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Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919.

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danken über die Juden ausspreche, grossen Gefahren aus-
setze. Viele teilen diesen Gedanken, aber nur wenige wagen,
ihn offen auszusprechen. Die jüdische Sekte stellt heute in
Europa eine viel furchtbarere Macht dar als die katholischen
und protestantischen Jesuiten. Sie regiert despotisch im Handel
wie in der Finanz. Sie hält drei Viertel des deutschen
Journalismus und einen sehr beträchtlichen Teil des Jour-
nalismus der andern Länder besetzt. Wehe also demjenigen,
der das Ungeschick hat, ihr zu missfallen" 105).

Von Antisemiten werden diese Sätze immer zu Unrecht
aufgetischt werden. Sie gehen weit übers Ziel und finden
ihre Erklärung nur in dem unerbittlichen Vernichtungskrieg,
den die sozialistischen Deutschjuden von 1870, alle die
Hess, Borkheim, Marx in zeitweiliger Allianz mit Liebknecht
und sogar mit Bebel gegen Bakunin und die föderalistische
Internationale führten. Aber es muss doch zugestanden
werden, dass die exploitatorische und merkantile Tradition
den jüdischen Geist tiefer besessen hält als ihm selbst zu
Bewusstsein kommt, und nicht zu unterschätzen ist die
generelle Methodik der jüdischen Rasse, in der nicht die
Leistung des Einzelnen entscheidet, sondern das Resultat,
zu dem seine konspiratorische Arbeit oft erst nach Gene-
rationen führt. Der Einzelne opfert sich für die jüdische
Idee. Der Einzelne kann Revolutionär sein, er kann seine
Rasse scheinbar verraten. Die Entwicklung aber wird be-
weisen, dass er doch nur ihr allein verantwortlich war. Karl
Marx kann man als Juden nicht beurteilen, ohne erlebt zu
haben, wie ein späterer Jude, Walter Rathenau, die von
Marx und Lassalle organisierten und politisierten Massen mit
staatskommunistischen Vorschlägen der Regierung und der
Expropriation direkt auszuliefern versucht 106).

Die Hingabe sowohl Marxens wie Lassalles zu Beginn
ihrer Laufbahn ist nicht zu bezweifeln. Zwar lässt sich kein
grösserer Gegensatz denken als das Ideal der Weitlingianer,
an deren Spitze sie traten, und die positive Methode ihrer

danken über die Juden ausspreche, grossen Gefahren aus-
setze. Viele teilen diesen Gedanken, aber nur wenige wagen,
ihn offen auszusprechen. Die jüdische Sekte stellt heute in
Europa eine viel furchtbarere Macht dar als die katholischen
und protestantischen Jesuiten. Sie regiert despotisch im Handel
wie in der Finanz. Sie hält drei Viertel des deutschen
Journalismus und einen sehr beträchtlichen Teil des Jour-
nalismus der andern Länder besetzt. Wehe also demjenigen,
der das Ungeschick hat, ihr zu missfallen“ 105).

Von Antisemiten werden diese Sätze immer zu Unrecht
aufgetischt werden. Sie gehen weit übers Ziel und finden
ihre Erklärung nur in dem unerbittlichen Vernichtungskrieg,
den die sozialistischen Deutschjuden von 1870, alle die
Hess, Borkheim, Marx in zeitweiliger Allianz mit Liebknecht
und sogar mit Bebel gegen Bakunin und die föderalistische
Internationale führten. Aber es muss doch zugestanden
werden, dass die exploitatorische und merkantile Tradition
den jüdischen Geist tiefer besessen hält als ihm selbst zu
Bewusstsein kommt, und nicht zu unterschätzen ist die
generelle Methodik der jüdischen Rasse, in der nicht die
Leistung des Einzelnen entscheidet, sondern das Resultat,
zu dem seine konspiratorische Arbeit oft erst nach Gene-
rationen führt. Der Einzelne opfert sich für die jüdische
Idee. Der Einzelne kann Revolutionär sein, er kann seine
Rasse scheinbar verraten. Die Entwicklung aber wird be-
weisen, dass er doch nur ihr allein verantwortlich war. Karl
Marx kann man als Juden nicht beurteilen, ohne erlebt zu
haben, wie ein späterer Jude, Walter Rathenau, die von
Marx und Lassalle organisierten und politisierten Massen mit
staatskommunistischen Vorschlägen der Regierung und der
Expropriation direkt auszuliefern versucht 106).

Die Hingabe sowohl Marxens wie Lassalles zu Beginn
ihrer Laufbahn ist nicht zu bezweifeln. Zwar lässt sich kein
grösserer Gegensatz denken als das Ideal der Weitlingianer,
an deren Spitze sie traten, und die positive Methode ihrer

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[169/0177] danken über die Juden ausspreche, grossen Gefahren aus- setze. Viele teilen diesen Gedanken, aber nur wenige wagen, ihn offen auszusprechen. Die jüdische Sekte stellt heute in Europa eine viel furchtbarere Macht dar als die katholischen und protestantischen Jesuiten. Sie regiert despotisch im Handel wie in der Finanz. Sie hält drei Viertel des deutschen Journalismus und einen sehr beträchtlichen Teil des Jour- nalismus der andern Länder besetzt. Wehe also demjenigen, der das Ungeschick hat, ihr zu missfallen“ ¹⁰⁵⁾ . Von Antisemiten werden diese Sätze immer zu Unrecht aufgetischt werden. Sie gehen weit übers Ziel und finden ihre Erklärung nur in dem unerbittlichen Vernichtungskrieg, den die sozialistischen Deutschjuden von 1870, alle die Hess, Borkheim, Marx in zeitweiliger Allianz mit Liebknecht und sogar mit Bebel gegen Bakunin und die föderalistische Internationale führten. Aber es muss doch zugestanden werden, dass die exploitatorische und merkantile Tradition den jüdischen Geist tiefer besessen hält als ihm selbst zu Bewusstsein kommt, und nicht zu unterschätzen ist die generelle Methodik der jüdischen Rasse, in der nicht die Leistung des Einzelnen entscheidet, sondern das Resultat, zu dem seine konspiratorische Arbeit oft erst nach Gene- rationen führt. Der Einzelne opfert sich für die jüdische Idee. Der Einzelne kann Revolutionär sein, er kann seine Rasse scheinbar verraten. Die Entwicklung aber wird be- weisen, dass er doch nur ihr allein verantwortlich war. Karl Marx kann man als Juden nicht beurteilen, ohne erlebt zu haben, wie ein späterer Jude, Walter Rathenau, die von Marx und Lassalle organisierten und politisierten Massen mit staatskommunistischen Vorschlägen der Regierung und der Expropriation direkt auszuliefern versucht ¹⁰⁶⁾ . Die Hingabe sowohl Marxens wie Lassalles zu Beginn ihrer Laufbahn ist nicht zu bezweifeln. Zwar lässt sich kein grösserer Gegensatz denken als das Ideal der Weitlingianer, an deren Spitze sie traten, und die positive Methode ihrer

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Zitationshilfe: Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ball_intelligenz_1919/177>, abgerufen am 28.04.2024.