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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch] vorein alter bürger es sey/ oder seyn soll/ solches
soll mir bewiesen werden/ etc. Und dieser dinge
sind vielmehr/ darmit ich bin beschuldiget wor-
den wider das 8. gebot/ das da saget: Du solst
kein falsch zeugnuß geben wider deinen nechsten.
Darzu kan die antwort gelesen werden. Jn
Conrad Dieterichs catechismo, da kan wei-
ter nachgelesen werden/ was vor verheissung
hat dieses gebot? wer die wahrheit redet von
gantzem hertzen/ und mit seiner zungen nicht ver-
leumdet/ der wird wohnen auff dem berge Got-
tes/ Psal. XV. 23. IX. 14.

N. 13.

Auff solche art und weise ist die gantze
stadt/ und auch fast das gantze land verursachet
worden/ wider das 8. gebot zu leben/ ist das
nicht schrecklich und unchristlich/ daß man al-
les/ was andere leute sagen/ alsobald dort
N. 14.von der cantzel bringet. Psal. 15. 2. 3. Was
vor straffen haben die übertretter des
gesetzes zugewarten? Falsche mäuler
sind
dem HErrn ein greuel/ Prov. XI. 22. Der
HErr bringet die lügner um/ Psal. 5. 7. saget
hiervon Conrad Dieterich in seinem carechismo
und hier gemeltes ist nun geschehen für der gan-
tzen gemeine. Ach GOtt erbarm es! wie es
mit den unschuldigen hergehet; ich weiß/ Gott
wird meine unschuld zu rechter zeit eröffnen und
ans licht bringen/ etc. Und solches nicht unge-
strafft bleiben lassen/ daß ich um der wahrheit
N. 15.willen leiden muß. NB. Darum hat er mich
nicht ein-sondern etlich mahl von der cantzel vor
einen Quacker/ Widertäuffer/ Calvinisten/
Rosencreutzer und Theophrastischen schwär-
mer/ etc. gescholten. Und solches soll mit erwie-
sen werden für der gantzen gemeine/ etc. dieweil
ers für der gantzen gemeine gethan hat/ dann
die gantze stadt weiß/ daß er mich offentlich
unterschiedliche mahl ein teuffels, kind geheis-
sen/ daß man eine gantze stadt darmit geär-
gert hat/ zc. Und dieses soll mir alles bewiesen
werden/ daß ich ein solcher obgemelter sey/ wie
er mich geheissen und beschuldiget hat/ etc. dieses
alles will ich dem dreyeinigen Schöpffer befeh-
len/ wie er mich inquiriret und geschändet/ von
anfange/ da ich weder wort noch Leilen mit ih-
me gewechselt hatte gehabt/ etc. Johan. VII. 8.
N. 16.Den 4. Sonntag nach Trinitatis hat er wie-
der von der cantzel gesagt: Jch verachtete die
weltliche Obrigkeit/ und welte sie nicht haben;
N. 17.Darzu hieß er mich ein verfuhrer/ das soll
er mir beweisen/ wen ich verfuhret habe von
N. 18.GOtt oder Christo/ das mercket. Wo das
aber nicht geschehen wird/ so wird und soll es
ihm ein stätiges plagen in seinem gewissen erre-
gen/ und machen als einem nagendem wurm
N. 19.gleich. Weil er mirs dann nun beweisen will/
so soll er mirs schrifftlich und mündlich erwei-
sen/ daß nicht umstößlich sey/ und bleibe/ mit
N. 20.klaren worten GOttes. NB. GOtt wird den
gerechten nicht ewiglich in unruhe lassen etc. son-
dern wird den unschuldigen zu rechter zeit offen-
bahren für jedermann/ wer recht oder unrecht hat
in dieser sache/ etc. Was ich nun gethan habe in
meiner Apologia Christiana, das habe ich müs-
sen thun/ um meinen ehrlichen und Christli-
chen namen zu defendiren und zu retten/ etc. daß
solches keine Rechte widersprechen können mit
recht. Wo aber das contrarium geschicht/ etc.
Jerem. XXVI. 14. sage ich mit Jeremia also:
N. 21.Siehe ich bin in euern händen/ ihr mö-
[Spaltenumbruch] gets machen
mit mir/ wie es euch recht und
gut düncket/ und so weit als es Gott über mich
verhänget mich zu probiren/ etc. weiter nicht/ etc.
Jtem v. 15. Doch solt ihr wissen/ wo ihr mich
tödtet/ oder sonst böses anthut/ so werdet ihr
unschuldig blut (oder unschuld) laden auff euch/
(und euere kinder) selbst auff diese stadt und ihre
einwohner. Dann warlich der HErr hatN. 22.
Act. 18.
v. 14. 15.
Da saget
Gallion
ein richtes
zu Achaia-
er wolle
keine kla-
ge von
GOttes
wort an-

mich zu euch gesandt/ daß ihr sollet an mir
probiret werden/ und ich an euch; das mer-
cket/ daß ich solches alles für euern ohren reden
soll/ NB. was ich für euch geredet habe/ biß hie-
her. Jerem. 6. v. 8. Bekehre dich Jerusalem
(ich sage Halle) ehe sich mein hertz von dir wen-
det/ und ich dich zum wüsten lande mache/ dar-
innen niemand wohnet/ spricht der HERR
Zebaoth/ der HErr unser GOtt/ Hallel. Jerem.
XVII. 6. 7. da spricht der HErr unser GOtt:N. 23.
nehmen/
und dem
glaube etc.
sagt: sehet
selber zu/
ich will
darüber
kein rich-
ter seyn/
Actor 17.
v. 47-60.
Da sehet/
wie esdem
Stepha-
no gieng/
da er die

Verflucht ist der mann/ der sich auff menschen
verläst (in Christlichen glaubens-sachen und
Christlichen dingen) und hält fleisch für seinen
arm (in glaubens-sachen) und im hertzen von
seinem HErrn weichet. Gesegnet aber ist der
mann/ der sich auff den HErrn verläst (in ob-
gemeldten dingen/ etc.) und der HERR seine
zuversicht ist (in allen obgemeldten sachen des
Christlichen glaubens/ des HErrn weiß/ und
seiner wahrheit/ etc. Vale.

Dieses durch den verachteten und geringen
vor der welt wird den menschen verkündiget/
Halleluja/ Amen.

(3.) Allhier will auch die ursachen mit bey-N. 24.
wahrheit
redete/
vom rech-
ten Got-
tesdienst/
solches
mercket.
1. Cor. 3.
Es ist al-
les euer;
von sol-
chem wor-
te saget
Lutherus
in der
Glosse da-
bey: dar-
um hat
kein mesch
macht
über die
Christen
gesetze zu
machen/
die gewis-
sen zu bin-
den.

setzen/ warum ich so gehasset und verfolget wer-
de von denen Geistlichen in Halle/ daß ich aus
einer sonderlichen predigt Lutheri von denen
zehen aussätzigen gesagt habe/ wie allda Luthe-
rus
selbst also spricht; Wann wir nun fragen/
warum sie dann so gerne beichte hören/ und die
Priester-beichte also loben/ die doch wie als
menschen-gebot und gesätze scheinen? So findet
sich die redliche ursache/ weswegen solches ge-
schiehet/ der heilige beicht-pfennig/ der grosse
nothhelffer/ wann der thäte/ daß sie nicht
des bauchs fürchteten/ er möchte verschmach-
ten/ so soltest du wohl sehen/ daß die Priester-
beichte weder noth noch geboten wäre; aber
auff daß derselbe zinß nicht abgehe/ darauff so
viel bäuche und mast[-]säue (und Lutherische
geistlose) erhalten werden/ (wann sie nun kein
geldt für die beichte nehmen/ so wäre noch zu
erkennen/ daß es gut gemeynet seye/ etc. sonst
ohne das/ & e contra so lange es geschiehet) in
grosser herrlichkeit ohne creutz Christi und unser
lehre willen/ etc. Deshalben mus gemeldte beich-
te von GOTT geboten seyn/ daß nun davon
ein geschrey unter die unwissende gethan wird/
daß der HErr diener des bauchs/ und das zarte
freß-volck durch die Priester-beichte unser armen
sünder seligkeit suchen/ und wer das glaubet/
der glaubet den obersten Christlichen/ besten und
richtigsten Articul des heiligen Christlichen
glaubens; dann er träget ja groß gut und reich-
thum: So die andern/ welche Christus und St.
Paulus geboten hat/ alle arm machen. Wer
aber den Articul läugnet/ der hat GOTT
verläugnet/ (da ihm zwar nicht so viel daran ge-
legen ist) sondern hat ihnen ein loch in ihren
bauch gestochen/ welcher ihr rechter GOtt ist/
darvon St. Paulus sagt: Quorum Deusventer
est.
Der bauch ist ihr Gott/ darum ists ihnen kein

kinder-

Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch] vorein alter buͤrger es ſey/ oder ſeyn ſoll/ ſolches
ſoll mir bewieſen werden/ ꝛc. Und dieſer dinge
ſind vielmehr/ darmit ich bin beſchuldiget wor-
den wider das 8. gebot/ das da ſaget: Du ſolſt
kein falſch zeugnuß geben wider deinen nechſten.
Darzu kan die antwort geleſen werden. Jn
Conrad Dieterichs catechiſmo, da kan wei-
ter nachgeleſen werden/ was vor verheiſſung
hat dieſes gebot? wer die wahrheit redet von
gantzem hertzen/ und mit ſeiner zungen nicht ver-
leumdet/ der wird wohnen auff dem berge Got-
tes/ Pſal. XV. 23. IX. 14.

N. 13.

Auff ſolche art und weiſe iſt die gantze
ſtadt/ und auch faſt das gantze land verurſachet
worden/ wider das 8. gebot zu leben/ iſt das
nicht ſchrecklich und unchriſtlich/ daß man al-
les/ was andere leute ſagen/ alſobald dort
N. 14.von der cantzel bringet. Pſal. 15. 2. 3. Was
vor ſtraffen haben die uͤbertretter des
geſetzes zugewarten? Falſche maͤuler
ſind
dem HErrn ein greuel/ Prov. XI. 22. Der
HErr bringet die luͤgner um/ Pſal. 5. 7. ſaget
hiervon Conrad Dieterich in ſeinem carechiſmo
und hier gemeltes iſt nun geſchehen fuͤr der gan-
tzen gemeine. Ach GOtt erbarm es! wie es
mit den unſchuldigen hergehet; ich weiß/ Gott
wird meine unſchuld zu rechter zeit eroͤffnen und
ans licht bringen/ ꝛc. Und ſolches nicht unge-
ſtrafft bleiben laſſen/ daß ich um der wahrheit
N. 15.willen leiden muß. NB. Darum hat er mich
nicht ein-ſondern etlich mahl von der cantzel vor
einen Quacker/ Widertaͤuffer/ Calviniſten/
Roſencreutzer und Theophraſtiſchen ſchwaͤr-
mer/ ꝛc. geſcholten. Und ſolches ſoll mit erwie-
ſen werden fuͤr der gantzen gemeine/ ꝛc. dieweil
ers fuͤr der gantzen gemeine gethan hat/ dann
die gantze ſtadt weiß/ daß er mich offentlich
unterſchiedliche mahl ein teuffels, kind geheiſ-
ſen/ daß man eine gantze ſtadt darmit geaͤr-
gert hat/ zc. Und dieſes ſoll mir alles bewieſen
werden/ daß ich ein ſolcher obgemelter ſey/ wie
er mich geheiſſen und beſchuldiget hat/ ꝛc. dieſes
alles will ich dem dreyeinigen Schoͤpffer befeh-
len/ wie er mich inquiriret und geſchaͤndet/ von
anfange/ da ich weder wort noch Leilen mit ih-
me gewechſelt hatte gehabt/ ꝛc. Johan. VII. 8.
N. 16.Den 4. Sonntag nach Trinitatis hat er wie-
der von der cantzel geſagt: Jch verachtete die
weltliche Obrigkeit/ und welte ſie nicht haben;
N. 17.Darzu hieß er mich ein verfuhrer/ das ſoll
er mir beweiſen/ wen ich verfuhret habe von
N. 18.GOtt oder Chriſto/ das mercket. Wo das
aber nicht geſchehen wird/ ſo wird und ſoll es
ihm ein ſtaͤtiges plagen in ſeinem gewiſſen erre-
gen/ und machen als einem nagendem wurm
N. 19.gleich. Weil er mirs dann nun beweiſen will/
ſo ſoll er mirs ſchrifftlich und muͤndlich erwei-
ſen/ daß nicht umſtoͤßlich ſey/ und bleibe/ mit
N. 20.klaren worten GOttes. NB. GOtt wird den
gerechten nicht ewiglich in unruhe laſſen ꝛc. ſon-
dern wird den unſchuldigen zu rechter zeit offen-
bahren fuͤr jedermañ/ wer recht oder unrecht hat
in dieſer ſache/ ꝛc. Was ich nun gethan habe in
meiner Apologia Chriſtiana, das habe ich muͤſ-
ſen thun/ um meinen ehrlichen und Chriſtli-
chen namen zu defendiren und zu retten/ ꝛc. daß
ſolches keine Rechte widerſprechen koͤnnen mit
recht. Wo aber das contrarium geſchicht/ ꝛc.
Jerem. XXVI. 14. ſage ich mit Jeremia alſo:
N. 21.Siehe ich bin in euern haͤnden/ ihr moͤ-
[Spaltenumbruch] gets machen
mit mir/ wie es euch recht und
gut duͤncket/ und ſo weit als es Gott uͤber mich
verhaͤnget mich zu probiren/ ꝛc. weiter nicht/ ꝛc.
Jtem v. 15. Doch ſolt ihr wiſſen/ wo ihr mich
toͤdtet/ oder ſonſt boͤſes anthut/ ſo werdet ihr
unſchuldig blut (oder unſchuld) laden auff euch/
(und euere kinder) ſelbſt auff dieſe ſtadt und ihre
einwohner. Dann warlich der HErr hatN. 22.
Act. 18.
v. 14. 15.
Da ſaget
Gallion
ein richtes
zu Achaia-
er wolle
keine kla-
ge von
GOttes
wort an-

mich zu euch geſandt/ daß ihr ſollet an mir
probiret werden/ und ich an euch; das mer-
cket/ daß ich ſolches alles fuͤr euern ohren reden
ſoll/ NB. was ich fuͤr euch geredet habe/ biß hie-
her. Jerem. 6. v. 8. Bekehre dich Jeruſalem
(ich ſage Halle) ehe ſich mein hertz von dir wen-
det/ und ich dich zum wuͤſten lande mache/ dar-
innen niemand wohnet/ ſpricht der HERR
Zebaoth/ der HErr unſer GOtt/ Hallel. Jerem.
XVII. 6. 7. da ſpricht der HErr unſer GOtt:N. 23.
nehmen/
und dem
glaubē ꝛc.
ſagt: ſehet
ſelber zu/
ich will
daruͤber
kein rich-
ter ſeyn/
Actor 17.
v. 47-60.
Da ſehet/
wie esdem
Stepha-
no gieng/
da er die

Verflucht iſt der mann/ der ſich auff menſchen
verlaͤſt (in Chriſtlichen glaubens-ſachen und
Chriſtlichen dingen) und haͤlt fleiſch fuͤr ſeinen
arm (in glaubens-ſachen) und im hertzen von
ſeinem HErrn weichet. Geſegnet aber iſt der
mann/ der ſich auff den HErrn verlaͤſt (in ob-
gemeldten dingen/ ꝛc.) und der HERR ſeine
zuverſicht iſt (in allen obgemeldten ſachen des
Chriſtlichen glaubens/ des HErrn weiß/ und
ſeiner wahrheit/ ꝛc. Vale.

Dieſes durch den verachteten und geringen
vor der welt wird den menſchen verkuͤndiget/
Halleluja/ Amen.

(3.) Allhier will auch die urſachen mit bey-N. 24.
wahrheit
redete/
vom rech-
ten Got-
tesdienſt/
ſolches
mercket.
1. Cor. 3.
Es iſt al-
les euer;
von ſol-
chem wor-
te ſaget
Lutherus
in der
Gloſſe da-
bey: dar-
um hat
kein mēſch
macht
uͤber die
Chriſten
geſetze zu
machen/
die gewiſ-
ſen zu bin-
den.

ſetzen/ warum ich ſo gehaſſet und verfolget wer-
de von denen Geiſtlichen in Halle/ daß ich aus
einer ſonderlichen predigt Lutheri von denen
zehen ausſaͤtzigen geſagt habe/ wie allda Luthe-
rus
ſelbſt alſo ſpricht; Wann wir nun fragen/
warum ſie dann ſo gerne beichte hoͤren/ und die
Prieſter-beichte alſo loben/ die doch wie als
menſchen-gebot und geſaͤtze ſcheinen? So findet
ſich die redliche urſache/ weswegen ſolches ge-
ſchiehet/ der heilige beicht-pfennig/ der groſſe
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des bauchs fuͤrchteten/ er moͤchte verſchmach-
ten/ ſo ſolteſt du wohl ſehen/ daß die Prieſter-
beichte weder noth noch geboten waͤre; aber
auff daß derſelbe zinß nicht abgehe/ darauff ſo
viel baͤuche und maſt[-]ſaͤue (und Lutheriſche
geiſtloſe) erhalten werden/ (wann ſie nun kein
geldt fuͤr die beichte nehmen/ ſo waͤre noch zu
erkennen/ daß es gut gemeynet ſeye/ ꝛc. ſonſt
ohne das/ & è contra ſo lange es geſchiehet) in
groſſer herrlichkeit ohne creutz Chriſti und unſer
lehre willen/ ꝛc. Deshalben mus gemeldte beich-
te von GOTT geboten ſeyn/ daß nun davon
ein geſchrey unter die unwiſſende gethan wird/
daß der HErr diener des bauchs/ und das zarte
freß-volck durch die Prieſter-beichte unſer armen
ſuͤnder ſeligkeit ſuchen/ und wer das glaubet/
der glaubet den oberſten Chriſtlichen/ beſten und
richtigſten Articul des heiligen Chriſtlichen
glaubens; dann er traͤget ja groß gut und reich-
thum: So die andern/ welche Chriſtus und St.
Paulus geboten hat/ alle arm machen. Wer
aber den Articul laͤugnet/ der hat GOTT
verlaͤugnet/ (da ihm zwar nicht ſo viel daran ge-
legen iſt) ſondern hat ihnen ein loch in ihren
bauch geſtochen/ welcher ihr rechter GOtt iſt/
darvon St. Paulus ſagt: Quorum Deusventer
eſt.
Der bauch iſt ihr Gott/ darum iſts ihnen kein

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[718/1026] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. vorein alter buͤrger es ſey/ oder ſeyn ſoll/ ſolches ſoll mir bewieſen werden/ ꝛc. Und dieſer dinge ſind vielmehr/ darmit ich bin beſchuldiget wor- den wider das 8. gebot/ das da ſaget: Du ſolſt kein falſch zeugnuß geben wider deinen nechſten. Darzu kan die antwort geleſen werden. Jn Conrad Dieterichs catechiſmo, da kan wei- ter nachgeleſen werden/ was vor verheiſſung hat dieſes gebot? wer die wahrheit redet von gantzem hertzen/ und mit ſeiner zungen nicht ver- leumdet/ der wird wohnen auff dem berge Got- tes/ Pſal. XV. 23. IX. 14. Auff ſolche art und weiſe iſt die gantze ſtadt/ und auch faſt das gantze land verurſachet worden/ wider das 8. gebot zu leben/ iſt das nicht ſchrecklich und unchriſtlich/ daß man al- les/ was andere leute ſagen/ alſobald dort von der cantzel bringet. Pſal. 15. 2. 3. Was vor ſtraffen haben die uͤbertretter des geſetzes zugewarten? Falſche maͤuler ſind dem HErrn ein greuel/ Prov. XI. 22. Der HErr bringet die luͤgner um/ Pſal. 5. 7. ſaget hiervon Conrad Dieterich in ſeinem carechiſmo und hier gemeltes iſt nun geſchehen fuͤr der gan- tzen gemeine. Ach GOtt erbarm es! wie es mit den unſchuldigen hergehet; ich weiß/ Gott wird meine unſchuld zu rechter zeit eroͤffnen und ans licht bringen/ ꝛc. Und ſolches nicht unge- ſtrafft bleiben laſſen/ daß ich um der wahrheit willen leiden muß. NB. Darum hat er mich nicht ein-ſondern etlich mahl von der cantzel vor einen Quacker/ Widertaͤuffer/ Calviniſten/ Roſencreutzer und Theophraſtiſchen ſchwaͤr- mer/ ꝛc. geſcholten. Und ſolches ſoll mit erwie- ſen werden fuͤr der gantzen gemeine/ ꝛc. dieweil ers fuͤr der gantzen gemeine gethan hat/ dann die gantze ſtadt weiß/ daß er mich offentlich unterſchiedliche mahl ein teuffels, kind geheiſ- ſen/ daß man eine gantze ſtadt darmit geaͤr- gert hat/ zc. Und dieſes ſoll mir alles bewieſen werden/ daß ich ein ſolcher obgemelter ſey/ wie er mich geheiſſen und beſchuldiget hat/ ꝛc. dieſes alles will ich dem dreyeinigen Schoͤpffer befeh- len/ wie er mich inquiriret und geſchaͤndet/ von anfange/ da ich weder wort noch Leilen mit ih- me gewechſelt hatte gehabt/ ꝛc. Johan. VII. 8. Den 4. Sonntag nach Trinitatis hat er wie- der von der cantzel geſagt: Jch verachtete die weltliche Obrigkeit/ und welte ſie nicht haben; Darzu hieß er mich ein verfuhrer/ das ſoll er mir beweiſen/ wen ich verfuhret habe von GOtt oder Chriſto/ das mercket. Wo das aber nicht geſchehen wird/ ſo wird und ſoll es ihm ein ſtaͤtiges plagen in ſeinem gewiſſen erre- gen/ und machen als einem nagendem wurm gleich. Weil er mirs dann nun beweiſen will/ ſo ſoll er mirs ſchrifftlich und muͤndlich erwei- ſen/ daß nicht umſtoͤßlich ſey/ und bleibe/ mit klaren worten GOttes. NB. GOtt wird den gerechten nicht ewiglich in unruhe laſſen ꝛc. ſon- dern wird den unſchuldigen zu rechter zeit offen- bahren fuͤr jedermañ/ wer recht oder unrecht hat in dieſer ſache/ ꝛc. Was ich nun gethan habe in meiner Apologia Chriſtiana, das habe ich muͤſ- ſen thun/ um meinen ehrlichen und Chriſtli- chen namen zu defendiren und zu retten/ ꝛc. daß ſolches keine Rechte widerſprechen koͤnnen mit recht. Wo aber das contrarium geſchicht/ ꝛc. Jerem. XXVI. 14. ſage ich mit Jeremia alſo: Siehe ich bin in euern haͤnden/ ihr moͤ- gets machen mit mir/ wie es euch recht und gut duͤncket/ und ſo weit als es Gott uͤber mich verhaͤnget mich zu probiren/ ꝛc. weiter nicht/ ꝛc. Jtem v. 15. Doch ſolt ihr wiſſen/ wo ihr mich toͤdtet/ oder ſonſt boͤſes anthut/ ſo werdet ihr unſchuldig blut (oder unſchuld) laden auff euch/ (und euere kinder) ſelbſt auff dieſe ſtadt und ihre einwohner. Dann warlich der HErr hat mich zu euch geſandt/ daß ihr ſollet an mir probiret werden/ und ich an euch; das mer- cket/ daß ich ſolches alles fuͤr euern ohren reden ſoll/ NB. was ich fuͤr euch geredet habe/ biß hie- her. Jerem. 6. v. 8. Bekehre dich Jeruſalem (ich ſage Halle) ehe ſich mein hertz von dir wen- det/ und ich dich zum wuͤſten lande mache/ dar- innen niemand wohnet/ ſpricht der HERR Zebaoth/ der HErr unſer GOtt/ Hallel. Jerem. XVII. 6. 7. da ſpricht der HErr unſer GOtt: Verflucht iſt der mann/ der ſich auff menſchen verlaͤſt (in Chriſtlichen glaubens-ſachen und Chriſtlichen dingen) und haͤlt fleiſch fuͤr ſeinen arm (in glaubens-ſachen) und im hertzen von ſeinem HErrn weichet. Geſegnet aber iſt der mann/ der ſich auff den HErrn verlaͤſt (in ob- gemeldten dingen/ ꝛc.) und der HERR ſeine zuverſicht iſt (in allen obgemeldten ſachen des Chriſtlichen glaubens/ des HErrn weiß/ und ſeiner wahrheit/ ꝛc. Vale. N. 14. N. 15. N. 16. N. 17. N. 18. N. 19. N. 20. N. 21. N. 22. Act. 18. v. 14. 15. Da ſaget Gallion ein richtes zu Achaia- er wolle keine kla- ge von GOttes wort an- N. 23. nehmen/ und dem glaubē ꝛc. ſagt: ſehet ſelber zu/ ich will daruͤber kein rich- ter ſeyn/ Actor 17. v. 47-60. Da ſehet/ wie esdem Stepha- no gieng/ da er die Dieſes durch den verachteten und geringen vor der welt wird den menſchen verkuͤndiget/ Halleluja/ Amen. (3.) Allhier will auch die urſachen mit bey- ſetzen/ warum ich ſo gehaſſet und verfolget wer- de von denen Geiſtlichen in Halle/ daß ich aus einer ſonderlichen predigt Lutheri von denen zehen ausſaͤtzigen geſagt habe/ wie allda Luthe- rus ſelbſt alſo ſpricht; Wann wir nun fragen/ warum ſie dann ſo gerne beichte hoͤren/ und die Prieſter-beichte alſo loben/ die doch wie als menſchen-gebot und geſaͤtze ſcheinen? So findet ſich die redliche urſache/ weswegen ſolches ge- ſchiehet/ der heilige beicht-pfennig/ der groſſe nothhelffer/ wann der thaͤte/ daß ſie nicht des bauchs fuͤrchteten/ er moͤchte verſchmach- ten/ ſo ſolteſt du wohl ſehen/ daß die Prieſter- beichte weder noth noch geboten waͤre; aber auff daß derſelbe zinß nicht abgehe/ darauff ſo viel baͤuche und maſt-ſaͤue (und Lutheriſche geiſtloſe) erhalten werden/ (wann ſie nun kein geldt fuͤr die beichte nehmen/ ſo waͤre noch zu erkennen/ daß es gut gemeynet ſeye/ ꝛc. ſonſt ohne das/ & è contra ſo lange es geſchiehet) in groſſer herrlichkeit ohne creutz Chriſti und unſer lehre willen/ ꝛc. Deshalben mus gemeldte beich- te von GOTT geboten ſeyn/ daß nun davon ein geſchrey unter die unwiſſende gethan wird/ daß der HErr diener des bauchs/ und das zarte freß-volck durch die Prieſter-beichte unſer armen ſuͤnder ſeligkeit ſuchen/ und wer das glaubet/ der glaubet den oberſten Chriſtlichen/ beſten und richtigſten Articul des heiligen Chriſtlichen glaubens; dann er traͤget ja groß gut und reich- thum: So die andern/ welche Chriſtus und St. Paulus geboten hat/ alle arm machen. Wer aber den Articul laͤugnet/ der hat GOTT verlaͤugnet/ (da ihm zwar nicht ſo viel daran ge- legen iſt) ſondern hat ihnen ein loch in ihren bauch geſtochen/ welcher ihr rechter GOtt iſt/ darvon St. Paulus ſagt: Quorum Deusventer eſt. Der bauch iſt ihr Gott/ darum iſts ihnen kein kinder- N. 24. wahrheit redete/ vom rech- ten Got- tesdienſt/ ſolches mercket. 1. Cor. 3. Es iſt al- les euer; von ſol- chem wor- te ſaget Lutherus in der Gloſſe da- bey: dar- um hat kein mēſch macht uͤber die Chriſten geſetze zu machen/ die gewiſ- ſen zu bin- den.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1026>, abgerufen am 28.04.2024.