Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd jhn allein ehren sollen.
fen hat? Wem wolten wir vertrawen?
Auff wen wolten wir vnsere Hoffnung
setzen? Wen wolten wir billicher lie-
ben? In weme wolten wir vns billi-
cher frewen? An weme wolten wir vn-
sern höchsten wolgefallen haben/ vnnd
vnsern höchsten trost? Wen wolten
wir anders lieben dann den/ der vns
zu seinem Bilde geschaffen? Wen wol-
ten wir ehren dann den/ der vns so
hoch vber alle Creaturen geehret hat?
Wem wolten wir doch vns gantz erge-
ben dann deme/ der sich vns gantz ge-
geben durch seine Liebe/ der vns also
geschaffen/ daß wir mit jhm ewig le-
ben/ vnd bey jhm ewig bleiben sollen/
vnd vns mit jhm ewig frewen sollen?
Wen wolten wir doch billicher lieben
vnd ehren dann den/ der vns zu seinen
Kindern angenommen/ vnd sich vns
zum Vater gegeben hat?

Darumb bedencke O Mensch/ war-Warumb
vns Gott
zu ver-

umb dich GOtt zu einem vernünff-

tigen

vnd jhn allein ehren ſollen.
fen hat? Wem wolten wir vertrawen?
Auff wen wolten wir vnſere Hoffnung
ſetzen? Wen wolten wir billicher lie-
ben? In weme wolten wir vns billi-
cher frewen? An weme wolten wir vn-
ſern hoͤchſten wolgefallen haben/ vnnd
vnſern hoͤchſten troſt? Wen wolten
wir anders lieben dann den/ der vns
zu ſeinem Bilde geſchaffen? Wen wol-
ten wir ehren dann den/ der vns ſo
hoch vber alle Creaturen geehret hat?
Wem wolten wir doch vns gantz erge-
ben dann deme/ der ſich vns gantz ge-
geben durch ſeine Liebe/ der vns alſo
geſchaffen/ daß wir mit jhm ewig le-
ben/ vnd bey jhm ewig bleiben ſollen/
vnd vns mit jhm ewig frewen ſollen?
Wen wolten wir doch billicher lieben
vnd ehren dann den/ der vns zu ſeinen
Kindern angenommen/ vnd ſich vns
zum Vater gegeben hat?

Darumb bedencke O Menſch/ war-Warumb
vns Gott
zu ver-

umb dich GOtt zu einem vernuͤnff-

tigen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0353" n="331"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vnd jhn allein ehren &#x017F;ollen.</hi></fw><lb/>
fen hat? Wem wolten wir vertrawen?<lb/>
Auff wen wolten wir vn&#x017F;ere Hoffnung<lb/>
&#x017F;etzen? Wen wolten wir billicher lie-<lb/>
ben? In weme wolten wir vns billi-<lb/>
cher frewen? An weme wolten wir vn-<lb/>
&#x017F;ern ho&#x0364;ch&#x017F;ten wolgefallen haben/ vnnd<lb/>
vn&#x017F;ern ho&#x0364;ch&#x017F;ten tro&#x017F;t? Wen wolten<lb/>
wir anders lieben dann den/ der vns<lb/>
zu &#x017F;einem Bilde ge&#x017F;chaffen? Wen wol-<lb/>
ten wir ehren dann den/ der vns &#x017F;o<lb/>
hoch vber alle Creaturen geehret hat?<lb/>
Wem wolten wir doch vns gantz erge-<lb/>
ben dann deme/ der &#x017F;ich vns gantz ge-<lb/>
geben durch &#x017F;eine Liebe/ der vns al&#x017F;o<lb/>
ge&#x017F;chaffen/ daß wir mit jhm ewig le-<lb/>
ben/ vnd bey jhm ewig bleiben &#x017F;ollen/<lb/>
vnd vns mit jhm ewig frewen &#x017F;ollen?<lb/>
Wen wolten wir doch billicher lieben<lb/>
vnd ehren dann den/ der vns zu &#x017F;einen<lb/>
Kindern angenommen/ vnd &#x017F;ich vns<lb/>
zum Vater gegeben hat?</p><lb/>
        <p>Darumb bedencke O Men&#x017F;ch/ war-<note place="right">Warumb<lb/>
vns Gott<lb/>
zu ver-</note><lb/>
umb dich GOtt zu einem vernu&#x0364;nff-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tigen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0353] vnd jhn allein ehren ſollen. fen hat? Wem wolten wir vertrawen? Auff wen wolten wir vnſere Hoffnung ſetzen? Wen wolten wir billicher lie- ben? In weme wolten wir vns billi- cher frewen? An weme wolten wir vn- ſern hoͤchſten wolgefallen haben/ vnnd vnſern hoͤchſten troſt? Wen wolten wir anders lieben dann den/ der vns zu ſeinem Bilde geſchaffen? Wen wol- ten wir ehren dann den/ der vns ſo hoch vber alle Creaturen geehret hat? Wem wolten wir doch vns gantz erge- ben dann deme/ der ſich vns gantz ge- geben durch ſeine Liebe/ der vns alſo geſchaffen/ daß wir mit jhm ewig le- ben/ vnd bey jhm ewig bleiben ſollen/ vnd vns mit jhm ewig frewen ſollen? Wen wolten wir doch billicher lieben vnd ehren dann den/ der vns zu ſeinen Kindern angenommen/ vnd ſich vns zum Vater gegeben hat? Darumb bedencke O Menſch/ war- umb dich GOtt zu einem vernuͤnff- tigen Warumb vns Gott zu ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/353
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/353>, abgerufen am 29.04.2024.