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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch]

Herr Rathmeister Knorrfraget weiter/ ob er
sich zur Augspurgischen Confession bekenne?
Ille, so weit sie mit GOttes wort einig seye/ lies-
se sich daran nicht binden/ binde sich an keinen
menschen/ sondern an GOttes wort.

Jhm wird hierauff weiter aus der H.
Schrifft mit dem exempel Davids/ so Nathan
gebeichtet/ und andern orten der H. Schrifft
dargethan/ daß die privat-beicht und absolu-
tion
in H. Göttlicher Schrifft nicht verworf-
fen/ sondern zugelassen.

Ille, Solche worte der H. Schrift wären ins-
gesamt von der gemeinen beichte/ so jeder Christ
in der gemeine vor sich thun müsse/ und von der
absolution, welche der Priester von der cantzel
thäte/ nicht aber von der ohren-beichte zu verste-
hen.

Jhm wird remonstriret/ es seye keine ohren-
beichte/ ohren-beichte seye im Pabstthum/ da
man alle sünden specialiter dem Priester erzeh-
len müssen.

Ille, Man möchte die sünden specialiter
erzehlen oder nicht/ so hätte doch solche unsere
beichte ihren uhrsprung von der Päbstischen oh-
ren-beichte.

Herr M. Schubart nahm die puncte nachein-
ander vor/ so er aus Moritzens Apologia fol.
Act.
-- gezogen/ und fragete ihn erstlich/ ob die
prediger in glaubens-sachen weltliche Obrigkeit
nicht zu hülffe nehmen dürfften?

Ille: Lutherus habe solches verboten. Hr. M.
Schubart,
Er wolle einen spruch aus der Bibel
sagen/ damit er es behaupten könne. Tacet. er
fragt ihn (2) ob er nicht wolle beichten/ wie
andere?

Ille, Wolle es wol thun/ wenn man nur nicht
ein gesetze daraus machen wolte/ er hielte sich
an CHristi lehre/ der die beichte nicht an ge-
wisse personen/ sondern an die gemeine ge-
bunden. Jm wird nochmals remonstriret,
daß die beichte der H. Schrifft nicht zu wider/
Davids exempel/ so dem Nathan gebeichtet/
seye klar; Hr. Lutherus rede nur von dem Päb-
stischen gewissens-zwange.

Ille, Das wäre im Alten Testament/ da
David gebeichtet hätte/ wir lebeten vor jetzo
nicht nach dem Alten/ sondern nach dem Neu-
en Testament/ es wäre ihme nicht nur der
beichte halber um sich/ sondern auch um seine
nachbaren und andere Christen zuthun/ man-
cher wolte gerne zur beichte gehen/ und müste es
des beicht-pfennigs halber unterlassen.

Jhm wird gesagt; Ob er mit wahrheit
behaupten könne/ daß ein Priester allhier ihme
oder andern jemals einen beicht-pfennig abge-
heischet/ es wäre eines jeden freyer wille/ und ein
zeichen der danckbarkeit und neuen gehorsams;
wer es nicht thun wolte/ der könte es lassen.

Ille, Wenn die Geistliche den beicht-pfennig
gleich niemand abforderten/ wäre es ihnen
doch meistens um das geld zu thun.

Herr M. Schubart fähret fort/ und fraget
weiter/ ob nicht Christus unsere seligkeit an das
Sacrament des H. Nachtmahls gebunden?

Ille, Finde es in GOttes wort nicht.

Jhm werden die worte der einsetzung CHri-
sti vorgehalten/ und remonstriret, daß er auff
solche weise die einsetzunge des HErrn CHristi
lästere.

Ille, Er seye ein Christe/ habe seinen freyen
willen/ möge es brauchen/ so offt er wolle.

[Spaltenumbruch]

Jhm wird vorgehalten/ wie er in seiner
Apologie setzen könne; er unterlasse den brauch
des H. Nachtmahls aus GOttes willen?

Ille, So weit er mit der ohren-beichte und
beicht-pfennige nicht einig/ unterlasse er es aus
GOttes willen/ denn keines hätte GOtt gebo-
ten/ wäre ihm vielmehr zu wieder.

Er wird ferner befraget: Ob der mensch aus
dreyen unterschiedenen stücken/ als geist/ seele
und leib bestehe? Affirmat/ und saget weiter/
wenn er das centrum naturae erkenne/ könne er
solche dinge alle wissen/ das destehe in drey stü-
cken/ als Sal. Sulphur und Mercurius.

Jhm wird dargegen remonstriret/ daß der
mensch nur zwey wesentliche stücke habe/ dar-
aus er bestehe/ als seele und leib. Worauff er
endlich erkennet/ daß der geist kein wesentlich
stücke des menschen seye.

Er wird weiter befragt: ob es verdammlich
seye/ zeitliche güter besitzen?

Ille, Will solches behaupten mit Lutheri
verbis
aus der Postill am 2. Sonntag nach
Trinitatis.

Jhm |wird remonstriret, es rede der Herr
Lutherus vom mißbrauch zeitlicher güter/ so den
reichen mann verdammet/ welcher seines reich-
thums halber in sünden so sicher gelebet/ und
endlich darinnen zur höllen gefahren sey.

Ille, Das mache die Priester-beichte/ denn
dardurch würden die menschen so sicher/ in dem
sie gedächten/ wenn sie nur dem Priester beich-
teten/ wäre alles gut/ sie möchten sündigen wie
sie wolten.

Er wird weiter gefraget: Warum er sich dann
zum prüffe-stein anderer Christen mache?

Ille, Es könne ihm niemand nachsagen/
daß er wider GOtt und seinen nächsten hande-
le/ wer ihm nun was thäte/ der thäte es Christo/
wenn er ein unglaubiger mensch wäre/ würden
ihn die hiesigen geistlichen schwerlich zum glau-
ben bringen/ in dem sie alles mit gewalt thäten/
so sie doch mit sanfftmuth thun solten/ sie mach-
ten ihn noch viel verkehrter.

Jhm wird gesaget: Ob er keine scham trüge
vor der Obrigkeit solche dinge zu sagen?

Ille, Es möchte die Obrigkeit thun/ was sie
wolte/ möchte ihm leib und blut nehmen.

Er wird weiter gefraget: Ob er offenbarung
habe?

Ille negat.

Warum er dann in solche Apologie gesetzt
hätte: Wer das geschmäcket hätte/ der wisse es?

Ille, Stehe in GOttes wort.

Er wird ferner befraget: Ob er sich zu denen
Schrifften der Aposteln bekenne?

Resp. Alles was dem Göttlichen worte ge-
mäß/ darzu bekenne er sich.

Er wird ferner gefraget: Ob er den kleinen
und grossen Catechismum Lutheri gelesen/ und
ob er sich daran halte?

Ille, Wenn es mit der Bibel einig/ er hätte
es noch nicht examiniret, er hielte sich an die
Bibel/ und an Johann Arnds bücher.

Jhm wird nochmals der beichte halber/ und
daß er zum Abendmahl gehen solle/ beweglich
zugeredet.

Ille, Er seye darwider nicht/ ärgere sich aber
nur an der ohren-beichte und dem beicht-pfen-
ning; Denn CHRISTUS habe nicht
gesagt: Gehe erst hin und beichte; der beicht-

pfen-
Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch]

Herꝛ Rathmeiſter Knorrfraget weiter/ ob er
ſich zur Augſpurgiſchen Confeſſion bekenne?
Ille, ſo weit ſie mit GOttes wort einig ſeye/ lieſ-
ſe ſich daran nicht binden/ binde ſich an keinen
menſchen/ ſondern an GOttes wort.

Jhm wird hierauff weiter aus der H.
Schrifft mit dem exempel Davids/ ſo Nathan
gebeichtet/ und andern orten der H. Schrifft
dargethan/ daß die privat-beicht und abſolu-
tion
in H. Goͤttlicher Schrifft nicht verworf-
fen/ ſondern zugelaſſen.

Ille, Solche worte der H. Schrift waͤren ins-
geſamt von der gemeinen beichte/ ſo jeder Chriſt
in der gemeine vor ſich thun muͤſſe/ und von der
abſolution, welche der Prieſter von der cantzel
thaͤte/ nicht aber von der ohren-beichte zu verſte-
hen.

Jhm wird remonſtriret/ es ſeye keine ohren-
beichte/ ohren-beichte ſeye im Pabſtthum/ da
man alle ſuͤnden ſpecialiter dem Prieſter erzeh-
len muͤſſen.

Ille, Man moͤchte die ſuͤnden ſpecialiter
erzehlen oder nicht/ ſo haͤtte doch ſolche unſere
beichte ihren uhrſprung von der Paͤbſtiſchen oh-
ren-beichte.

Herr M. Schubart nahm die puncte nachein-
ander vor/ ſo er aus Moritzens Apologia fol.
Act.
— gezogen/ und fragete ihn erſtlich/ ob die
predigeꝛ in glaubens-ſachen weltliche Obrigkeit
nicht zu huͤlffe nehmen duͤrfften?

Ille: Lutherus habe ſolches verboten. Hr. M.
Schubart,
Er wolle einen ſpruch aus der Bibel
ſagen/ damit er es behaupten koͤnne. Tacet. er
fragt ihn (2) ob er nicht wolle beichten/ wie
andere?

Ille, Wolle es wol thun/ wenn man nur nicht
ein geſetze daraus machen wolte/ er hielte ſich
an CHriſti lehre/ der die beichte nicht an ge-
wiſſe perſonen/ ſondern an die gemeine ge-
bunden. Jm wird nochmals remonſtriret,
daß die beichte der H. Schrifft nicht zu wider/
Davids exempel/ ſo dem Nathan gebeichtet/
ſeye klar; Hr. Lutherus rede nur von dem Paͤb-
ſtiſchen gewiſſens-zwange.

Ille, Das waͤre im Alten Teſtament/ da
David gebeichtet haͤtte/ wir lebeten vor jetzo
nicht nach dem Alten/ ſondern nach dem Neu-
en Teſtament/ es waͤre ihme nicht nur der
beichte halber um ſich/ ſondern auch um ſeine
nachbaren und andere Chriſten zuthun/ man-
cher wolte gerne zur beichte gehen/ und muͤſte es
des beicht-pfennigs halber unterlaſſen.

Jhm wird geſagt; Ob er mit wahrheit
behaupten koͤnne/ daß ein Prieſter allhier ihme
oder andern jemals einen beicht-pfennig abge-
heiſchet/ es waͤre eines jeden freyer wille/ und ein
zeichen der danckbarkeit und neuen gehorſams;
wer es nicht thun wolte/ der koͤnte es laſſen.

Ille, Wenn die Geiſtliche den beicht-pfennig
gleich niemand abforderten/ waͤre es ihnen
doch meiſtens um das geld zu thun.

Herr M. Schubart faͤhret fort/ und fraget
weiter/ ob nicht Chriſtus unſere ſeligkeit an das
Sacrament des H. Nachtmahls gebunden?

Ille, Finde es in GOttes wort nicht.

Jhm werden die worte der einſetzung CHri-
ſti vorgehalten/ und remonſtriret, daß er auff
ſolche weiſe die einſetzunge des HErꝛn CHriſti
laͤſtere.

Ille, Er ſeye ein Chriſte/ habe ſeinen freyen
willen/ moͤge es brauchen/ ſo offt er wolle.

[Spaltenumbruch]

Jhm wird vorgehalten/ wie er in ſeiner
Apologie ſetzen koͤnne; er unterlaſſe den brauch
des H. Nachtmahls aus GOttes willen?

Ille, So weit er mit der ohren-beichte und
beicht-pfennige nicht einig/ unterlaſſe er es aus
GOttes willen/ denn keines haͤtte GOtt gebo-
ten/ waͤre ihm vielmehr zu wieder.

Er wird ferner befraget: Ob der menſch aus
dreyen unterſchiedenen ſtuͤcken/ als geiſt/ ſeele
und leib beſtehe? Affirmat/ und ſaget weiter/
wenn er das centrum naturæ erkenne/ koͤnne er
ſolche dinge alle wiſſen/ das deſtehe in drey ſtuͤ-
cken/ als Sal. Sulphur und Mercurius.

Jhm wird dargegen remonſtriret/ daß der
menſch nur zwey weſentliche ſtuͤcke habe/ dar-
aus er beſtehe/ als ſeele und leib. Worauff er
endlich erkennet/ daß der geiſt kein weſentlich
ſtuͤcke des menſchen ſeye.

Er wird weiter befragt: ob es verdammlich
ſeye/ zeitliche guͤter beſitzen?

Ille, Will ſolches behaupten mit Lutheri
verbis
aus der Poſtill am 2. Sonntag nach
Trinitatis.

Jhm |wird remonſtriret, es rede der Herr
Lutherus vom mißbrauch zeitlicher guͤter/ ſo den
reichen mann verdammet/ welcher ſeines reich-
thums halber in ſuͤnden ſo ſicher gelebet/ und
endlich darinnen zur hoͤllen gefahren ſey.

Ille, Das mache die Prieſter-beichte/ denn
dardurch wuͤrden die menſchen ſo ſicher/ in dem
ſie gedaͤchten/ wenn ſie nur dem Prieſter beich-
teten/ waͤre alles gut/ ſie moͤchten ſuͤndigen wie
ſie wolten.

Er wird weiter gefraget: Warum er ſich dañ
zum pruͤffe-ſtein anderer Chriſten mache?

Ille, Es koͤnne ihm niemand nachſagen/
daß er wider GOtt und ſeinen naͤchſten hande-
le/ wer ihm nun was thaͤte/ der thaͤte es Chriſto/
wenn er ein unglaubiger menſch waͤre/ wuͤrden
ihn die hieſigen geiſtlichen ſchwerlich zum glau-
ben bringen/ in dem ſie alles mit gewalt thaͤten/
ſo ſie doch mit ſanfftmuth thun ſolten/ ſie mach-
ten ihn noch viel verkehrter.

Jhm wird geſaget: Ob er keine ſcham truͤge
vor der Obrigkeit ſolche dinge zu ſagen?

Ille, Es moͤchte die Obrigkeit thun/ was ſie
wolte/ moͤchte ihm leib und blut nehmen.

Er wird weiter gefraget: Ob er offenbarung
habe?

Ille negat.

Warum er dann in ſolche Apologie geſetzt
haͤtte: Wer das geſchmaͤcket haͤtte/ der wiſſe es?

Ille, Stehe in GOttes wort.

Er wird ferner befraget: Ob er ſich zu denen
Schrifften der Apoſteln bekenne?

Reſp. Alles was dem Goͤttlichen worte ge-
maͤß/ darzu bekenne er ſich.

Er wird ferner gefraget: Ob er den kleinen
und groſſen Catechiſmum Lutheri geleſen/ und
ob er ſich daran halte?

Ille, Wenn es mit der Bibel einig/ er haͤtte
es noch nicht examiniret, er hielte ſich an die
Bibel/ und an Johann Arnds buͤcher.

Jhm wird nochmals der beichte halber/ und
daß er zum Abendmahl gehen ſolle/ beweglich
zugeredet.

Ille, Er ſeye darwider nicht/ aͤrgere ſich aber
nur an der ohren-beichte und dem beicht-pfen-
ning; Denn CHRISTUS habe nicht
geſagt: Gehe erſt hin und beichte; der beicht-

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[706/1014] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. Herꝛ Rathmeiſter Knorrfraget weiter/ ob er ſich zur Augſpurgiſchen Confeſſion bekenne? Ille, ſo weit ſie mit GOttes wort einig ſeye/ lieſ- ſe ſich daran nicht binden/ binde ſich an keinen menſchen/ ſondern an GOttes wort. Jhm wird hierauff weiter aus der H. Schrifft mit dem exempel Davids/ ſo Nathan gebeichtet/ und andern orten der H. Schrifft dargethan/ daß die privat-beicht und abſolu- tion in H. Goͤttlicher Schrifft nicht verworf- fen/ ſondern zugelaſſen. Ille, Solche worte der H. Schrift waͤren ins- geſamt von der gemeinen beichte/ ſo jeder Chriſt in der gemeine vor ſich thun muͤſſe/ und von der abſolution, welche der Prieſter von der cantzel thaͤte/ nicht aber von der ohren-beichte zu verſte- hen. Jhm wird remonſtriret/ es ſeye keine ohren- beichte/ ohren-beichte ſeye im Pabſtthum/ da man alle ſuͤnden ſpecialiter dem Prieſter erzeh- len muͤſſen. Ille, Man moͤchte die ſuͤnden ſpecialiter erzehlen oder nicht/ ſo haͤtte doch ſolche unſere beichte ihren uhrſprung von der Paͤbſtiſchen oh- ren-beichte. Herr M. Schubart nahm die puncte nachein- ander vor/ ſo er aus Moritzens Apologia fol. Act. — gezogen/ und fragete ihn erſtlich/ ob die predigeꝛ in glaubens-ſachen weltliche Obrigkeit nicht zu huͤlffe nehmen duͤrfften? Ille: Lutherus habe ſolches verboten. Hr. M. Schubart, Er wolle einen ſpruch aus der Bibel ſagen/ damit er es behaupten koͤnne. Tacet. er fragt ihn (2) ob er nicht wolle beichten/ wie andere? Ille, Wolle es wol thun/ wenn man nur nicht ein geſetze daraus machen wolte/ er hielte ſich an CHriſti lehre/ der die beichte nicht an ge- wiſſe perſonen/ ſondern an die gemeine ge- bunden. Jm wird nochmals remonſtriret, daß die beichte der H. Schrifft nicht zu wider/ Davids exempel/ ſo dem Nathan gebeichtet/ ſeye klar; Hr. Lutherus rede nur von dem Paͤb- ſtiſchen gewiſſens-zwange. Ille, Das waͤre im Alten Teſtament/ da David gebeichtet haͤtte/ wir lebeten vor jetzo nicht nach dem Alten/ ſondern nach dem Neu- en Teſtament/ es waͤre ihme nicht nur der beichte halber um ſich/ ſondern auch um ſeine nachbaren und andere Chriſten zuthun/ man- cher wolte gerne zur beichte gehen/ und muͤſte es des beicht-pfennigs halber unterlaſſen. Jhm wird geſagt; Ob er mit wahrheit behaupten koͤnne/ daß ein Prieſter allhier ihme oder andern jemals einen beicht-pfennig abge- heiſchet/ es waͤre eines jeden freyer wille/ und ein zeichen der danckbarkeit und neuen gehorſams; wer es nicht thun wolte/ der koͤnte es laſſen. Ille, Wenn die Geiſtliche den beicht-pfennig gleich niemand abforderten/ waͤre es ihnen doch meiſtens um das geld zu thun. Herr M. Schubart faͤhret fort/ und fraget weiter/ ob nicht Chriſtus unſere ſeligkeit an das Sacrament des H. Nachtmahls gebunden? Ille, Finde es in GOttes wort nicht. Jhm werden die worte der einſetzung CHri- ſti vorgehalten/ und remonſtriret, daß er auff ſolche weiſe die einſetzunge des HErꝛn CHriſti laͤſtere. Ille, Er ſeye ein Chriſte/ habe ſeinen freyen willen/ moͤge es brauchen/ ſo offt er wolle. Jhm wird vorgehalten/ wie er in ſeiner Apologie ſetzen koͤnne; er unterlaſſe den brauch des H. Nachtmahls aus GOttes willen? Ille, So weit er mit der ohren-beichte und beicht-pfennige nicht einig/ unterlaſſe er es aus GOttes willen/ denn keines haͤtte GOtt gebo- ten/ waͤre ihm vielmehr zu wieder. Er wird ferner befraget: Ob der menſch aus dreyen unterſchiedenen ſtuͤcken/ als geiſt/ ſeele und leib beſtehe? Affirmat/ und ſaget weiter/ wenn er das centrum naturæ erkenne/ koͤnne er ſolche dinge alle wiſſen/ das deſtehe in drey ſtuͤ- cken/ als Sal. Sulphur und Mercurius. Jhm wird dargegen remonſtriret/ daß der menſch nur zwey weſentliche ſtuͤcke habe/ dar- aus er beſtehe/ als ſeele und leib. Worauff er endlich erkennet/ daß der geiſt kein weſentlich ſtuͤcke des menſchen ſeye. Er wird weiter befragt: ob es verdammlich ſeye/ zeitliche guͤter beſitzen? Ille, Will ſolches behaupten mit Lutheri verbis aus der Poſtill am 2. Sonntag nach Trinitatis. Jhm |wird remonſtriret, es rede der Herr Lutherus vom mißbrauch zeitlicher guͤter/ ſo den reichen mann verdammet/ welcher ſeines reich- thums halber in ſuͤnden ſo ſicher gelebet/ und endlich darinnen zur hoͤllen gefahren ſey. Ille, Das mache die Prieſter-beichte/ denn dardurch wuͤrden die menſchen ſo ſicher/ in dem ſie gedaͤchten/ wenn ſie nur dem Prieſter beich- teten/ waͤre alles gut/ ſie moͤchten ſuͤndigen wie ſie wolten. Er wird weiter gefraget: Warum er ſich dañ zum pruͤffe-ſtein anderer Chriſten mache? Ille, Es koͤnne ihm niemand nachſagen/ daß er wider GOtt und ſeinen naͤchſten hande- le/ wer ihm nun was thaͤte/ der thaͤte es Chriſto/ wenn er ein unglaubiger menſch waͤre/ wuͤrden ihn die hieſigen geiſtlichen ſchwerlich zum glau- ben bringen/ in dem ſie alles mit gewalt thaͤten/ ſo ſie doch mit ſanfftmuth thun ſolten/ ſie mach- ten ihn noch viel verkehrter. Jhm wird geſaget: Ob er keine ſcham truͤge vor der Obrigkeit ſolche dinge zu ſagen? Ille, Es moͤchte die Obrigkeit thun/ was ſie wolte/ moͤchte ihm leib und blut nehmen. Er wird weiter gefraget: Ob er offenbarung habe? Ille negat. Warum er dann in ſolche Apologie geſetzt haͤtte: Wer das geſchmaͤcket haͤtte/ der wiſſe es? Ille, Stehe in GOttes wort. Er wird ferner befraget: Ob er ſich zu denen Schrifften der Apoſteln bekenne? Reſp. Alles was dem Goͤttlichen worte ge- maͤß/ darzu bekenne er ſich. Er wird ferner gefraget: Ob er den kleinen und groſſen Catechiſmum Lutheri geleſen/ und ob er ſich daran halte? Ille, Wenn es mit der Bibel einig/ er haͤtte es noch nicht examiniret, er hielte ſich an die Bibel/ und an Johann Arnds buͤcher. Jhm wird nochmals der beichte halber/ und daß er zum Abendmahl gehen ſolle/ beweglich zugeredet. Ille, Er ſeye darwider nicht/ aͤrgere ſich aber nur an der ohren-beichte und dem beicht-pfen- ning; Denn CHRISTUS habe nicht geſagt: Gehe erſt hin und beichte; der beicht- pfen-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1014>, abgerufen am 29.04.2024.