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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.

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Ich hab' recht meine Freud' gehabt am Napoleon,
wie ich den gesehen hab'; er ist doch einmal derjenige,
der der ganzen Welt den Traum vorzaubert, und da-
für können sich die Menschen bedanken, denn wenn sie
nicht träumten, so hätten sie auch nichts davon und
schliefen wie die Säck', wie's die ganze Zeit gegan-
gen ist.

Amüsire Dich recht gut und sei lustig, denn wer
lacht, kann keine Todsünd' thun.

Deine Freundin
Elisabeth Goethe.

Nach dem Wolfgang frägst Du ja gar nicht; ich
hab' Dir's ja immer gesagt: wart' nur bis einmal ein
andrer kommt, so wirst Du schon nicht mehr nach ihm
seufzen.


Ich hab' recht meine Freud' gehabt am Napoleon,
wie ich den geſehen hab'; er iſt doch einmal derjenige,
der der ganzen Welt den Traum vorzaubert, und da-
für können ſich die Menſchen bedanken, denn wenn ſie
nicht träumten, ſo hätten ſie auch nichts davon und
ſchliefen wie die Säck', wie's die ganze Zeit gegan-
gen iſt.

Amüſire Dich recht gut und ſei luſtig, denn wer
lacht, kann keine Todſünd' thun.

Deine Freundin
Eliſabeth Goethe.

Nach dem Wolfgang frägſt Du ja gar nicht; ich
hab' Dir's ja immer geſagt: wart' nur bis einmal ein
andrer kommt, ſo wirſt Du ſchon nicht mehr nach ihm
ſeufzen.


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[X/0030] Ich hab' recht meine Freud' gehabt am Napoleon, wie ich den geſehen hab'; er iſt doch einmal derjenige, der der ganzen Welt den Traum vorzaubert, und da- für können ſich die Menſchen bedanken, denn wenn ſie nicht träumten, ſo hätten ſie auch nichts davon und ſchliefen wie die Säck', wie's die ganze Zeit gegan- gen iſt. Amüſire Dich recht gut und ſei luſtig, denn wer lacht, kann keine Todſünd' thun. Deine Freundin Eliſabeth Goethe. Nach dem Wolfgang frägſt Du ja gar nicht; ich hab' Dir's ja immer geſagt: wart' nur bis einmal ein andrer kommt, ſo wirſt Du ſchon nicht mehr nach ihm ſeufzen.

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/30>, abgerufen am 23.04.2024.