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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebische händel wegen des Crypto-Calvinismi.
[Spaltenumbruch] person dencken/ und dieselbige zum Superin-
tenden
ten vociren solte.

Diesen befelch hat er den Hnn. Grafen insi-
nui
ret/ und sollen sich JJ. GG. darauff erklä-
ret habe/ daß sie ihn wieder beantworten wolte.

Unterdeß aber haben JJ. GG. den 9. Mar-
tii
den Herrn Autumnum zum Superintenden-
ten-ampt/ ohne vorwissen des Ober-auffsehers/
vociret/ und ihme zwo vocationes zugeschickt/
ist keine vollzogen gewesen/ hat sie aber beyde
angenommen; Und diß ist also zugangen.

Die hinter-und mittel-Ortischen Herrn Gra-
fen stellen und vollziehen die vocation, und vo-
ci
ren ihn beydes zum gemeinen Superinten-
den
ten der gantzen Grafschafft/ und darneben
zum Pfarrherrn zu S. Andreas in Eißleben.

Dieweil aber die vörder-Ortischen Herren
Grafen/ als die das jus patronatus in S. An-
dreas kirche allein haben/ und hieran JJ. GG.
andern Herren vettern nichts gestehen/ in solche
vocation nicht willigen wollen/ wird JJ. GG.
eine andere vocation zu verfertigen/ anheim ge-
stellet. Jn derselbigen aber wird er allein zum
General-Superintendenten/ und nicht zum
Pfarr-ampt zu S. Andreas vociret.

Diese vocation vollziehen jetzo wohlgedachte
vorder-Ortische Herren Grafen/ und schicken
sie JJ. GG. Herren vettern zu. Die wollen sie
auch nicht dergestalt vollziehen/ werde also JJ.
GG. über der vocation streitig/ und schicke die
andere unsequestrirte theile Hn. Autumno bey-
de vocationes zu/ der nimmt sie auch beyde also
an/ (ungeachtet dz keine gantz vollzogen) und läst
sich darauf zum Superintendenten-ammt bestelle.

Den 11. Martii seynd Graf Ernst/ Graf
Hans George und Graf Gebhard gen Mans-
feldt gefahren/ und sich mit Autumno vergli-
chen/ daß die investitur folgenden Montag zu
Mansfeldt/ als da der Churfürst nichts zu ge-
biethen/ und einhalt thun könte/ den 14. Martii
folle gehalten werden.

Es werden auch der Fürstin Pastores von
Graf Ernsten in die Cantzeley erfodert/ und ih-
nen die notel der investitur zu concipiren und
begreiffen befohlen/ welches sie auch gethan.
Der vörder-Ortischen Herren Grafen Predi-
ger aber zu S. Andreas/ werden hiervon gantz
und gar außgeschlossen.

Den 13. Martii hat der Ober-Auffseher der
Herren Grafen siegel in der Pfarr abreissen/ von
neuem inventiren/ und sein siegel allein auff-
drücken lassen.

Den 15. Martii, Sonntags Reminiscere,
wurden alle Prediger in der Grafschafft/ vor
den Hnn. Grafen zur investitur des neuen Su-
perintenden
ten gen Mansfeldt erfordert/ und
nach empfangene schrifftlichem befehlch/ Bar-
thel Drachstedt/ Graf Brunens Cantzler ange-
zeiget/ daß sie ihre Gnädige Herren etwas/ ver-
möge ihres gewissens und pflicht/ zu erinnern/
und deßwegen gebeten/ daß Er JJ. GG. sol-
ches in unterthänigkeit vorbringen wolte. 1.
Daß dem wittben-rechte durch diß eylen nicht
möchte abbruch geschehen/ und zum nachtheil
gereichen. 2. Daß gleichwol JJ. GG. sich
wolten fürsehen/ und Churfürstl. inhibition.
so wol ihr erbieten gegen den Ober-Auffseher
in acht nehmen; damit JJ. GG. nicht gefäh-
ret/ und in ungnade beym Churf. zu Sachsen
darüber kömmen möchten/ sonsten wären wir
[Spaltenumbruch] vor unsere personen gar wol zufrieden. 3. Bä-
ten sie auch umb rath/ wie sie sich verhalten sol-
ten/ da der Churf. zu Sachsen durch diß eylen
möchte bewogen werden/ und einen andern Su-
perintenden
ten lassen einsetzen/ dann auff den
fall würden sie zwischen thür und angel stecken/
und guten raths wol bedürffen.

Diß nahme er ad referendum an/ sagte: daß
er diese ihre erinnerung nicht für unnöthig er-
achtete/ wolte auch solches JJ. GG. treulich
fürbringen/ und versehe sich/ es werdens JJ.
GG. so machen/ daß es zu verantworten wäre/
und ihnen nichts zum nachtheil gereichen solte.

Den 16. Martii ward der Herr Autumnus
zu Mansfeldt investirt/ und wes er sich in sei-
nem ampte verhalten solte/ aus vorgemeldtem
concept vermahnet. Bedanckte sich darauff
der vocation, erbote sich in seinem ampte fleis-
sig zu seyn/ und bate/ dieweil ohne zweiffel
dieser beruff streitig werden würde/ 1. daß die
Hnn. Grafen ihn vertreten/ und die sache auß-
führen wolten. 2. Daß sie ihn auch in seinem
Decanat lassen wolten/ biß er der Superinten-
dentz gewiß wäre/ wie er sich dann auch allzeit
biß auff endliche confirmation Decanum und
Superintendenten zugleich geschrieben. 3. Daß
ihn die Pastores und seine alte Pfarr-kinder in
ihr gebet nehmen wolten/ daß GOtt gnade und
segen zu seinem amte geben/ und alle hinderung
gnädiglich abwenden wolte.

Ward ihm also auff solche seine erklärung
das Superintendenten-ampt auffgetragen und
befohlen. Sagte darauff zu/ monatlich gen
Eißleben zu kommen/ eine predigt zu thun/ das
consistorium zu halten/ und zu dirigiren/ und
auff Michaelis/ nach außgang des wittben-
rechts/ sich gäntzlich hinein zu begeben.

Da nun dieser actus auß ware/ tratte der neue
Superintendens vor den altar; und investirte
Hn. Martinum Kauffmann/ Diaconum auffm
hause Manßfeldt/ zum Archidiacono, ins thal
Manßfeldt/ an Hn. Thomä Schönfelds stät-
te/ und bestätigte darmit sein neues Superin-
tenden
ten-ampt.

Die weil aber gedachten Hn Martini Kauff-
manns vocatio nicht von allen Grafen vollzogen/
sondern allein von Graf Christoph/ der Fürstin
und Graf Ernst gesiegelt ware/ die andern Gra-
fen aber noch nicht gäntzlich gewilliget/ und da-
mit zufrieden waren/ machte sich Graf Bruno
über solchen actum, darvon er nichts gewust/
noch zuvor berichtet ware/ beschwerte sich/ daß
man solche dinge in seinem rücken vorgenom-
men/ setzte nach gehaltener mahlzeit den neuen
Superintendenten darüber hart zur rede/ und
gab ihm also primam tonsuram.

Den 18. Martii predigte der Hr. Autumnus
allhier zu S. Andreas/ und ordinirte Kegelium,
der hatte seine vocation auch noch nicht/ thäte
aber solches auf befehl der Hnn. Grafen/ und be-
stätigte abermahl darmit sein ampt/ auch all-
hier zu Eißleben.

Nach gehaltener predigt wurden die Predi-
ger aus dem ampt Friedeburg vom Graf Bru-
nen an Hn. Autumnum gewiesen.

Desselbigen tages schickte der Oberauffseher
dem Rendtmeister einen befehlch/ dieweil das
Ministerium Churfürstl. anordnung zu wider
der investitur Autumni, so wohl auch der
uno[r]dentlichen ordination Kegelii beygewoh-

net

Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen des Crypto-Calviniſmi.
[Spaltenumbruch] perſon dencken/ und dieſelbige zum Superin-
tenden
ten vociren ſolte.

Dieſen befelch hat er den Hnn. Grafen inſi-
nui
ret/ und ſollen ſich JJ. GG. darauff erklaͤ-
ret habē/ daß ſie ihn wieder beantworten woltē.

Unterdeß aber haben JJ. GG. den 9. Mar-
tii
den Herrn Autumnum zum Superintenden-
ten-ampt/ ohne vorwiſſen des Ober-auffſehers/
vociret/ und ihme zwo vocationes zugeſchickt/
iſt keine vollzogen geweſen/ hat ſie aber beyde
angenommen; Und diß iſt alſo zugangen.

Die hinter-und mittel-Ortiſchen Herrn Gra-
fen ſtellen und vollziehen die vocation, und vo-
ci
ren ihn beydes zum gemeinen Superinten-
den
ten der gantzen Grafſchafft/ und darneben
zum Pfarrherrn zu S. Andreas in Eißleben.

Dieweil aber die voͤrder-Ortiſchen Herren
Grafen/ als die das jus patronatus in S. An-
dreas kirche allein haben/ und hieran JJ. GG.
andern Herren vettern nichts geſtehen/ in ſolche
vocation nicht willigen wollen/ wird JJ. GG.
eine andere vocation zu verfertigen/ anheim ge-
ſtellet. Jn derſelbigen aber wird er allein zum
General-Superintendenten/ und nicht zum
Pfarr-ampt zu S. Andreas vociret.

Dieſe vocation vollziehen jetzo wohlgedachte
vorder-Ortiſche Herren Grafen/ und ſchicken
ſie JJ. GG. Herren vettern zu. Die wollen ſie
auch nicht dergeſtalt vollziehen/ werdē alſo JJ.
GG. uͤber der vocation ſtreitig/ und ſchickē die
andere unſequeſtrirte theile Hn. Autumno bey-
de vocationes zu/ der nim̃t ſie auch beyde alſo
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Den 11. Martii ſeynd Graf Ernſt/ Graf
Hans George und Graf Gebhard gen Mans-
feldt gefahren/ und ſich mit Autumno vergli-
chen/ daß die inveſtitur folgenden Montag zu
Mansfeldt/ als da der Churfuͤrſt nichts zu ge-
biethen/ und einhalt thun koͤnte/ den 14. Martii
folle gehalten werden.

Es werden auch der Fuͤrſtin Paſtores von
Graf Ernſten in die Cantzeley erfodert/ und ih-
nen die notel der inveſtitur zu concipiren und
begreiffen befohlen/ welches ſie auch gethan.
Der voͤrder-Ortiſchen Herren Grafen Predi-
ger aber zu S. Andreas/ werden hiervon gantz
und gar außgeſchloſſen.

Den 13. Martii hat der Ober-Auffſeher der
Herren Grafen ſiegel in der Pfarr abreiſſen/ von
neuem inventiren/ und ſein ſiegel allein auff-
druͤcken laſſen.

Den 15. Martii, Sonntags Reminiſcere,
wurden alle Prediger in der Grafſchafft/ vor
den Hnn. Grafen zur inveſtitur des neuen Su-
perintenden
ten gen Mansfeldt erfordert/ und
nach empfangenē ſchrifftlichem befehlch/ Bar-
thel Drachſtedt/ Graf Brunens Cantzler ange-
zeiget/ daß ſie ihre Gnaͤdige Herren etwas/ ver-
moͤge ihres gewiſſens und pflicht/ zu erinnern/
und deßwegen gebeten/ daß Er JJ. GG. ſol-
ches in unterthaͤnigkeit vorbringen wolte. 1.
Daß dem wittben-rechte durch diß eylen nicht
moͤchte abbruch geſchehen/ und zum nachtheil
gereichen. 2. Daß gleichwol JJ. GG. ſich
wolten fuͤrſehen/ und Churfuͤrſtl. inhibition.
ſo wol ihr erbieten gegen den Ober-Auffſeher
in acht nehmen; damit JJ. GG. nicht gefaͤh-
ret/ und in ungnade beym Churf. zu Sachſen
daruͤber koͤmmen moͤchten/ ſonſten waͤren wir
[Spaltenumbruch] vor unſere perſonen gar wol zufrieden. 3. Baͤ-
ten ſie auch umb rath/ wie ſie ſich verhalten ſol-
ten/ da der Churf. zu Sachſen durch diß eylen
moͤchte bewogen werden/ und einen andern Su-
perintenden
ten laſſen einſetzen/ dann auff den
fall wuͤrden ſie zwiſchen thuͤr und angel ſtecken/
und guten raths wol beduͤrffen.

Diß nahme er ad referendum an/ ſagte: daß
er dieſe ihre erinnerung nicht fuͤr unnoͤthig er-
achtete/ wolte auch ſolches JJ. GG. treulich
fuͤrbringen/ und verſehe ſich/ es werdens JJ.
GG. ſo machen/ daß es zu verantworten waͤre/
und ihnen nichts zum nachtheil gereichen ſolte.

Den 16. Martii ward der Herr Autumnus
zu Mansfeldt inveſtirt/ und wes er ſich in ſei-
nem ampte verhalten ſolte/ aus vorgemeldtem
concept vermahnet. Bedanckte ſich darauff
der vocation, erbote ſich in ſeinem ampte fleiſ-
ſig zu ſeyn/ und bate/ dieweil ohne zweiffel
dieſer beruff ſtreitig werden wuͤrde/ 1. daß die
Hnn. Grafen ihn vertreten/ und die ſache auß-
fuͤhren wolten. 2. Daß ſie ihn auch in ſeinem
Decanat laſſen wolten/ biß er der Superinten-
dentz gewiß waͤre/ wie er ſich dann auch allzeit
biß auff endliche confirmation Decanum und
Superintendenten zugleich geſchrieben. 3. Daß
ihn die Paſtores und ſeine alte Pfarr-kinder in
ihr gebet nehmen wolten/ daß GOtt gnade und
ſegen zu ſeinem amte geben/ und alle hinderung
gnaͤdiglich abwenden wolte.

Ward ihm alſo auff ſolche ſeine erklaͤrung
das Superintendenten-ampt auffgetragen und
befohlen. Sagte darauff zu/ monatlich gen
Eißleben zu kommen/ eine predigt zu thun/ das
conſiſtorium zu halten/ und zu dirigiren/ und
auff Michaelis/ nach außgang des wittben-
rechts/ ſich gaͤntzlich hinein zu begeben.

Da nun dieſer actus auß ware/ tratte der neue
Superintendens vor den altar; und inveſtirte
Hn. Martinum Kauffmann/ Diaconum auffm
hauſe Manßfeldt/ zum Archidiacono, ins thal
Manßfeldt/ an Hn. Thomaͤ Schoͤnfelds ſtaͤt-
te/ und beſtaͤtigte darmit ſein neues Superin-
tenden
ten-ampt.

Die weil aber gedachten Hn Martini Kauff-
mañs vocatio nicht von allen Grafen vollzogen/
ſondern allein von Graf Chriſtoph/ der Fuͤrſtin
und Graf Ernſt geſiegelt ware/ die andern Gra-
fen aber noch nicht gaͤntzlich gewilliget/ und da-
mit zufrieden waren/ machte ſich Graf Bruno
uͤber ſolchen actum, darvon er nichts gewuſt/
noch zuvor berichtet ware/ beſchwerte ſich/ daß
man ſolche dinge in ſeinem ruͤcken vorgenom-
men/ ſetzte nach gehaltener mahlzeit den neuen
Superintendenten daruͤber hart zur rede/ und
gab ihm alſo primam tonſuram.

Den 18. Martii predigte der Hr. Autumnus
allhier zu S. Andreas/ uñ ordinirte Kegelium,
der hatte ſeine vocation auch noch nicht/ thaͤte
aber ſolches auf befehl der Hnn. Grafen/ und be-
ſtaͤtigte abermahl darmit ſein ampt/ auch all-
hier zu Eißleben.

Nach gehaltener predigt wurden die Predi-
ger aus dem ampt Friedeburg vom Graf Bru-
nen an Hn. Autumnum gewieſen.

Deſſelbigen tages ſchickte der Oberauffſeher
dem Rendtmeiſter einen befehlch/ dieweil das
Miniſterium Churfuͤrſtl. anordnung zu wider
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[0750] Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen des Crypto-Calviniſmi. perſon dencken/ und dieſelbige zum Superin- tendenten vociren ſolte. Dieſen befelch hat er den Hnn. Grafen inſi- nuiret/ und ſollen ſich JJ. GG. darauff erklaͤ- ret habē/ daß ſie ihn wieder beantworten woltē. Unterdeß aber haben JJ. GG. den 9. Mar- tii den Herrn Autumnum zum Superintenden- ten-ampt/ ohne vorwiſſen des Ober-auffſehers/ vociret/ und ihme zwo vocationes zugeſchickt/ iſt keine vollzogen geweſen/ hat ſie aber beyde angenommen; Und diß iſt alſo zugangen. Die hinter-und mittel-Ortiſchen Herrn Gra- fen ſtellen und vollziehen die vocation, und vo- ciren ihn beydes zum gemeinen Superinten- denten der gantzen Grafſchafft/ und darneben zum Pfarrherrn zu S. Andreas in Eißleben. Dieweil aber die voͤrder-Ortiſchen Herren Grafen/ als die das jus patronatus in S. An- dreas kirche allein haben/ und hieran JJ. GG. andern Herren vettern nichts geſtehen/ in ſolche vocation nicht willigen wollen/ wird JJ. GG. eine andere vocation zu verfertigen/ anheim ge- ſtellet. Jn derſelbigen aber wird er allein zum General-Superintendenten/ und nicht zum Pfarr-ampt zu S. Andreas vociret. Dieſe vocation vollziehen jetzo wohlgedachte vorder-Ortiſche Herren Grafen/ und ſchicken ſie JJ. GG. Herren vettern zu. Die wollen ſie auch nicht dergeſtalt vollziehen/ werdē alſo JJ. GG. uͤber der vocation ſtreitig/ und ſchickē die andere unſequeſtrirte theile Hn. Autumno bey- de vocationes zu/ der nim̃t ſie auch beyde alſo an/ (ungeachtet dz keine gantz vollzogen) uñ laͤſt ſich darauf zum Superintendenten-am̃t beſtellē. Den 11. Martii ſeynd Graf Ernſt/ Graf Hans George und Graf Gebhard gen Mans- feldt gefahren/ und ſich mit Autumno vergli- chen/ daß die inveſtitur folgenden Montag zu Mansfeldt/ als da der Churfuͤrſt nichts zu ge- biethen/ und einhalt thun koͤnte/ den 14. Martii folle gehalten werden. Es werden auch der Fuͤrſtin Paſtores von Graf Ernſten in die Cantzeley erfodert/ und ih- nen die notel der inveſtitur zu concipiren und begreiffen befohlen/ welches ſie auch gethan. Der voͤrder-Ortiſchen Herren Grafen Predi- ger aber zu S. Andreas/ werden hiervon gantz und gar außgeſchloſſen. Den 13. Martii hat der Ober-Auffſeher der Herren Grafen ſiegel in der Pfarr abreiſſen/ von neuem inventiren/ und ſein ſiegel allein auff- druͤcken laſſen. Den 15. Martii, Sonntags Reminiſcere, wurden alle Prediger in der Grafſchafft/ vor den Hnn. Grafen zur inveſtitur des neuen Su- perintendenten gen Mansfeldt erfordert/ und nach empfangenē ſchrifftlichem befehlch/ Bar- thel Drachſtedt/ Graf Brunens Cantzler ange- zeiget/ daß ſie ihre Gnaͤdige Herren etwas/ ver- moͤge ihres gewiſſens und pflicht/ zu erinnern/ und deßwegen gebeten/ daß Er JJ. GG. ſol- ches in unterthaͤnigkeit vorbringen wolte. 1. Daß dem wittben-rechte durch diß eylen nicht moͤchte abbruch geſchehen/ und zum nachtheil gereichen. 2. Daß gleichwol JJ. GG. ſich wolten fuͤrſehen/ und Churfuͤrſtl. inhibition. ſo wol ihr erbieten gegen den Ober-Auffſeher in acht nehmen; damit JJ. GG. nicht gefaͤh- ret/ und in ungnade beym Churf. zu Sachſen daruͤber koͤmmen moͤchten/ ſonſten waͤren wir vor unſere perſonen gar wol zufrieden. 3. Baͤ- ten ſie auch umb rath/ wie ſie ſich verhalten ſol- ten/ da der Churf. zu Sachſen durch diß eylen moͤchte bewogen werden/ und einen andern Su- perintendenten laſſen einſetzen/ dann auff den fall wuͤrden ſie zwiſchen thuͤr und angel ſtecken/ und guten raths wol beduͤrffen. Diß nahme er ad referendum an/ ſagte: daß er dieſe ihre erinnerung nicht fuͤr unnoͤthig er- achtete/ wolte auch ſolches JJ. GG. treulich fuͤrbringen/ und verſehe ſich/ es werdens JJ. GG. ſo machen/ daß es zu verantworten waͤre/ und ihnen nichts zum nachtheil gereichen ſolte. Den 16. Martii ward der Herr Autumnus zu Mansfeldt inveſtirt/ und wes er ſich in ſei- nem ampte verhalten ſolte/ aus vorgemeldtem concept vermahnet. Bedanckte ſich darauff der vocation, erbote ſich in ſeinem ampte fleiſ- ſig zu ſeyn/ und bate/ dieweil ohne zweiffel dieſer beruff ſtreitig werden wuͤrde/ 1. daß die Hnn. Grafen ihn vertreten/ und die ſache auß- fuͤhren wolten. 2. Daß ſie ihn auch in ſeinem Decanat laſſen wolten/ biß er der Superinten- dentz gewiß waͤre/ wie er ſich dann auch allzeit biß auff endliche confirmation Decanum und Superintendenten zugleich geſchrieben. 3. Daß ihn die Paſtores und ſeine alte Pfarr-kinder in ihr gebet nehmen wolten/ daß GOtt gnade und ſegen zu ſeinem amte geben/ und alle hinderung gnaͤdiglich abwenden wolte. Ward ihm alſo auff ſolche ſeine erklaͤrung das Superintendenten-ampt auffgetragen und befohlen. Sagte darauff zu/ monatlich gen Eißleben zu kommen/ eine predigt zu thun/ das conſiſtorium zu halten/ und zu dirigiren/ und auff Michaelis/ nach außgang des wittben- rechts/ ſich gaͤntzlich hinein zu begeben. Da nun dieſer actus auß ware/ tratte der neue Superintendens vor den altar; und inveſtirte Hn. Martinum Kauffmann/ Diaconum auffm hauſe Manßfeldt/ zum Archidiacono, ins thal Manßfeldt/ an Hn. Thomaͤ Schoͤnfelds ſtaͤt- te/ und beſtaͤtigte darmit ſein neues Superin- tendenten-ampt. Die weil aber gedachten Hn Martini Kauff- mañs vocatio nicht von allen Grafen vollzogen/ ſondern allein von Graf Chriſtoph/ der Fuͤrſtin und Graf Ernſt geſiegelt ware/ die andern Gra- fen aber noch nicht gaͤntzlich gewilliget/ und da- mit zufrieden waren/ machte ſich Graf Bruno uͤber ſolchen actum, darvon er nichts gewuſt/ noch zuvor berichtet ware/ beſchwerte ſich/ daß man ſolche dinge in ſeinem ruͤcken vorgenom- men/ ſetzte nach gehaltener mahlzeit den neuen Superintendenten daruͤber hart zur rede/ und gab ihm alſo primam tonſuram. Den 18. Martii predigte der Hr. Autumnus allhier zu S. Andreas/ uñ ordinirte Kegelium, der hatte ſeine vocation auch noch nicht/ thaͤte aber ſolches auf befehl der Hnn. Grafen/ und be- ſtaͤtigte abermahl darmit ſein ampt/ auch all- hier zu Eißleben. Nach gehaltener predigt wurden die Predi- ger aus dem ampt Friedeburg vom Graf Bru- nen an Hn. Autumnum gewieſen. Deſſelbigen tages ſchickte der Oberauffſeher dem Rendtmeiſter einen befehlch/ dieweil das Miniſterium Churfuͤrſtl. anordnung zu wider der inveſtitur Autumni, ſo wohl auch der unordentlichen ordination Kegelii beygewoh- net

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/750>, abgerufen am 02.05.2024.