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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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herrlichen Wein/ wer auch einen alten ungeschmackten verdorbenen Wein hat/ der schütte ihn mit über die Wein-Trauben / und laß ihn mit Keltern/ so wird er wiederum gut und gerecht/ und erfrischt sich wiederum auf.

Das XI. Capitel.

Von allerley zugerichtem Most und Kräuter-Wein.

SO du ein Most lang süß erhalten wilst/ welchen dann das Frauenzimmer gerne trinckt/ auch andere Wein mit süß machen kanst/ so seig ihn hinab so bald er von der Kelter kompt/ daß nur die Hefen davon kompt/ und gib ihm einen Einschlag/ wie man den in den Apothecken zuricht/ spund ihn zu/ laß in 8. Tag also zugespundt ligen/ und seig ihn wieder ab/ und mache das Faß wieder sauber mit heiffem Brühewasser/ gib ihm alsdann wieder ein Einschlag/ etwas weniger als zuvor/ darnach das Fäßlein ist/ und seig ihn darnach/ drauf spund ihn wieder fest zu/ laß ihn 14. Tag oder 3. Wochen ligen zugespundt/ so mustudreymal verfahren/ und allemal fest zugespundt/ daß er keine Lufft bekompt/ so bleibt er lieblich und süß/ kanst vielerley Wein damit gut und süß machen.

Diß muß ein Weinhalter für allen Gingen wohl in acht nehmen/ so es ein gut Jahr gibt/ daß er solche Wein wohl in acht nehme/ dann es kommen viel mehr böse Jahr als gute/ auf daß man die böse Jahr kan mit den guten außstehen / derohalben soll man die guten Wein auf die schlechte zuruck halten/ alsdann kan man was dran gewinne/ und um doppelt Gelt verkauffen.

herrlichen Wein/ wer auch einen alten ungeschmackten verdorbenen Wein hat/ der schütte ihn mit über die Wein-Trauben / und laß ihn mit Keltern/ so wird er wiederum gut und gerecht/ und erfrischt sich wiederum auf.

Das XI. Capitel.

Von allerley zugerichtem Most und Kräuter-Wein.

SO du ein Most lang süß erhalten wilst/ welchen dann das Frauenzimmer gerne trinckt/ auch andere Wein mit süß machen kanst/ so seig ihn hinab so bald er von der Kelter kompt/ daß nur die Hefen davon kompt/ und gib ihm einen Einschlag/ wie man den in den Apothecken zuricht/ spund ihn zu/ laß in 8. Tag also zugespundt ligen/ und seig ihn wieder ab/ und mache das Faß wieder sauber mit heiffem Brühewasser/ gib ihm alsdann wieder ein Einschlag/ etwas weniger als zuvor/ darnach das Fäßlein ist/ und seig ihn darnach/ drauf spund ihn wieder fest zu/ laß ihn 14. Tag oder 3. Wochen ligen zugespundt/ so mustudreymal verfahren/ und allemal fest zugespundt/ daß er keine Lufft bekompt/ so bleibt er lieblich und süß/ kanst vielerley Wein damit gut und süß machen.

Diß muß ein Weinhalter für allen Gingen wohl in acht nehmen/ so es ein gut Jahr gibt/ daß er solche Wein wohl in acht nehme/ dann es kommen viel mehr böse Jahr als gute/ auf daß man die böse Jahr kan mit den guten außstehen / derohalben soll man die guten Wein auf die schlechte zuruck halten/ alsdann kan man was dran gewinne/ und um doppelt Gelt verkauffen.

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[34/0038] herrlichen Wein/ wer auch einen alten ungeschmackten verdorbenen Wein hat/ der schütte ihn mit über die Wein-Trauben / und laß ihn mit Keltern/ so wird er wiederum gut und gerecht/ und erfrischt sich wiederum auf. Das XI. Capitel. Von allerley zugerichtem Most und Kräuter-Wein. SO du ein Most lang süß erhalten wilst/ welchen dann das Frauenzimmer gerne trinckt/ auch andere Wein mit süß machen kanst/ so seig ihn hinab so bald er von der Kelter kompt/ daß nur die Hefen davon kompt/ und gib ihm einen Einschlag/ wie man den in den Apothecken zuricht/ spund ihn zu/ laß in 8. Tag also zugespundt ligen/ und seig ihn wieder ab/ und mache das Faß wieder sauber mit heiffem Brühewasser/ gib ihm alsdann wieder ein Einschlag/ etwas weniger als zuvor/ darnach das Fäßlein ist/ und seig ihn darnach/ drauf spund ihn wieder fest zu/ laß ihn 14. Tag oder 3. Wochen ligen zugespundt/ so mustudreymal verfahren/ und allemal fest zugespundt/ daß er keine Lufft bekompt/ so bleibt er lieblich und süß/ kanst vielerley Wein damit gut und süß machen. Diß muß ein Weinhalter für allen Gingen wohl in acht nehmen/ so es ein gut Jahr gibt/ daß er solche Wein wohl in acht nehme/ dann es kommen viel mehr böse Jahr als gute/ auf daß man die böse Jahr kan mit den guten außstehen / derohalben soll man die guten Wein auf die schlechte zuruck halten/ alsdann kan man was dran gewinne/ und um doppelt Gelt verkauffen.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/38>, abgerufen am 29.04.2024.