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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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mit ihren Aesten außbreiten/ jene aber höher steigen/ werden sie die Lufft und Sonne unverhindert geniessen können.

Wie ihr mit Versetzen der Küchen- und andern guten Kräutern/ als Salbey / Lavendel/ Tymian/ sc. zu verfahren/ wird bey den Monaten gnugsam angewiesen werden.

Die Blumen aber erfordern dißfalls viel mehr Mühe und Fleiß/ damit ihr sie / wann ihr euch resolviret/ welche/ und was vor Sorten in die Bette kommen sollen/ und selbige an Hand gebracht/ nicht unordentlich untereinander einleget und setzet: Bringet die Zwibel und Knollen-Gewächse/ als Tulipen/ Fritilarien/ Narcissen/ Hyacinthen/ Anemone/ sc. fein in die Rundung/ oder wie die Bette gestaltet/ und die Corona imperialis in die mitten / finden sich kleine und/ junge Zwibeln dabey/ so setzet solche etwas höher und näher an einander/ als die grossen/ die 3. Zoll tieff und 6. Zoll von einander stehen müssen/ befleissiget euch aber darbey/ daß jeder Zwibeln Spitze oder Auge sonderlich der Fritillarien und Anemone oben gekehret/ und die Zwibeln zwischen den Fingern nicht zu sehr getrücket werden/ und geschicht diese Einlegung ins gemein gegen dem Vollmond in dem Krebs/ Außgangs Octobris / wovon aber näherer Bericht folgen wird.

Habt ihr die Persianische Tulipe/ müsset ihr solche über 2. Finger tieff nicht setzen/ leget sie aber in der Erde in ein absonderlich Gefäß/ so unten eben keine Löcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch werdet ihr verhindern / daß sie nicht in die Erde sincket/ welches sie sonsten wohl bey 2. Elen tieff thut/ solcher gestalt wird sie ordentlich blühen/ und junge absetzen.

Den jenigen Zwibeln/ so Schupen oder Blätlein haben/ als da sind: Allerley Lilien/ Corona imperialis &c. müssen bey dero Einsetzung vorhero deren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem Messer etwas abgestützt werden/ damit sie den Safft desto leichter an sich ziehen/ die Ranunculi aber wollen entweder in Betten und Töpffen durchauß ihre stelle alleine haben/ und nicht bey den andern stehen.

Säet und setzet auch keine zaserichte Wurtzel-Blumen zwischen und un-

mit ihren Aesten außbreiten/ jene aber höher steigen/ werden sie die Lufft und Sonne unverhindert geniessen können.

Wie ihr mit Versetzen der Küchen- und andern guten Kräutern/ als Salbey / Lavendel/ Tymian/ sc. zu verfahren/ wird bey den Monaten gnugsam angewiesen werden.

Die Blumen aber erfordern dißfalls viel mehr Mühe und Fleiß/ damit ihr sie / wann ihr euch resolviret/ welche/ und was vor Sorten in die Bette kom̃en sollen/ und selbige an Hand gebracht/ nicht unordentlich untereinander einleget und setzet: Bringet die Zwibel und Knollen-Gewächse/ als Tulipen/ Fritilarien/ Narcissen/ Hyacinthen/ Anemone/ sc. fein in die Rundung/ oder wie die Bette gestaltet/ und die Corona imperialis in die mitten / finden sich kleine und/ junge Zwibeln dabey/ so setzet solche etwas höher und näher an einander/ als die grossen/ die 3. Zoll tieff und 6. Zoll von einander stehen müssen/ befleissiget euch aber darbey/ daß jeder Zwibeln Spitze oder Auge sonderlich der Fritillarien und Anemone oben gekehret/ und die Zwibeln zwischen den Fingern nicht zu sehr getrücket werden/ und geschicht diese Einlegung ins gemein gegen dem Vollmond in dem Krebs/ Außgangs Octobris / wovon aber näherer Bericht folgen wird.

Habt ihr die Persianische Tulipe/ müsset ihr solche über 2. Finger tieff nicht setzen/ leget sie aber in der Erde in ein absonderlich Gefäß/ so unten eben keine Löcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch werdet ihr verhindern / daß sie nicht in die Erde sincket/ welches sie sonsten wohl bey 2. Elen tieff thut/ solcher gestalt wird sie ordentlich blühen/ und junge absetzen.

Den jenigen Zwibeln/ so Schupen oder Blätlein haben/ als da sind: Allerley Lilien/ Corona imperialis &c. müssen bey dero Einsetzung vorhero deren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem Messer etwas abgestützt werden/ damit sie den Safft desto leichter an sich ziehen/ die Ranunculi aber wollen entweder in Betten und Töpffen durchauß ihre stelle alleine haben/ und nicht bey den andern stehen.

Säet und setzet auch keine zaserichte Wurtzel-Blumen zwischen und un-

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[14/0048] mit ihren Aesten außbreiten/ jene aber höher steigen/ werden sie die Lufft und Sonne unverhindert geniessen können. Wie ihr mit Versetzen der Küchen- und andern guten Kräutern/ als Salbey / Lavendel/ Tymian/ sc. zu verfahren/ wird bey den Monaten gnugsam angewiesen werden. Die Blumen aber erfordern dißfalls viel mehr Mühe und Fleiß/ damit ihr sie / wann ihr euch resolviret/ welche/ und was vor Sorten in die Bette kom̃en sollen/ und selbige an Hand gebracht/ nicht unordentlich untereinander einleget und setzet: Bringet die Zwibel und Knollen-Gewächse/ als Tulipen/ Fritilarien/ Narcissen/ Hyacinthen/ Anemone/ sc. fein in die Rundung/ oder wie die Bette gestaltet/ und die Corona imperialis in die mitten / finden sich kleine und/ junge Zwibeln dabey/ so setzet solche etwas höher und näher an einander/ als die grossen/ die 3. Zoll tieff und 6. Zoll von einander stehen müssen/ befleissiget euch aber darbey/ daß jeder Zwibeln Spitze oder Auge sonderlich der Fritillarien und Anemone oben gekehret/ und die Zwibeln zwischen den Fingern nicht zu sehr getrücket werden/ und geschicht diese Einlegung ins gemein gegen dem Vollmond in dem Krebs/ Außgangs Octobris / wovon aber näherer Bericht folgen wird. Habt ihr die Persianische Tulipe/ müsset ihr solche über 2. Finger tieff nicht setzen/ leget sie aber in der Erde in ein absonderlich Gefäß/ so unten eben keine Löcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch werdet ihr verhindern / daß sie nicht in die Erde sincket/ welches sie sonsten wohl bey 2. Elen tieff thut/ solcher gestalt wird sie ordentlich blühen/ und junge absetzen. Den jenigen Zwibeln/ so Schupen oder Blätlein haben/ als da sind: Allerley Lilien/ Corona imperialis &c. müssen bey dero Einsetzung vorhero deren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem Messer etwas abgestützt werden/ damit sie den Safft desto leichter an sich ziehen/ die Ranunculi aber wollen entweder in Betten und Töpffen durchauß ihre stelle alleine haben/ und nicht bey den andern stehen. Säet und setzet auch keine zaserichte Wurtzel-Blumen zwischen und un-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/48>, abgerufen am 27.04.2024.