Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Vom Verzug

auff die verheissung der gnaden Gottes/
Leben vnd
Todt der
Seelen.
Esa. 38.so der Glaube ergreifft. Vnd von diesem
Trost lebet die Seele/ vnd wird dardurch
erquicket/ wie der König Hißkia spricht:
Herr/ dauon lebet man/ vnd das Leben
meines Geistes stehet gantz vnd gar in dem
selben. Aus dem Vnglauben aber kompt
vngedult/ aus der vngedult vnruhe/ aus d
vnruhe verzweiffelung/ aus der verzweif-
lung der ewig todt. Darumm wird freylich
der Gerechte seines Glaubens leben/ das
ist/ der gnaden Gottes leben/ vnd mit ge-
dult der hülffe erwarten.

2. Dann es hat ein jegliches/ wie der
Prediger Salomo am 3. spricht seine zeit/
vnd alles fürnehmen vnter dem Himmel
hat seine stunde. Da wir hören/ wie wir
Gott hat
die stunde
der Trüb-
sal versehenvnser Creutz vnd Trübsal anschawen sol-
len/ nit also/ als vns ohn gefehr zugeschi-
cket würde/ sondern daß eben die zeit von
Gott versehen vnd verordnet sey/ darin
wir leyden sollen. Derwegen wir in vnserin
Creutz vnsere Augen auffheben sollen zu
dem/ der alles in seiner Hand hat/ glück vnd
vnglück/ Armut vnd Reichthumm/ Leben

vnd

Vom Verzug

auff die verheiſſung der gnaden Gottes/
Leben vñ
Todt der
Seelen.
Eſa. 38.ſo der Glaube ergreifft. Vnd von dieſem
Troſt lebet die Seele/ vnd wird dardurch
erquicket/ wie der Koͤnig Hißkia ſpricht:
Herr/ dauon lebet man/ vnd das Leben
meines Geiſtes ſtehet gantz vñ gar in dem
ſelben. Aus dem Vnglauben aber kompt
vngedult/ aus der vngedult vnruhe/ aus ď
vnruhe verzweiffelung/ aus der verzweif-
lung der ewig todt. Darum̃ wird freylich
der Gerechte ſeines Glaubens leben/ das
iſt/ der gnaden Gottes leben/ vnd mit ge-
dult der huͤlffe erwarten.

2. Dann es hat ein jegliches/ wie der
Prediger Salomo am 3. ſpricht ſeine zeit/
vnd alles fuͤrnehmen vnter dem Himmel
hat ſeine ſtunde. Da wir hoͤren/ wie wir
Gott hat
die ſtunde
der Truͤb-
ſal verſehẽvnſer Creutz vnd Truͤbſal anſchawen ſol-
len/ nit alſo/ als vns ohn gefehr zugeſchi-
cket wuͤrde/ ſondern daß eben die zeit von
Gott verſehen vnd verordnet ſey/ darin
wir leyden ſollẽ. Derwegen wir in vnſerin
Creutz vnſere Augen auffheben ſollen zu
dem/ der alles in ſeiner Hand hat/ gluͤck vñ
vngluͤck/ Armut vnd Reichthum̃/ Leben

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[676/0700] Vom Verzug auff die verheiſſung der gnaden Gottes/ ſo der Glaube ergreifft. Vnd von dieſem Troſt lebet die Seele/ vnd wird dardurch erquicket/ wie der Koͤnig Hißkia ſpricht: Herr/ dauon lebet man/ vnd das Leben meines Geiſtes ſtehet gantz vñ gar in dem ſelben. Aus dem Vnglauben aber kompt vngedult/ aus der vngedult vnruhe/ aus ď vnruhe verzweiffelung/ aus der verzweif- lung der ewig todt. Darum̃ wird freylich der Gerechte ſeines Glaubens leben/ das iſt/ der gnaden Gottes leben/ vnd mit ge- dult der huͤlffe erwarten. Leben vñ Todt der Seelen. Eſa. 38. 2. Dann es hat ein jegliches/ wie der Prediger Salomo am 3. ſpricht ſeine zeit/ vnd alles fuͤrnehmen vnter dem Himmel hat ſeine ſtunde. Da wir hoͤren/ wie wir vnſer Creutz vnd Truͤbſal anſchawen ſol- len/ nit alſo/ als vns ohn gefehr zugeſchi- cket wuͤrde/ ſondern daß eben die zeit von Gott verſehen vnd verordnet ſey/ darin wir leyden ſollẽ. Derwegen wir in vnſerin Creutz vnſere Augen auffheben ſollen zu dem/ der alles in ſeiner Hand hat/ gluͤck vñ vngluͤck/ Armut vnd Reichthum̃/ Leben vnd Gott hat die ſtunde der Truͤb- ſal verſehẽ

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/700>, abgerufen am 04.05.2024.

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