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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Im Mayen.

Umb Philippi Jacobi ist es hohe Zeit mit der Gersten-Saat/ auch in geringer kalter Land-Art/ nur daß der Acker tüchtig/ und trocken Wetter sey: An die Kälte darff man sich damals nicht groß kehren/ es hat keinen Bestand alsdann darmit. Was vor Gerste etwas langsamer gesäet wird/ hat selten Gedeyen/ und bekommt kleine Körner.

Im Winter-Geträydig zu grasen auffhören lassen/ Philippi Jacobi.

Leinwad zu bleichen anfahen/ ehe die Bäume blühen.

Die Rechnung über die Schafnöser/ so im Winter geschlagen/ auch die Mehrung von den Schaf-Meistern Wallpurgis einer jedern Art gezehlet/ wider anzunehmen/ und den Abgang zu verzeichnen.

Die Inventaria und Rechnung über das Rind und ander Vieh wider/ beneben der Mehrung und Abgang/ zu verzeichnen.

Pflantzen stecken Crucis. Nach einem Regen/ damit es bekleibe. Dabey die alte Regel in acht zu nehmen/ Liegen-Kraul/ gediegen Kraut. Das ist/ wenn die Pflantzen etliche Tage auf dem Acker ligen und schlaffen/ so treuget der Acker wohl auß/ und hat das Kraut gut gedeyen und fortkommen: Wenn man aber Pflantzen in grosser Nässe stecket/ solch Kraut gelbet sehr/ und hat kein Fortkommen. Auff die jungen Bienschwärme auffsehen zu lassen um Fronleichnams-Tag/ biß nach Petri und Pauli.

Mittel-Lein/ Hanff und Hirse säen/ Urbani.

Heydekorn säen umb Urbani im letzten Viertel/ sonsten pfleges immer zu blühen.

Die Lämmer absetzen/ und die Schaf deß Tages dreymal melcken/ ansahen umb Pfingsten oder die Woche hernacher.

Zu Mist und Pferch brachen lassen im letzten Viertel.

Wände kleiben/ reissen nicht sehr auff.

Im Mayen.

Umb Philippi Jacobi ist es hohe Zeit mit der Gersten-Saat/ auch in geringer kalter Land-Art/ nur daß der Acker tüchtig/ und trocken Wetter sey: An die Kälte darff man sich damals nicht groß kehren/ es hat keinen Bestand alsdann darmit. Was vor Gerste etwas langsamer gesäet wird/ hat selten Gedeyen/ und bekommt kleine Körner.

Im Winter-Geträydig zu grasen auffhören lassen/ Philippi Jacobi.

Leinwad zu bleichen anfahen/ ehe die Bäume blühen.

Die Rechnung über die Schafnöser/ so im Winter geschlagen/ auch die Mehrung von den Schaf-Meistern Wallpurgis einer jedern Art gezehlet/ wider anzunehmen/ und den Abgang zu verzeichnen.

Die Inventaria und Rechnung über das Rind und ander Vieh wider/ beneben der Mehrung und Abgang/ zu verzeichnen.

Pflantzen stecken Crucis. Nach einem Regen/ damit es bekleibe. Dabey die alte Regel in acht zu nehmen/ Liegen-Kraul/ gediegen Kraut. Das ist/ wenn die Pflantzen etliche Tage auf dem Acker ligen und schlaffen/ so treuget der Acker wohl auß/ und hat das Kraut gut gedeyen und fortkommen: Wenn man aber Pflantzen in grosser Nässe stecket/ solch Kraut gelbet sehr/ und hat kein Fortkommen. Auff die jungen Bienschwärme auffsehen zu lassen um Fronleichnams-Tag/ biß nach Petri und Pauli.

Mittel-Lein/ Hanff und Hirse säen/ Urbani.

Heydekorn säen umb Urbani im letzten Viertel/ sonsten pfleges immer zu blühen.

Die Lämmer absetzen/ und die Schaf deß Tages dreymal melcken/ ansahen umb Pfingsten oder die Woche hernacher.

Zu Mist und Pferch brachen lassen im letzten Viertel.

Wände kleiben/ reissen nicht sehr auff.

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[16/0026] Im Mayen. Umb Philippi Jacobi ist es hohe Zeit mit der Gersten-Saat/ auch in geringer kalter Land-Art/ nur daß der Acker tüchtig/ und trocken Wetter sey: An die Kälte darff man sich damals nicht groß kehren/ es hat keinen Bestand alsdann darmit. Was vor Gerste etwas langsamer gesäet wird/ hat selten Gedeyen/ und bekommt kleine Körner. Im Winter-Geträydig zu grasen auffhören lassen/ Philippi Jacobi. Leinwad zu bleichen anfahen/ ehe die Bäume blühen. Die Rechnung über die Schafnöser/ so im Winter geschlagen/ auch die Mehrung von den Schaf-Meistern Wallpurgis einer jedern Art gezehlet/ wider anzunehmen/ und den Abgang zu verzeichnen. Die Inventaria und Rechnung über das Rind und ander Vieh wider/ beneben der Mehrung und Abgang/ zu verzeichnen. Pflantzen stecken Crucis. Nach einem Regen/ damit es bekleibe. Dabey die alte Regel in acht zu nehmen/ Liegen-Kraul/ gediegen Kraut. Das ist/ wenn die Pflantzen etliche Tage auf dem Acker ligen und schlaffen/ so treuget der Acker wohl auß/ und hat das Kraut gut gedeyen und fortkommen: Wenn man aber Pflantzen in grosser Nässe stecket/ solch Kraut gelbet sehr/ und hat kein Fortkommen. Auff die jungen Bienschwärme auffsehen zu lassen um Fronleichnams-Tag/ biß nach Petri und Pauli. Mittel-Lein/ Hanff und Hirse säen/ Urbani. Heydekorn säen umb Urbani im letzten Viertel/ sonsten pfleges immer zu blühen. Die Lämmer absetzen/ und die Schaf deß Tages dreymal melcken/ ansahen umb Pfingsten oder die Woche hernacher. Zu Mist und Pferch brachen lassen im letzten Viertel. Wände kleiben/ reissen nicht sehr auff.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/26>, abgerufen am 28.04.2024.