche Schick ich Hecaten zu Tiſche. Die Sau. Theiße/ du warſt noch zuruͤcke: Nun dir dieſer Tuͤrcken-Krieg Auch gegoͤnnet ſolchen Sieg/ Wuͤnſch ich dir von Hertzen Gluͤcke: Was ich ſah fuͤr etlich Jahren Laß uns GOtt noch offt erfahren! Die Drav. Temes/ ſchicke dich bey Zeiten Unſerm Großem LEOPOLD/ Der die Faͤſſel kehrt in Gold/ Furth und Pforten zu bereiten! Was vergangnes Jahr verſchoben Iſt darum nicht auffgehoben. Die b 5

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/605>, abgerufen am 29.04.2024.