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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] ermahnung/ daß die gottes theilhafftig/ nicht
stoltz seyn/ sondern sich allzeit furchten sollen/
damit sie nicht auch ausgehauen werden.

Cap. 15.

Daß man sich diese niedrige stelle im ein-
wesigen leben Gottes begriffen/ von Christo
zeigen lassen solle. 2. Sie ligt in Galiläa das
ist/ da man mit dem luste deß lebens aus fleisch
in Geist umwendt. 3. Dieser ort ist Christi und
aller seiner diener geburtsstadt/ daher sie Na-
zareer heissen. Welchen namen/ als in der
arbeit Gottes empfangen/ sie ewig behalten.
4. Diese arbeit vom Geist Gottes getrieben/
hat ihren beginn in Abraham/ und wird all en
seinen kindern angeerbt/ die Gottes sitten und
stimme warnehmen und darnach thun. 5.
Dann leben sie dem fleische nicht/ sondern im
heiligen wesen Gottes dem Nazaräischen le-
ben. 6. Was sie dann thun das thut die Göt-
liche natur in ihnen und sie in ihr. 7. Weil sie
mit einander zu einem leben und geiste verei-
nigt sind. 8. Wordurch Gott allein gelobt
und gedanckt wird. 9. Dann die weißheit
wird allein von ihren kindern gepriesen/ die er-
wehlt sind/ vor der welt grundlegung.

Cap. 16.

Daß die weißheit ihrer kinder dienst und
arbeit im einwesigen leben bevestigt/ daher
er wieder alle sinne des fleisches bevestigt/ da-
her er wieder alle sinne des fleisches besteht. 2.
Auch kein ander krund gelegt werden kan 3.
Jeder sehe zu was er drauff baue 4. Dann
eines jeglichen werck wird durchs feuer bewäh-
ret werden. 5. Diese beprüffung geschicht im
leben Gottes/ da sich die sinne und gedancken
zur seeligkeit begeben/ und trifft die verwüst-
heit noch nicht. 6. Paulus bezeugt den sinnen
und gedancken/ daß sie urtheilen sollen die
drinnen seyn etc. 7. So nun das gericht an den
gläubigen anfäht/ was wil an den verwüsten
sinnen und gedancken geschehen? 8. Die sich
Gott willig ergeben/ weigern sich des feuers
oder leydens Christi nicht/ daß sie auch der herr-
lichkeit mögen theilhafftig werden.

Cap. 17.

Wie seelig der so im feuer des HErrn zur
niedrigkeit gereinigt mag werden. 1. Bleibt
sein werck im einwesigen leben über/ wird er
lohn empfahen/ wo nicht/ schaden leyden;
Doch seelig werden durchs feuer. 2. Der ei-
gen sinnige Geist/ der den tempel Gottes des
menschen Hertz/ schändet/ wird von Gott wie-
der geschändet werden. Daß der so weiß seyn
will/ ein narr werden müsse/ weil des fleisches
klugheit eitel thorheit und betrug. 3. Alle die
Gott erkennen/ fliehen sie/ weil sie daß leben
Gottes in der seelen tödt. 4. Keine geister mehr
zu fliehen/ als diese eigene weißheit. 5. Weil
zu allen andern rath ist zu dieser nicht. 6. Da-
rum bleibt sie ewig ausser Gott im Tode. 7.
Jhr urtheil wird nun gemacht 9. Lob und
danck der mit Gott vereinigten hierüber. Er-
klärung des psalms: HErr wer wird wohnen
in deiner hütten etc. 28. Daß alle diener Gottes
(gesetz und propheten Christus und Apostel)
auff die einwesige gemeinschafft Gottes gehofft
und darnach verlangt haben/ in gerechtigkeit
vor Gott zu leben. 29. Welches nicht gesche-
hen können biß die vertheilte geister (so wol
gute als bösse) ihre zeit ausgedient gehabt. 30.
[Spaltenumbruch] Wordurch die göttliche leydsamkeit in Chri-
sto erkant und offenbar wird 31. Dann die
göttliche prophezeyhung möchte im menschen
nicht erkand werden/ denn durch die leydsam-
keit Christi/ welcher aller vertheilten geister
ende erwarten kan.

Cap. 18.

Daß weil die leydsamkeit Christi den autor
bewahret/ er von ihr zeugen müsse. 2. Gottes
wohnstadt ist wo die gottheit und menschheit
im einwesigen leben zu einem wesen gereinigt
sind. 3. Daß die im leben Gottes begriffen/
einerley gesint seyn. 4. Und hieran erkennet
man/ daß sie aus Gott sind. Dann die Gott-
heit/ und die aus ihr gebohrne sind weder ge-
theilt noch bedeckt vor einander. 5. Ermah-
nung alle eigensinnige und gleißnerische gei-
ster aus dem hertzen zutreiben/ und die kirche
Christi bauen zu helffen. 6 Mit dem welcher
nicht eines sinnes mit uns hirinnen ist/ nicht zu
disputiren/ sondern vom verborgenen schatze
Gottes zu handlen mit denen im einwesigen
leben mit uns begrieffenen. 7. Daß der so solches
nicht in der Göttlichen natur beweise und
vollbringe/ kein diener Gottes seyn könne Er
verstelle sich vor den menschen/ so listig er kan/
so ist doch der eigensuchende geist der treiber
seines wercks.

Cap. 19.

Daß die diener gottes für Balaams Judoe
Jscariots und Anania geiste sich zu hüten. 2.
Dann dieser doppelte geist in seiner gleißnerey
und irdischer begierde noch lebet/ biß er durch
den geist des HErrn mund getödt werde. 4.
Derselbe hat den ersten streit und vertheiltheit
in die gemeinschafft Gottes eingeführet/ und
das Blut der einfältigen und unschuldigen von
anbeginn vergossen. 5. Daß Gott rache an den-
selben üben wolle. 6. Weil so lange dieser geist
sein urtheil nicht bekompt/ unsere seele der pein/
furcht und angst unterworffen seyn muß. 7.
Wie listig er daß blut der heiligen (das leben
des gerichts) vergiese unterm schein der heilig-
keit. 8. Daß der einfältige seine Falschheit
nicht leucht mercken könne. 9. Jm letzten theil
der zeit muß er ossenbar werden allen im gott-
seeligen leben begriffenen. 10. So er alle sinne
und gedancken in Gott wendet und alda wür-
cken läst/ können sie kein eigen gesuch mehr trei-
ben. 11. Dann erlangen wir den segen und
ruhe Gottes. 12. Wann die lust unsers lebens
mit allen sinnen und gedancken im leben JEsu
Christi gegründet/ dann werden wir erst se-
hen/ das wir bißher von der göttichen natur
nicht gesmeckthaben. 13. Dann die Gottheit
läst sich ausser ihrer vereinigung nicht erken-
nen. 14. Weil Gott bißher unerkand gewest/
hat fleisch und blut mit seinem irdischen geiste
die oberhand gehabt 15. Jeder hat geruffen:
Wir haben Gottes wort etc. uns soll man hö-
ren. 16. Unter diesem ruffen hat die boßheit so
zugenommen unterm deckmantel der heiligkeit/
daß man in den hertzen von keiner göttlichen
natur mehr weiß/ vielweniger sie empfinde. 17.
So lange die menschheit so stehet/ ist sie von
Christo weit entfremdtet. 18. Und ihr ruhm
ist ihre verdammnus. 19. Weil sie alle die ihr
nicht gleichformig gewesen/ verdammt hat. 20.
Wann der Herr sich wesentlich verklärt/ mü-
sen sie empfinden daß sie ihm in seinem heiligen

wesen
A. R. H. Vierter Theil. D d d d

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] ermahnung/ daß die gottes theilhafftig/ nicht
ſtoltz ſeyn/ ſondern ſich allzeit furchten ſollen/
damit ſie nicht auch ausgehauen werden.

Cap. 15.

Daß man ſich dieſe niedrige ſtelle im ein-
weſigen leben Gottes begriffen/ von Chriſto
zeigen laſſen ſolle. 2. Sie ligt in Galilaͤa das
iſt/ da man mit dem luſte deß lebens aus fleiſch
in Geiſt umwendt. 3. Dieſer ort iſt Chriſti und
aller ſeiner diener geburtsſtadt/ daher ſie Na-
zareer heiſſen. Welchen namen/ als in der
arbeit Gottes empfangen/ ſie ewig behalten.
4. Dieſe arbeit vom Geiſt Gottes getrieben/
hat ihren beginn in Abraham/ und wird all en
ſeinen kindern angeerbt/ die Gottes ſitten und
ſtimme warnehmen und darnach thun. 5.
Dann leben ſie dem fleiſche nicht/ ſondern im
heiligen weſen Gottes dem Nazaraͤiſchen le-
ben. 6. Was ſie dann thun das thut die Goͤt-
liche natur in ihnen und ſie in ihr. 7. Weil ſie
mit einander zu einem leben und geiſte verei-
nigt ſind. 8. Wordurch Gott allein gelobt
und gedanckt wird. 9. Dann die weißheit
wird allein von ihren kindern geprieſen/ die er-
wehlt ſind/ vor der welt grundlegung.

Cap. 16.

Daß die weißheit ihrer kinder dienſt und
arbeit im einweſigen leben beveſtigt/ daher
er wieder alle ſinne des fleiſches beveſtigt/ da-
her er wieder alle ſinne des fleiſches beſteht. 2.
Auch kein ander krund gelegt werden kan 3.
Jeder ſehe zu was er drauff baue 4. Dann
eines jeglichen werck wird durchs feuer bewaͤh-
ret werden. 5. Dieſe bepruͤffung geſchicht im
leben Gottes/ da ſich die ſinne und gedancken
zur ſeeligkeit begeben/ und trifft die verwuͤſt-
heit noch nicht. 6. Paulus bezeugt den ſinnen
und gedancken/ daß ſie urtheilen ſollen die
drinnen ſeyn ꝛc. 7. So nun das gericht an den
glaͤubigen anfaͤht/ was wil an den verwuͤſten
ſinnen und gedancken geſchehen? 8. Die ſich
Gott willig ergeben/ weigern ſich des feuers
oder leydens Chriſti nicht/ daß ſie auch der herr-
lichkeit moͤgen theilhafftig werden.

Cap. 17.

Wie ſeelig der ſo im feuer des HErrn zur
niedrigkeit gereinigt mag werden. 1. Bleibt
ſein werck im einweſigen leben uͤber/ wird er
lohn empfahen/ wo nicht/ ſchaden leyden;
Doch ſeelig werden durchs feuer. 2. Der ei-
gen ſinnige Geiſt/ der den tempel Gottes des
menſchen Hertz/ ſchaͤndet/ wird von Gott wie-
der geſchaͤndet werden. Daß der ſo weiß ſeyn
will/ ein narr werden muͤſſe/ weil des fleiſches
klugheit eitel thorheit und betrug. 3. Alle die
Gott erkennen/ fliehen ſie/ weil ſie daß leben
Gottes in der ſeelen toͤdt. 4. Keine geiſter mehr
zu fliehen/ als dieſe eigene weißheit. 5. Weil
zu allen andern rath iſt zu dieſer nicht. 6. Da-
rum bleibt ſie ewig auſſer Gott im Tode. 7.
Jhr urtheil wird nun gemacht 9. Lob und
danck der mit Gott vereinigten hieruͤber. Er-
klaͤrung des pſalms: HErr wer wird wohnen
in deiner huͤtten ꝛc. 28. Daß alle diener Gottes
(geſetz und propheten Chriſtus und Apoſtel)
auff die einweſige gemeinſchafft Gottes gehofft
und darnach verlangt haben/ in gerechtigkeit
vor Gott zu leben. 29. Welches nicht geſche-
hen koͤnnen biß die vertheilte geiſter (ſo wol
gute als boͤſſe) ihre zeit ausgedient gehabt. 30.
[Spaltenumbruch] Wordurch die goͤttliche leydſamkeit in Chri-
ſto erkant und offenbar wird 31. Dann die
goͤttliche prophezeyhung moͤchte im menſchen
nicht erkand werden/ denn durch die leydſam-
keit Chriſti/ welcher aller vertheilten geiſter
ende erwarten kan.

Cap. 18.

Daß weil die leydſamkeit Chriſti den autor
bewahret/ er von ihr zeugen muͤſſe. 2. Gottes
wohnſtadt iſt wo die gottheit und menſchheit
im einweſigen leben zu einem weſen gereinigt
ſind. 3. Daß die im leben Gottes begriffen/
einerley geſint ſeyn. 4. Und hieran erkennet
man/ daß ſie aus Gott ſind. Dann die Gott-
heit/ und die aus ihr gebohrne ſind weder ge-
theilt noch bedeckt vor einander. 5. Ermah-
nung alle eigenſinnige und gleißneriſche gei-
ſter aus dem hertzen zutreiben/ und die kirche
Chriſti bauen zu helffen. 6 Mit dem welcher
nicht eines ſinnes mit uns hirinnen iſt/ nicht zu
diſputiren/ ſondern vom verborgenen ſchatze
Gottes zu handlen mit denen im einweſigen
leben mit uns begrieffenẽ. 7. Daß der ſo ſolches
nicht in der Goͤttlichen natur beweiſe und
vollbringe/ kein diener Gottes ſeyn koͤnne Er
verſtelle ſich vor den menſchen/ ſo liſtig er kan/
ſo iſt doch der eigenſuchende geiſt der treiber
ſeines wercks.

Cap. 19.

Daß die diener gottes fuͤr Balaams Judœ
Jſcariots und Anania geiſte ſich zu huͤten. 2.
Dann dieſer doppelte geiſt in ſeiner gleißnerey
und irdiſcher begierde noch lebet/ biß er durch
den geiſt des HErrn mund getoͤdt werde. 4.
Derſelbe hat den erſten ſtreit und vertheiltheit
in die gemeinſchafft Gottes eingefuͤhret/ und
das Blut der einfaͤltigẽ und unſchuldigen von
anbeginn vergoſſen. 5. Daß Gott rache an den-
ſelben uͤben wolle. 6. Weil ſo lange dieſer geiſt
ſein urtheil nicht bekompt/ unſere ſeele der pein/
furcht und angſt unterworffen ſeyn muß. 7.
Wie liſtig er daß blut der heiligen (das leben
des gerichts) vergieſe unterm ſchein der heilig-
keit. 8. Daß der einfaͤltige ſeine Falſchheit
nicht leucht mercken koͤnne. 9. Jm letzten theil
der zeit muß er oſſenbar werden allen im gott-
ſeeligen leben begriffenen. 10. So er alle ſinne
und gedancken in Gott wendet und alda wuͤr-
cken laͤſt/ koͤnnen ſie kein eigen geſuch mehr trei-
ben. 11. Dann erlangen wir den ſegen und
ruhe Gottes. 12. Wann die luſt unſers lebens
mit allen ſinnen und gedancken im leben JEſu
Chriſti gegruͤndet/ dann werden wir erſt ſe-
hen/ das wir bißher von der goͤttichen natur
nicht geſmeckthaben. 13. Dann die Gottheit
laͤſt ſich auſſer ihrer vereinigung nicht erken-
nen. 14. Weil Gott bißher unerkand geweſt/
hat fleiſch und blut mit ſeinem irdiſchen geiſte
die oberhand gehabt 15. Jeder hat geruffen:
Wir haben Gottes wort ꝛc. uns ſoll man hoͤ-
ren. 16. Unter dieſem ruffen hat die boßheit ſo
zugenommen unterm deckmantel der heiligkeit/
daß man in den hertzen von keiner goͤttlichen
natur mehr weiß/ vielweniger ſie empfinde. 17.
So lange die menſchheit ſo ſtehet/ iſt ſie von
Chriſto weit entfremdtet. 18. Und ihr ruhm
iſt ihre verdammnus. 19. Weil ſie alle die ihr
nicht gleichformig geweſen/ verdammt hat. 20.
Wann der Herr ſich weſentlich verklaͤrt/ muͤ-
ſen ſie empfinden daß ſie ihm in ſeinem heiligen

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[577/0885] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. ermahnung/ daß die gottes theilhafftig/ nicht ſtoltz ſeyn/ ſondern ſich allzeit furchten ſollen/ damit ſie nicht auch ausgehauen werden. Cap. 15. Daß man ſich dieſe niedrige ſtelle im ein- weſigen leben Gottes begriffen/ von Chriſto zeigen laſſen ſolle. 2. Sie ligt in Galilaͤa das iſt/ da man mit dem luſte deß lebens aus fleiſch in Geiſt umwendt. 3. Dieſer ort iſt Chriſti und aller ſeiner diener geburtsſtadt/ daher ſie Na- zareer heiſſen. Welchen namen/ als in der arbeit Gottes empfangen/ ſie ewig behalten. 4. Dieſe arbeit vom Geiſt Gottes getrieben/ hat ihren beginn in Abraham/ und wird all en ſeinen kindern angeerbt/ die Gottes ſitten und ſtimme warnehmen und darnach thun. 5. Dann leben ſie dem fleiſche nicht/ ſondern im heiligen weſen Gottes dem Nazaraͤiſchen le- ben. 6. Was ſie dann thun das thut die Goͤt- liche natur in ihnen und ſie in ihr. 7. Weil ſie mit einander zu einem leben und geiſte verei- nigt ſind. 8. Wordurch Gott allein gelobt und gedanckt wird. 9. Dann die weißheit wird allein von ihren kindern geprieſen/ die er- wehlt ſind/ vor der welt grundlegung. Cap. 16. Daß die weißheit ihrer kinder dienſt und arbeit im einweſigen leben beveſtigt/ daher er wieder alle ſinne des fleiſches beveſtigt/ da- her er wieder alle ſinne des fleiſches beſteht. 2. Auch kein ander krund gelegt werden kan 3. Jeder ſehe zu was er drauff baue 4. Dann eines jeglichen werck wird durchs feuer bewaͤh- ret werden. 5. Dieſe bepruͤffung geſchicht im leben Gottes/ da ſich die ſinne und gedancken zur ſeeligkeit begeben/ und trifft die verwuͤſt- heit noch nicht. 6. Paulus bezeugt den ſinnen und gedancken/ daß ſie urtheilen ſollen die drinnen ſeyn ꝛc. 7. So nun das gericht an den glaͤubigen anfaͤht/ was wil an den verwuͤſten ſinnen und gedancken geſchehen? 8. Die ſich Gott willig ergeben/ weigern ſich des feuers oder leydens Chriſti nicht/ daß ſie auch der herr- lichkeit moͤgen theilhafftig werden. Cap. 17. Wie ſeelig der ſo im feuer des HErrn zur niedrigkeit gereinigt mag werden. 1. Bleibt ſein werck im einweſigen leben uͤber/ wird er lohn empfahen/ wo nicht/ ſchaden leyden; Doch ſeelig werden durchs feuer. 2. Der ei- gen ſinnige Geiſt/ der den tempel Gottes des menſchen Hertz/ ſchaͤndet/ wird von Gott wie- der geſchaͤndet werden. Daß der ſo weiß ſeyn will/ ein narr werden muͤſſe/ weil des fleiſches klugheit eitel thorheit und betrug. 3. Alle die Gott erkennen/ fliehen ſie/ weil ſie daß leben Gottes in der ſeelen toͤdt. 4. Keine geiſter mehr zu fliehen/ als dieſe eigene weißheit. 5. Weil zu allen andern rath iſt zu dieſer nicht. 6. Da- rum bleibt ſie ewig auſſer Gott im Tode. 7. Jhr urtheil wird nun gemacht 9. Lob und danck der mit Gott vereinigten hieruͤber. Er- klaͤrung des pſalms: HErr wer wird wohnen in deiner huͤtten ꝛc. 28. Daß alle diener Gottes (geſetz und propheten Chriſtus und Apoſtel) auff die einweſige gemeinſchafft Gottes gehofft und darnach verlangt haben/ in gerechtigkeit vor Gott zu leben. 29. Welches nicht geſche- hen koͤnnen biß die vertheilte geiſter (ſo wol gute als boͤſſe) ihre zeit ausgedient gehabt. 30. Wordurch die goͤttliche leydſamkeit in Chri- ſto erkant und offenbar wird 31. Dann die goͤttliche prophezeyhung moͤchte im menſchen nicht erkand werden/ denn durch die leydſam- keit Chriſti/ welcher aller vertheilten geiſter ende erwarten kan. Cap. 18. Daß weil die leydſamkeit Chriſti den autor bewahret/ er von ihr zeugen muͤſſe. 2. Gottes wohnſtadt iſt wo die gottheit und menſchheit im einweſigen leben zu einem weſen gereinigt ſind. 3. Daß die im leben Gottes begriffen/ einerley geſint ſeyn. 4. Und hieran erkennet man/ daß ſie aus Gott ſind. Dann die Gott- heit/ und die aus ihr gebohrne ſind weder ge- theilt noch bedeckt vor einander. 5. Ermah- nung alle eigenſinnige und gleißneriſche gei- ſter aus dem hertzen zutreiben/ und die kirche Chriſti bauen zu helffen. 6 Mit dem welcher nicht eines ſinnes mit uns hirinnen iſt/ nicht zu diſputiren/ ſondern vom verborgenen ſchatze Gottes zu handlen mit denen im einweſigen leben mit uns begrieffenẽ. 7. Daß der ſo ſolches nicht in der Goͤttlichen natur beweiſe und vollbringe/ kein diener Gottes ſeyn koͤnne Er verſtelle ſich vor den menſchen/ ſo liſtig er kan/ ſo iſt doch der eigenſuchende geiſt der treiber ſeines wercks. Cap. 19. Daß die diener gottes fuͤr Balaams Judœ Jſcariots und Anania geiſte ſich zu huͤten. 2. Dann dieſer doppelte geiſt in ſeiner gleißnerey und irdiſcher begierde noch lebet/ biß er durch den geiſt des HErrn mund getoͤdt werde. 4. Derſelbe hat den erſten ſtreit und vertheiltheit in die gemeinſchafft Gottes eingefuͤhret/ und das Blut der einfaͤltigẽ und unſchuldigen von anbeginn vergoſſen. 5. Daß Gott rache an den- ſelben uͤben wolle. 6. Weil ſo lange dieſer geiſt ſein urtheil nicht bekompt/ unſere ſeele der pein/ furcht und angſt unterworffen ſeyn muß. 7. Wie liſtig er daß blut der heiligen (das leben des gerichts) vergieſe unterm ſchein der heilig- keit. 8. Daß der einfaͤltige ſeine Falſchheit nicht leucht mercken koͤnne. 9. Jm letzten theil der zeit muß er oſſenbar werden allen im gott- ſeeligen leben begriffenen. 10. So er alle ſinne und gedancken in Gott wendet und alda wuͤr- cken laͤſt/ koͤnnen ſie kein eigen geſuch mehr trei- ben. 11. Dann erlangen wir den ſegen und ruhe Gottes. 12. Wann die luſt unſers lebens mit allen ſinnen und gedancken im leben JEſu Chriſti gegruͤndet/ dann werden wir erſt ſe- hen/ das wir bißher von der goͤttichen natur nicht geſmeckthaben. 13. Dann die Gottheit laͤſt ſich auſſer ihrer vereinigung nicht erken- nen. 14. Weil Gott bißher unerkand geweſt/ hat fleiſch und blut mit ſeinem irdiſchen geiſte die oberhand gehabt 15. Jeder hat geruffen: Wir haben Gottes wort ꝛc. uns ſoll man hoͤ- ren. 16. Unter dieſem ruffen hat die boßheit ſo zugenommen unterm deckmantel der heiligkeit/ daß man in den hertzen von keiner goͤttlichen natur mehr weiß/ vielweniger ſie empfinde. 17. So lange die menſchheit ſo ſtehet/ iſt ſie von Chriſto weit entfremdtet. 18. Und ihr ruhm iſt ihre verdammnus. 19. Weil ſie alle die ihr nicht gleichformig geweſen/ verdammt hat. 20. Wann der Herr ſich weſentlich verklaͤrt/ muͤ- ſen ſie empfinden daß ſie ihm in ſeinem heiligen weſen A. R. H. Vierter Theil. D d d d

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/885>, abgerufen am 30.04.2024.