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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die CI. Laster-Predigt/
solches sonderlich in dem 8. Gebott ernstlich verbotten/ da er sagt: Du solt kein
falsch Zeugnus reden wider deinen Nächsten/ das ist/ sagt unser Catechißmus/
wir sollen unsern Nächsten nicht fälschlich beliegen/ verrathen/ affterreden oder
bösen Leimund machen. Hier sagt der HErr in unserm Text: Du solt kein
Verleumder seyn unter deinem Volck. Salomo sagt: Thue von dir den ver-
kehrten Mund/ und laß das Lästermaul ferne von dir seyn. Spr. 4. Hütet euch
vor dem schädlichen Lästern/ und enthaltet die Zungen vor dem Fluchen.
Weißh. 1. Sey nicht ein Ohrenbläser und verleumde nicht mit deiner Zun-
gen. Syr. 5. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrey und Läste-
rung sey ferne von euch/ samt aller Boßheit. Ephes. 4. Affterreder nicht wider
einander. Jac. 4. Weil dann solch affterreden und verleumden dem Willen
und ernstlichen Verbott Gottes zu wider ist/ so soll ein jeder Christ solch Un-
göttliches Laster fliehen und meiden. Und das:

II.
Unchrist-
lich.

II. Weil es ein unchristlich Laster ist. Ein Christ soll GOTT den
HErrn lieben von gantzem Hertzen/ Seel und Gemuth/ und seinen Nächsten
als sich selbst. Matth. 22. Er soll seinen Bruder lieben mit der Zungen/ daß er
ihme damit alles liebs und guts nachrede/ und mit der That/ daß er ihm alles
Liebs im Werck selbsten erweise. 1. Joh. 3. Er soll kein faul Geschwätz auß sei-
nem Mund gehen lassen/ sondern mit und von seinem Nächsten reden/ was
nutzlich zur Besserung ist/ da es Noth thut/ daß es holdselig sey zu hören. Ephes.
4. Hier erfordert S. Paulus dreyerley quali äten/ nutzliche/ nothwendige
und holdselige Reden; Wann aber ein Christ mit seiner Zungen seinen Näch-
sten verlästert/ verleumdet/ und alles Ubels nachredet/ was ist nutzlichs/ was ist
Chrysost.
Homil. 14.
ad cap. 4.
Ephes.
nothwendigs/ was ist holdseligs/ was ist Christlichs dran? Der H. Chryso-
stomus
führet die angezogene Wort Pauli weiter auß/ und sagt: Bedencke
mein Christ/ den Adel und Würde deiner Zungen/ mit deren nennestu GOTT
deinen Vatter/ und scheuest dich nicht deinen Bruder damit zu lästern. Be-
denck was für Speiß und Tranck du mit deinem Mund im H. Sacrament
geniessest/ und du schämest dich nicht/ mit eben demselben Mund deinen Bru-
der zu schmähen. Wann einer das jenige Geschirr/ Blatten oder Schüssel/
darinnen er Königliche Speise auf die Tafel getragen/ hernach mit Kot und
Unflat solte beschmeissen/ därffte er auch so kühn seyn/ ebenmässiges Geschirr
wieder auf die Königliche Tafel zu bringen? Das thustu/ in dem du mit eben
dem Mund deinem Nächsten übel nachredest und lästerest/ damit du zuvor
GOtt gelobet/ und das H. Sacrament JEsu Christi empfangen hast. Weil
dann solch Affterreden und Verleumden der Christlichen Liebe/ und der Würde
der Zungen eines Christen zu wider ist/ so soll ein jeder Christ solch unchristlich
III.
Teufelisch.
Teufels
Nam und
That/
Laster fliehen und meiden. Und das:

III. Weil es ein teufelisch Laster ist. Der Teufel heisst mit seinem
eigenen Namen diabolos, Teufel/ das ist/ ein Lästerer und Verleumder/ diesen

Namen

Die CI. Laſter-Predigt/
ſolches ſonderlich in dem 8. Gebott ernſtlich verbotten/ da er ſagt: Du ſolt kein
falſch Zeugnus reden wider deinen Naͤchſten/ das iſt/ ſagt unſer Catechißmus/
wir ſollen unſern Naͤchſten nicht faͤlſchlich beliegen/ verrathen/ affterreden oder
boͤſen Leimund machen. Hier ſagt der HErꝛ in unſerm Text: Du ſolt kein
Verleumder ſeyn unter deinem Volck. Salomo ſagt: Thue von dir den ver-
kehrten Mund/ und laß das Laͤſtermaul ferne von dir ſeyn. Spr. 4. Huͤtet euch
vor dem ſchaͤdlichen Laͤſtern/ und enthaltet die Zungen vor dem Fluchen.
Weißh. 1. Sey nicht ein Ohrenblaͤſer und verleumde nicht mit deiner Zun-
gen. Syr. 5. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geſchrey und Laͤſte-
rung ſey ferne von euch/ ſamt aller Boßheit. Epheſ. 4. Affterreder nicht wider
einander. Jac. 4. Weil dann ſolch affterreden und verleumden dem Willen
und ernſtlichen Verbott Gottes zu wider iſt/ ſo ſoll ein jeder Chriſt ſolch Un-
goͤttliches Laſter fliehen und meiden. Und das:

II.
Unchriſt-
lich.

II. Weil es ein unchriſtlich Laſter iſt. Ein Chriſt ſoll GOTT den
HErꝛn lieben von gantzem Hertzen/ Seel und Gemuth/ und ſeinen Naͤchſten
als ſich ſelbſt. Matth. 22. Er ſoll ſeinen Bruder lieben mit der Zungen/ daß er
ihme damit alles liebs und guts nachrede/ und mit der That/ daß er ihm alles
Liebs im Werck ſelbſten erweiſe. 1. Joh. 3. Er ſoll kein faul Geſchwaͤtz auß ſei-
nem Mund gehen laſſen/ ſondern mit und von ſeinem Naͤchſten reden/ was
nutzlich zur Beſſerung iſt/ da es Noth thut/ daß es holdſelig ſey zu hoͤren. Epheſ.
4. Hier erfordert S. Paulus dreyerley quali aͤten/ nutzliche/ nothwendige
und holdſelige Reden; Wann aber ein Chriſt mit ſeiner Zungen ſeinen Naͤch-
ſten verlaͤſtert/ verleumdet/ und alles Ubels nachredet/ was iſt nutzlichs/ was iſt
Chryſoſt.
Homil. 14.
ad cap. 4.
Epheſ.
nothwendigs/ was iſt holdſeligs/ was iſt Chriſtlichs dran? Der H. Chryſo-
ſtomus
fuͤhret die angezogene Wort Pauli weiter auß/ und ſagt: Bedencke
mein Chriſt/ den Adel und Wuͤrde deiner Zungen/ mit deren nenneſtu GOTT
deinen Vatter/ und ſcheueſt dich nicht deinen Bruder damit zu laͤſtern. Be-
denck was fuͤr Speiß und Tranck du mit deinem Mund im H. Sacrament
genieſſeſt/ und du ſchaͤmeſt dich nicht/ mit eben demſelben Mund deinen Bru-
der zu ſchmaͤhen. Wann einer das jenige Geſchirꝛ/ Blatten oder Schuͤſſel/
darinnen er Koͤnigliche Speiſe auf die Tafel getragen/ hernach mit Kot und
Unflat ſolte beſchmeiſſen/ daͤrffte er auch ſo kuͤhn ſeyn/ ebenmaͤſſiges Geſchirꝛ
wieder auf die Koͤnigliche Tafel zu bringen? Das thuſtu/ in dem du mit eben
dem Mund deinem Naͤchſten uͤbel nachredeſt und laͤſtereſt/ damit du zuvor
GOtt gelobet/ und das H. Sacrament JEſu Chriſti empfangen haſt. Weil
dann ſolch Affterreden und Verleumden der Chriſtlichen Liebe/ und der Wuͤrde
der Zungen eines Chriſten zu wider iſt/ ſo ſoll ein jeder Chriſt ſolch unchriſtlich
III.
Teufeliſch.
Teufels
Nam und
That/
Laſter fliehen und meiden. Und das:

III. Weil es ein teufeliſch Laſter iſt. Der Teufel heiſſt mit ſeinem
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[976/1046] Die CI. Laſter-Predigt/ ſolches ſonderlich in dem 8. Gebott ernſtlich verbotten/ da er ſagt: Du ſolt kein falſch Zeugnus reden wider deinen Naͤchſten/ das iſt/ ſagt unſer Catechißmus/ wir ſollen unſern Naͤchſten nicht faͤlſchlich beliegen/ verrathen/ affterreden oder boͤſen Leimund machen. Hier ſagt der HErꝛ in unſerm Text: Du ſolt kein Verleumder ſeyn unter deinem Volck. Salomo ſagt: Thue von dir den ver- kehrten Mund/ und laß das Laͤſtermaul ferne von dir ſeyn. Spr. 4. Huͤtet euch vor dem ſchaͤdlichen Laͤſtern/ und enthaltet die Zungen vor dem Fluchen. Weißh. 1. Sey nicht ein Ohrenblaͤſer und verleumde nicht mit deiner Zun- gen. Syr. 5. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geſchrey und Laͤſte- rung ſey ferne von euch/ ſamt aller Boßheit. Epheſ. 4. Affterreder nicht wider einander. Jac. 4. Weil dann ſolch affterreden und verleumden dem Willen und ernſtlichen Verbott Gottes zu wider iſt/ ſo ſoll ein jeder Chriſt ſolch Un- goͤttliches Laſter fliehen und meiden. Und das: II. Weil es ein unchriſtlich Laſter iſt. Ein Chriſt ſoll GOTT den HErꝛn lieben von gantzem Hertzen/ Seel und Gemuth/ und ſeinen Naͤchſten als ſich ſelbſt. Matth. 22. Er ſoll ſeinen Bruder lieben mit der Zungen/ daß er ihme damit alles liebs und guts nachrede/ und mit der That/ daß er ihm alles Liebs im Werck ſelbſten erweiſe. 1. Joh. 3. Er ſoll kein faul Geſchwaͤtz auß ſei- nem Mund gehen laſſen/ ſondern mit und von ſeinem Naͤchſten reden/ was nutzlich zur Beſſerung iſt/ da es Noth thut/ daß es holdſelig ſey zu hoͤren. Epheſ. 4. Hier erfordert S. Paulus dreyerley quali aͤten/ nutzliche/ nothwendige und holdſelige Reden; Wann aber ein Chriſt mit ſeiner Zungen ſeinen Naͤch- ſten verlaͤſtert/ verleumdet/ und alles Ubels nachredet/ was iſt nutzlichs/ was iſt nothwendigs/ was iſt holdſeligs/ was iſt Chriſtlichs dran? Der H. Chryſo- ſtomus fuͤhret die angezogene Wort Pauli weiter auß/ und ſagt: Bedencke mein Chriſt/ den Adel und Wuͤrde deiner Zungen/ mit deren nenneſtu GOTT deinen Vatter/ und ſcheueſt dich nicht deinen Bruder damit zu laͤſtern. Be- denck was fuͤr Speiß und Tranck du mit deinem Mund im H. Sacrament genieſſeſt/ und du ſchaͤmeſt dich nicht/ mit eben demſelben Mund deinen Bru- der zu ſchmaͤhen. Wann einer das jenige Geſchirꝛ/ Blatten oder Schuͤſſel/ darinnen er Koͤnigliche Speiſe auf die Tafel getragen/ hernach mit Kot und Unflat ſolte beſchmeiſſen/ daͤrffte er auch ſo kuͤhn ſeyn/ ebenmaͤſſiges Geſchirꝛ wieder auf die Koͤnigliche Tafel zu bringen? Das thuſtu/ in dem du mit eben dem Mund deinem Naͤchſten uͤbel nachredeſt und laͤſtereſt/ damit du zuvor GOtt gelobet/ und das H. Sacrament JEſu Chriſti empfangen haſt. Weil dann ſolch Affterreden und Verleumden der Chriſtlichen Liebe/ und der Wuͤrde der Zungen eines Chriſten zu wider iſt/ ſo ſoll ein jeder Chriſt ſolch unchriſtlich Laſter fliehen und meiden. Und das: Chryſoſt. Homil. 14. ad cap. 4. Epheſ. III. Teufeliſch. Teufels Nam und That/ III. Weil es ein teufeliſch Laſter iſt. Der Teufel heiſſt mit ſeinem eigenen Namen διαβολος, Teufel/ das iſt/ ein Laͤſterer und Verleumder/ dieſen Namen

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 976. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/1046>, abgerufen am 30.04.2024.