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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens von Halle.
[Spaltenumbruch] Wer aber die wahrheit thut/ der kommt an
das licht/ daß seine wercke offenbar werden/
(damit die sehen/ die solche wahrheit lieben/
wie kinder GOttes lieben sollen/ und daß die/
die lügen lieben/ in den lügen müssen stecken
bleiben/ und mit der unwahrheit bestehen für
jedermann/ dieweil sie nicht aus und von Gott
N. 5.sind) denn sie sind in GOTT gethan/ (und
fliessen aus der wahrheit/ die GOtt selbst ist;
[Spaltenumbruch] wie hier dieser Auctor thut.) Und doch sollenN. 6.
die arges und gutes thun/ offenbar werden
für jedermann/ für freunden und feinden/ &c.
Darzu der Dreyeinige GOTT helffen wird.

NB.

Dieser Christliche bericht von der wahrenN. 7.
Gottseligkeit soll aufs erste publiciret wer-
den.

AD LECTOREM.

Christlicher lieber leser und freund/ dieser Christlicher bericht wird zubeden-
cken der welt und den rechten Christen fürgestellet/ so nun etwas der vernunfft
nicht angenehm und schwächlich darinnen wäre/ der nehme GOttes wort zur
hand/ und so er das nicht recht fassen und verstehen kan/ der bitte Gott um verstand
im H. Geiste/ so er aber das von mir will weiter erklärt haben/ das bin ich
zu thun schuldig aus liebe/ und nicht aus haß. NB. So aber der vernunfft
etwas möchte fürkommen/ als ob was wieder GOtt darinnen seye etc. Der er-
weise mirs öffentlich in CHristi sanfftem geiste und krafft besser/ mit geoffenbar-
tem worte GOttes/ als ich es erweise/ und erweisen will etc. Das will ich gerne
annehmen/ und mich weisen lassen/ und wolte wol von einem kinde ler-N. 8.
nen/ und mich unterweisen lassen/ so es gut gemeinet und Christlich wäre/
und meiner seligkeit nützlich etc. So mich aber einer ohne wahren grund und
fundament wolte bereden/ als solte ich irren/ da es doch nicht geirret wäre/ nur
seiner ehre dieser welt zum bestenes nicht gelten lassen wolte/ und nicht GOtt zu
seiner ehre und des nächsten nutz lassen gut seyn/ was gut ist/ der bleibe wol zu
hause/ er erlanget nichts etc. Es soll allhierbey angezeiget werden/ daß man
mir nicht die worte verkehren soll/ wie denn für der welt die wahrheit muß lügen/
und die lügen wahrheit seyn. So das aber geschehen soll/ so wird GOTT in
CHristo JEsu gewiß der wahrheit beystehen/ dardurch der lügen-teuffel offen-
1. Cor. 2. 5. saget St.
Paulus: Auff daß euer
glaube nicht stehe auff
menschen-weißheit/ son-
dern auff GOttes krafft/
es sollen die 2. cap. gele-
sen werden.
bar werden soll etc. NB. Es bekenne einjeder Christ CHristum gantz und nicht
halb vor jedermann/ wie CHristus seinen Vater und lehre bekant hat/ und alle
rechte Christen gethan/ und auch noch thun etc. was CHristus sey und gelehrt
hat. Denn einjeder soll S. Petro folgen in dem/ da er sagt: Lieben brüder seyd
allzeit bereit zur verantwortung gegen jedermann/ der da grund fordert (von
euerm glauben) denn wer mich bekennet für den menschen/ spricht CHristus
Matth. 10. den will ich wieder bekennen für meinem himmlischen Vater. Wer
mich aber verleugnet für den menschen/ den will ich wieder verleugnen für meinem
himmlischen Vater. Dieweil du lau bist/ und weder kalt noch warm/ stehet
in der Offenb. J. (Apoc. 3.) so werde ich dich aus meinem munde speyen. Das
soll gesagt seyn allen menschen/ die CHristen seyn wollen etc. Nun lieber bruder/
so lerne dann Christlich glauben/ bekäntniß auch ungescheut thun/ es sey für
freunden oder feinden/ wie Lutherus und andere gethan haben/ solches mercket
wol. Also nun lieber mensch bekenne deinen HErrn CHristum und seine lehre
mit worten und in der that/ im leben und sterben/ und bleibe getreu biß in den
tod/ so wirstu die hell-leuchtende himmels-crone Ap. 2. aus gnaden er-N. 9.
Gal. 6. 14. saget die-
ses auch also: Es sey aber
ferne von mir rühmen/
denn allein von dem
creutz JEsu CHristi;
durch welchen mir die
welt gecreutziget ist/ und
ich der welt; und Ps. 17.
meldet er die mahlzeichen
Luc. 9. 53.-56. CHri-
stus hätte in einem au-
genblick alle menschen
dahin bringen können/
daß sie ihn geliebet/ und
angenommen hätten;
aber nein/ das will er
nicht thun/ er hat uns 2.
wege fürgestellt: 1. zur
verdammniß/ den 2. zur
seligkeit/ der und die er
selber ist/ er will keinen
zwingen/ sondern sie sol-
len frey und gutwillig sei-
ner lehre und ihm folgen;
das vergesset nicht.
langen und haben. 1. Petr. 3. 12. 18. sagt Petrus also: Denn die augen des
HErrn sehen auff die gerechten und seine ohren auff ihr gebet (und die ihn fürch-
ten/) das angesicht aber des HErrn siehet auff die da böses thun/ und wo ist/
der euch sagen könte/ so ihr dem guten nachkommet. Matth. 5. v. 5. 10. Und
ob ihr auch leydet um der gerechtigkeit willen/ so seyd ihr doch selig/ fürchtet euch
aber für ihrem trotzen nicht/ heiliget aber GOtt den HErrn in euern hertzen/
seyd allzeit bereit zur verantwortung jedermann/ der grund fordert der hoffnung/
die in euch ist/ und das mit sanfftmüthigkeit und furcht/ und habt ein gut ge-
wissen/ auffdaß/ die so von euch affter-reden als von übelthätern zuschanden wer-
den/ daß sie geschmähet haben euern guten wandel in CHristo/ denn es ist bes-
ser/ so es GOttes wille ist/ daß ihr von wolthat wegen leidet/ denn von übel-
that wegen; sintemal auch CHristus einmal für unsere sünden gelitten hat/
der gerechte/ für die ungerechte/ auff daß er uns GOtt opfferte/ und ist getöd-
tet nach dem fleisch/ aber lebendig gemacht nach dem geist. NB. NB. NunN. 10.
sind jetzo solche Jünger und Apostel/ die ihre macht nicht mit Got-
tes geist und krafft bekräfftigen und ihre sachen
regiren/ sondern neh-N. 11.
men weltliche Obrigkeit in geistlichen glaubens sachen zu hülffe/
wider CHristum und die wahren Jünger und Apostel; Daß sie solcheN. 12.
menschen/ die nicht gantz und gar gesinnet sind wie sie/ alsdann dazu zwingen/ daß
sie glauben sollen/ was sie sagen und setzen allein etc. Phy Satan! bistuN. 13.
ein Engel in der ewigen finsternis? das kan ich nicht glaubeu/ dieweil keine liebe
noch treue gegen dem nächsten bey ihm ist/ und auch keine furcht des Herrn/N. 14.
sondern eitel hoffart/ geitz und eigen-nutz. NB. Solches kurtze beden-
cken geschiehet nun durch einen verachteten geringen und von der welt ausge-
sonderten/ der von der welt geachtet wird als ein cadaver, darvor man die nase

zuhält

Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens von Halle.
[Spaltenumbruch] Wer aber die wahrheit thut/ der kommt an
das licht/ daß ſeine wercke offenbar werden/
(damit die ſehen/ die ſolche wahrheit lieben/
wie kinder GOttes lieben ſollen/ und daß die/
die luͤgen lieben/ in den luͤgen muͤſſen ſtecken
bleiben/ und mit der unwahrheit beſtehen fuͤr
jedermann/ dieweil ſie nicht aus und von Gott
N. 5.ſind) denn ſie ſind in GOTT gethan/ (und
flieſſen aus der wahrheit/ die GOtt ſelbſt iſt;
[Spaltenumbruch] wie hier dieſer Auctor thut.) Und doch ſollenN. 6.
die arges und gutes thun/ offenbar werden
fuͤr jedermann/ fuͤr freunden und feinden/ &c.
Darzu der Dreyeinige GOTT helffen wird.

NB.

Dieſer Chriſtliche bericht von der wahrenN. 7.
Gottſeligkeit ſoll aufs erſte publiciret wer-
den.

AD LECTOREM.

Chriſtlicher lieber leſer und freund/ dieſer Chriſtlicher bericht wird zubeden-
cken der welt und den rechten Chriſten fuͤrgeſtellet/ ſo nun etwas der vernunfft
nicht angenehm und ſchwaͤchlich darinnen waͤre/ der nehme GOttes wort zur
hand/ und ſo er das nicht recht faſſen und verſtehen kan/ der bitte Gott um verſtand
im H. Geiſte/ ſo er aber das von mir will weiter erklaͤrt haben/ das bin ich
zu thun ſchuldig aus liebe/ und nicht aus haß. NB. So aber der vernunfft
etwas moͤchte fuͤrkommen/ als ob was wieder GOtt darinnen ſeye ꝛc. Der er-
weiſe mirs oͤffentlich in CHriſti ſanfftem geiſte und krafft beſſer/ mit geoffenbar-
tem worte GOttes/ als ich es erweiſe/ und erweiſen will ꝛc. Das will ich gerne
annehmen/ und mich weiſen laſſen/ und wolte wol von einem kinde ler-N. 8.
nen/ und mich unterweiſen laſſen/ ſo es gut gemeinet und Chriſtlich waͤre/
und meiner ſeligkeit nuͤtzlich ꝛc. So mich aber einer ohne wahren grund und
fundament wolte bereden/ als ſolte ich irren/ da es doch nicht geirret waͤre/ nur
ſeiner ehre dieſer welt zum beſtenes nicht gelten laſſen wolte/ und nicht GOtt zu
ſeiner ehre und des naͤchſten nutz laſſen gut ſeyn/ was gut iſt/ der bleibe wol zu
hauſe/ er erlanget nichts ꝛc. Es ſoll allhierbey angezeiget werden/ daß man
mir nicht die worte verkehren ſoll/ wie deñ fuͤr der welt die wahrheit muß luͤgen/
und die luͤgen wahrheit ſeyn. So das aber geſchehen ſoll/ ſo wird GOTT in
CHriſto JEſu gewiß der wahrheit beyſtehen/ dardurch der luͤgen-teuffel offen-
1. Cor. 2. 5. ſaget St.
Paulus: Auff daß euer
glaube nicht ſtehe auff
menſchen-weißheit/ ſon-
dern auff GOttes krafft/
es ſollen die 2. cap. gele-
ſen werden.
bar werden ſoll ꝛc. NB. Es bekenne einjeder Chriſt CHriſtum gantz und nicht
halb vor jedermann/ wie CHriſtus ſeinen Vater und lehre bekant hat/ und alle
rechte Chriſten gethan/ und auch noch thun ꝛc. was CHriſtus ſey und gelehrt
hat. Denn einjeder ſoll S. Petro folgen in dem/ da er ſagt: Lieben bruͤder ſeyd
allzeit bereit zur verantwortung gegen jedermann/ der da grund fordert (von
euerm glauben) denn wer mich bekennet fuͤr den menſchen/ ſpricht CHriſtus
Matth. 10. den will ich wieder bekennen fuͤr meinem himmliſchen Vater. Wer
mich aber verleugnet fuͤꝛ den menſchen/ den will ich wiedeꝛ veꝛleugnen fuͤr meinem
himmliſchen Vater. Dieweil du lau biſt/ und weder kalt noch warm/ ſtehet
in der Offenb. J. (Apoc. 3.) ſo werde ich dich aus meinem munde ſpeyen. Das
ſoll geſagt ſeyn allen menſchen/ die CHriſten ſeyn wollen ꝛc. Nun lieber bruder/
ſo lerne dann Chriſtlich glauben/ bekaͤntniß auch ungeſcheut thun/ es ſey fuͤr
freunden oder feinden/ wie Lutherus und andere gethan haben/ ſolches mercket
wol. Alſo nun lieber menſch bekenne deinen HErꝛn CHriſtum und ſeine lehre
mit worten und in der that/ im leben und ſterben/ und bleibe getreu biß in den
tod/ ſo wirſtu die hell-leuchtende himmels-crone Ap. 2. aus gnaden er-N. 9.
Gal. 6. 14. ſaget die-
ſes auch alſo: Es ſey aber
ferne von mir ruͤhmen/
denn allein von dem
creutz JEſu CHriſti;
durch welchen mir die
welt gecreutziget iſt/ und
ich der welt; und Pſ. 17.
meldet er die mahlzeichen
Luc. 9. 53.-56. CHri-
ſtus haͤtte in einem au-
genblick alle menſchen
dahin bringen koͤnnen/
daß ſie ihn geliebet/ und
angenommen haͤtten;
aber nein/ das will er
nicht thun/ er hat uns 2.
wege fuͤrgeſtellt: 1. zur
verdammniß/ den 2. zur
ſeligkeit/ der und die er
ſelber iſt/ er will keinen
zwingen/ ſondern ſie ſol-
len fꝛey und gutwillig ſei-
ner lehre und ihm folgen;
das vergeſſet nicht.
langen und haben. 1. Petr. 3. 12. 18. ſagt Petrus alſo: Denn die augen des
HErꝛn ſehen auff die gerechten und ſeine ohren auff ihr gebet (und die ihn fuͤrch-
ten/) das angeſicht aber des HErꝛn ſiehet auff die da boͤſes thun/ und wo iſt/
der euch ſagen koͤnte/ ſo ihr dem guten nachkommet. Matth. 5. v. 5. 10. Und
ob ihr auch leydet um der gerechtigkeit willen/ ſo ſeyd ihr doch ſelig/ fuͤrchtet euch
aber fuͤr ihrem trotzen nicht/ heiliget aber GOtt den HErꝛn in euern hertzen/
ſeyd allzeit bereit zur verantwortung jedermann/ der grund fordert der hoffnung/
die in euch iſt/ und das mit ſanfftmuͤthigkeit und furcht/ und habt ein gut ge-
wiſſen/ auffdaß/ die ſo von euch affter-reden als von uͤbelthaͤtern zuſchanden wer-
den/ daß ſie geſchmaͤhet haben euern guten wandel in CHriſto/ denn es iſt beſ-
ſer/ ſo es GOttes wille iſt/ daß ihr von wolthat wegen leidet/ denn von uͤbel-
that wegen; ſintemal auch CHriſtus einmal fuͤr unſere ſuͤnden gelitten hat/
der gerechte/ fuͤr die ungerechte/ auff daß er uns GOtt opfferte/ und iſt getoͤd-
tet nach dem fleiſch/ aber lebendig gemacht nach dem geiſt. NB. NB. NunN. 10.
ſind jetzo ſolche Juͤnger und Apoſtel/ die ihre macht nicht mit Got-
tes geiſt und krafft bekꝛaͤfftigen und ihꝛe ſachen
regiren/ ſondern neh-N. 11.
men weltliche Obrigkeit in geiſtlichen glaubens ſachen zu huͤlffe/
wider CHriſtum und die wahren Juͤnger und Apoſtel; Daß ſie ſolcheN. 12.
menſchen/ die nicht gantz uñ gar geſinnet ſind wie ſie/ alsdann dazu zwingen/ daß
ſie glauben ſollen/ was ſie ſagen und ſetzen allein ꝛc. Phy Satan! biſtuN. 13.
ein Engel in der ewigen finſternis? das kan ich nicht glaubeu/ dieweil keine liebe
noch treue gegen dem naͤchſten bey ihm iſt/ und auch keine furcht des Herrn/N. 14.
ſondern eitel hoffart/ geitz und eigen-nutz. NB. Solches kurtze beden-
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ſonderten/ der von der welt geachtet wird als ein cadaver, darvor man die naſe

zuhaͤlt
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[694/1002] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens von Halle. Wer aber die wahrheit thut/ der kommt an das licht/ daß ſeine wercke offenbar werden/ (damit die ſehen/ die ſolche wahrheit lieben/ wie kinder GOttes lieben ſollen/ und daß die/ die luͤgen lieben/ in den luͤgen muͤſſen ſtecken bleiben/ und mit der unwahrheit beſtehen fuͤr jedermann/ dieweil ſie nicht aus und von Gott ſind) denn ſie ſind in GOTT gethan/ (und flieſſen aus der wahrheit/ die GOtt ſelbſt iſt; wie hier dieſer Auctor thut.) Und doch ſollen die arges und gutes thun/ offenbar werden fuͤr jedermann/ fuͤr freunden und feinden/ &c. Darzu der Dreyeinige GOTT helffen wird. N. 5. N. 6. NB. Dieſer Chriſtliche bericht von der wahren Gottſeligkeit ſoll aufs erſte publiciret wer- den. N. 7. AD LECTOREM. Chriſtlicher lieber leſer und freund/ dieſer Chriſtlicher bericht wird zubeden- cken der welt und den rechten Chriſten fuͤrgeſtellet/ ſo nun etwas der vernunfft nicht angenehm und ſchwaͤchlich darinnen waͤre/ der nehme GOttes wort zur hand/ und ſo er das nicht recht faſſen und verſtehen kan/ der bitte Gott um verſtand im H. Geiſte/ ſo er aber das von mir will weiter erklaͤrt haben/ das bin ich zu thun ſchuldig aus liebe/ und nicht aus haß. NB. So aber der vernunfft etwas moͤchte fuͤrkommen/ als ob was wieder GOtt darinnen ſeye ꝛc. Der er- weiſe mirs oͤffentlich in CHriſti ſanfftem geiſte und krafft beſſer/ mit geoffenbar- tem worte GOttes/ als ich es erweiſe/ und erweiſen will ꝛc. Das will ich gerne annehmen/ und mich weiſen laſſen/ und wolte wol von einem kinde ler- nen/ und mich unterweiſen laſſen/ ſo es gut gemeinet und Chriſtlich waͤre/ und meiner ſeligkeit nuͤtzlich ꝛc. So mich aber einer ohne wahren grund und fundament wolte bereden/ als ſolte ich irren/ da es doch nicht geirret waͤre/ nur ſeiner ehre dieſer welt zum beſtenes nicht gelten laſſen wolte/ und nicht GOtt zu ſeiner ehre und des naͤchſten nutz laſſen gut ſeyn/ was gut iſt/ der bleibe wol zu hauſe/ er erlanget nichts ꝛc. Es ſoll allhierbey angezeiget werden/ daß man mir nicht die worte verkehren ſoll/ wie deñ fuͤr der welt die wahrheit muß luͤgen/ und die luͤgen wahrheit ſeyn. So das aber geſchehen ſoll/ ſo wird GOTT in CHriſto JEſu gewiß der wahrheit beyſtehen/ dardurch der luͤgen-teuffel offen- bar werden ſoll ꝛc. NB. Es bekenne einjeder Chriſt CHriſtum gantz und nicht halb vor jedermann/ wie CHriſtus ſeinen Vater und lehre bekant hat/ und alle rechte Chriſten gethan/ und auch noch thun ꝛc. was CHriſtus ſey und gelehrt hat. Denn einjeder ſoll S. Petro folgen in dem/ da er ſagt: Lieben bruͤder ſeyd allzeit bereit zur verantwortung gegen jedermann/ der da grund fordert (von euerm glauben) denn wer mich bekennet fuͤr den menſchen/ ſpricht CHriſtus Matth. 10. den will ich wieder bekennen fuͤr meinem himmliſchen Vater. Wer mich aber verleugnet fuͤꝛ den menſchen/ den will ich wiedeꝛ veꝛleugnen fuͤr meinem himmliſchen Vater. Dieweil du lau biſt/ und weder kalt noch warm/ ſtehet in der Offenb. J. (Apoc. 3.) ſo werde ich dich aus meinem munde ſpeyen. Das ſoll geſagt ſeyn allen menſchen/ die CHriſten ſeyn wollen ꝛc. Nun lieber bruder/ ſo lerne dann Chriſtlich glauben/ bekaͤntniß auch ungeſcheut thun/ es ſey fuͤr freunden oder feinden/ wie Lutherus und andere gethan haben/ ſolches mercket wol. Alſo nun lieber menſch bekenne deinen HErꝛn CHriſtum und ſeine lehre mit worten und in der that/ im leben und ſterben/ und bleibe getreu biß in den tod/ ſo wirſtu die hell-leuchtende himmels-crone Ap. 2. aus gnaden er- langen und haben. 1. Petr. 3. 12. 18. ſagt Petrus alſo: Denn die augen des HErꝛn ſehen auff die gerechten und ſeine ohren auff ihr gebet (und die ihn fuͤrch- ten/) das angeſicht aber des HErꝛn ſiehet auff die da boͤſes thun/ und wo iſt/ der euch ſagen koͤnte/ ſo ihr dem guten nachkommet. Matth. 5. v. 5. 10. Und ob ihr auch leydet um der gerechtigkeit willen/ ſo ſeyd ihr doch ſelig/ fuͤrchtet euch aber fuͤr ihrem trotzen nicht/ heiliget aber GOtt den HErꝛn in euern hertzen/ ſeyd allzeit bereit zur verantwortung jedermann/ der grund fordert der hoffnung/ die in euch iſt/ und das mit ſanfftmuͤthigkeit und furcht/ und habt ein gut ge- wiſſen/ auffdaß/ die ſo von euch affter-reden als von uͤbelthaͤtern zuſchanden wer- den/ daß ſie geſchmaͤhet haben euern guten wandel in CHriſto/ denn es iſt beſ- ſer/ ſo es GOttes wille iſt/ daß ihr von wolthat wegen leidet/ denn von uͤbel- that wegen; ſintemal auch CHriſtus einmal fuͤr unſere ſuͤnden gelitten hat/ der gerechte/ fuͤr die ungerechte/ auff daß er uns GOtt opfferte/ und iſt getoͤd- tet nach dem fleiſch/ aber lebendig gemacht nach dem geiſt. NB. NB. Nun ſind jetzo ſolche Juͤnger und Apoſtel/ die ihre macht nicht mit Got- tes geiſt und krafft bekꝛaͤfftigen und ihꝛe ſachen regiren/ ſondern neh- men weltliche Obrigkeit in geiſtlichen glaubens ſachen zu huͤlffe/ wider CHriſtum und die wahren Juͤnger und Apoſtel; Daß ſie ſolche menſchen/ die nicht gantz uñ gar geſinnet ſind wie ſie/ alsdann dazu zwingen/ daß ſie glauben ſollen/ was ſie ſagen und ſetzen allein ꝛc. Phy Satan! biſtu ein Engel in der ewigen finſternis? das kan ich nicht glaubeu/ dieweil keine liebe noch treue gegen dem naͤchſten bey ihm iſt/ und auch keine furcht des Herrn/ ſondern eitel hoffart/ geitz und eigen-nutz. NB. Solches kurtze beden- cken geſchiehet nun durch einen verachteten geringen und von der welt ausge- ſonderten/ der von der welt geachtet wird als ein cadaver, darvor man die naſe zuhaͤlt N. 8. 1. Cor. 2. 5. ſaget St. Paulus: Auff daß euer glaube nicht ſtehe auff menſchen-weißheit/ ſon- dern auff GOttes krafft/ es ſollen die 2. cap. gele- ſen werden. N. 9. Gal. 6. 14. ſaget die- ſes auch alſo: Es ſey aber ferne von mir ruͤhmen/ denn allein von dem creutz JEſu CHriſti; durch welchen mir die welt gecreutziget iſt/ und ich der welt; und Pſ. 17. meldet er die mahlzeichen Luc. 9. 53.-56. CHri- ſtus haͤtte in einem au- genblick alle menſchen dahin bringen koͤnnen/ daß ſie ihn geliebet/ und angenommen haͤtten; aber nein/ das will er nicht thun/ er hat uns 2. wege fuͤrgeſtellt: 1. zur verdammniß/ den 2. zur ſeligkeit/ der und die er ſelber iſt/ er will keinen zwingen/ ſondern ſie ſol- len fꝛey und gutwillig ſei- ner lehre und ihm folgen; das vergeſſet nicht. N. 10. N. 11. N. 12. N. 13. N. 14.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1002>, abgerufen am 29.04.2024.