Ein Knab auf schnellem Roß Sprengt auf der Kaisrin Schloß, Das Roß zur Erd sich neigt, Der Knab sich zierlich beugt.
Wie lieblich, artig, schön Die Frauen sich ansehn, Ein Horn trug seine Hand, Daran vier goldne Band.
Gar mancher schöne Stein Gelegt ins Gold hinein, Viel Perlen und Rubin Die Augen auf sich ziehn.
Das Horn vom Elephant, So gros man keinen fand, So schön man keinen fing Und oben dran ein Ring,
Wie Silber blinken kann Und hundert Glocken dran Vom feinsten Gold gemacht, Aus tiefem Meer gebracht.
Das Wunderhorn.
Ein Knab auf ſchnellem Roß Sprengt auf der Kaiſrin Schloß, Das Roß zur Erd ſich neigt, Der Knab ſich zierlich beugt.
Wie lieblich, artig, ſchoͤn Die Frauen ſich anſehn, Ein Horn trug ſeine Hand, Daran vier goldne Band.
Gar mancher ſchoͤne Stein Gelegt ins Gold hinein, Viel Perlen und Rubin Die Augen auf ſich ziehn.
Das Horn vom Elephant, So gros man keinen fand, So ſchoͤn man keinen fing Und oben dran ein Ring,
Wie Silber blinken kann Und hundert Glocken dran Vom feinſten Gold gemacht, Aus tiefem Meer gebracht.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0022"n="[13]"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Das Wunderhorn</hi>.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>in Knab auf ſchnellem Roß</l><lb/><l>Sprengt auf der Kaiſrin Schloß,</l><lb/><l>Das Roß zur Erd ſich neigt,</l><lb/><l>Der Knab ſich zierlich beugt.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Wie lieblich, artig, ſchoͤn</l><lb/><l>Die Frauen ſich anſehn,</l><lb/><l>Ein Horn trug ſeine Hand,</l><lb/><l>Daran vier goldne Band.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Gar mancher ſchoͤne Stein</l><lb/><l>Gelegt ins Gold hinein,</l><lb/><l>Viel Perlen und Rubin</l><lb/><l>Die Augen auf ſich ziehn.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Das Horn vom Elephant,</l><lb/><l>So gros man keinen fand,</l><lb/><l>So ſchoͤn man keinen fing</l><lb/><l>Und oben dran ein Ring,</l></lg><lb/><lgn="5"><l>Wie Silber blinken kann</l><lb/><l>Und hundert Glocken dran</l><lb/><l>Vom feinſten Gold gemacht,</l><lb/><l>Aus tiefem Meer gebracht.</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[[13]/0022]
Das Wunderhorn.
Ein Knab auf ſchnellem Roß
Sprengt auf der Kaiſrin Schloß,
Das Roß zur Erd ſich neigt,
Der Knab ſich zierlich beugt.
Wie lieblich, artig, ſchoͤn
Die Frauen ſich anſehn,
Ein Horn trug ſeine Hand,
Daran vier goldne Band.
Gar mancher ſchoͤne Stein
Gelegt ins Gold hinein,
Viel Perlen und Rubin
Die Augen auf ſich ziehn.
Das Horn vom Elephant,
So gros man keinen fand,
So ſchoͤn man keinen fing
Und oben dran ein Ring,
Wie Silber blinken kann
Und hundert Glocken dran
Vom feinſten Gold gemacht,
Aus tiefem Meer gebracht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/22>, abgerufen am 05.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.