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Allgemeine Zeitung. Nr. 157. Augsburg, 5. Juni 1840.

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zur Vermehrung der Wohlfahrt eines Jeden. Um nur Einiges zu erwähnen, ist der Zustand der Unterthanen, welcher im vorigen Landtage gesetzlich bestimmt wurde, nun dadurch bedeutend verbessert worden, daß diejenigen, welche besser für sich sorgen wollen, sich von allen dem Grundherrn gebührenden Abgaben und Leistungen nach einem allgemeinen Maaßstabe für ewige Zeiten loskaufen können. Die gesammte Feldwirthschaft, für uns von so großer Wichtigkeit, ist durch weise Vorkehrungen gegen alle Beschädigungen geschützt; der Credit wurde durch die mit Fleiß und Mühe ausgearbeitete Wechselordnung und die hierzu bestellten besondern Gerichtshöfe, die bisher in Ungarn mangelten, dergestalt gehoben und befestigt, daß der Handel des Landes dadurch einen sehr erfreulichen Zuwachs erhalten muß; auch kann ich jene Begünstigungen nicht übergehen, welche den Wünschen der Nation entsprechen, und welche dieser Landtag hinsichtlich der ausgebreiteten Anwendung der Landessprache gleichfalls beförderte. Mögen nun die hohen Magnaten und löblichen Stände, in ihrer Heimath angelangt, von der Huld des allergnädigsten Landesfürsten Zeugenschaft geben, deren neueste und sprechendste Beweise die Gesetze dieses Landtags sind; mögen dieselben auch durch ihren weisen Rath zur Förderung der allgemeinen Wohlfahrt und zur Befestigung der Eintracht thätig mitwirken; mögen sie schließlich mir ferner auch das Zutrauen schenken, von welchem ich im Laufe dieses Landtags wieder so offenbare Beweise erhielt, daß selbe in meinem Gemüthe nie erlöschen werden, der ich gegenseitig wünsche, daß die hohen Magnaten und löblichen Stände insgesammt und einzeln von meiner aufrichtigen Zuneigung sich überzeugt halten wollen." - Nachdem hierauf der Fürst Primas gleichfalls in entsprechender Weise eine feierliche die innigsten Wünsche für das Wohl Sr. k. Hoh. des Erzherzogs Reichspalatins an den Tag legende Rede gehalten, erwiederte der königliche Personal diese Aeußerungen durch eine an den Erzherzog, die Magnaten und die Reichsstände gerichtete Gegenrede, der wir Folgendes entnehmen: "Nachdem wir die Mittel der innern und äußern Sicherheit, dem väterlichen Wunsche des besten Königs entsprechend, nicht für den rauhen Krieg, sondern für Aufrechthaltung eines das Wohl der Menschheit sichernden Friedens gesetzlich dargeboten haben, genehmigten uns Se. Maj. allergnädigst, daß wir mit gewissenhafter Beobachtung der Grundsätze unserer Constitution neue Gesetze brachten, wodurch die Würde und Verbreitung der Nationalsprache, das Eigenthum der nicht adeligen Volksclassen, der Credit, der Handel, die Industrie gesichert und vermehrt wurden. Auf dieser gesetzgebenden Bahn war unser Hauptzweck, die Wohlthaten der Constitution auf alle Abtheilungen der Nation auszudehnen, die Freiheit des Geistes, des Fleißes und des Besitzthums zu erweitern, die geistigen und materiellen Samen des bürgerlichen Wohls zu pflegen, und die belebende Ordnung zu sichern, damit das körperlich und geistig starke, zufriedene und glückliche Volk dem Vaterlande und dem dasselbe beglückenden Landesfürsten treu verbleibe. Hierin bestand die Aufgabe dieses Landtags; diesen Zweck hatten dessen nunmehr zur Gesetzeskraft erhobene Ergebnisse, welche wir durch Eintracht und eine die Ruhe fördernde Ausgleichung erreichten, und wofür wir vor Allem unserm allergnädigsten Herrn und König dankverpflichtet sind, der, ein Titus des Jahrhunderts, Besorgnisse entfernte, Schmerzen linderte und so die Gemüther beruhigte und die Herzen eroberte. Auch wird der Himmel gewähren, daß diese durch die weise Regierung Sr. Maj. bekräftigten Gesetze im Wege der Vollziehung bald ins Leben treten und die erfreulichsten Früchte tragen, daß Vertrauen, Einigkeit, bürgerliche Ruhe, Ordnung und Fleiß und dadurch die allgemeine Wohlfahrt des Landes aufleben, damit Jeder die Gegenwart zufrieden genieße und einer noch bessern Zukunft mit schönen Hoffnungen entgegen sehe. - Dankverpflichtet sind wir auch Sr. k. Hoh. dem durchlauchtigen Erzherzoge Reichspalatin! Zum zehntenmale ertönt nun der Dank und Freudenruf der sämmtlichen Reichsstände, womit Eure k. Hoh. für die erhabensten Tugenden und die weiseste Leitung der Kranz bürgerlicher Hochverdienste zuerkannt wird, denn wahrlich Alles, was auch dießmal für die Nation erwünscht, angenehm, beruhigend und ausgleichend war und geschah, haben wir hauptsächlich Eurer k. Hoh. erfolgreicher Dazwischenkunft zu verdanken. Nicht genügend vermag ich die Hochverdienste des erhabenen Palatins zu rühmen, höchstdessen Thaten in unserer Geschichte unvergänglich glänzen, höchstdessen halbseculare Amtsführung und glanzvolle Stellung einer glorreichen Geburt, ja sein ganzes Leben unserer Nation gewidmet war. Dieß theure Leben möge der Allgütige noch lange Jahre hindurch mit Kraft und Gesundheit segnen; dieß ist unser Aller innigster Wunsch u. s. w."

zur Vermehrung der Wohlfahrt eines Jeden. Um nur Einiges zu erwähnen, ist der Zustand der Unterthanen, welcher im vorigen Landtage gesetzlich bestimmt wurde, nun dadurch bedeutend verbessert worden, daß diejenigen, welche besser für sich sorgen wollen, sich von allen dem Grundherrn gebührenden Abgaben und Leistungen nach einem allgemeinen Maaßstabe für ewige Zeiten loskaufen können. Die gesammte Feldwirthschaft, für uns von so großer Wichtigkeit, ist durch weise Vorkehrungen gegen alle Beschädigungen geschützt; der Credit wurde durch die mit Fleiß und Mühe ausgearbeitete Wechselordnung und die hierzu bestellten besondern Gerichtshöfe, die bisher in Ungarn mangelten, dergestalt gehoben und befestigt, daß der Handel des Landes dadurch einen sehr erfreulichen Zuwachs erhalten muß; auch kann ich jene Begünstigungen nicht übergehen, welche den Wünschen der Nation entsprechen, und welche dieser Landtag hinsichtlich der ausgebreiteten Anwendung der Landessprache gleichfalls beförderte. Mögen nun die hohen Magnaten und löblichen Stände, in ihrer Heimath angelangt, von der Huld des allergnädigsten Landesfürsten Zeugenschaft geben, deren neueste und sprechendste Beweise die Gesetze dieses Landtags sind; mögen dieselben auch durch ihren weisen Rath zur Förderung der allgemeinen Wohlfahrt und zur Befestigung der Eintracht thätig mitwirken; mögen sie schließlich mir ferner auch das Zutrauen schenken, von welchem ich im Laufe dieses Landtags wieder so offenbare Beweise erhielt, daß selbe in meinem Gemüthe nie erlöschen werden, der ich gegenseitig wünsche, daß die hohen Magnaten und löblichen Stände insgesammt und einzeln von meiner aufrichtigen Zuneigung sich überzeugt halten wollen.“ – Nachdem hierauf der Fürst Primas gleichfalls in entsprechender Weise eine feierliche die innigsten Wünsche für das Wohl Sr. k. Hoh. des Erzherzogs Reichspalatins an den Tag legende Rede gehalten, erwiederte der königliche Personal diese Aeußerungen durch eine an den Erzherzog, die Magnaten und die Reichsstände gerichtete Gegenrede, der wir Folgendes entnehmen: „Nachdem wir die Mittel der innern und äußern Sicherheit, dem väterlichen Wunsche des besten Königs entsprechend, nicht für den rauhen Krieg, sondern für Aufrechthaltung eines das Wohl der Menschheit sichernden Friedens gesetzlich dargeboten haben, genehmigten uns Se. Maj. allergnädigst, daß wir mit gewissenhafter Beobachtung der Grundsätze unserer Constitution neue Gesetze brachten, wodurch die Würde und Verbreitung der Nationalsprache, das Eigenthum der nicht adeligen Volksclassen, der Credit, der Handel, die Industrie gesichert und vermehrt wurden. Auf dieser gesetzgebenden Bahn war unser Hauptzweck, die Wohlthaten der Constitution auf alle Abtheilungen der Nation auszudehnen, die Freiheit des Geistes, des Fleißes und des Besitzthums zu erweitern, die geistigen und materiellen Samen des bürgerlichen Wohls zu pflegen, und die belebende Ordnung zu sichern, damit das körperlich und geistig starke, zufriedene und glückliche Volk dem Vaterlande und dem dasselbe beglückenden Landesfürsten treu verbleibe. Hierin bestand die Aufgabe dieses Landtags; diesen Zweck hatten dessen nunmehr zur Gesetzeskraft erhobene Ergebnisse, welche wir durch Eintracht und eine die Ruhe fördernde Ausgleichung erreichten, und wofür wir vor Allem unserm allergnädigsten Herrn und König dankverpflichtet sind, der, ein Titus des Jahrhunderts, Besorgnisse entfernte, Schmerzen linderte und so die Gemüther beruhigte und die Herzen eroberte. Auch wird der Himmel gewähren, daß diese durch die weise Regierung Sr. Maj. bekräftigten Gesetze im Wege der Vollziehung bald ins Leben treten und die erfreulichsten Früchte tragen, daß Vertrauen, Einigkeit, bürgerliche Ruhe, Ordnung und Fleiß und dadurch die allgemeine Wohlfahrt des Landes aufleben, damit Jeder die Gegenwart zufrieden genieße und einer noch bessern Zukunft mit schönen Hoffnungen entgegen sehe. – Dankverpflichtet sind wir auch Sr. k. Hoh. dem durchlauchtigen Erzherzoge Reichspalatin! Zum zehntenmale ertönt nun der Dank und Freudenruf der sämmtlichen Reichsstände, womit Eure k. Hoh. für die erhabensten Tugenden und die weiseste Leitung der Kranz bürgerlicher Hochverdienste zuerkannt wird, denn wahrlich Alles, was auch dießmal für die Nation erwünscht, angenehm, beruhigend und ausgleichend war und geschah, haben wir hauptsächlich Eurer k. Hoh. erfolgreicher Dazwischenkunft zu verdanken. Nicht genügend vermag ich die Hochverdienste des erhabenen Palatins zu rühmen, höchstdessen Thaten in unserer Geschichte unvergänglich glänzen, höchstdessen halbseculare Amtsführung und glanzvolle Stellung einer glorreichen Geburt, ja sein ganzes Leben unserer Nation gewidmet war. Dieß theure Leben möge der Allgütige noch lange Jahre hindurch mit Kraft und Gesundheit segnen; dieß ist unser Aller innigster Wunsch u. s. w.“

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zur Vermehrung der Wohlfahrt eines Jeden. Um nur Einiges zu erwähnen, ist der Zustand der Unterthanen, welcher im vorigen Landtage gesetzlich bestimmt wurde, nun dadurch bedeutend verbessert worden, daß diejenigen, welche besser für sich sorgen wollen, sich von allen dem Grundherrn gebührenden Abgaben und Leistungen nach einem allgemeinen Maaßstabe für ewige Zeiten loskaufen können. Die gesammte Feldwirthschaft, für uns von so großer Wichtigkeit, ist durch weise Vorkehrungen gegen alle Beschädigungen geschützt; der Credit wurde durch die mit Fleiß und Mühe ausgearbeitete Wechselordnung und die hierzu bestellten besondern Gerichtshöfe, die bisher in Ungarn mangelten, dergestalt gehoben und befestigt, daß der Handel des Landes dadurch einen sehr erfreulichen Zuwachs erhalten muß; auch kann ich jene Begünstigungen nicht übergehen, welche den Wünschen der Nation entsprechen, und welche dieser Landtag hinsichtlich der ausgebreiteten Anwendung der Landessprache gleichfalls beförderte. Mögen nun die hohen Magnaten und löblichen Stände, in ihrer Heimath angelangt, von der Huld des allergnädigsten Landesfürsten Zeugenschaft geben, deren neueste und sprechendste Beweise die Gesetze dieses Landtags sind; mögen dieselben auch durch ihren weisen Rath zur Förderung der allgemeinen Wohlfahrt und zur Befestigung der Eintracht thätig mitwirken; mögen sie schließlich mir ferner auch das Zutrauen schenken, von welchem ich im Laufe dieses Landtags wieder so offenbare Beweise erhielt, daß selbe in meinem Gemüthe nie erlöschen werden, der ich gegenseitig wünsche, daß die hohen Magnaten und löblichen Stände insgesammt und einzeln von meiner aufrichtigen Zuneigung sich überzeugt halten wollen.&#x201C; &#x2013; Nachdem hierauf der Fürst Primas gleichfalls in entsprechender Weise eine feierliche die innigsten Wünsche für das Wohl Sr. k. Hoh. des Erzherzogs Reichspalatins an den Tag legende Rede gehalten, erwiederte der königliche Personal diese Aeußerungen durch eine an den Erzherzog, die Magnaten und die Reichsstände gerichtete Gegenrede, der wir Folgendes entnehmen: &#x201E;Nachdem wir die Mittel der innern und äußern Sicherheit, dem väterlichen Wunsche des besten Königs entsprechend, nicht für den rauhen Krieg, sondern für Aufrechthaltung eines das Wohl der Menschheit sichernden Friedens gesetzlich dargeboten haben, genehmigten uns Se. Maj. allergnädigst, daß wir mit gewissenhafter Beobachtung der Grundsätze unserer Constitution neue Gesetze brachten, wodurch die Würde und Verbreitung der Nationalsprache, das Eigenthum der nicht adeligen Volksclassen, der Credit, der Handel, die Industrie gesichert und vermehrt wurden. Auf dieser gesetzgebenden Bahn war unser Hauptzweck, die Wohlthaten der Constitution auf alle Abtheilungen der Nation auszudehnen, die Freiheit des Geistes, des Fleißes und des Besitzthums zu erweitern, die geistigen und materiellen Samen des bürgerlichen Wohls zu pflegen, und die belebende Ordnung zu sichern, damit das körperlich und geistig starke, zufriedene und glückliche Volk dem Vaterlande und dem dasselbe beglückenden Landesfürsten treu verbleibe. Hierin bestand die Aufgabe dieses Landtags; diesen Zweck hatten dessen nunmehr zur Gesetzeskraft erhobene Ergebnisse, welche wir durch Eintracht und eine die Ruhe fördernde Ausgleichung erreichten, und wofür wir vor Allem unserm allergnädigsten Herrn und König dankverpflichtet sind, der, ein Titus des Jahrhunderts, Besorgnisse entfernte, Schmerzen linderte und so die Gemüther beruhigte und die Herzen eroberte. Auch wird der Himmel gewähren, daß diese durch die weise Regierung Sr. Maj. bekräftigten Gesetze im Wege der Vollziehung bald ins Leben treten und die erfreulichsten Früchte tragen, daß Vertrauen, Einigkeit, bürgerliche Ruhe, Ordnung und Fleiß und dadurch die allgemeine Wohlfahrt des Landes aufleben, damit Jeder die Gegenwart zufrieden genieße und einer noch bessern Zukunft mit schönen Hoffnungen entgegen sehe. &#x2013; Dankverpflichtet sind wir auch Sr. k. Hoh. dem durchlauchtigen Erzherzoge Reichspalatin! Zum zehntenmale ertönt nun der Dank und Freudenruf der sämmtlichen Reichsstände, womit Eure k. Hoh. für die erhabensten Tugenden und die weiseste Leitung der Kranz bürgerlicher Hochverdienste zuerkannt wird, denn wahrlich Alles, was auch dießmal für die Nation erwünscht, angenehm, beruhigend und ausgleichend war und geschah, haben wir hauptsächlich Eurer k. Hoh. erfolgreicher Dazwischenkunft zu verdanken. Nicht genügend vermag ich die Hochverdienste des erhabenen Palatins zu rühmen, höchstdessen Thaten in unserer Geschichte unvergänglich glänzen, höchstdessen halbseculare Amtsführung und glanzvolle Stellung einer glorreichen Geburt, ja sein ganzes Leben unserer Nation gewidmet war. Dieß theure Leben möge der Allgütige noch lange Jahre hindurch mit Kraft und Gesundheit segnen; dieß ist unser Aller innigster Wunsch u. s. w.&#x201C;</p><lb/>
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[1256/0008] zur Vermehrung der Wohlfahrt eines Jeden. Um nur Einiges zu erwähnen, ist der Zustand der Unterthanen, welcher im vorigen Landtage gesetzlich bestimmt wurde, nun dadurch bedeutend verbessert worden, daß diejenigen, welche besser für sich sorgen wollen, sich von allen dem Grundherrn gebührenden Abgaben und Leistungen nach einem allgemeinen Maaßstabe für ewige Zeiten loskaufen können. Die gesammte Feldwirthschaft, für uns von so großer Wichtigkeit, ist durch weise Vorkehrungen gegen alle Beschädigungen geschützt; der Credit wurde durch die mit Fleiß und Mühe ausgearbeitete Wechselordnung und die hierzu bestellten besondern Gerichtshöfe, die bisher in Ungarn mangelten, dergestalt gehoben und befestigt, daß der Handel des Landes dadurch einen sehr erfreulichen Zuwachs erhalten muß; auch kann ich jene Begünstigungen nicht übergehen, welche den Wünschen der Nation entsprechen, und welche dieser Landtag hinsichtlich der ausgebreiteten Anwendung der Landessprache gleichfalls beförderte. Mögen nun die hohen Magnaten und löblichen Stände, in ihrer Heimath angelangt, von der Huld des allergnädigsten Landesfürsten Zeugenschaft geben, deren neueste und sprechendste Beweise die Gesetze dieses Landtags sind; mögen dieselben auch durch ihren weisen Rath zur Förderung der allgemeinen Wohlfahrt und zur Befestigung der Eintracht thätig mitwirken; mögen sie schließlich mir ferner auch das Zutrauen schenken, von welchem ich im Laufe dieses Landtags wieder so offenbare Beweise erhielt, daß selbe in meinem Gemüthe nie erlöschen werden, der ich gegenseitig wünsche, daß die hohen Magnaten und löblichen Stände insgesammt und einzeln von meiner aufrichtigen Zuneigung sich überzeugt halten wollen.“ – Nachdem hierauf der Fürst Primas gleichfalls in entsprechender Weise eine feierliche die innigsten Wünsche für das Wohl Sr. k. Hoh. des Erzherzogs Reichspalatins an den Tag legende Rede gehalten, erwiederte der königliche Personal diese Aeußerungen durch eine an den Erzherzog, die Magnaten und die Reichsstände gerichtete Gegenrede, der wir Folgendes entnehmen: „Nachdem wir die Mittel der innern und äußern Sicherheit, dem väterlichen Wunsche des besten Königs entsprechend, nicht für den rauhen Krieg, sondern für Aufrechthaltung eines das Wohl der Menschheit sichernden Friedens gesetzlich dargeboten haben, genehmigten uns Se. Maj. allergnädigst, daß wir mit gewissenhafter Beobachtung der Grundsätze unserer Constitution neue Gesetze brachten, wodurch die Würde und Verbreitung der Nationalsprache, das Eigenthum der nicht adeligen Volksclassen, der Credit, der Handel, die Industrie gesichert und vermehrt wurden. Auf dieser gesetzgebenden Bahn war unser Hauptzweck, die Wohlthaten der Constitution auf alle Abtheilungen der Nation auszudehnen, die Freiheit des Geistes, des Fleißes und des Besitzthums zu erweitern, die geistigen und materiellen Samen des bürgerlichen Wohls zu pflegen, und die belebende Ordnung zu sichern, damit das körperlich und geistig starke, zufriedene und glückliche Volk dem Vaterlande und dem dasselbe beglückenden Landesfürsten treu verbleibe. Hierin bestand die Aufgabe dieses Landtags; diesen Zweck hatten dessen nunmehr zur Gesetzeskraft erhobene Ergebnisse, welche wir durch Eintracht und eine die Ruhe fördernde Ausgleichung erreichten, und wofür wir vor Allem unserm allergnädigsten Herrn und König dankverpflichtet sind, der, ein Titus des Jahrhunderts, Besorgnisse entfernte, Schmerzen linderte und so die Gemüther beruhigte und die Herzen eroberte. Auch wird der Himmel gewähren, daß diese durch die weise Regierung Sr. Maj. bekräftigten Gesetze im Wege der Vollziehung bald ins Leben treten und die erfreulichsten Früchte tragen, daß Vertrauen, Einigkeit, bürgerliche Ruhe, Ordnung und Fleiß und dadurch die allgemeine Wohlfahrt des Landes aufleben, damit Jeder die Gegenwart zufrieden genieße und einer noch bessern Zukunft mit schönen Hoffnungen entgegen sehe. – Dankverpflichtet sind wir auch Sr. k. Hoh. dem durchlauchtigen Erzherzoge Reichspalatin! Zum zehntenmale ertönt nun der Dank und Freudenruf der sämmtlichen Reichsstände, womit Eure k. Hoh. für die erhabensten Tugenden und die weiseste Leitung der Kranz bürgerlicher Hochverdienste zuerkannt wird, denn wahrlich Alles, was auch dießmal für die Nation erwünscht, angenehm, beruhigend und ausgleichend war und geschah, haben wir hauptsächlich Eurer k. Hoh. erfolgreicher Dazwischenkunft zu verdanken. Nicht genügend vermag ich die Hochverdienste des erhabenen Palatins zu rühmen, höchstdessen Thaten in unserer Geschichte unvergänglich glänzen, höchstdessen halbseculare Amtsführung und glanzvolle Stellung einer glorreichen Geburt, ja sein ganzes Leben unserer Nation gewidmet war. Dieß theure Leben möge der Allgütige noch lange Jahre hindurch mit Kraft und Gesundheit segnen; dieß ist unser Aller innigster Wunsch u. s. w.“

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 157. Augsburg, 5. Juni 1840, S. 1256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_157_18400605/8>, abgerufen am 28.04.2024.