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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Ein warer Christ wil lieber den schmalen
Gen. 2.

DIe Schrifft sagt/ Adam sey ge-
setzet in das Paradeiß/ vnd Gott
hat jhn gezeigt den Baum deß
Lebens vnd Todes/ vnd für dem Baum
des Todes gewarnet/ da ist er gesetzet zwi-
schen Zeit vnd Ewigkeit/ daß er möchte
nach dem ewigen vber sich trachten in dem
engen Wege. Also war jhm fürgelegt Le-
ben vnnd Todt/ Liecht vnnd Finsterniß.
Wie es nun mit Adam zugienge: Also ist
Christus
zwinget
niemand
sondern lo
cket jeder-
man freund
lich durch
seine Gna-
de.
es noch. Dann nach dem Fall kömpt Chri-
stus/ weiset vns von Adam aus dem brei-
ten Weg zu sich selber in den engen Weg
ohn allen nothzwang. Dann er will keinen
zwingen zur Verdamnis noch zur Selig-
keit. Er zeiget dir den Weg durch die für-
lauffende Gnade/ die da keinen Menschen
verseumet/ er sey Jung oder Alt. Nun
Deut. 30.spricht Christus: Gehet ein durch die en-
ge Pforte/ etc. Matth. 7.

Zwey we-
ge: Einer
in Adam/
der ander
in Christo.

Hierauß siehet man klar zwey Wege:
Einen der Welt/ darauff viel wandeln/
vrsach/ sie bleiben in Adam/ vnnd wollen
deß Herrn Christi nicht: Den andern

Got-
Ein warer Chriſt wil lieber den ſchmalen
Gen. 2.

DIe Schrifft ſagt/ Adam ſey ge-
ſetzet in das Paradeiß/ vnd Gott
hat jhn gezeigt den Baum deß
Lebens vnd Todes/ vnd fuͤr dem Baum
des Todes gewarnet/ da iſt er geſetzet zwi-
ſchen Zeit vnd Ewigkeit/ daß er moͤchte
nach dem ewigen vber ſich trachtẽ in dem
engen Wege. Alſo war jhm fuͤrgelegt Le-
ben vnnd Todt/ Liecht vnnd Finſterniß.
Wie es nun mit Adam zugienge: Alſo iſt
Chriſtus
zwinget
niemand
ſondern lo
cket jeder-
man freũd
lich durch
ſeine Gna-
de.
es noch. Dañ nach dem Fall koͤmpt Chri-
ſtus/ weiſet vns von Adam aus dem brei-
ten Weg zu ſich ſelber in den engen Weg
ohn allen nothzwang. Dann er will keinẽ
zwingen zur Verdamnis noch zur Selig-
keit. Er zeiget dir den Weg durch die fuͤr-
lauffende Gnade/ die da keinẽ Menſchen
verſeumet/ er ſey Jung oder Alt. Nun
Deut. 30.ſpricht Chriſtus: Gehet ein durch die en-
ge Pforte/ ꝛc. Matth. 7.

Zwey we-
ge: Einer
in Adam/
der ander
in Chriſto.

Hierauß ſiehet man klar zwey Wege:
Einen der Welt/ darauff viel wandeln/
vrſach/ ſie bleiben in Adam/ vnnd wollen
deß Herrn Chriſti nicht: Den andern

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[362/0386] Ein warer Chriſt wil lieber den ſchmalen DIe Schrifft ſagt/ Adam ſey ge- ſetzet in das Paradeiß/ vnd Gott hat jhn gezeigt den Baum deß Lebens vnd Todes/ vnd fuͤr dem Baum des Todes gewarnet/ da iſt er geſetzet zwi- ſchen Zeit vnd Ewigkeit/ daß er moͤchte nach dem ewigen vber ſich trachtẽ in dem engen Wege. Alſo war jhm fuͤrgelegt Le- ben vnnd Todt/ Liecht vnnd Finſterniß. Wie es nun mit Adam zugienge: Alſo iſt es noch. Dañ nach dem Fall koͤmpt Chri- ſtus/ weiſet vns von Adam aus dem brei- ten Weg zu ſich ſelber in den engen Weg ohn allen nothzwang. Dann er will keinẽ zwingen zur Verdamnis noch zur Selig- keit. Er zeiget dir den Weg durch die fuͤr- lauffende Gnade/ die da keinẽ Menſchen verſeumet/ er ſey Jung oder Alt. Nun ſpricht Chriſtus: Gehet ein durch die en- ge Pforte/ ꝛc. Matth. 7. Chriſtus zwinget niemand ſondern lo cket jeder- man freũd lich durch ſeine Gna- de. Deut. 30. Hierauß ſiehet man klar zwey Wege: Einen der Welt/ darauff viel wandeln/ vrſach/ ſie bleiben in Adam/ vnnd wollen deß Herrn Chriſti nicht: Den andern Got-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/386>, abgerufen am 29.04.2024.