Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

Augusto: Wann die Kälte einfällt/ so bedeckt sie dergestalt/ das ihr der Frost keinen Schaden zufügen möge. Vergesset auch nicht die frühe Tulipen/ und theils Hyaeinthen aufzunehmen und im October wider einzulege.

Gegen dem vollen Mond verfügt euch zu den Nägelein-Stöcken/ erwehte an selbigen geschickte Absätzling/ schneidet in solche mit einem scharpfen Messerlein ins zweyte oder dritte Glied/ legt sothaner eingeschnittener Setzlinge in die Erde / befestiget sie mit einem höltzernen Häcklein/ und füllet das Loch mit etwas sandiger Erde wider zu/ darinn werden sie eher als in fetter Erde Wurzeln gewinnen: Lasset sie also zwey Monat an dem Haupt-Stock stehen/ alsdann schneidet sie davon ab/ und versetzet sie nach Gefallen. Solche junge abgesetzte Stöcklein wollen/ biß so lange sie sich erholet/ ausser der Sonnen gehalten seyn.

Oculirt nun die Pomerantzen-Bäume/ Granaten/ Citronen/ Oliven/ Oleander / Terepentin/ Sperber und Judas-Baum/ Jasmin, Vilderea, Arbutus, Viburnus, Rosen-Syringis. Solche und der Eypressen-Baum/ wie auch folgende beginnen zu blühen.

Martagon.

Deter sind vielerley/ als die von Constantinopolen, von Pompone Calvarium, grosse weisse gesprengte/ da die Blä[unleserliches Material]er zwey Cronen über einander geben / weisse ohn Sprenckeln/ leib-farbige Lilium Cannadensa, geld gesprengte; Solche und mehr andere Sorten werden von den Wurzeln oder Bollen fortgesetzet/ stehen gern in guter sandiger Erde/ werden im September ungefeht einen halben Fuß tieff gepflantzet/ [unleserliches Material]uf daß die Crone über den Bollen desto besser außwachsen möge. Die von Canadensa aber wollen deß Winters wohl zugedeckter seyn.

Lilien.

Sind verschiedener Arten/ als doppelte/ weisse und einfache/ grosse doppelte, die nur ein Blume auf dem Stengel tragen. Rothe Herings-Lilien die hundert Blumen bringen/ kleine die wenig Blumen gehen. Lillen/ da kleine Bollen zwischen den Blättern wachsen. Der Persischen Lilien sind

Augusto: Wann die Kälte einfällt/ so bedeckt sie dergestalt/ das ihr der Frost keinen Schaden zufügen möge. Vergesset auch nicht die frühe Tulipen/ und theils Hyaeinthen aufzunehmen und im October wider einzulegë.

Gegen dem vollen Mond verfügt euch zu den Nägelein-Stöcken/ erwehte an selbigen geschickte Absätzling/ schneidet in solche mit einem scharpfen Messerlein ins zweyte oder dritte Glied/ legt sothaner eingeschnittener Setzlinge in die Erde / befestiget sie mit einem höltzernen Häcklein/ und füllet das Loch mit etwas sandiger Erde wider zu/ darinn werden sie eher als in fetter Erde Wurzeln gewinnen: Lasset sie also zwey Monat an dem Haupt-Stock stehen/ alsdann schneidet sie davon ab/ und versetzet sie nach Gefallen. Solche junge abgesetzte Stöcklein wollen/ biß so lange sie sich erholet/ ausser der Sonnen gehalten seyn.

Oculirt nun die Pomerantzen-Bäume/ Granaten/ Citronen/ Oliven/ Oleander / Terepentin/ Sperber und Judas-Baum/ Jasmin, Vilderea, Arbutus, Viburnus, Rosen-Syringis. Solche und der Eypressen-Baum/ wie auch folgende beginnen zu blühen.

Martagon.

Deter sind vielerley/ als die von Constantinopolen, von Pompone Calvarium, grosse weisse gesprengte/ da die Blä[unleserliches Material]er zwey Cronen über einander geben / weisse ohn Sprenckeln/ leib-farbige Lilium Cannadensa, geld gesprengte; Solche und mehr andere Sorten werden von den Wurzeln oder Bollen fortgesetzet/ stehen gern in guter sandiger Erde/ werden im September ungefeht einen halben Fuß tieff gepflantzet/ [unleserliches Material]uf daß die Crone über den Bollen desto besser außwachsen möge. Die von Canadensa aber wollen deß Winters wohl zugedeckter seyn.

Lilien.

Sind verschiedener Arten/ als doppelte/ weisse und einfache/ grosse doppelte, die nur ein Blume auf dem Stengel tragen. Rothe Herings-Lilien die hundert Blumen bringen/ kleine die wenig Blumen gehen. Lillen/ da kleine Bollen zwischen den Blättern wachsen. Der Persischen Lilien sind

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0169" n="135"/>
Augusto: Wann die Kälte einfällt/ so bedeckt sie                      dergestalt/ das ihr der Frost keinen Schaden zufügen möge. Vergesset auch nicht                      die frühe Tulipen/ und theils Hyaeinthen aufzunehmen und im October wider                      einzulegë.</p>
        <p>Gegen dem vollen Mond verfügt euch zu den Nägelein-Stöcken/ erwehte an selbigen                      geschickte Absätzling/ schneidet in solche mit einem scharpfen Messerlein ins                      zweyte oder dritte Glied/ legt sothaner eingeschnittener Setzlinge in die Erde                     / befestiget sie mit einem höltzernen Häcklein/ und füllet das Loch mit etwas                      sandiger Erde wider zu/ darinn werden sie eher als in fetter Erde Wurzeln                      gewinnen: Lasset sie also zwey Monat an dem Haupt-Stock stehen/ alsdann                      schneidet sie davon ab/ und versetzet sie nach Gefallen. Solche junge                      abgesetzte Stöcklein wollen/ biß so lange sie sich erholet/ ausser der Sonnen                      gehalten seyn.</p>
        <p>Oculirt nun die Pomerantzen-Bäume/ Granaten/ Citronen/ Oliven/ Oleander /                      Terepentin/ Sperber und Judas-Baum/ Jasmin, Vilderea, Arbutus, Viburnus,                      Rosen-Syringis. Solche und der Eypressen-Baum/ wie auch folgende beginnen zu                      blühen.</p>
        <p>Martagon.</p>
        <p>Deter sind vielerley/ als die von Constantinopolen, von Pompone Calvarium,                      grosse weisse gesprengte/ da die Blä<gap reason="illegible"/>er zwey Cronen über einander geben /                      weisse ohn Sprenckeln/ leib-farbige Lilium Cannadensa, geld gesprengte; Solche                      und mehr andere Sorten werden von den Wurzeln oder Bollen fortgesetzet/ stehen                      gern in guter sandiger Erde/ werden im September ungefeht einen halben Fuß                      tieff gepflantzet/ <gap reason="illegible"/>uf daß die Crone über den Bollen desto besser außwachsen                      möge. Die von Canadensa aber wollen deß Winters wohl zugedeckter seyn.</p>
        <p>Lilien.</p>
        <p>Sind verschiedener Arten/ als doppelte/ weisse und einfache/ grosse doppelte,                      die nur ein Blume auf dem Stengel tragen. Rothe Herings-Lilien die hundert                      Blumen bringen/ kleine die wenig Blumen gehen. Lillen/ da kleine Bollen                      zwischen den Blättern wachsen. Der Persischen Lilien sind
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0169] Augusto: Wann die Kälte einfällt/ so bedeckt sie dergestalt/ das ihr der Frost keinen Schaden zufügen möge. Vergesset auch nicht die frühe Tulipen/ und theils Hyaeinthen aufzunehmen und im October wider einzulegë. Gegen dem vollen Mond verfügt euch zu den Nägelein-Stöcken/ erwehte an selbigen geschickte Absätzling/ schneidet in solche mit einem scharpfen Messerlein ins zweyte oder dritte Glied/ legt sothaner eingeschnittener Setzlinge in die Erde / befestiget sie mit einem höltzernen Häcklein/ und füllet das Loch mit etwas sandiger Erde wider zu/ darinn werden sie eher als in fetter Erde Wurzeln gewinnen: Lasset sie also zwey Monat an dem Haupt-Stock stehen/ alsdann schneidet sie davon ab/ und versetzet sie nach Gefallen. Solche junge abgesetzte Stöcklein wollen/ biß so lange sie sich erholet/ ausser der Sonnen gehalten seyn. Oculirt nun die Pomerantzen-Bäume/ Granaten/ Citronen/ Oliven/ Oleander / Terepentin/ Sperber und Judas-Baum/ Jasmin, Vilderea, Arbutus, Viburnus, Rosen-Syringis. Solche und der Eypressen-Baum/ wie auch folgende beginnen zu blühen. Martagon. Deter sind vielerley/ als die von Constantinopolen, von Pompone Calvarium, grosse weisse gesprengte/ da die Blä_ er zwey Cronen über einander geben / weisse ohn Sprenckeln/ leib-farbige Lilium Cannadensa, geld gesprengte; Solche und mehr andere Sorten werden von den Wurzeln oder Bollen fortgesetzet/ stehen gern in guter sandiger Erde/ werden im September ungefeht einen halben Fuß tieff gepflantzet/ _ uf daß die Crone über den Bollen desto besser außwachsen möge. Die von Canadensa aber wollen deß Winters wohl zugedeckter seyn. Lilien. Sind verschiedener Arten/ als doppelte/ weisse und einfache/ grosse doppelte, die nur ein Blume auf dem Stengel tragen. Rothe Herings-Lilien die hundert Blumen bringen/ kleine die wenig Blumen gehen. Lillen/ da kleine Bollen zwischen den Blättern wachsen. Der Persischen Lilien sind

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/169
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/169>, abgerufen am 13.05.2024.