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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] hüten mit Christlicher bescheidenheit erinnert
fol. 296.werden möchten. Das haben E. F. Durchl.
unsern gnädigstem Fürsten und Herrn zu unserm
nuterthänigstem bedencken wir anderweit also
gehorsamst eröffnen sollen. Und befehlen E. F.
D. samt dero getreuen landen und kirchen dem
haupte der kirchen Christo Jesu/ der zutrete den
satan unter unsere füsse in kurtzem/ und gebe frie-
den allenthalben und auff allerley weise!

Verbleiben
E. F. Durchl. unsers gnädigsten
Fürsten und Herrn

Jena den 8. Decembris 1661.
Unterthänigste/ gehorsamste und
pflichtschuldigste Diener
Decanus, Senior und an-
dere
Doctores der
Theologischen Facul-
t
ät zu Jena.
fol. 309.

Praelecta sententia Remotionis d. 12. De-
cembris
fängt Seidenbecher nach erwehnung
seines weibes und der kinder hierdurch erfolgen-
des elendes zu weinen an/ bleibt jedoch der
haupt-sache halber sine revocatione beständig.

fol. 311.

Seidenbecher erinnert bey durchlesung des
Reversus, daß er die worte: Niemand zu
verführen
nach des Consistorii meinung ver-
standen haben wolle. Consist. beliebt solche zu
punctiren.

fol. 312.
Fürstl. Sächs. zum Hochlöbl. Consi-
storio
wolverordnete Herren Praeses
und sämtl. Affessores &c.

Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren etc.

E. Magnificentz und Herrl ist bester massen
bekannt/ was in vorigen wochen biß dahero
in meiner bewusten sache nun unterschiedlich
vorgelauffen/ auch wessen ich mich solches han-
dels wegen so wol mund-als schrifftlich erklä-
ret/ und darauff nunmehro etliche zeit allhier der
endlichen Resolution mit verlangen erwartet.
Wie ich nun solches dem Fürstlichen Consisto-
rio
zu gebührender folge und schuldigem Re-
spect
biß dahero gern und willig gethan: Also
kan ich ferner nicht unterlassen etc. etc. bittet um
verstattung sich wieder zu seinem weib und kin-
dern zu begeben. Gotha den 10. Decembris
1661.

REVERS.

fol. 322.

Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero
gewesener Pfarrer zu Unterneubron uhrkunde
und bekenne hiermit/ demnach in dem vom
F. S. Consistorio auff Friedenstein wegen
meines von dem also genannten Regno Mil-
lennario
habenden wahns heute dato ertheil-
ten bescheide mir unter andern auch auferleget
worden/ mich durch einen Revers ausdrück-
lich dahin zu verbinden/ daß ich jetzt gedach-
tes mein Dogma de R. M. und was demselben
anhängig/ in diesem Fürstenthum und dazu
gehörigen landen weder mündlich noch schrift-
lich fortzupflantzen/ oder dasselbe jemand bey-
zubringen/ und also ihn damit zu verfüh-
ren/
mich unterfangen wolle/ und dann mir
oblieget und gebühret solchem Consistorial-
bescheide gehorsamlich nachzukommen; Als
gelobe und verpflichte ich mich hiemit/ und
fol. 323.krafft dieses an eides statt/ daß ich solchem be-
[Spaltenumbruch] scheide und aufflage in alle wege getreulich
nachkommen/ und also mehr angeregte mei-
ne von dem 1000 jährigen reich führende mei-
nung oberwehnter massen in diesem Fürsten-
thum und landen weder mündlich noch schrifft-
lich fortpflantzen/ oder dieselbe jemand bey-
bringen/ sonsten aber insgemein mich aller
Christlichen gebühr nach und bescheidentlich
erweisen will. Uhrkündlich und zu dessen al-
len fest und unverbrüchlicher haltung habe ich
neben dem an eides statt gethanen handgelöb-
niß gegenwärtigen Revers eigenhändig unter-
schrieben/ und unter meinem auffgedruckten
gewöhnlichen pittschafft wissentlich von mir
gestellet. So geschehen auff dem Fürstlichen
hauße Friedenstein den 12. Decembris 1661.

Georg Laurent. Seidenbecher etc.
(L. S.)

Bescheid.

Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-fol. 325.
gezogene erkündigung/ gepflogene verhör und
Conferentz in sachen den von Georg Laurentio
Seidenbechern/ bißherigen Pfarrern zu Un-
ter-Neubrun/ im amt Eisfeldt/ so wol wider
die Augspurgische Confession als allgemeine
übliche kirchen- lehr gefasten und bißhero ge-
führten wahn de Regno Millenario betref-
fend/ geben des Durchl. Hochgebohrnen
Fürsten und Herrn/ Herrn Ernsten/ Hertzo-
gens zu Sachs. Jülich/ Cleve und Berge etc.
Unsers gnädigst. Fürsten und Herrn/ mit dero
vorwissen und genehmhaltung/ wir anhero
verordnete Praeses/ Räthe und Beysitzer desfol. 326.
geistlichen Consistorii auff die überschickte in
dieser sach ergangene vollkömmliche Acta ein-
geholten Rath der Theologen diesen bescheid:
Ob wol Georgius Laurentius Seidenbecher/
bißheriger Pfarrer zu Unterneubron/ die bey sei-
ner gefasten Opinion de Millennario zum
grund gesetzten Hypotheses auf sattsam bey vo-
riger den 20. Junii allhier gehaltenen verhör
und Conferentz aus klaren sprüchen des heiligen
Göttlichen worts beschehene unterweisung und
Remonstration fallen/ auch sich darbey ferner
Information zu gewarten vernehmen lassen;
Alldieweilen er jedennoch aber bey der jüngstenfol. 327.
den 27. 28. und 29. verwichnen monats allhier
abermals angestellten verhör und Conferentz
nicht allein vorberührte Hypotheses wieder
reassumiret/ sondern auch seine haupt-opini-
on
von dem Millennario, unerachtet ihm seine
vermeinte gründe aus heiliger Göttlicher
Schrifft zu verschiedenen malen dergestalt zur
gnüge wiederleget worden/ daß er auch sich
selbsten vor externe convinciret bekennen müs-
sen/ von neuem vertretten wollen/ also gar/
daß er auch dieses Dogma, welches er zuvorher
insgemein vor indifferent geachtet/ hernach-fol. 328.
mals/ so viel ihn und seine person belanget/ nicht
vor indifferent gehalten/ darzu auch ausdrück-
lich gestanden/ daß er solches und die meinung
von dem Regno Millennario an sich selbsten
so fest und beständig gefasset/ auch derselbigen
als einer wahrheit/ und daß es der HErr gesa-
get/ in seinem gewissen dermassen überzeuget
sey/ daß bey ihm darinnen keine information
(wie denn in der that geschehen) fruchten wür-
de/ dann auch unter der handlung die allerherr-
lichsten und trostreichsten Biblischen texte de

Regno

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] huͤten mit Chriſtlicher beſcheidenheit erinnert
fol. 296.werden moͤchten. Das haben E. F. Durchl.
unſern gnaͤdigſtem Fuͤꝛſten und Herꝛn zu unſeꝛm
nuterthaͤnigſtem bedencken wir anderweit alſo
gehorſamſt eroͤffnen ſollen. Und befehlen E. F.
D. ſamt dero getreuen landen und kirchen dem
haupte der kirchen Chriſto Jeſu/ der zutrete den
ſatan unter unſere fuͤſſe in kurtzem/ und gebe frie-
den allenthalben und auff allerley weiſe!

Verbleiben
E. F. Durchl. unſers gnaͤdigſten
Fuͤrſten und Herꝛn

Jena den 8. Decembris 1661.
Unterthaͤnigſte/ gehorſamſte und
pflichtſchuldigſte Diener
Decanus, Senior und an-
dere
Doctores der
Theologiſchen Facul-
t
aͤt zu Jena.
fol. 309.

Prælecta ſententia Remotionis d. 12. De-
cembris
faͤngt Seidenbecher nach erwehnung
ſeines weibes und der kinder hierdurch erfolgen-
des elendes zu weinen an/ bleibt jedoch der
haupt-ſache halber ſine revocatione beſtaͤndig.

fol. 311.

Seidenbecher erinnert bey durchleſung des
Reverſus, daß er die worte: Niemand zu
verfuͤhren
nach des Conſiſtorii meinung ver-
ſtanden haben wolle. Conſiſt. beliebt ſolche zu
punctiren.

fol. 312.
Fuͤrſtl. Saͤchſ. zum Hochloͤbl. Conſi-
ſtorio
wolverordnete Herren Præſes
und ſaͤmtl. Affeſſores &c.

Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren ꝛc.

E. Magnificentz und Herꝛl iſt beſter maſſen
bekannt/ was in vorigen wochen biß dahero
in meiner bewuſten ſache nun unterſchiedlich
vorgelauffen/ auch weſſen ich mich ſolches han-
dels wegen ſo wol mund-als ſchrifftlich erklaͤ-
ret/ und darauff nunmehro etliche zeit allhier der
endlichen Reſolution mit verlangen erwartet.
Wie ich nun ſolches dem Fuͤrſtlichen Conſiſto-
rio
zu gebuͤhrender folge und ſchuldigem Re-
ſpect
biß dahero gern und willig gethan: Alſo
kan ich ferner nicht unterlaſſen ꝛc. ꝛc. bittet um
verſtattung ſich wieder zu ſeinem weib und kin-
dern zu begeben. Gotha den 10. Decembris
1661.

REVERS.

fol. 322.

Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero
geweſener Pfarrer zu Unterneubron uhrkunde
und bekenne hiermit/ demnach in dem vom
F. S. Conſiſtorio auff Friedenſtein wegen
meines von dem alſo genannten Regno Mil-
lennario
habenden wahns heute dato ertheil-
ten beſcheide mir unter andern auch auferleget
worden/ mich durch einen Revers ausdruͤck-
lich dahin zu verbinden/ daß ich jetzt gedach-
tes mein Dogma de R. M. und was demſelben
anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und dazu
gehoͤrigen landen weder muͤndlich noch ſchrift-
lich fortzupflantzen/ oder daſſelbe jemand bey-
zubringen/ und alſo ihn damit zu verfuͤh-
ren/
mich unterfangen wolle/ und dann mir
oblieget und gebuͤhret ſolchem Conſiſtorial-
beſcheide gehorſamlich nachzukommen; Als
gelobe und verpflichte ich mich hiemit/ und
fol. 323.krafft dieſes an eides ſtatt/ daß ich ſolchem be-
[Spaltenumbruch] ſcheide und aufflage in alle wege getreulich
nachkommen/ und alſo mehr angeregte mei-
ne von dem 1000 jaͤhrigen reich fuͤhrende mei-
nung oberwehnter maſſen in dieſem Fuͤrſten-
thum und landen weder muͤndlich noch ſchrifft-
lich fortpflantzen/ oder dieſelbe jemand bey-
bringen/ ſonſten aber insgemein mich aller
Chriſtlichen gebuͤhr nach und beſcheidentlich
erweiſen will. Uhrkuͤndlich und zu deſſen al-
len feſt und unverbruͤchlicher haltung habe ich
neben dem an eides ſtatt gethanen handgeloͤb-
niß gegenwaͤrtigen Revers eigenhaͤndig unter-
ſchrieben/ und unter meinem auffgedruckten
gewoͤhnlichen pittſchafft wiſſentlich von mir
geſtellet. So geſchehen auff dem Fuͤrſtlichen
hauße Friedenſtein den 12. Decembris 1661.

Georg Laurent. Seidenbecher ꝛc.
(L. S.)

Beſcheid.

Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-fol. 325.
gezogene erkuͤndigung/ gepflogene verhoͤr und
Conferentz in ſachen den von Georg Laurentio
Seidenbechern/ bißherigen Pfarrern zu Un-
ter-Neubrun/ im amt Eisfeldt/ ſo wol wider
die Augſpurgiſche Confeſſion als allgemeine
uͤbliche kirchen- lehr gefaſten und bißhero ge-
fuͤhrten wahn de Regno Millenario betref-
fend/ geben des Durchl. Hochgebohrnen
Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Ernſten/ Hertzo-
gens zu Sachſ. Juͤlich/ Cleve und Berge ꝛc.
Unſers gnaͤdigſt. Fuͤrſten und Herꝛn/ mit dero
vorwiſſen und genehmhaltung/ wir anhero
verordnete Præſes/ Raͤthe und Beyſitzer desfol. 326.
geiſtlichen Conſiſtorii auff die uͤberſchickte in
dieſer ſach ergangene vollkoͤmmliche Acta ein-
geholten Rath der Theologen dieſen beſcheid:
Ob wol Georgius Laurentius Seidenbecher/
bißheriger Pfarrer zu Unterneubron/ die bey ſei-
ner gefaſten Opinion de Millennario zum
grund geſetzten Hypotheſes auf ſattſam bey vo-
riger den 20. Junii allhier gehaltenen verhoͤr
und Conferentz aus klaren ſpruͤchen des heiligen
Goͤttlichen worts beſchehene unterweiſung und
Remonſtration fallen/ auch ſich darbey ferner
Information zu gewarten vernehmen laſſen;
Alldieweilen er jedennoch aber bey der juͤngſtenfol. 327.
den 27. 28. und 29. verwichnen monats allhier
abermals angeſtellten verhoͤr und Conferentz
nicht allein vorberuͤhrte Hypotheſes wieder
reaſſumiret/ ſondern auch ſeine haupt-opini-
on
von dem Millennario, unerachtet ihm ſeine
vermeinte gruͤnde aus heiliger Goͤttlicher
Schrifft zu verſchiedenen malen dergeſtalt zur
gnuͤge wiederleget worden/ daß er auch ſich
ſelbſten vor externè convinciret bekennen muͤſ-
ſen/ von neuem vertretten wollen/ alſo gar/
daß er auch dieſes Dogma, welches er zuvorher
insgemein vor indifferent geachtet/ hernach-fol. 328.
mals/ ſo viel ihn und ſeine perſon belanget/ nicht
vor indifferent gehalten/ darzu auch ausdruͤck-
lich geſtanden/ daß er ſolches und die meinung
von dem Regno Millennario an ſich ſelbſten
ſo feſt und beſtaͤndig gefaſſet/ auch derſelbigen
als einer wahrheit/ und daß es der HErꝛ geſa-
get/ in ſeinem gewiſſen dermaſſen uͤberzeuget
ſey/ daß bey ihm darinnen keine information
(wie denn in der that geſchehen) fruchten wuͤr-
de/ dann auch unter der handlung die allerherꝛ-
lichſten und troſtreichſten Bibliſchen texte de

Regno
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[836/1144] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. huͤten mit Chriſtlicher beſcheidenheit erinnert werden moͤchten. Das haben E. F. Durchl. unſern gnaͤdigſtem Fuͤꝛſten und Herꝛn zu unſeꝛm nuterthaͤnigſtem bedencken wir anderweit alſo gehorſamſt eroͤffnen ſollen. Und befehlen E. F. D. ſamt dero getreuen landen und kirchen dem haupte der kirchen Chriſto Jeſu/ der zutrete den ſatan unter unſere fuͤſſe in kurtzem/ und gebe frie- den allenthalben und auff allerley weiſe! fol. 296. Verbleiben E. F. Durchl. unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herꝛn Jena den 8. Decembris 1661. Unterthaͤnigſte/ gehorſamſte und pflichtſchuldigſte Diener Decanus, Senior und an- dere Doctores der Theologiſchen Facul- taͤt zu Jena. Prælecta ſententia Remotionis d. 12. De- cembris faͤngt Seidenbecher nach erwehnung ſeines weibes und der kinder hierdurch erfolgen- des elendes zu weinen an/ bleibt jedoch der haupt-ſache halber ſine revocatione beſtaͤndig. Seidenbecher erinnert bey durchleſung des Reverſus, daß er die worte: Niemand zu verfuͤhren nach des Conſiſtorii meinung ver- ſtanden haben wolle. Conſiſt. beliebt ſolche zu punctiren. Fuͤrſtl. Saͤchſ. zum Hochloͤbl. Conſi- ſtorio wolverordnete Herren Præſes und ſaͤmtl. Affeſſores &c. Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren ꝛc. E. Magnificentz und Herꝛl iſt beſter maſſen bekannt/ was in vorigen wochen biß dahero in meiner bewuſten ſache nun unterſchiedlich vorgelauffen/ auch weſſen ich mich ſolches han- dels wegen ſo wol mund-als ſchrifftlich erklaͤ- ret/ und darauff nunmehro etliche zeit allhier der endlichen Reſolution mit verlangen erwartet. Wie ich nun ſolches dem Fuͤrſtlichen Conſiſto- rio zu gebuͤhrender folge und ſchuldigem Re- ſpect biß dahero gern und willig gethan: Alſo kan ich ferner nicht unterlaſſen ꝛc. ꝛc. bittet um verſtattung ſich wieder zu ſeinem weib und kin- dern zu begeben. Gotha den 10. Decembris 1661. REVERS. Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero geweſener Pfarrer zu Unterneubron uhrkunde und bekenne hiermit/ demnach in dem vom F. S. Conſiſtorio auff Friedenſtein wegen meines von dem alſo genannten Regno Mil- lennario habenden wahns heute dato ertheil- ten beſcheide mir unter andern auch auferleget worden/ mich durch einen Revers ausdruͤck- lich dahin zu verbinden/ daß ich jetzt gedach- tes mein Dogma de R. M. und was demſelben anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und dazu gehoͤrigen landen weder muͤndlich noch ſchrift- lich fortzupflantzen/ oder daſſelbe jemand bey- zubringen/ und alſo ihn damit zu verfuͤh- ren/ mich unterfangen wolle/ und dann mir oblieget und gebuͤhret ſolchem Conſiſtorial- beſcheide gehorſamlich nachzukommen; Als gelobe und verpflichte ich mich hiemit/ und krafft dieſes an eides ſtatt/ daß ich ſolchem be- ſcheide und aufflage in alle wege getreulich nachkommen/ und alſo mehr angeregte mei- ne von dem 1000 jaͤhrigen reich fuͤhrende mei- nung oberwehnter maſſen in dieſem Fuͤrſten- thum und landen weder muͤndlich noch ſchrifft- lich fortpflantzen/ oder dieſelbe jemand bey- bringen/ ſonſten aber insgemein mich aller Chriſtlichen gebuͤhr nach und beſcheidentlich erweiſen will. Uhrkuͤndlich und zu deſſen al- len feſt und unverbruͤchlicher haltung habe ich neben dem an eides ſtatt gethanen handgeloͤb- niß gegenwaͤrtigen Revers eigenhaͤndig unter- ſchrieben/ und unter meinem auffgedruckten gewoͤhnlichen pittſchafft wiſſentlich von mir geſtellet. So geſchehen auff dem Fuͤrſtlichen hauße Friedenſtein den 12. Decembris 1661. fol. 323. Georg Laurent. Seidenbecher ꝛc. (L. S.) Beſcheid. Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein- gezogene erkuͤndigung/ gepflogene verhoͤr und Conferentz in ſachen den von Georg Laurentio Seidenbechern/ bißherigen Pfarrern zu Un- ter-Neubrun/ im amt Eisfeldt/ ſo wol wider die Augſpurgiſche Confeſſion als allgemeine uͤbliche kirchen- lehr gefaſten und bißhero ge- fuͤhrten wahn de Regno Millenario betref- fend/ geben des Durchl. Hochgebohrnen Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Ernſten/ Hertzo- gens zu Sachſ. Juͤlich/ Cleve und Berge ꝛc. Unſers gnaͤdigſt. Fuͤrſten und Herꝛn/ mit dero vorwiſſen und genehmhaltung/ wir anhero verordnete Præſes/ Raͤthe und Beyſitzer des geiſtlichen Conſiſtorii auff die uͤberſchickte in dieſer ſach ergangene vollkoͤmmliche Acta ein- geholten Rath der Theologen dieſen beſcheid: Ob wol Georgius Laurentius Seidenbecher/ bißheriger Pfarrer zu Unterneubron/ die bey ſei- ner gefaſten Opinion de Millennario zum grund geſetzten Hypotheſes auf ſattſam bey vo- riger den 20. Junii allhier gehaltenen verhoͤr und Conferentz aus klaren ſpruͤchen des heiligen Goͤttlichen worts beſchehene unterweiſung und Remonſtration fallen/ auch ſich darbey ferner Information zu gewarten vernehmen laſſen; Alldieweilen er jedennoch aber bey der juͤngſten den 27. 28. und 29. verwichnen monats allhier abermals angeſtellten verhoͤr und Conferentz nicht allein vorberuͤhrte Hypotheſes wieder reaſſumiret/ ſondern auch ſeine haupt-opini- on von dem Millennario, unerachtet ihm ſeine vermeinte gruͤnde aus heiliger Goͤttlicher Schrifft zu verſchiedenen malen dergeſtalt zur gnuͤge wiederleget worden/ daß er auch ſich ſelbſten vor externè convinciret bekennen muͤſ- ſen/ von neuem vertretten wollen/ alſo gar/ daß er auch dieſes Dogma, welches er zuvorher insgemein vor indifferent geachtet/ hernach- mals/ ſo viel ihn und ſeine perſon belanget/ nicht vor indifferent gehalten/ darzu auch ausdruͤck- lich geſtanden/ daß er ſolches und die meinung von dem Regno Millennario an ſich ſelbſten ſo feſt und beſtaͤndig gefaſſet/ auch derſelbigen als einer wahrheit/ und daß es der HErꝛ geſa- get/ in ſeinem gewiſſen dermaſſen uͤberzeuget ſey/ daß bey ihm darinnen keine information (wie denn in der that geſchehen) fruchten wuͤr- de/ dann auch unter der handlung die allerherꝛ- lichſten und troſtreichſten Bibliſchen texte de Regno fol. 325. fol. 326. fol. 327. fol. 328.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 836. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1144>, abgerufen am 28.04.2024.