Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] schrifft genommene falsche urtheile zu tödten.
Wer will selig werden/ muß mit seiner seele aus
der irrdischen vernunfft scheiden/ und sie dem ein-
wesigen geiste im himmlischen wesen zubrin-
gen. So lange die seele der vernunfft mit ihrer
lust für GOtt dienet/ muß sie die pein des to-
des tragen. Seelen blindheit/ ehe GOtt seinen
wesentlichen geist zu einem urtheile ins men-
schen hertzen verklärt. Daß diese verklärung
ins Autoris seele geschehen/ das vertheilte lü-
genhaffte wesen zu straffen. Daß alle seelen
aus dem irrdischen vertheilten lügenhafften we-
sen mit der luste ihres lebens scheiden sollen/
oder darinne zu grunde gehen werden. Wie
schrecklich der gerichtstag allen gottlosen seyn
werde/ auch wie nahe er sey.

Cap. 62.

Daß man die seele zum gericht des HErrn
bereiten solle. Daß keine entschuldigung vor-
zuwenden weder seiner jugend noch äusserer
nahrung halber. Weil der wahre Gottes-
dienst geistlich im hertzen geschehen muß/ mit
dem luste des lebens/ das irrdische leben/ wor-
innen wir gelebt/ zu einem tode zu machen. Mit
unserm luste kan GOtt in uns tod und teuffel
überwinden. Geben wir GOtt unsern lust nicht/
mögen uns woder dienst noch zeit helffen. GOtt
in seinen diensten zu des menschen seligkeit eine
bestimmte zeit verordnet/ wie lange sie währen.
Wie der erste/ andere und letzte in ihrer wir-
ckung gehen sollen/ Hiob. 33. v. 29. Sind
den verheissungen aus noth beygefügt. Wann
die dienste ihre krafft ausgedient/ müssen sie ha-
ben den menschen zu GOtt gebracht/ oder nicht
auffhören/ und GOtt nimmt sich des diensts/
in seinem himmlischen wesen/ in der menschheit
selbst an/ sie zu richten/ zur seligkeit oder ver-
dammniß. Wann das irrdische wesen wieder
in die erde gegangen/ kan es die Göttliche seele
nicht mehr peinigen. Wann nemlich der
himmlische geist im menschen keine lust mehr im
irrdischen wesen hat: Und die irrdische lust
kein leben oder lust mehr hat im himmlischen
menschen. Lust zu den sünden zubrechen/ hat
die gerechtigkeit GOttes ihr gerichte über
das irdische gottlose wesen/ wordurch die sünde
greulich gemacht wird in der seelen/ die drinnen
gelebt.

Cap. 63.

Mensch in den irrdischen lüsten verblendet/
achtet das gerichte GOttes immer noch fern
zuseyn. Biß ihn die zukunfft des HErrn/ die
verklär- oder erscheinung des himmlischen we-
sens/ mit angst und schrecken überfällt. Zucht
oder disciplin CHristi der gehorsam des Gött-
lichen wesens. Erklärung Matth. 24. v. 4.
Siehe zu/ daß dich niemand verführe etc. Was
macht gebraucht werden müsse im hertzen der
menschheit (unterm krieg und kriegs geschrey
bedeutet) ehe der gewalt des irrdischen wesens
gebrochen/ und überwunden werden möge.
Was die theure zeiten/ erdbeben/ pestilentz?
Was in trangsalen liefern? Von allen völckern
gehasset werden um des HErren namens wil-
len? ärgern/ verachten/ hassen? falsche prophe-
ten auffstehen und werden viel verführen? das
Evangelium wird in der gantzen welt verkündi-
get werden? greuel der verwüstung was? Jü-
dische land/ die bildliche heiligkeit im fleische.
[Spaltenumbruch] Auffm dache/ mit seinem luste ausser dem irrdi-
schen wesen. Auffm felde/ nacket mit dem lust
des lebens aus dem irrdischen wesen des eigen-
thums. Die schwangere/ mit dem irrdischen
wesen im lust vereinigte. Winter/ in der lie-
be GOttes erkaltet und unfruchtbar. Sab-
bath/ gezwungene heuchlerische heiligkeit
im fleische. Unerhörte trangsal: da das ur-
theil der gerechtigkeit/ alles fleisch überfällt. Ta-
ge nicht verkürtzt/ so der tag des gerichts Gottes
nicht verändert würde in gnade. Auserwehl-
ter/ die Göttliche natur. Hie ist CHristus/
sagt der Wahn geist. Gehet nicht hinaus/ aus
der Göttlichen natur. Falsche propheten/ falsche
Christi. Weißheit des fleisches und die hei-
ligkeit des fleisches. Aas/ die gehorsame
menschheit. Sonn und mond/ das irrdische
licht verlieret seinen schein/ wann das we-
sentliche licht erscheint. Zeichen des Men-
schen Sohns GOttes gerechtigkeit. Ge-
schlechte der erden das irrdische eigensinnige un-
gehorsame wesen. GOttes Engel/ das Gött-
liche wesen. Wann des feigenbaums zweig
safftig wird/ das gericht in der seelen gefühlt
wird. Sommer/ das ende aller lüste des slei-
sches. Himmel und erden/ die irdische lust
und heiligkeit im fleische. Zween auffm felde/
zwo in einer mühle: die zwey wirckende we-
sen in der menschheit/ das irrdische und das
himmlische. Dieb/ das urtheil der gerechtig-
keit. Menschen sohn/ das gerechte wesen Got-
tes. Der kluge knecht/ ein getreu allzeit auff
GOTT wartend hertz; der böse knecht/ die
seele/ so ihren lust ins irrdische wesen zur gottlo-
sigkeit setzt/ und an die gerechtigkeit Gottes nicht
denckt.

Cap. 64.

Warum diese geheimnisse nun vom Geiste
GOTTes verklärt werden. Daniel in Ba-
bel eine figur dieser zeit. Daniel das urtheil
des HErrn erscheinet nun/ die falsche urtheile
auszulöschen/ und die träume der vernunfft im
lichte zu verklären und zu deuten. Erklärung
Daniel cap. 5. v. 5. von denen an der wand
erschienenen fingern/ Meden und Persen/ die re-
gierung GOttes. Gerichte Gottes gerecht/
darum lieben es die aufrichtigen hertzen und
hoffen in seine hülffe (Psal. 119. v. 175. Dein
gericht wird mir helffen.) Gerichte bringt den
falschen hertzen den entsetzlich-verdammlichen
tod. Jrrdische mensch/ so meynt/ er stehe nicht
unterm gerechten Gerichte/ ist verblendet/ daß
er weder GOTT noch sich selber kennet. Wo
unterscheid/ da sitzet das urtheil Gottes in sei-
ner krafft.

Cap. 65.

Daß alle Contrarietät durch die gerechtig-
keit GOttes muß gerichtet werden. Alles/
was vom irrdischen menschen ausgehet/ worte
oder wercke/ dessen treiber oder lehr-meister
der Geist Christi nicht ist/ das stehet unter
dem gerechten urtheile GOttes. Mensch hat
das licht des lebens verlassen/ und die finsternis
des todes angenommen in seiner seele. Geist
Gottes rufft zur busse/ ehe das gericht uns ü-
berfalle. Wer diesen ruff empfähet/ mag zuse-
hen/ daß er die gnaden-zeit in acht nehme/ ehe
sie verstreiche. Mensch soll seine weißheit für
thorheit halten/ und allein des ruffs GOttes

im

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] ſchrifft genommene falſche urtheile zu toͤdten.
Wer will ſelig werden/ muß mit ſeiner ſeele aus
deꝛ iꝛꝛdiſchen veꝛnunfft ſcheiden/ und ſie dem ein-
weſigen geiſte im himmliſchen weſen zubrin-
gen. So lange die ſeele der vernunfft mit ihrer
luſt fuͤr GOtt dienet/ muß ſie die pein des to-
des tragen. Seelen blindheit/ ehe GOtt ſeinen
weſentlichen geiſt zu einem urtheile ins men-
ſchen hertzen verklaͤrt. Daß dieſe verklaͤrung
ins Autoris ſeele geſchehen/ das vertheilte luͤ-
genhaffte weſen zu ſtraffen. Daß alle ſeelen
aus dem irrdiſchen vertheilten luͤgenhafften we-
ſen mit der luſte ihres lebens ſcheiden ſollen/
oder darinne zu grunde gehen werden. Wie
ſchrecklich der gerichtstag allen gottloſen ſeyn
werde/ auch wie nahe er ſey.

Cap. 62.

Daß man die ſeele zum gericht des HErrn
bereiten ſolle. Daß keine entſchuldigung vor-
zuwenden weder ſeiner jugend noch aͤuſſerer
nahrung halber. Weil der wahre Gottes-
dienſt geiſtlich im hertzen geſchehen muß/ mit
dem luſte des lebens/ das irrdiſche leben/ wor-
innen wir gelebt/ zu einem tode zu machen. Mit
unſerm luſte kan GOtt in uns tod und teuffel
uͤberwinden. Geben wir GOtt unſern luſt nicht/
moͤgen uns woder dienſt noch zeit helffen. GOtt
in ſeinen dienſten zu des menſchen ſeligkeit eine
beſtimmte zeit verordnet/ wie lange ſie waͤhren.
Wie der erſte/ andere und letzte in ihrer wir-
ckung gehen ſollen/ Hiob. 33. v. 29. Sind
den verheiſſungen aus noth beygefuͤgt. Wann
die dienſte ihre krafft ausgedient/ muͤſſen ſie ha-
ben den menſchen zu GOtt gebracht/ oder nicht
auffhoͤren/ und GOtt nimmt ſich des dienſts/
in ſeinem himmliſchen weſen/ in der menſchheit
ſelbſt an/ ſie zu richten/ zur ſeligkeit oder ver-
dammniß. Wann das irrdiſche weſen wieder
in die erde gegangen/ kan es die Goͤttliche ſeele
nicht mehr peinigen. Wann nemlich der
himmliſche geiſt im menſchen keine luſt mehr im
irrdiſchen weſen hat: Und die irrdiſche luſt
kein leben oder luſt mehr hat im himmliſchen
menſchen. Luſt zu den ſuͤnden zubrechen/ hat
die gerechtigkeit GOttes ihr gerichte uͤber
das irdiſche gottloſe weſen/ wordurch die ſuͤnde
greulich gemacht wird in der ſeelen/ die drinnen
gelebt.

Cap. 63.

Menſch in den irrdiſchen luͤſten verblendet/
achtet das gerichte GOttes immer noch fern
zuſeyn. Biß ihn die zukunfft des HErrn/ die
verklaͤr- oder erſcheinung des himmliſchen we-
ſens/ mit angſt und ſchrecken uͤberfaͤllt. Zucht
oder diſciplin CHriſti der gehorſam des Goͤtt-
lichen weſens. Erklaͤrung Matth. 24. v. 4.
Siehe zu/ daß dich niemand verfuͤhre ꝛc. Was
macht gebraucht werden muͤſſe im hertzen der
menſchheit (unterm krieg und kriegs geſchrey
bedeutet) ehe der gewalt des irrdiſchen weſens
gebrochen/ und uͤberwunden werden moͤge.
Was die theure zeiten/ erdbeben/ peſtilentz?
Was in trangſalen liefern? Von allen voͤlckern
gehaſſet werden um des HErren namens wil-
len? aͤrgern/ verachten/ haſſen? falſche prophe-
ten auffſtehen und werden viel verfuͤhren? das
Evangelium wird in der gantzen welt verkuͤndi-
get werden? greuel der verwuͤſtung was? Juͤ-
diſche land/ die bildliche heiligkeit im fleiſche.
[Spaltenumbruch] Auffm dache/ mit ſeinem luſte auſſer dem irrdi-
ſchen weſen. Auffm felde/ nacket mit dem luſt
des lebens aus dem irrdiſchen weſen des eigen-
thums. Die ſchwangere/ mit dem irrdiſchen
weſen im luſt vereinigte. Winter/ in der lie-
be GOttes erkaltet und unfruchtbar. Sab-
bath/ gezwungene heuchleriſche heiligkeit
im fleiſche. Unerhoͤrte trangſal: da das ur-
theil der gerechtigkeit/ alles fleiſch uͤberfaͤllt. Ta-
ge nicht verkuͤrtzt/ ſo der tag des gerichts Gottes
nicht veraͤndert wuͤrde in gnade. Auserwehl-
ter/ die Goͤttliche natur. Hie iſt CHriſtus/
ſagt der Wahn geiſt. Gehet nicht hinaus/ aus
der Goͤttlichen natur. Falſche propheten/ falſche
Chriſti. Weißheit des fleiſches und die hei-
ligkeit des fleiſches. Aas/ die gehorſame
menſchheit. Sonn und mond/ das irrdiſche
licht verlieret ſeinen ſchein/ wann das we-
ſentliche licht erſcheint. Zeichen des Men-
ſchen Sohns GOttes gerechtigkeit. Ge-
ſchlechte der erden das irꝛdiſche eigenſinnige un-
gehorſame weſen. GOttes Engel/ das Goͤtt-
liche weſen. Wann des feigenbaums zweig
ſafftig wird/ das gericht in der ſeelen gefuͤhlt
wird. Sommer/ das ende aller luͤſte des ſlei-
ſches. Himmel und erden/ die irdiſche luſt
und heiligkeit im fleiſche. Zween auffm felde/
zwo in einer muͤhle: die zwey wirckende we-
ſen in der menſchheit/ das irrdiſche und das
himmliſche. Dieb/ das urtheil der gerechtig-
keit. Menſchen ſohn/ das gerechte weſen Got-
tes. Der kluge knecht/ ein getreu allzeit auff
GOTT wartend hertz; der boͤſe knecht/ die
ſeele/ ſo ihren luſt ins irrdiſche weſen zur gottlo-
ſigkeit ſetzt/ und an die gerechtigkeit Gottes nicht
denckt.

Cap. 64.

Warum dieſe geheimniſſe nun vom Geiſte
GOTTes verklaͤrt werden. Daniel in Ba-
bel eine figur dieſer zeit. Daniel das urtheil
des HErrn erſcheinet nun/ die falſche urtheile
auszuloͤſchen/ und die traͤume der vernunfft im
lichte zu verklaͤren und zu deuten. Erklaͤrung
Daniel cap. 5. v. 5. von denen an der wand
erſchienenen fingern/ Meden und Perſen/ die re-
gierung GOttes. Gerichte Gottes gerecht/
darum lieben es die aufrichtigen hertzen und
hoffen in ſeine huͤlffe (Pſal. 119. v. 175. Dein
gericht wird mir helffen.) Gerichte bringt den
falſchen hertzen den entſetzlich-verdammlichen
tod. Jrrdiſche menſch/ ſo meynt/ er ſtehe nicht
unterm gerechten Gerichte/ iſt verblendet/ daß
er weder GOTT noch ſich ſelber kennet. Wo
unterſcheid/ da ſitzet das urtheil Gottes in ſei-
ner krafft.

Cap. 65.

Daß alle Contrarietaͤt durch die gerechtig-
keit GOttes muß gerichtet werden. Alles/
was vom irrdiſchen menſchen ausgehet/ worte
oder wercke/ deſſen treiber oder lehr-meiſter
der Geiſt Chriſti nicht iſt/ das ſtehet unter
dem gerechten urtheile GOttes. Menſch hat
das licht des lebens verlaſſen/ und die finſternis
des todes angenommen in ſeiner ſeele. Geiſt
Gottes rufft zur buſſe/ ehe das gericht uns uͤ-
berfalle. Wer dieſen ruff empfaͤhet/ mag zuſe-
hen/ daß er die gnaden-zeit in acht nehme/ ehe
ſie verſtreiche. Menſch ſoll ſeine weißheit fuͤr
thorheit halten/ und allein des ruffs GOttes

im
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0820" n="512"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. IX.</hi> Jnhalt der &#x017F;chrifften Hiels.</fw><lb/><cb/>
&#x017F;chrifft genommene fal&#x017F;che urtheile zu to&#x0364;dten.<lb/>
Wer will &#x017F;elig werden/ muß mit &#x017F;einer &#x017F;eele aus<lb/>
de&#xA75B; i&#xA75B;&#xA75B;di&#x017F;chen ve&#xA75B;nunfft &#x017F;cheiden/ und &#x017F;ie dem ein-<lb/>
we&#x017F;igen gei&#x017F;te im himmli&#x017F;chen we&#x017F;en zubrin-<lb/>
gen. So lange die &#x017F;eele der vernunfft mit ihrer<lb/>
lu&#x017F;t fu&#x0364;r GOtt dienet/ muß &#x017F;ie die pein des to-<lb/>
des tragen. Seelen blindheit/ ehe GOtt &#x017F;einen<lb/>
we&#x017F;entlichen gei&#x017F;t zu einem urtheile ins men-<lb/>
&#x017F;chen hertzen verkla&#x0364;rt. Daß die&#x017F;e verkla&#x0364;rung<lb/>
ins <hi rendition="#aq">Autoris</hi> &#x017F;eele ge&#x017F;chehen/ das vertheilte lu&#x0364;-<lb/>
genhaffte we&#x017F;en zu &#x017F;traffen. Daß alle &#x017F;eelen<lb/>
aus dem irrdi&#x017F;chen vertheilten lu&#x0364;genhafften we-<lb/>
&#x017F;en mit der lu&#x017F;te ihres lebens &#x017F;cheiden &#x017F;ollen/<lb/>
oder darinne zu grunde gehen werden. Wie<lb/>
&#x017F;chrecklich der gerichtstag allen gottlo&#x017F;en &#x017F;eyn<lb/>
werde/ auch wie nahe er &#x017F;ey.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 62.</head><lb/>
                <p>Daß man die &#x017F;eele zum gericht des HErrn<lb/>
bereiten &#x017F;olle. Daß keine ent&#x017F;chuldigung vor-<lb/>
zuwenden weder &#x017F;einer jugend noch a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erer<lb/>
nahrung halber. Weil der wahre Gottes-<lb/>
dien&#x017F;t gei&#x017F;tlich im hertzen ge&#x017F;chehen muß/ mit<lb/>
dem lu&#x017F;te des lebens/ das irrdi&#x017F;che leben/ wor-<lb/>
innen wir gelebt/ zu einem tode zu machen. Mit<lb/>
un&#x017F;erm lu&#x017F;te kan GOtt in uns tod und teuffel<lb/>
u&#x0364;berwinden. Geben wir GOtt un&#x017F;ern lu&#x017F;t nicht/<lb/>
mo&#x0364;gen uns woder dien&#x017F;t noch zeit helffen. GOtt<lb/>
in &#x017F;einen dien&#x017F;ten zu des men&#x017F;chen &#x017F;eligkeit eine<lb/>
be&#x017F;timmte zeit verordnet/ wie lange &#x017F;ie wa&#x0364;hren.<lb/>
Wie der er&#x017F;te/ andere und letzte in ihrer wir-<lb/>
ckung gehen &#x017F;ollen/ Hiob. 33. v. 29. Sind<lb/>
den verhei&#x017F;&#x017F;ungen aus noth beygefu&#x0364;gt. Wann<lb/>
die dien&#x017F;te ihre krafft ausgedient/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie ha-<lb/>
ben den men&#x017F;chen zu GOtt gebracht/ oder nicht<lb/>
auffho&#x0364;ren/ und GOtt nimmt &#x017F;ich des dien&#x017F;ts/<lb/>
in &#x017F;einem himmli&#x017F;chen we&#x017F;en/ in der men&#x017F;chheit<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t an/ &#x017F;ie zu richten/ zur &#x017F;eligkeit oder ver-<lb/>
dammniß. Wann das irrdi&#x017F;che we&#x017F;en wieder<lb/>
in die erde gegangen/ kan es die Go&#x0364;ttliche &#x017F;eele<lb/>
nicht mehr peinigen. Wann nemlich der<lb/>
himmli&#x017F;che gei&#x017F;t im men&#x017F;chen keine lu&#x017F;t mehr im<lb/>
irrdi&#x017F;chen we&#x017F;en hat: Und die irrdi&#x017F;che lu&#x017F;t<lb/>
kein leben oder lu&#x017F;t mehr hat im himmli&#x017F;chen<lb/>
men&#x017F;chen. Lu&#x017F;t zu den &#x017F;u&#x0364;nden zubrechen/ hat<lb/>
die gerechtigkeit GOttes ihr gerichte u&#x0364;ber<lb/>
das irdi&#x017F;che gottlo&#x017F;e we&#x017F;en/ wordurch die &#x017F;u&#x0364;nde<lb/>
greulich gemacht wird in der &#x017F;eelen/ die drinnen<lb/>
gelebt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 63.</head><lb/>
                <p>Men&#x017F;ch in den irrdi&#x017F;chen lu&#x0364;&#x017F;ten verblendet/<lb/>
achtet das gerichte GOttes immer noch fern<lb/>
zu&#x017F;eyn. Biß ihn die zukunfft des HErrn/ die<lb/>
verkla&#x0364;r- oder er&#x017F;cheinung des himmli&#x017F;chen we-<lb/>
&#x017F;ens/ mit ang&#x017F;t und &#x017F;chrecken u&#x0364;berfa&#x0364;llt. Zucht<lb/>
oder <hi rendition="#aq">di&#x017F;ciplin</hi> CHri&#x017F;ti der gehor&#x017F;am des Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen we&#x017F;ens. Erkla&#x0364;rung Matth. 24. v. 4.<lb/>
Siehe zu/ daß dich niemand verfu&#x0364;hre &#xA75B;c. Was<lb/>
macht gebraucht werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e im hertzen der<lb/>
men&#x017F;chheit (unterm krieg und kriegs ge&#x017F;chrey<lb/>
bedeutet) ehe der gewalt des irrdi&#x017F;chen we&#x017F;ens<lb/>
gebrochen/ und u&#x0364;berwunden werden mo&#x0364;ge.<lb/>
Was die theure zeiten/ erdbeben/ pe&#x017F;tilentz?<lb/>
Was in trang&#x017F;alen liefern? Von allen vo&#x0364;lckern<lb/>
geha&#x017F;&#x017F;et werden um des HErren namens wil-<lb/>
len? a&#x0364;rgern/ verachten/ ha&#x017F;&#x017F;en? fal&#x017F;che prophe-<lb/>
ten auff&#x017F;tehen und werden viel verfu&#x0364;hren? das<lb/>
Evangelium wird in der gantzen welt verku&#x0364;ndi-<lb/>
get werden? greuel der verwu&#x0364;&#x017F;tung was? Ju&#x0364;-<lb/>
di&#x017F;che land/ die bildliche heiligkeit im flei&#x017F;che.<lb/><cb/>
Auffm dache/ mit &#x017F;einem lu&#x017F;te au&#x017F;&#x017F;er dem irrdi-<lb/>
&#x017F;chen we&#x017F;en. Auffm felde/ nacket mit dem lu&#x017F;t<lb/>
des lebens aus dem irrdi&#x017F;chen we&#x017F;en des eigen-<lb/>
thums. Die &#x017F;chwangere/ mit dem irrdi&#x017F;chen<lb/>
we&#x017F;en im lu&#x017F;t vereinigte. Winter/ in der lie-<lb/>
be GOttes erkaltet und unfruchtbar. Sab-<lb/>
bath/ gezwungene heuchleri&#x017F;che heiligkeit<lb/>
im flei&#x017F;che. Unerho&#x0364;rte trang&#x017F;al: da das ur-<lb/>
theil der gerechtigkeit/ alles flei&#x017F;ch u&#x0364;berfa&#x0364;llt. Ta-<lb/>
ge nicht verku&#x0364;rtzt/ &#x017F;o der tag des gerichts Gottes<lb/>
nicht vera&#x0364;ndert wu&#x0364;rde in gnade. Auserwehl-<lb/>
ter/ die Go&#x0364;ttliche natur. Hie i&#x017F;t CHri&#x017F;tus/<lb/>
&#x017F;agt der Wahn gei&#x017F;t. Gehet nicht hinaus/ aus<lb/>
der Go&#x0364;ttlichen natur. Fal&#x017F;che propheten/ fal&#x017F;che<lb/>
Chri&#x017F;ti. Weißheit des flei&#x017F;ches und die hei-<lb/>
ligkeit des flei&#x017F;ches. Aas/ die gehor&#x017F;ame<lb/>
men&#x017F;chheit. Sonn und mond/ das irrdi&#x017F;che<lb/>
licht verlieret &#x017F;einen &#x017F;chein/ wann das we-<lb/>
&#x017F;entliche licht er&#x017F;cheint. Zeichen des Men-<lb/>
&#x017F;chen Sohns GOttes gerechtigkeit. Ge-<lb/>
&#x017F;chlechte der erden das ir&#xA75B;di&#x017F;che eigen&#x017F;innige un-<lb/>
gehor&#x017F;ame we&#x017F;en. GOttes Engel/ das Go&#x0364;tt-<lb/>
liche we&#x017F;en. Wann des feigenbaums zweig<lb/>
&#x017F;afftig wird/ das gericht in der &#x017F;eelen gefu&#x0364;hlt<lb/>
wird. Sommer/ das ende aller lu&#x0364;&#x017F;te des &#x017F;lei-<lb/>
&#x017F;ches. Himmel und erden/ die irdi&#x017F;che lu&#x017F;t<lb/>
und heiligkeit im flei&#x017F;che. Zween auffm felde/<lb/>
zwo in einer mu&#x0364;hle: die zwey wirckende we-<lb/>
&#x017F;en in der men&#x017F;chheit/ das irrdi&#x017F;che und das<lb/>
himmli&#x017F;che. Dieb/ das urtheil der gerechtig-<lb/>
keit. Men&#x017F;chen &#x017F;ohn/ das gerechte we&#x017F;en Got-<lb/>
tes. Der kluge knecht/ ein getreu allzeit auff<lb/><hi rendition="#g">GOTT</hi> wartend hertz; der bo&#x0364;&#x017F;e knecht/ die<lb/>
&#x017F;eele/ &#x017F;o ihren lu&#x017F;t ins irrdi&#x017F;che we&#x017F;en zur gottlo-<lb/>
&#x017F;igkeit &#x017F;etzt/ und an die gerechtigkeit Gottes nicht<lb/>
denckt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 64.</head><lb/>
                <p>Warum die&#x017F;e geheimni&#x017F;&#x017F;e nun vom Gei&#x017F;te<lb/>
GOTTes verkla&#x0364;rt werden. Daniel in Ba-<lb/>
bel eine figur die&#x017F;er zeit. Daniel das urtheil<lb/>
des HErrn er&#x017F;cheinet nun/ die fal&#x017F;che urtheile<lb/>
auszulo&#x0364;&#x017F;chen/ und die tra&#x0364;ume der vernunfft im<lb/>
lichte zu verkla&#x0364;ren und zu deuten. Erkla&#x0364;rung<lb/>
Daniel cap. 5. v. 5. von denen an der wand<lb/>
er&#x017F;chienenen fingern/ Meden und Per&#x017F;en/ die re-<lb/>
gierung GOttes. Gerichte Gottes gerecht/<lb/>
darum lieben es die aufrichtigen hertzen und<lb/>
hoffen in &#x017F;eine hu&#x0364;lffe (P&#x017F;al. 119. v. 175. Dein<lb/>
gericht wird mir helffen.) Gerichte bringt den<lb/>
fal&#x017F;chen hertzen den ent&#x017F;etzlich-verdammlichen<lb/>
tod. Jrrdi&#x017F;che men&#x017F;ch/ &#x017F;o meynt/ er &#x017F;tehe nicht<lb/>
unterm gerechten Gerichte/ i&#x017F;t verblendet/ daß<lb/>
er weder GOTT noch &#x017F;ich &#x017F;elber kennet. Wo<lb/>
unter&#x017F;cheid/ da &#x017F;itzet das urtheil Gottes in &#x017F;ei-<lb/>
ner krafft.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 65.</head><lb/>
                <p>Daß alle <hi rendition="#aq">Contrarie</hi>ta&#x0364;t durch die gerechtig-<lb/>
keit GOttes muß gerichtet werden. Alles/<lb/>
was vom irrdi&#x017F;chen men&#x017F;chen ausgehet/ worte<lb/>
oder wercke/ de&#x017F;&#x017F;en treiber oder lehr-mei&#x017F;ter<lb/>
der Gei&#x017F;t Chri&#x017F;ti nicht i&#x017F;t/ das &#x017F;tehet unter<lb/>
dem gerechten urtheile GOttes. Men&#x017F;ch hat<lb/>
das licht des lebens verla&#x017F;&#x017F;en/ und die fin&#x017F;ternis<lb/>
des todes angenommen in &#x017F;einer &#x017F;eele. Gei&#x017F;t<lb/>
Gottes rufft zur bu&#x017F;&#x017F;e/ ehe das gericht uns u&#x0364;-<lb/>
berfalle. Wer die&#x017F;en ruff empfa&#x0364;het/ mag zu&#x017F;e-<lb/>
hen/ daß er die gnaden-zeit in acht nehme/ ehe<lb/>
&#x017F;ie ver&#x017F;treiche. Men&#x017F;ch &#x017F;oll &#x017F;eine weißheit fu&#x0364;r<lb/>
thorheit halten/ und allein des ruffs GOttes<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">im</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0820] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. ſchrifft genommene falſche urtheile zu toͤdten. Wer will ſelig werden/ muß mit ſeiner ſeele aus deꝛ iꝛꝛdiſchen veꝛnunfft ſcheiden/ und ſie dem ein- weſigen geiſte im himmliſchen weſen zubrin- gen. So lange die ſeele der vernunfft mit ihrer luſt fuͤr GOtt dienet/ muß ſie die pein des to- des tragen. Seelen blindheit/ ehe GOtt ſeinen weſentlichen geiſt zu einem urtheile ins men- ſchen hertzen verklaͤrt. Daß dieſe verklaͤrung ins Autoris ſeele geſchehen/ das vertheilte luͤ- genhaffte weſen zu ſtraffen. Daß alle ſeelen aus dem irrdiſchen vertheilten luͤgenhafften we- ſen mit der luſte ihres lebens ſcheiden ſollen/ oder darinne zu grunde gehen werden. Wie ſchrecklich der gerichtstag allen gottloſen ſeyn werde/ auch wie nahe er ſey. Cap. 62. Daß man die ſeele zum gericht des HErrn bereiten ſolle. Daß keine entſchuldigung vor- zuwenden weder ſeiner jugend noch aͤuſſerer nahrung halber. Weil der wahre Gottes- dienſt geiſtlich im hertzen geſchehen muß/ mit dem luſte des lebens/ das irrdiſche leben/ wor- innen wir gelebt/ zu einem tode zu machen. Mit unſerm luſte kan GOtt in uns tod und teuffel uͤberwinden. Geben wir GOtt unſern luſt nicht/ moͤgen uns woder dienſt noch zeit helffen. GOtt in ſeinen dienſten zu des menſchen ſeligkeit eine beſtimmte zeit verordnet/ wie lange ſie waͤhren. Wie der erſte/ andere und letzte in ihrer wir- ckung gehen ſollen/ Hiob. 33. v. 29. Sind den verheiſſungen aus noth beygefuͤgt. Wann die dienſte ihre krafft ausgedient/ muͤſſen ſie ha- ben den menſchen zu GOtt gebracht/ oder nicht auffhoͤren/ und GOtt nimmt ſich des dienſts/ in ſeinem himmliſchen weſen/ in der menſchheit ſelbſt an/ ſie zu richten/ zur ſeligkeit oder ver- dammniß. Wann das irrdiſche weſen wieder in die erde gegangen/ kan es die Goͤttliche ſeele nicht mehr peinigen. Wann nemlich der himmliſche geiſt im menſchen keine luſt mehr im irrdiſchen weſen hat: Und die irrdiſche luſt kein leben oder luſt mehr hat im himmliſchen menſchen. Luſt zu den ſuͤnden zubrechen/ hat die gerechtigkeit GOttes ihr gerichte uͤber das irdiſche gottloſe weſen/ wordurch die ſuͤnde greulich gemacht wird in der ſeelen/ die drinnen gelebt. Cap. 63. Menſch in den irrdiſchen luͤſten verblendet/ achtet das gerichte GOttes immer noch fern zuſeyn. Biß ihn die zukunfft des HErrn/ die verklaͤr- oder erſcheinung des himmliſchen we- ſens/ mit angſt und ſchrecken uͤberfaͤllt. Zucht oder diſciplin CHriſti der gehorſam des Goͤtt- lichen weſens. Erklaͤrung Matth. 24. v. 4. Siehe zu/ daß dich niemand verfuͤhre ꝛc. Was macht gebraucht werden muͤſſe im hertzen der menſchheit (unterm krieg und kriegs geſchrey bedeutet) ehe der gewalt des irrdiſchen weſens gebrochen/ und uͤberwunden werden moͤge. Was die theure zeiten/ erdbeben/ peſtilentz? Was in trangſalen liefern? Von allen voͤlckern gehaſſet werden um des HErren namens wil- len? aͤrgern/ verachten/ haſſen? falſche prophe- ten auffſtehen und werden viel verfuͤhren? das Evangelium wird in der gantzen welt verkuͤndi- get werden? greuel der verwuͤſtung was? Juͤ- diſche land/ die bildliche heiligkeit im fleiſche. Auffm dache/ mit ſeinem luſte auſſer dem irrdi- ſchen weſen. Auffm felde/ nacket mit dem luſt des lebens aus dem irrdiſchen weſen des eigen- thums. Die ſchwangere/ mit dem irrdiſchen weſen im luſt vereinigte. Winter/ in der lie- be GOttes erkaltet und unfruchtbar. Sab- bath/ gezwungene heuchleriſche heiligkeit im fleiſche. Unerhoͤrte trangſal: da das ur- theil der gerechtigkeit/ alles fleiſch uͤberfaͤllt. Ta- ge nicht verkuͤrtzt/ ſo der tag des gerichts Gottes nicht veraͤndert wuͤrde in gnade. Auserwehl- ter/ die Goͤttliche natur. Hie iſt CHriſtus/ ſagt der Wahn geiſt. Gehet nicht hinaus/ aus der Goͤttlichen natur. Falſche propheten/ falſche Chriſti. Weißheit des fleiſches und die hei- ligkeit des fleiſches. Aas/ die gehorſame menſchheit. Sonn und mond/ das irrdiſche licht verlieret ſeinen ſchein/ wann das we- ſentliche licht erſcheint. Zeichen des Men- ſchen Sohns GOttes gerechtigkeit. Ge- ſchlechte der erden das irꝛdiſche eigenſinnige un- gehorſame weſen. GOttes Engel/ das Goͤtt- liche weſen. Wann des feigenbaums zweig ſafftig wird/ das gericht in der ſeelen gefuͤhlt wird. Sommer/ das ende aller luͤſte des ſlei- ſches. Himmel und erden/ die irdiſche luſt und heiligkeit im fleiſche. Zween auffm felde/ zwo in einer muͤhle: die zwey wirckende we- ſen in der menſchheit/ das irrdiſche und das himmliſche. Dieb/ das urtheil der gerechtig- keit. Menſchen ſohn/ das gerechte weſen Got- tes. Der kluge knecht/ ein getreu allzeit auff GOTT wartend hertz; der boͤſe knecht/ die ſeele/ ſo ihren luſt ins irrdiſche weſen zur gottlo- ſigkeit ſetzt/ und an die gerechtigkeit Gottes nicht denckt. Cap. 64. Warum dieſe geheimniſſe nun vom Geiſte GOTTes verklaͤrt werden. Daniel in Ba- bel eine figur dieſer zeit. Daniel das urtheil des HErrn erſcheinet nun/ die falſche urtheile auszuloͤſchen/ und die traͤume der vernunfft im lichte zu verklaͤren und zu deuten. Erklaͤrung Daniel cap. 5. v. 5. von denen an der wand erſchienenen fingern/ Meden und Perſen/ die re- gierung GOttes. Gerichte Gottes gerecht/ darum lieben es die aufrichtigen hertzen und hoffen in ſeine huͤlffe (Pſal. 119. v. 175. Dein gericht wird mir helffen.) Gerichte bringt den falſchen hertzen den entſetzlich-verdammlichen tod. Jrrdiſche menſch/ ſo meynt/ er ſtehe nicht unterm gerechten Gerichte/ iſt verblendet/ daß er weder GOTT noch ſich ſelber kennet. Wo unterſcheid/ da ſitzet das urtheil Gottes in ſei- ner krafft. Cap. 65. Daß alle Contrarietaͤt durch die gerechtig- keit GOttes muß gerichtet werden. Alles/ was vom irrdiſchen menſchen ausgehet/ worte oder wercke/ deſſen treiber oder lehr-meiſter der Geiſt Chriſti nicht iſt/ das ſtehet unter dem gerechten urtheile GOttes. Menſch hat das licht des lebens verlaſſen/ und die finſternis des todes angenommen in ſeiner ſeele. Geiſt Gottes rufft zur buſſe/ ehe das gericht uns uͤ- berfalle. Wer dieſen ruff empfaͤhet/ mag zuſe- hen/ daß er die gnaden-zeit in acht nehme/ ehe ſie verſtreiche. Menſch ſoll ſeine weißheit fuͤr thorheit halten/ und allein des ruffs GOttes im

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/820
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/820>, abgerufen am 29.04.2024.