Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite
Ehren-Gedichte.
Folgt ihren Tritten nach/ verlangt ihr ihren Ruhm/
Sonst ist kein deutsches Blutt eur wahres Eigenthum!
Eisen-Hüttel.
Nun ist es Zeit zu wachen
Eh Deutschlands Freyheit stirbt/
Und in dem weiten Rachen
Des Crocodils verdirbt.
Herbey/ daß man die Krötten/
Die unsern Rhein betretten/
Mit aller Macht zurücke
Zur Son und Seine schicke.
Der Feind braucht Gold und Eisen
Wendt Stahl und Silber an/
Der deutschen Welt zu weisen/
Was List und Hochmutt kan;
Last euch das Geld in Händen
Die Augen nicht verblenden/
Damit euch hinterm Rücken
Die Fässel nicht bestricken.
Lasst Lerch und Falcken fliegen/
Sezt alle Kräffte bey/
Mit ihnen zu besiegen
Des Hahnes Pralerey.
Er prangt mit euren Federn/
Drum müsst ihr ihn entädern/
Und ieder sich bemühen
Das Seine weg zu ziehen.
Wollt ihr euch unterwinden
Zu thun was sich gebührt/
Ein Hermann wird sich finden/
Der euch an Reihen führt.
Lasst euch verstellten Frieden
Zum Schlaffe nicht ermüden.
Mit Wachen und mit Wagen
Muß man die Ruh erjagen.
In
Ehren-Gedichte.
Folgt ihren Tritten nach/ verlangt ihr ihren Ruhm/
Sonſt iſt kein deutſches Blutt eur wahres Eigenthum!
Eiſen-Huͤttel.
Nun iſt es Zeit zu wachen
Eh Deutſchlands Freyheit ſtirbt/
Und in dem weiten Rachen
Des Crocodils verdirbt.
Herbey/ daß man die Kroͤtten/
Die unſern Rhein betretten/
Mit aller Macht zuruͤcke
Zur Son und Seine ſchicke.
Der Feind braucht Gold und Eiſen
Wendt Stahl und Silber an/
Der deutſchen Welt zu weiſen/
Was Liſt und Hochmutt kan;
Laſt euch das Geld in Haͤnden
Die Augen nicht verblenden/
Damit euch hinterm Ruͤcken
Die Faͤſſel nicht beſtricken.
Laſſt Lerch und Falcken fliegen/
Sezt alle Kraͤffte bey/
Mit ihnen zu beſiegen
Des Hahnes Pralerey.
Er prangt mit euren Federn/
Drum muͤſſt ihr ihn entaͤdern/
Und ieder ſich bemuͤhen
Das Seine weg zu ziehen.
Wollt ihr euch unterwinden
Zu thun was ſich gebuͤhrt/
Ein Hermann wird ſich finden/
Der euch an Reihen fuͤhrt.
Laſſt euch verſtellten Frieden
Zum Schlaffe nicht ermuͤden.
Mit Wachen und mit Wagen
Muß man die Ruh erjagen.
In
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0639" n="59"/>
            <fw place="top" type="header">Ehren-Gedichte.</fw><lb/>
            <l>Folgt ihren Tritten nach/ verlangt ihr ihren Ruhm/</l><lb/>
            <l>Son&#x017F;t i&#x017F;t kein deut&#x017F;ches Blutt eur wahres Eigenthum!</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Ei&#x017F;en-Hu&#x0364;ttel.</hi> </head><lb/>
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">N</hi>un i&#x017F;t es Zeit zu wachen</l><lb/>
              <l>Eh Deut&#x017F;chlands Freyheit &#x017F;tirbt/</l><lb/>
              <l>Und in dem weiten Rachen</l><lb/>
              <l>Des Crocodils verdirbt.</l><lb/>
              <l>Herbey/ daß man die Kro&#x0364;tten/</l><lb/>
              <l>Die un&#x017F;ern Rhein betretten/</l><lb/>
              <l>Mit aller Macht zuru&#x0364;cke</l><lb/>
              <l>Zur Son und Seine &#x017F;chicke.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Der Feind braucht Gold und Ei&#x017F;en</l><lb/>
              <l>Wendt Stahl und Silber an/</l><lb/>
              <l>Der deut&#x017F;chen Welt zu wei&#x017F;en/</l><lb/>
              <l>Was Li&#x017F;t und Hochmutt kan;</l><lb/>
              <l>La&#x017F;t euch das Geld in Ha&#x0364;nden</l><lb/>
              <l>Die Augen nicht verblenden/</l><lb/>
              <l>Damit euch hinterm Ru&#x0364;cken</l><lb/>
              <l>Die Fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;el nicht be&#x017F;tricken.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>La&#x017F;&#x017F;t Lerch und Falcken fliegen/</l><lb/>
              <l>Sezt alle Kra&#x0364;ffte bey/</l><lb/>
              <l>Mit ihnen zu be&#x017F;iegen</l><lb/>
              <l>Des Hahnes Pralerey.</l><lb/>
              <l>Er prangt mit euren Federn/</l><lb/>
              <l>Drum mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;t ihr ihn enta&#x0364;dern/</l><lb/>
              <l>Und ieder &#x017F;ich bemu&#x0364;hen</l><lb/>
              <l>Das Seine weg zu ziehen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Wollt ihr euch unterwinden</l><lb/>
              <l>Zu thun was &#x017F;ich gebu&#x0364;hrt/</l><lb/>
              <l>Ein Hermann wird &#x017F;ich finden/</l><lb/>
              <l>Der euch an Reihen fu&#x0364;hrt.</l><lb/>
              <l>La&#x017F;&#x017F;t euch ver&#x017F;tellten Frieden</l><lb/>
              <l>Zum Schlaffe nicht ermu&#x0364;den.</l><lb/>
              <l>Mit <hi rendition="#fr">Wachen</hi> und mit <hi rendition="#fr">Wagen</hi></l><lb/>
              <l>Muß man die Ruh erjagen.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">In</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0639] Ehren-Gedichte. Folgt ihren Tritten nach/ verlangt ihr ihren Ruhm/ Sonſt iſt kein deutſches Blutt eur wahres Eigenthum! Eiſen-Huͤttel. Nun iſt es Zeit zu wachen Eh Deutſchlands Freyheit ſtirbt/ Und in dem weiten Rachen Des Crocodils verdirbt. Herbey/ daß man die Kroͤtten/ Die unſern Rhein betretten/ Mit aller Macht zuruͤcke Zur Son und Seine ſchicke. Der Feind braucht Gold und Eiſen Wendt Stahl und Silber an/ Der deutſchen Welt zu weiſen/ Was Liſt und Hochmutt kan; Laſt euch das Geld in Haͤnden Die Augen nicht verblenden/ Damit euch hinterm Ruͤcken Die Faͤſſel nicht beſtricken. Laſſt Lerch und Falcken fliegen/ Sezt alle Kraͤffte bey/ Mit ihnen zu beſiegen Des Hahnes Pralerey. Er prangt mit euren Federn/ Drum muͤſſt ihr ihn entaͤdern/ Und ieder ſich bemuͤhen Das Seine weg zu ziehen. Wollt ihr euch unterwinden Zu thun was ſich gebuͤhrt/ Ein Hermann wird ſich finden/ Der euch an Reihen fuͤhrt. Laſſt euch verſtellten Frieden Zum Schlaffe nicht ermuͤden. Mit Wachen und mit Wagen Muß man die Ruh erjagen. In

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Exemplar enthält mehrere Werke. Herausgegeben… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/639
Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/639>, abgerufen am 27.04.2024.