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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugnisse wider die Universitäten.
[Spaltenumbruch] "erwecket wird. Denn dieses thier hat
"die macht vom drachen bekommen/
"daß es dem bilde des ersten thiers mit den tödt-
"lichen wunden v. 3. den geist wiedergeben
"könne/ daß es mache/ daß/ welche nicht des
"thiers bild anbeten/ ertödtet werden/ v. 15.
"und mache/ daß allen kleinen und grossen/ rei-
"chen und armen/ ein mahlzeichen an ihre rech-
"te hand/ oder an ihre stirne es gebe/ daß nie-
"mand kauffen oder verkauffen könne/ er habe
"denn das mahlzeichen oder den namen des
"Aristotelischen thiers oder die zahl seines na-
"mens v. 17. Denn darinn tobet der teuffel in
"seinen läster-thieren so sehr/ und giebt ihnen
"die macht der verfolgungen so starck/ weiler
"weiß/ daß die erndte nicht weit ist/ und des
"menschen sohn bald mit seiner sichel werde
"anschlagen Apoc. XIV. 15. denn der heili-
"ge mann und bote GOttes Lutherus ist längst
"mitten durch den himmel geflogen mit dem
"ewigen Evangelio/ und hat gnugsam verkün-
"diget allen/ die auff erden sitzen und wohnen/
"daß sie GOttfürchten sollen und ihm die ehre
"geben/ Apoc. XIV. 6. 7. Zu dem ist diesem ge-
"folget der Engel/ der da spricht: Sie ist gefal-
"len/ sie ist gefallen/ Babylon die grosse stadt/
"so da hat mit dem wein ihrer hurerey geträn-
"cket alle Heiden/ v. 8. Uber das läst sich der
"dritte Engel und bote GOttes täglich mit
"grosser stimme hören/ daß man nicht das ver-
"wundete/ und durch den H. Lutherum getöd-
"tete Aristotelische thier wieder lebendig ma-
"chen soll/ noch seine mahlzeichen an die stirnen
"wieder annehmen. Denn so jemand das
"thier anbetet/ und sein bilde/ und nimmt das
"malzeichen an seine hand/ der wird von dem
"wein des zorns GOttes trincken/ der einge-
"schenckt und lauter ist in seines zorns kelch/
"und wird gequälet werden mit feuer und
"schwefel für den heiligen Engeln und dem
"lamm. Und der rauch ihrer qual wird auff-
"steigen von ewigkeit zu ewigkeit. Und sie ha-
"ben keine ruhe tag und nacht/ die das thier
"haben angebetet und sein bild/ und so je-
"mand das malzeichen seines namens an-
"genommen/ Apoc. XIV. 10. 11. Und ob-
"wol derselbe Engel mit grosser stimme schrey-
"et: Hie ist gedult der Heiligen! Hie sind/ die da
"halten die gebot und den glauben an JEsu/ v.
"12. Nemlich die das wort Gottes hören und
"bewahren in einem feinen guten hertzen/ und
"bringen frucht in gedult/ Luc. IIX. 15. Die
"nach der heiligen lehre Lutheri allein auff
"GOttes wort sehen und halten/ ohne men-
"schen-tand/ dennoch seyn gar wenig/ die sol-
"che stimme hören und es zu hertzen nehmen/
"sondern glauben vielmehr dem abscheulichen
"und verdammten Aristotelischen thiere mit
"seinen 2. hörnern/ und hengen dem so steiff
"und feste an/ daß sie auch nicht scheuen die
"haine und altar ins hertze zu fassen/ davon die
"Propheten klagen über das volck Jsrael; ja
"ein jeder trachtet darnach/ wie er nur unter deren
"zahl seyn möge/ so die Aristotelische Heidni-
"sche mahlzeichen des verfluchten thiers und
"namens an ihrer seiten tragen/ damit sie un-
"ter der zahl der weisen seyn mögen/ welche vor
"vernünfftig in allen dingen das ansehen haben.
"Aber wie das volck Jsrael sich also von keinem
"Propheten und boten GOttes sagen und ein-
[Spaltenumbruch] reden ließ/ sondern sich noch dazu klug be-"
dünckte/ daß sie so schöne altar und hayne in"
allen winckeln und auff allen hügeln bauen"
könten/ dazu noch die Propheten des HErrn"
worts halben verfolgten/ verjagten und töd-"
teten/ kam es bald mit ihnen auff die neige/"
biß sie wurden gar zum lande hinaus geworf-"
fen. Eben also wird auch mancher durch das"
thier gegriffen werden/ und wird mit ihm der"
falsche Prophete/ der die zeichen thun will/ und"
durch welche er verführet/ die das mahlzeichen"
des thiers nnd namen haben/ und die das bild"
des thieres anbeten Apoc. XIX. 20. Darum to-"
bet/ wütet und tyrannisiret es so erschrecklich mit"
seinen hörnern/ und strecket den kopff mit aller"
Heidnischen macht und vernunfft daran/ brau-"
chet weitlich hie auff der rechten seite sein Päp-"
stisch/ auff der andern seite sein Calvinisch"
horn in der wahren Christenheit/ und zuwüh-"
let tapfer das wort GOttes/ das nichts dar-"
an bleibe/ als lauter menschen-tand/ auff daß"
man ja nicht erkennen könne die tieffe des sa-"
tans Apoc. II. 24. Jederman will schier in des"
satans schule mit gewalt leben/ und dürffen"
noch wol sagen/ daß sie dabey Christen seyn/"
und sinds doch nicht/ v. 9. Also hat/ leider"
GOttes/ der abgöttische/ aberglaubische/"
Heidnische/ und Aristotelische Gottesdienst"
alle winckel der welt/ auch die vornehmen"
örter der Universiteten erfüllet/ und nun schier"
den wahren Gottesdienst gar vertilget und"
vertrieben. Du siehest dich vielleicht um/ sagt"
der H. Mann und Engel GOttes Luth. in"
Conc. Eccl. die trium Reg.
und denckest/ ey/"
sollen so viel leute allzumal irren? Siehe dich"
für und laß die menge dich nicht anfechten/"
haltefest an GOttes wort/ das kan dir nicht"
lügen/ alle menschen mögen lügen/ und wie die"
Schrifft sagt/ alle menschen sind lügener; laß"
dichs nicht wundern/ daß so viel jetzt irren;"
waren doch zu Elias zeiten nur 7000. mann"
fromm im gantzen volck Jsrael/ dessen mehr denn"
1200000. streitbare mann waren/ ohne weib"
kind. Was war auch das gantze volck Jsrael/"
gegen die gantze welt/ die alzumal irret? Was"
solte denn jetzt seyn? Sintemal CHristus"
und die Apostel so grausame dinge von diesen"
zeiten gesagt haben/ daß auch CHristus selbst"
sagt: Meinst du/ daß der Sohn des menschen"
werde auch glauben finden auff erden/ wenn"
erkommen wird? Es muß grausam groß seyn/"
und müssen viel grosse leute irren/ und am mei-"
sten/ die man am wenigsten meinet/ soll der"
Antichrist regieren/ und die welt verführen/ etc."
Es ist die letzte und erste zeit/ der alle schrifft"
schrecklich gedräuet hat. Darum dancke Gott/"
daßdu durch sein wort siehest/ welches recht"
oder unrecht Gottesdienst ist/ da siehe zu/"
daß du dabey bleibest/ und nicht folgest dem"
hauffen/ der ohne Gottes wort fähret. Wenn"
die kaum bleiben/ die GOttes wort haben/"
und daran hangen/ wo wollen die bleiben/"
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gen? Nicht alle/ nicht alle/ die da sagen/"
HErr HErr/ werden in das reich Gottes kom-"
men/ sondern die da thun den willen meines"
Vaters im himmel/ spricht CHristus Matth."
VII.
21. Es werden viele zu mir sagen an je-"
nem tage/ HErr HErretc. Alles muß es zwar"
heissen in GOttes namen gethan/ was heuch-"

ler und

Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugniſſe wider die Univerſitaͤten.
[Spaltenumbruch] „erwecket wird. Denn dieſes thier hat
„die macht vom drachen bekommen/
„daß es dem bilde des erſten thiers mit den toͤdt-
„lichen wunden v. 3. den geiſt wiedergeben
„koͤnne/ daß es mache/ daß/ welche nicht des
„thiers bild anbeten/ ertoͤdtet werden/ v. 15.
„und mache/ daß allen kleinen und groſſen/ rei-
„chen und armen/ ein mahlzeichen an ihre rech-
„te hand/ oder an ihre ſtirne es gebe/ daß nie-
„mand kauffen oder verkauffen koͤnne/ er habe
„denn das mahlzeichen oder den namen des
Ariſtoteliſchen thiers oder die zahl ſeines na-
„mens v. 17. Denn darinn tobet der teuffel in
„ſeinen laͤſter-thieren ſo ſehr/ und giebt ihnen
„die macht der verfolgungen ſo ſtarck/ weiler
„weiß/ daß die erndte nicht weit iſt/ und des
„menſchen ſohn bald mit ſeiner ſichel werde
„anſchlagen Apoc. XIV. 15. denn der heili-
„ge mann und bote GOttes Lutherus iſt laͤngſt
„mitten durch den himmel geflogen mit dem
„ewigen Evangelio/ und hat gnugſam verkuͤn-
„diget allen/ die auff erden ſitzen und wohnen/
„daß ſie GOttfuͤrchten ſollen und ihm die ehre
„geben/ Apoc. XIV. 6. 7. Zu dem iſt dieſem ge-
„folget der Engel/ der da ſpricht: Sie iſt gefal-
„len/ ſie iſt gefallen/ Babylon die groſſe ſtadt/
„ſo da hat mit dem wein ihrer hurerey getraͤn-
„cket alle Heiden/ v. 8. Uber das laͤſt ſich der
„dritte Engel und bote GOttes taͤglich mit
„groſſer ſtimme hoͤren/ daß man nicht das ver-
„wundete/ und durch den H. Lutherum getoͤd-
„tete Ariſtoteliſche thier wieder lebendig ma-
„chen ſoll/ noch ſeine mahlzeichen an die ſtirnen
„wieder annehmen. Denn ſo jemand das
„thier anbetet/ und ſein bilde/ und nim̃t das
„malzeichen an ſeine hand/ der wird von dem
„wein des zorns GOttes trincken/ der einge-
„ſchenckt und lauter iſt in ſeines zorns kelch/
„und wird gequaͤlet werden mit feuer und
„ſchwefel fuͤr den heiligen Engeln und dem
„lamm. Und der rauch ihrer qual wird auff-
„ſteigen von ewigkeit zu ewigkeit. Und ſie ha-
„ben keine ruhe tag und nacht/ die das thier
„haben angebetet und ſein bild/ und ſo je-
„mand das malzeichen ſeines namens an-
„genommen/ Apoc. XIV. 10. 11. Und ob-
„wol derſelbe Engel mit groſſer ſtimme ſchrey-
„et: Hie iſt gedult der Heiligen! Hie ſind/ die da
„halten die gebot und den glauben an JEſu/ v.
„12. Nemlich die das wort Gottes hoͤren und
„bewahren in einem feinen guten hertzen/ und
„bringen frucht in gedult/ Luc. IIX. 15. Die
„nach der heiligen lehre Lutheri allein auff
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„che ſtimme hoͤren und es zu hertzen nehmen/
„ſondern glauben vielmehr dem abſcheulichen
„und verdammten Ariſtoteliſchen thiere mit
„ſeinen 2. hoͤrnern/ und hengen dem ſo ſteiff
„und feſte an/ daß ſie auch nicht ſcheuen die
„haine und altar ins hertze zu faſſen/ davon die
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„ein jeder trachtet darnach/ wie er nur unter derẽ
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„ſche mahlzeichen des verfluchten thiers und
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„veꝛnuͤnfftig in allen dingen das anſehen haben.
„Aber wie das volck Jſrael ſich alſo von keinem
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duͤnckte/ daß ſie ſo ſchoͤne altar und hayne in“
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teten/ kam es bald mit ihnen auff die neige/“
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fen. Eben alſo wird auch mancher durch das“
thier gegriffen werden/ und wird mit ihm der“
falſche Prophete/ der die zeichen thun will/ und“
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des thiers nnd namen haben/ und die das bild“
des thieres anbeten Apoc. XIX. 20. Darum to-“
bet/ wuͤtet und tyrañiſiret es ſo erſchrecklich mit“
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horn in der wahren Chriſtenheit/ und zuwuͤh-“
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man ja nicht erkennen koͤnne die tieffe des ſa-“
tans Apoc. II. 24. Jederman will ſchier in des“
ſatans ſchule mit gewalt leben/ und duͤrffen“
noch wol ſagen/ daß ſie dabey Chriſten ſeyn/“
und ſinds doch nicht/ v. 9. Alſo hat/ leider“
GOttes/ der abgoͤttiſche/ aberglaubiſche/“
Heidniſche/ und Ariſtoteliſche Gottesdienſt“
alle winckel der welt/ auch die vornehmen“
oͤrter deꝛ Univerſiteten erfuͤllet/ und nun ſchier“
den wahren Gottesdienſt gar vertilget und“
vertrieben. Du ſieheſt dich vielleicht um/ ſagt“
der H. Mann und Engel GOttes Luth. in“
Conc. Eccl. die trium Reg.
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ſollen ſo viel leute allzumal irren? Siehe dich“
fuͤr und laß die menge dich nicht anfechten/“
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Schrifft ſagt/ alle menſchen ſind luͤgener; laß“
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from̃ im gantzen volck Jſrael/ deſſen mehr denn“
1200000. ſtreitbare mann waren/ ohne weib“
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gegen die gantze welt/ die alzumal irret? Was“
ſolte denn jetzt ſeyn? Sintemal CHriſtus“
und die Apoſtel ſo grauſame dinge von dieſen“
zeiten geſagt haben/ daß auch CHriſtus ſelbſt“
ſagt: Meinſt du/ daß der Sohn des menſchen“
werde auch glauben finden auff erden/ wenn“
erkommen wird? Es muß grauſam groß ſeyn/“
und muͤſſen viel groſſe leute irren/ und am mei-“
ſten/ die man am wenigſten meinet/ ſoll der“
Antichriſt regieren/ und die welt verfuͤhren/ ꝛc.“
Es iſt die letzte und erſte zeit/ der alle ſchrifft“
ſchrecklich gedraͤuet hat. Darum dancke Gott/“
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daß du dabey bleibeſt/ und nicht folgeſt dem“
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die ohne GOttes wort ihrer eigenen naſen fol-“
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HErꝛ HErꝛ/ werden in das reich Gottes kom-“
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VII.
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[472/0780] Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugniſſe wider die Univerſitaͤten. „erwecket wird. Denn dieſes thier hat „die macht vom drachen bekommen/ „daß es dem bilde des erſten thiers mit den toͤdt- „lichen wunden v. 3. den geiſt wiedergeben „koͤnne/ daß es mache/ daß/ welche nicht des „thiers bild anbeten/ ertoͤdtet werden/ v. 15. „und mache/ daß allen kleinen und groſſen/ rei- „chen und armen/ ein mahlzeichen an ihre rech- „te hand/ oder an ihre ſtirne es gebe/ daß nie- „mand kauffen oder verkauffen koͤnne/ er habe „denn das mahlzeichen oder den namen des „Ariſtoteliſchen thiers oder die zahl ſeines na- „mens v. 17. Denn darinn tobet der teuffel in „ſeinen laͤſter-thieren ſo ſehr/ und giebt ihnen „die macht der verfolgungen ſo ſtarck/ weiler „weiß/ daß die erndte nicht weit iſt/ und des „menſchen ſohn bald mit ſeiner ſichel werde „anſchlagen Apoc. XIV. 15. denn der heili- „ge mann und bote GOttes Lutherus iſt laͤngſt „mitten durch den himmel geflogen mit dem „ewigen Evangelio/ und hat gnugſam verkuͤn- „diget allen/ die auff erden ſitzen und wohnen/ „daß ſie GOttfuͤrchten ſollen und ihm die ehre „geben/ Apoc. XIV. 6. 7. Zu dem iſt dieſem ge- „folget der Engel/ der da ſpricht: Sie iſt gefal- „len/ ſie iſt gefallen/ Babylon die groſſe ſtadt/ „ſo da hat mit dem wein ihrer hurerey getraͤn- „cket alle Heiden/ v. 8. Uber das laͤſt ſich der „dritte Engel und bote GOttes taͤglich mit „groſſer ſtimme hoͤren/ daß man nicht das ver- „wundete/ und durch den H. Lutherum getoͤd- „tete Ariſtoteliſche thier wieder lebendig ma- „chen ſoll/ noch ſeine mahlzeichen an die ſtirnen „wieder annehmen. Denn ſo jemand das „thier anbetet/ und ſein bilde/ und nim̃t das „malzeichen an ſeine hand/ der wird von dem „wein des zorns GOttes trincken/ der einge- „ſchenckt und lauter iſt in ſeines zorns kelch/ „und wird gequaͤlet werden mit feuer und „ſchwefel fuͤr den heiligen Engeln und dem „lamm. Und der rauch ihrer qual wird auff- „ſteigen von ewigkeit zu ewigkeit. Und ſie ha- „ben keine ruhe tag und nacht/ die das thier „haben angebetet und ſein bild/ und ſo je- „mand das malzeichen ſeines namens an- „genommen/ Apoc. XIV. 10. 11. Und ob- „wol derſelbe Engel mit groſſer ſtimme ſchrey- „et: Hie iſt gedult der Heiligen! Hie ſind/ die da „halten die gebot und den glauben an JEſu/ v. „12. Nemlich die das wort Gottes hoͤren und „bewahren in einem feinen guten hertzen/ und „bringen frucht in gedult/ Luc. IIX. 15. Die „nach der heiligen lehre Lutheri allein auff „GOttes wort ſehen und halten/ ohne men- „ſchen-tand/ dennoch ſeyn gar wenig/ die ſol- „che ſtimme hoͤren und es zu hertzen nehmen/ „ſondern glauben vielmehr dem abſcheulichen „und verdammten Ariſtoteliſchen thiere mit „ſeinen 2. hoͤrnern/ und hengen dem ſo ſteiff „und feſte an/ daß ſie auch nicht ſcheuen die „haine und altar ins hertze zu faſſen/ davon die „Propheten klagen uͤber das volck Jſrael; ja „ein jeder trachtet darnach/ wie er nur unter derẽ „zahl ſeyn moͤge/ ſo die Ariſtoteliſche Heidni- „ſche mahlzeichen des verfluchten thiers und „namens an ihrer ſeiten tragen/ damit ſie un- „ter der zahl der weiſen ſeyn moͤgen/ welche vor „veꝛnuͤnfftig in allen dingen das anſehen haben. „Aber wie das volck Jſrael ſich alſo von keinem „Propheten und boten GOttes ſagen und ein- reden ließ/ ſondern ſich noch dazu klug be-“ duͤnckte/ daß ſie ſo ſchoͤne altar und hayne in“ allen winckeln und auff allen huͤgeln bauen“ koͤnten/ dazu noch die Propheten des HErꝛn“ worts halben verfolgten/ verjagten und toͤd-“ teten/ kam es bald mit ihnen auff die neige/“ biß ſie wurden gar zum lande hinaus geworf-“ fen. Eben alſo wird auch mancher durch das“ thier gegriffen werden/ und wird mit ihm der“ falſche Prophete/ der die zeichen thun will/ und“ durch welche er verfuͤhret/ die das mahlzeichen“ des thiers nnd namen haben/ und die das bild“ des thieres anbeten Apoc. XIX. 20. Darum to-“ bet/ wuͤtet und tyrañiſiret es ſo erſchrecklich mit“ ſeinen hoͤrnern/ und ſtrecket den kopff mit aller“ Heidniſchen macht und veꝛnunfft daran/ brau-“ chet weitlich hie auff der rechten ſeite ſein Paͤp-“ ſtiſch/ auff der andern ſeite ſein Calviniſch“ horn in der wahren Chriſtenheit/ und zuwuͤh-“ let tapfer das wort GOttes/ das nichts dar-“ an bleibe/ als lauter menſchen-tand/ auff daß“ man ja nicht erkennen koͤnne die tieffe des ſa-“ tans Apoc. II. 24. Jederman will ſchier in des“ ſatans ſchule mit gewalt leben/ und duͤrffen“ noch wol ſagen/ daß ſie dabey Chriſten ſeyn/“ und ſinds doch nicht/ v. 9. Alſo hat/ leider“ GOttes/ der abgoͤttiſche/ aberglaubiſche/“ Heidniſche/ und Ariſtoteliſche Gottesdienſt“ alle winckel der welt/ auch die vornehmen“ oͤrter deꝛ Univerſiteten erfuͤllet/ und nun ſchier“ den wahren Gottesdienſt gar vertilget und“ vertrieben. Du ſieheſt dich vielleicht um/ ſagt“ der H. Mann und Engel GOttes Luth. in“ Conc. Eccl. die trium Reg. und denckeſt/ ey/“ ſollen ſo viel leute allzumal irren? Siehe dich“ fuͤr und laß die menge dich nicht anfechten/“ haltefeſt an GOttes wort/ das kan dir nicht“ luͤgen/ alle menſchen moͤgen luͤgen/ und wie die“ Schrifft ſagt/ alle menſchen ſind luͤgener; laß“ dichs nicht wundern/ daß ſo viel jetzt irren;“ waren doch zu Elias zeiten nur 7000. mann“ from̃ im gantzen volck Jſrael/ deſſen mehr denn“ 1200000. ſtreitbare mann waren/ ohne weib“ kind. Was war auch das gantze volck Jſrael/“ gegen die gantze welt/ die alzumal irret? Was“ ſolte denn jetzt ſeyn? Sintemal CHriſtus“ und die Apoſtel ſo grauſame dinge von dieſen“ zeiten geſagt haben/ daß auch CHriſtus ſelbſt“ ſagt: Meinſt du/ daß der Sohn des menſchen“ werde auch glauben finden auff erden/ wenn“ erkommen wird? Es muß grauſam groß ſeyn/“ und muͤſſen viel groſſe leute irren/ und am mei-“ ſten/ die man am wenigſten meinet/ ſoll der“ Antichriſt regieren/ und die welt verfuͤhren/ ꝛc.“ Es iſt die letzte und erſte zeit/ der alle ſchrifft“ ſchrecklich gedraͤuet hat. Darum dancke Gott/“ daßdu durch ſein wort ſieheſt/ welches recht“ oder unrecht Gottesdienſt iſt/ da ſiehe zu/“ daß du dabey bleibeſt/ und nicht folgeſt dem“ hauffen/ der ohne Gottes wort faͤhret. Wenn“ die kaum bleiben/ die GOttes wort haben/“ und daran hangen/ wo wollen die bleiben/“ die ohne GOttes wort ihrer eigenen naſen fol-“ gen? Nicht alle/ nicht alle/ die da ſagen/“ HErꝛ HErꝛ/ werden in das reich Gottes kom-“ men/ ſondern die da thun den willen meines“ Vaters im himmel/ ſpricht CHriſtus Matth.“ VII. 21. Es werden viele zu mir ſagen an je-“ nem tage/ HErꝛ HErꝛꝛc. Alles muß es zwar“ heiſſen in GOttes namen gethan/ was heuch-“ ler und

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/780>, abgerufen am 06.05.2024.