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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Der Apricosen-Baum.

Will ein gutes wohlgebautes Land haben/ welches fleissig gehacket und vom Graßwachs befreyet ist/ schwerer leimichter Boden dienet ihm nicht; Sandichter Grund ist ihm zwar im Winter nicht zu wider/ aber im Sommer taugt er nicht zu der Früchte Wachsthum/ dann die Früchte von solchem Grund gar klein werden / darumb muß man noch für Winters solchen mit guter Erde und wohl verfaultem Rindmist tüngen/ so bring[unleserliches Material] er hernach schöne grosse Früchte.

Der Mandel-Baum

Nimmt mit einem frischen Sandboden für lieb/ dann so dessen Grund überauß köstlich/ gibt er demselbigen übrige Feuchtigkeit/ so die Frucht hindert.

Der Pflaumen-Baum

Vegehrt eben keinen sonderlichen Grund/ er sey steinicht/ sandicht/ oder merglicht/ so wächst er doch ohne sonderbare Wartung fort/ jedoch verachtet er einen feuchten und fetten Boden nicht/ das mittelmäßige Erdreich aber ist ihm am zuträglichsten.

Die Kirsch-Bäume.

Erfordern eben nicht den besten Grund/ sondern sind mit geringen und gemeinen zu frieden/ wann nur derselbe feucht/ der Mist ist ihnen durchauß zu wider.

Der Nuß-Baum

Verschmähet kein Erdreich/ sondern kommt in einem jeden Grund wohl fort / allein truckene und erhabene Oerter sind ihm am angenehmsten.

Der Quitten-Baum

Wächst gern in feuchten Erdboden bey Teichen oder Wasser-Gräben auch in Gründen und Thälern.

Der Mispel-Baum

Liebt einen sandigen/ steinicht und leimichten Grund.

Der Apricosen-Baum.

Will ein gutes wohlgebautes Land haben/ welches fleissig gehacket und vom Graßwachs befreyet ist/ schwerer leimichter Boden dienet ihm nicht; Sandichter Grund ist ihm zwar im Winter nicht zu wider/ aber im Sommer taugt er nicht zu der Früchte Wachsthum/ dann die Früchte von solchem Grund gar klein werden / darumb muß man noch für Winters solchen mit guter Erde und wohl verfaultem Rindmist tüngen/ so bring[unleserliches Material] er hernach schöne grosse Früchte.

Der Mandel-Baum

Nim̃t mit einem frischen Sandboden für lieb/ dann so dessen Grund überauß köstlich/ gibt er demselbigen übrige Feuchtigkeit/ so die Frucht hindert.

Der Pflaumen-Baum

Vegehrt eben keinen sonderlichen Grund/ er sey steinicht/ sandicht/ oder merglicht/ so wächst er doch ohne sonderbare Wartung fort/ jedoch verachtet er einen feuchten und fetten Boden nicht/ das mittelmäßige Erdreich aber ist ihm am zuträglichsten.

Die Kirsch-Bäume.

Erfordern eben nicht den besten Grund/ sondern sind mit geringen und gemeinen zu frieden/ wann nur derselbe feucht/ der Mist ist ihnen durchauß zu wider.

Der Nuß-Baum

Verschmähet kein Erdreich/ sondern kom̃t in einem jeden Grund wohl fort / allein truckene und erhabene Oerter sind ihm am angenehmsten.

Der Quitten-Baum

Wächst gern in feuchten Erdboden bey Teichen oder Wasser-Gräben auch in Gründen und Thälern.

Der Mispel-Baum

Liebt einen sandigen/ steinicht und leimichten Grund.

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        <p>Der Nuß-Baum</p>
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[8/0042] Der Apricosen-Baum. Will ein gutes wohlgebautes Land haben/ welches fleissig gehacket und vom Graßwachs befreyet ist/ schwerer leimichter Boden dienet ihm nicht; Sandichter Grund ist ihm zwar im Winter nicht zu wider/ aber im Sommer taugt er nicht zu der Früchte Wachsthum/ dann die Früchte von solchem Grund gar klein werden / darumb muß man noch für Winters solchen mit guter Erde und wohl verfaultem Rindmist tüngen/ so bring_ er hernach schöne grosse Früchte. Der Mandel-Baum Nim̃t mit einem frischen Sandboden für lieb/ dann so dessen Grund überauß köstlich/ gibt er demselbigen übrige Feuchtigkeit/ so die Frucht hindert. Der Pflaumen-Baum Vegehrt eben keinen sonderlichen Grund/ er sey steinicht/ sandicht/ oder merglicht/ so wächst er doch ohne sonderbare Wartung fort/ jedoch verachtet er einen feuchten und fetten Boden nicht/ das mittelmäßige Erdreich aber ist ihm am zuträglichsten. Die Kirsch-Bäume. Erfordern eben nicht den besten Grund/ sondern sind mit geringen und gemeinen zu frieden/ wann nur derselbe feucht/ der Mist ist ihnen durchauß zu wider. Der Nuß-Baum Verschmähet kein Erdreich/ sondern kom̃t in einem jeden Grund wohl fort / allein truckene und erhabene Oerter sind ihm am angenehmsten. Der Quitten-Baum Wächst gern in feuchten Erdboden bey Teichen oder Wasser-Gräben auch in Gründen und Thälern. Der Mispel-Baum Liebt einen sandigen/ steinicht und leimichten Grund.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/42>, abgerufen am 28.04.2024.